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chM für Mcku TharM Men, Menlehn md die Umgegenden Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. 118 s«. Jahrg Sonnabend, den 1. Oktober 18S8 Tr. pp. pp. pp. Dresden, am 6. August 1898. Kreher. Happen nappen. lviedcr .en Glie^ ulen l^Gesch« r, Iv. linder gesicht, Grans Holm! nn es, und Ä und lau> ant. . .. nula> mse i deck, al leu^ ahn are lt, Lott'ck n! Bkanii! >en, Ade e. — Am 3. Januar wurde Dreyfus in das Gefängniß de la Saute überführt, am 4. degradirt, kurz darauf auf die Teufelsinsel gebracht, wo der Gefangene am 12. März 1895 anlangte. Die Teufelsinsel ist im atlantischen Ozean Französisch-Guyana, an der Nordküste Süd- MÜS iß. .len >weig sm, n, " chen Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 22 September 1898. vom 8vl»r««tvr. Ministerium des Innern Für den Minister: Die Gemeindekrankenversicherung »«rsi»», Bgmstr. Verordnung, de« Nachrichtendienst in Biehseuchenangelegenheiten betr., c. „ , vom 6 August 1898. Gemäßheit eines vom Bundesrathe zu gleichmäßiger Regelung des Nachrichtendienstes in Biehseuchenangelegenheiten gefaßten neuen Beschlusses wird Nachstehendes 1., Die Ortspolizeibehörde hat jeden in ihrem Bezirke festgestellten ersten Ausbruch von Rotz (Wurm) der Pferde, Esel, Maulthiere und Maulesel, Maul- und Klauenseuche des Rindviehs, der Schafe, Ziegen und Schweine und Lungenseuche des Rindviehs, (§ 10, Ziffer 3, 4 und 5 des Bieh- seuchengesetzes vom 23. Juni 1880, 1. Mai 1894, Neichsgesetzblatt 1894, Seite 410) sowie von Schweineseuche (einschließlich Schweinepest) sofort den Ortspolizeibehörden aller dem Seuchenorte benachbarten deutschen Gemeinden auf mündlichen! oder schriftlichem Wege, wo thunlich unter Be nutzung des Telegraphen oder des Telephons mitzutheilen, welche ihrerseits den Seuchenausbruch aus ortsübliche Weise zur Kenntniß der Ortsbe- wohuer zu bringen haben. Krankenkasse. Die Beiträge zur Kranken- und Jnvaliditäts- und Altersversicherung auf das lll. Vierteljahr 1898 sind zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung bis zum . 8. Oktober 18S8 entrichten. Wilsdruff, am 28. September 1898. E Ti!« i i , Bekanntmachung. s,. Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern, den Nachrichtendienst in Biehseuchenangelegenheiten betreffend, vom 6. August 1898, welche vom 1. Ok- ihz ^nhres an in Kreft tritt und durch welche sich von diesem Zeitpunkte ab die Vorschriften der Verordnung vom 27. März 1894 — Gesetz- und Vorordnungsblatt erledigen, wird den Ortspolizeibehörden des Bezirks in Nachstehendem auszugsweise zur strengen Nachachtung bekannt gegeben. ivier! mc Zid^ rdm, Erdenk silisc n, zchl. Lick chein, " übe chöm elt, t, er Jene. > üne, ,ut, .niber la»i. 1 Leben schweben miß nahe von Französisch-Guyana, an der Nordküste Süd amerika, gelegen und bildet einen Theil der zu Deporta tionszwecken benützten Gruppe der sogenannten Heilsinseln CJsles de salut). Nun vergingen mehrere Jahre, als im Oktober 1897 plötzlich aus Paris die Nachricht kam, daß Herr Scheurer-Kestner, der Vicepräsident des französischen Senats, angeblich entschiedene Beweise für die Unschuld des Gefangenen der Teufelsinsel gefunden habe. Zunächst wurde bekannt, daß, während Scheurer-Kestner auf der einen Fährte ging, auf einer anderen auch Dreyfus Ver- theidiger Demange auch eine Entdeckung gemacht hätte, und daß gleichzeitig unabhängig von ihnen, auch in dem Oberst lieutenant Picquart ein Verdacht aufgestiegen wäre. De mange hatte von seinem Kollegen Salles erfahren, daß dem Kriegsgericht ein Beweisstück produzirt worden wäre, welches der Angeklagte und der Vertheidiger nicht gesehen hätten, und Picquart sollte die Hand gefunden haben, von welcher angeblich das Bordereau geschrieben worden wäre. Am 15. Oktober 1894 wurde der dem Generalstab zugetheilte Kapitän Alfred Dreyfus wegen des Verdachts des Verraths militärischer Geheimnisse verhaftet und durch den Major Henry dem Militärgefängnisfe von Paris über liefert. Der Haftbefehl war vom Kriegsminister Mercier selbst unterzeichnet. Die nun folgenden täglichen Verhöre Dreyfus' nahm der Major Paty de Elam vor. Dreyfus betheuerte unabweichlich seine Unschuld. Am 19. Dezember 1894 fand sein Prozeß statt. Sein Vertheidiger war Maitre Demange. Die Anklage lautete auf Hochverraths; das einzige Beweisstück war das Bordereau, das Verzeichniß der angeblich dem deutschen Militärattache übermittelten Aktenstücke. Nach durchführtem Beweisverfahren zogen sich die Richter zur Urtheilsberathuna zurück. Nach späteren Mittheilungen über den Prozeß sollte die Hälfte der Schreibsachverständigen erklärt haben, daß das Bordereau nicht von der Hand des Dreyfus her rührte, und die Verurtheilung des Dreyfus auf Grund einer Karte erfolgt sein. Am 22. Dezember unterzeichnete der Verurtheilte ein Revisionsgesuch. Dasselbe wurde ver worfen. id (Md!" »M INliu! ,c ht, m, IM .t zu küyk" Mt sozialdemokratische Parteitag in Stuttgart. ^Ij^We Sozialdemokratie schickt sich an, ihre üb- Hirschau zu halten, welche diesmal zu .sÜalt des daselbst vom 3. Oktober ab statt- »?