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HnM fw MsM m. TharM Uchen, Menlehn und die Umgegenden Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. 56. Jahrs Dienstag, den 13. September 1898 M Wegen Reinigung ist die Stadt- imd Sparkasse Aathserpeditisn ^°Hcn. Der Bürgermeister Bursian. elche die . tt. Lt bracht. Sdruss ,d bnanss^' gart. Bekanntmachung. Mittwoch, den 14. d. Mts Freitag, den 16. ö. Mts. Dringliche Angelegenheiten werden Freitaa, vsn 17—12 Uhr Vormittags erledigt. Wilsdruff, 10. September 1898. Bursian, Bürgermeister. Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. Wilsdruff, am 12. September 1898. tuptM^ , in dahl^ u. 5 < Bekanntmachung. Donnerstag, Sen IS. September d. I., Abends ^7 Uhr Esinl wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. K5 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. schlößchcn Meyerling durch eigene Hand endete. Aber noch tragischer fast nimmt sich das Leid aus, das dem nun erfolgten ebenfalls gewaltsamen Tod der neuen Lebens gefährtin bereitet worden ist, die fern der Heimath und den Ihrigen dem Dolche eines Scheusals in Menschenge stalt zum Opfer fallen mußte. Völlig unaufgeklärt erscheint die That, wie schon angedeutet, zunächst noch in ihren Beweggründen. Kaiserin Elisabeth ist der Politik stets fern geblieben, sie lebte neben der Ausübung von Werken der Wohlthätigkeit eigentlich nur den Künsten und Wissen schaften. Seit dem entsetzlichen Ende ihres von ihr heiß geliebten Sohnes führte die hohe Frau vorwiegend ein unstetes Reiseleben, von demselben nur selten und immer nur auf kurze Zeit nach der Wiener Hofburg zurückkehrend. In den letzten Jahren ihres Lebens wurde sie von schweren Krankheitsanfällen heimgesucht; erst noch in diesem Sommer weilte Kaiserin Elisabeth in Bad Nauheim, wo sie den Besuch des deutschen Kaiserpaares empfing. Diese edle, kunstsinnige Fürstin nun, vergöttert von ihrem Volke, verehrt und geliebt in ihrem Familienkreise, leider seit Jahren niedergedrückt von seelischen und körperlichen Schmerzen, sie ist gefallen von der Hand eines Wahn witzigen, den sie nie gesehen, der vielleicht die Verruchte seines entsetzlichen Verbrechens gar nicht begreift — wahr lich, die erschütternde Mordthat von Genf giebt vorerst ein beinahe unlösliches Räthsel auf! Die Nachricht von diesem furchtbaren Ereignisse hat begreiflicher Weise vor Allem in Oesterreich und Ungarn die größte Bewegung hervorgerufen. Kaiser Franz Josef empfing die niederschmetternde Kunde in Schloß Schön brunn durch den Ministerpräsidenten Grafen Thun; in Wien verursachte sie allgemeine Aufregung und Bestürzung. Die Vorstellungen im Hoftheater und in der Jubiläums ausstellung wurden sofort abgesagt. — Gewiß in der ge- sammten civilisirten Welt nimmt man den innigsten und schmerzlichsten Antheil an dem ungeheueren Leid, welches soeben Kaiser Franz Josef und mit ihm ganz Oesterreich- Ungarn getroffen hat, ein Leid, welches auch einen tiefen Schatten auf das am 2. Dezember d. I. bevorstehende 50jährige Regierungsjubiläum des vielgeprüften Monarchen wirst. Kaiserin Elisabeth wurde am 24. Dezember 1837 als älteste Tochter des Herzogs Maximilian Josef von Bayern geboren und erhielt eine sehr sorgfältige Erziehung. Am 24. April 1854 vermählte sie sich mit dem Kaiser Franz Josef von Oesterreich, welcher Ehe außer dem ver ewigten Kronprinzen Rudolf die Erzherzoginnen Gisela, vermählt mit dem Prinzen Leopold von Bayern, und Marie Valerie, vermählt mit dem Erzherzog Franz Sal vator, entsprungen sind. Bekanntmachung. 15. dieses Monats an tritt in der Geschäftszeit der Tharandter Sparkasse insofern eine Aenderung ein, als von diesem Tage an Ein- und Rückzahlungen Li und freitags von t- bis 2 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 9 bis 12 und 3 bis 5 Uhr zu erfolgen haben. Brandt, am 6. September 1898. Dev Sparkassen,, sv st and. vi. 8elmnvk, Bürgermeister. weitere Nachrichten über den Mord. Paris, 11. September. Wie in hiesigen Polizei- kreisen behauptet wird, war der französischen Polizei avi- sirt, daß ein Anarchisteuattentat zu erwarten sei. Vor 2 Monaten, während der Mailänder Unruhen, fand nämlich in Zürich in einem Kellerschanklokal eine Anarchistenver sammlung statt, welcher auch der Mörder der österreichischen Kaiserin beiwohnte. Sieben der Versammlungstheilnehmer wurden damals bestimmt, je eins der europäischen gekrön ten Häupter, besonders aber den König Humbert, um zubringen. Ein Agent der französischen Polizei, der der Versammlung beigewohnt hatte, unterrichtete davon den französischen