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Zweites Blatt chMi für Msdmff ThmM, DD, Sitbknlehll m- die UmMllde« Imlsblnll Rgl. Amtshauphannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, Sonnabend, den 3. September 18S8 SS. Jahrg ifür den Msnat den n g: Weck-', gr es StW^' )e»- der Stadt. Während die Fi umherlaufen, schaffen die M des Generalstabschefs wisdeffre wegen diesen Fälschungsangelegenheiten, welche ach auf Drängen Boisdeffres von Cavaignac angenommen fest. »er »eg« r -aziekS'' lfen Flammen hin, welche schon die Dörfer der näheren Umgebung erfaßt haben. Männer Waffen und Munition auf die Mauern, ziehen die Harnische an, neigen noch einmal das Haupt zu stillem Gebet, dann blicken sie festen Auges nach den vielen Streitigkeiten zwischen Bürgern und Rittern Anlaß gab. Bei unserer heutigen Rückkehr nach Kamenz ist das Thor zu gemauert, die Städter und Echlotzbewohner find einig. Es herrscht eine auffällige Bewegung in der Stadt, was mag wohl der Grund sein? Die Bürgerwehr steht in lebhafter Unter haltung auf der Stadtmauer und blickt in der Richtung nach Löbau hin, woher ein unheimlich Heller Schein bis nach Kamenz dringt: »Das haben die Hussiten gethan!" murmelte es durch die Reihen. Bald gehen neue Feuer auf, hier und dort, e« sind die Dörfer, welche der Wuth der Slaven preisgegeben sind. Der Schein nähert sich immer deutlicher, es ist kein Zweifel mehr möglich, daß die Hussiten den Weg nach Kamenz einschlagen, und es entsteht nun eine fieberhafte Thätigkeit in der Stadt. Während die Frauen und Kinder händeringend g.. 3. September. , ' Mserparade der sächsischen Trupu b. Zeithain. „ 4. September. Erkundung der Verfassungsuyude für das Königreich Sachsen. U » 5. September. f KronpMz Albert besucht in Sed« Mac Mahon, vcr «>-! stillt nur i^„sihen mit unsern Lieben weit, wt zurück. Wir Wien, daß es stattfindet, obwhl die Schrift bends 8 ng neu. ng bittet i i- VorW Vaterländische Geschichts- und Sittenbilder von Gerhard König. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Iss. Die Hussiten. Lieber Leser! Erschrecken Eie denn gar nicht, wenn Sie oder oem Dorf mit fliegender Eile nahte und rief: „DieHuj- - stten kommen!" Da stürzten die Menschen entsetzt und bleichen > Angesichts auf die Straße; Weiber rangen die Hände, Kinder schrieen und selbst die kräftigen Männer ließen Arm und Haupt muthlos sinken, denn gegen die wüthende Rotte der Hussiten gab es keinen Schutz. Wir kehren zu unserem Fürsten zurück. Dieselben waren > bis zu Friedrich dem Streitbaren Markgrafen von Meißen ge wesen, genanntem Friedrich aber wurde 1423 vom Kaiser der Kurfürstentitel verliehen, und seit diesem Jahre erst, führt unser Land, das früher Mark Meißen hieß, den Namen Sachsen. Sein Sohn, Friedrich der Sanftmüthige, regierte 1428—64, und in seine Zeit fallen die bekannten Hussitenkriege. Die Veranlassung zu demselben war folgende: Der schon im vorigen Abschnitt erwähnte böhmische Reformator HuS wurde vom Kaiser Sigismund vor die Kirchenversammlung zu Kost nitz zitirt, um sich wegen seiner evangelischen Lehre zu verant worten. Der Kaiser stellte ihm ober einen Geleitsbrief aus, d. h. er verpfändete sich dem Hus mit seinem kaiserlichen Wort, daß er unangefochten zurückkehren solle. Hus wurde jedoch so fort nach seiner Ankunft in Kostnitz in Ketten gelegt, und al- Sigismund den Befehl gab, ihn frei zu lassen, bedeuteten die Kirchenfürsien dem Kaiser, daß die Kirchenversammlung allein über den Ketzer Hus zu verfügen habe. Der schwache Kaiser gab