>idl^Eeitaqes ins Werk gesetzt werden soll. Selbst- die „Obermacher" der Partei bemüht V» wiederum im schönsten bengalischen Lichte hierdurch Gläubigen wie Ungläubigen vor- alles politische, soziale und sonstige Fchma der Herren Singer, Bebel und . lHe. Ao wird namentlich der programmge- »hStuttgarter Parteitage vorzutrageude Jahres- ^e günstigen, blendendsten Lichter auf- er doch nur darauf hinzuweisen, daß bei Reichstagswahlen erneut eine gewaltige der Sozialdemokratie zu Tage getreten KZßh,. alle übrigen größeren Parteien, selbst das V ausgenommen, eine Stimmenabnahme ver- Diese Thatsache der noch immer zunehm- P^ReÄtung der Sozialdemokratie im Lande ist ja und sie wird in Stuttgart gewiß tüchtig um manch' andere für die Umstnrzpartei h Erscheinungen und Vorgänge möglichst schon auf bisherigen sozialdemokratischen de „ ' io werden auch auf jenem zu Stuttgart die »V der Mitte der „Genossen" eine Hauptrolle Ideren gegen hundert angemeldet, die sich ^^Miche beziehen, von denen aber die meisten und der Organisation der Partei gewid- l wiederum treten jene Anträge in den ^lche die Frage der Betheiliguug der So- l V bpau den bevorstehenden preußischen Laudtags- ! X , ein Thema, das überhaupt auf dem Stutt- l Mage vorwiegen und zu lebhaften Auseinander- !dürfte. Bekanntlich ist unter den preußi- l ein hitziger Streit darüber, ob man an l EViß '"eu Lcindtagswahlcn theiluehmen solle oder nicht, l -Wenngleich hierbei die Meinungen überwiegend I * Sz Kaufen, daß sozialdemokratische Landtagswähler auch fernerhin durchaus passiv verhalten hätten, M ufchf geringen Bruchtheil unter ihnen, der durchaus thätigen Antheil von den diesmaligen Wahlen zum Abgeordnetenhause nehmen will. Der Stuttgarter Jahreskongreß soll nun ein entscheidendes Machtwort in dieser die Gemüther der „Genossen" auch außerhalb Preu ßens schon seit längeren Wochen erregenden Angelegenheit sprechen, in welcher aber auch die Führer der Sozialdemo kratie getheilter Meinung sind; zweiffellos wird darum in der ganzen Frage ein heftiger Redekampf in Stuttgart entbrennen. Andere für den sozialdemokratischen Parteitag anae- kündigte Anträge entbehren ebenfalls nicht eines gewissen allgemeineren Interesses, was z. B. von jenen Anträgen gilt, denen zufolge die sozialdemokratische Reichstagsfraktion aufgefordert werden soll, mit allen Mitteln die ihr zu- kommende Vertretung im Präsidium des Reichstages durch zusetzen und ferner mit der parlamentarischen Gepflogenheit des Reichstages, die Person des Kaisers nicht in die De batte ziehen, zu brechen. Sollten speziell die letzteren An träge in Stuttgart wirklich zur Erörterung gelangen, so dürften dieselben zu animirten^Debatten über die parlamen tarische Taktik der sozialistischen Reichstagsfraklivu führen. Im klebrigen wird es auf dem bevorstehenden Par teitage der Sozialdemokratie ebensowenig wie früher an schmutziger häuslicher Wäsche fehlen. Wenigstens heißt es, daß auf demselben auch verschiedene unliebsame Vorgänge im sozialdemokratischen Lager aus letzter Zeit zur Besprech ung gelangen sollen, so z. B. die Fehde zwischen dem so zialdemokratischen Arbeiterverein in Braunschweig und der Redaktion des dortigen Parteiblattes. Indessen kann man es schon jetzt als gewiß betrachten, daß als die auf dem Stuttgarter Parteikongreß etwa hervortretenden scharfen Meinungsverschiedenheiten und Differenzen in der sozial demokratischen Partei zuletzt wieder ihre kräftige Ueber- kleisterung erfahren werden und das Obergenoffe Singer am Schluffe des Parteitages wiederum triumphirend in die Welt Hinausrufen wird, die Partei des rothen Zu kunftsstaates stehe nach wie vor fest und einig zusammen, zum Schrecken ihrer Feinde. Die Revision des Dreysusprozesses. Angesichts des vom französischen Kabinet gefaßten Be schlusses, wird nachstehender Rückblick auf den ganzen Ver lauf der Dreyfusangelegenheiten, den wir den „Berl. Reuest. Nachr." entnehmen, von Jnterresse sein: I Imlsblult ö A Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. . ^wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. erale werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene CorpuSzeile.