Minister des Aeußeren, und dieser theilte das Vorhaben der Anarchisten sofort der italienischen Regier ung mit. Daraufhin wurde die Leibwache König Hum berts wesentlich verstärkt. Bei einer neuen, vor etwa 8 Tagen in Zürich stattgehabten Versammlung der Anarchisten wurden die oben erwähnten sieben Mann wegen Nichtaus führung ihrer Aufträge zur Rede gestellt und als von der Polizei erkauft bezeichnet. Lucheni, der auch in dieser Versammlung anwesend war, soll auf den ihm gemachten Vorwurf geantwortet haben: „Ihr werdet sehen, daß ich kein Feigling bin!" Er verließ darauf Zürich und ging nach Basel, sodann nach Genf auf die Suche nach einem Opfer, und der Zufall führte ihm ein solches in der Per son der Kaiserin von Oesterreich in den Weg. Genf, 11. September. Der Mörder Lucheni ist fort gesetzt der besten Laune und zeigt sich erfreut darüber, daß er die Kaiserin getödet hat. Dem Untersuchungsrichter ver weigert Lucheni jede Auskunft. Bis jetzt ist es der Poli zei nicht gelungen, etwaige Komplizen ausfindig zu machen. Die Regierung plant die Ausweisung sämmtlicher Anarchisten. Wien, 11. September Die gesammte Presse, auch die Arbeiterzeitung, spricht ihren Abscheu und tiefste Ent rüstung über die Ermordung der Kaiserin aus. Das of fiziöse „Fremdenblatt" schreibt: „Durch dieses den niedrigsten und thierischen Gefühlen entsprungene Verbrechen hat der Anarchismus sich selbst gerichtet, fortan kann er nur in den Köpfen von Irrsinnigen Platz finden. — Wie das Blatt weiter meldet, sagte der Kaiser beim Empfang der Todesnachricht zum Oberhofmeister: „Es ist nicht zu fassen, wie ein Mensch Hand anlegen konnte an diese Frau, die in ihrem ganzen Leben Niemand ein Leid, nur Gutes ae- than hat." Von allen europäischen Potentaten und Re gierungen sind Kondolenz-Depeschen an den Kaiser einge troffen. In diplomatischen Kreisen herrscht die Ansicht vor, daß nunmehr sämmtliche Regierungen sich gezwungen sehen werden, internationale Vereinbarungen zu treffen, um den Anarchismus mit der Wurzel auszureißen. "enktage -es Jahves §8«-8. König Alberts und Sachsens Geschichte von 1828-1898. . 14. September. wupruissm Carola gründet den Albertverein. ' s 15. September. Kaiser von Rußland verleiht dem Kronprinzen M den höchsten russischen Kriegsorden. ' 16. September. des 25jährigen Bestehens des Albertvercins. < Vrin 17- September. lx^ZAlbcrt wird zum Hauptmann befördert. nnßzü , h-ndlM Ml! ir echter i MrsA-l Die Cvmovdnng Z. ^aisevin vsn Mestevveich. - ^Witternde Kunde von einem furchtbaren Ver- ^«k^Luem gekrönten Haupt, welche wir bereits 8 Uhr unsern verehrten Lesern zugehen »Zbkt^ut die gesammte civilisirteWelt — Kaiserin Oesterreich ist in Genf von einem " Fanatiker ermordet worden! Die Sonnabend incogaito in Genf, wohin V^>^mmervilleggiatur Tcritet aus einen Aus- hatte. Nls sie am Sonnabend Nach- das Hotel Beau Rivage verließ, um sich r Mier-Landungsbrücke zu begeben, wurde sie ^o^r roh gestoßen, daß sie zur Erde tVh die Monarchin noch bis auf den verlor sie hier das Bewußtsein. Auf Z^efolges befahl zwar der Capitän die Ab- doch kehrte er mit demselben bald zur »Vkists;. M'ück, von welcher aus die noch immer < § ^rii^Ü liegende Kaiserin nach dem Hotel Beau .twgen wurde; daselbst verschied sie nach Es wurde festgestellt, daß sie durch die Herzgegend getroffen hatte, er- war. Der verruchte Mordbube, ein in Anarchist italienischer Nationalität, Namens , 'ie alsbald ermittelt und verhaftet werden. lX? ru Beweggründen noch nicht aufgeklärte „noch manches Näthselhafte darbietende h 'haust unsagbares neues schweres Leid auf Ni "^n^hurg und das ganze österreichisch-ungarische auf den tiefbeklageuswertheu Kaiser Schon manches schwere Familieuge- i «^vfs ersuchten Herrscher auf Habsburgs Doppel- i Veilen " erster Linie der gewaltsame Tod seines ' m Sohnes und Erben, des Kronprinzen M M 80. Januar 1889 im einsamen Jagd- M da l Taichi", lit dm ^iml undE fistln bcnsvdm Sportiv. s Praz /'I zuz °al^l Mdtt, als behB Schneir^-H nyeim "^1 Nische s^-Z deutlich aune b w wurde f^i un mit jneter Amtsblatt die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. ihenfolge IAH roch ätte, men« . l» los ngen sein- dteÄMV Egg- >e des zen einen » t, die sich Aber ls er EU - ß ochen erbn"^ die e heraus: den sie e0^" , conkünsRs m für Seine Ss',-.? treiche, kwürdigei ' ,, unte ls in de« 's. H wenden- hundert Mte te, dann Solz, inE' I he» -re Leidens ie»i alten ünahe vM Sie SAr. einen K»'«!', mch seines ei I uns er -in Ungln» quartierie- - den nere"",^ ihn zu« l ?ii. EI GeburtstA^ il eine -e von lber wer huA