dem Drängen der Gegner des Hus nach, und so erlitt dieser als Märtyrer den Feuertod. Wohl kaum hat je in der Weltgeschichte das gebrochene Ehrenwort eines gekrönten Hauptes so furchtbare Folgen gehabt, wie der Treubruch des Kaisers Sigismund an HuS. Die böhmischen Hussiten waren ein wilder slavischcr Stamm — die Tschechen sind ihre Nachkommen, das erklärt alles —, und sie beschlossen, den an ihrem Lehrer begangenen Lreubruch zu rächen, und sie haben es in entsetzlicher Weise gethan. Da« Schsische Heer, welches gegen die Horden der Hussiten zu Felde og, wurde noch unter der RcgierungSzeit Friedrich des Streit baren 1426 bei Aussig fast vernichtet, und nach dem Tode diese« Kurfürsten fielen die Hussiten in Sachsen ein, und wie ie in unseren Gauen gehaust haben, davon zeugen viele „wüste Marken" heute noch, wo damals blühende Dörfer standen, die von den böhmischen Räubern vom Erdboden vernichtet und den Bewohnern nicht wieder aufgebaut wurden. Ich führe Sie, lieber Leser, nach Kamenz, mit dessen Oertlichkeit Sie bereits vertraut sind. — Eie besinnen sich noch des Thores, welches durch die Etadtmauer führte, und so zu Der -u W 'M Wellungen auf das Wochenblatt für wilsrnff rc." !, 4"n-wi u. illusjrter Ssnn- ^M'iage," sowie Ziehungsliste der kgl. sächs. M Ane für die Stadt Wilsdruff k unterzeichneter W^'klle zu 4« Pf., für auswärts allen kaiserl Ekrn zu 54 Pf. angenommen. Namen Hussiten hören? In der Zeit, in welche meine Erzählung fällt, war es anders. Wenn ein Bote in der Stadt In seiner Erwiderung auf die Interpellation Caste- lins in der Deputirtenkammer am 7. Juli d. I. hatte Kriegsminister Cavaignac von drei Schriftstücken als den am meisten belastenden gesprochen nnd gesagt: „That- sächlich ist in dem dritten Schriftstück Dreyfus mit vollem Namen genannt. In demselben heißt es: „Ich werde aussagen, daß ich niemals Beziehungen zu Dreyfus ge habt habe. Sage» Sie ebenso aus wie ich. Man dar niemals von irgendwem erfahren, was mit ihm vorgegangen ist." Dieser Brief, der als untrüglicher Beweis für die Schuld des Dreyfus angesehen wurde, ist angeblich im Oktober 1896 von französischen Geheimagenten auf der deutschen Bo tschaft gesunden worden und sollte von dem Oberstlieutenant von Schwartzkoppen seinem italienischen Kollegen Panizzardi geschrieben worden sein. Abgesehen von der Unwahrscheinlichkeit, daß der deutsche Militär- Attache so unvorsichtig gewesen sein sollte, einen solchen Brief zu schreiben, so wäre es höchst sonderbar gewesen, wenn die beiden Attaches erst zwei Jahre nach dem Dreyfusprozesse sich schriftlich darüber hätten ver- tändigen müssen, wie sie sich ihren Regierungen gegenüber in der Angelegenheit verhalten sollten. Kriegsminister Ca vaignac aber hat in unbegreiflicher Vertrauensseligkeit ein Schriftstück für echt gehalten, daß den Stempel der Fälsch ung an sich trug und sich jetzt thatsächlich als gefälscht er wiesen hat. Zweifel an der Echtheit des Briefes und mancher anderen Aktenstücke sind dem Kriegsminister aller dings denn doch schließlich aufgestiegen und er hatte einen Offizier seines Kabinets damit beauftragt, die Akten des Dreyfus-Prozesses in eingehendster Weise zu prüfen. Schon am 15. August hatte dieser Offizier eine Fälschung be merkt, machte davon aber erst Meldung, als der Minister nach Paris zurückgekehrt war. Am Dienstag wurde Oberst Henry, der diesen Brief „entdeckt" haben wollte, durch General Gonse in das Kabinet Cavaignacs geführt, in dem sich die Generale Roger und Boisdeffre befanden. Oberst Henry, dem das betreffende Aktenstück vorgelegt wurde, behauptete Anfangs dessen Echtheit, erklärte jedoch auf weitere Vorhaltungen, das Schriftstück sei ihm unvoll ständig zugegangen und er habe die Schlußwendung hin zugefügt, und gestand schließlich, er habe das ganze Dokument selbst angefertigt. Henry versuchte dar zulegen, er habe es Angesichts der Nothwendigkeit gethan, neue Beweise für die Schuld des Dreyfus herbeizuschaffen. Cavaignac war durch die Enthüllung auf das Tiefste er griffen, ordnete aber die sofortige FestnahmeHenrys an und begab sich sogleich zu Brisson, der dem Vorgehen des Kriegsministers voll zustimmte. Die Fälschung, die in dem Augenblick erfolgte, als die Schuld Esterhazys dem Oberstlieutenant Picguart als erwiesen erschien, wird sich an denen, die sich ihrer bedienten, furchtbar rächen. Man erinnere sich nur daran, daß General Pellieux unter Eid die Echtheit des von Henry gefälschten Briefes be kräftigt hat und das diese Aussage Pellieux' von den Ge neralen Gonse und Boisdeffre unter Eid bestätigt wurde. ^enn M) nur dich habe so frage ich der Tod sofort eintrat. Eine weitere Nachricht des Tele- Erde! Also selb (der Himmel gramms besagte die Demission M^chgiltig, wenn er nur seinen Gg hatte. Ur- Boisdeffre wegen diesen Fälschun Assaph nach: „Wenn ich In nur habe, auch auf Drängen Boisdeffres voi '"ein nur ist!' Und Zinzendor spricht: Ich wurde. °>ne Passion, die ist Er! Unzweifelhaft bedeutet das Gcständniß des Oberst lieutenants Henry's, diesen Brief geschrieben zu haben, einen Erfolg der Dreyfus-Partei, von welcher Bedeutung derselbe sein wird, bleibt indeß abzuwarten. Oberst Henry hat sich am Mittwoch Nachmittag, wie wir be reits unsern Lesern Donnerstag Vormittag durch Extra- Blatt mittheilten, weiteren Untersuchungen entzogen, indem er sich im Gefängniß die Kehle durchschnitt, wodurch '.sondern sind gleichwie dic Engel Gottes V d?' so lautet, allen Jrrthümern vrbeugend, das Es st«^ Herrn bei Matthäus. Wie? bei Markus oben zu lesen. ^Ws^EEich seinen Gott über ax Dinge liebt, ME mit dem ersten Gebote,wird über die des HErrn nicht traurig sein, auch wenn sie 'M Hoffnungen knickt. Die Sensucht Pauli, '>5^ A bei dem HErrn", bei demOerrn zu sein GE Kor. 5, 8. - 1. Thess. 4,^), muß und wahren Christen das Verlange nach Wieder- Mischer Beziehungen weit überreizen. Schon V Zli f der dock; kein Christ war, ha fertig qe- V ^w'gen: Wenn ich nur '" „ „ , , ,! Plötzlich nähern sich auf geschwindem Roß eine Anzahl Cavaignac angenommen hussitischer Parlamentäre, um die Stadt zur Uebergabe ausm- sorderm Die Kamenzer aber wissen nur zu gut, daß die Hus siten yon Vertragstreue nichts wissen, und daß such die gut- .1 668eßZfl88l6lIk ä68 ^ocffknblattk8 M eie." Gedenktage -es )ahvr §898. » M Leben König Alberts und Siffens Geschichte von 1828—1898. Also mehr Wahrheit in unseren Gedanken über die selige Ewigkeit. Denn die Wahrheit wird euch frei machen, auch von eurer Sentimentalität, die in Gottes Wort keine Begründung findet und noch ein Stück vom alten Adam ist. Das gefälschte Aktenstück in -er Dreyfus-Affaire. Sonntage nach Tinitatis. Marc! 12, 25: Wenn sie von den Toteififxrsteheu werden, so werden sie nicht freien, y, sich freien lassen, > >s, , sondcm sie sind Ivie die jni Himmel. es richtig, was tausend Jnschven auf Grab- ^ijMEndigen, was zwei Drittel allesieichenredeu un- Klonen und manchmal breit Hmalen, — ist A daß wir unsere dahingeschiedem Lieben in der Wiedersehen, und daß sie uz einst wieder- Mlni : Die Schrift sagt von soWWiedersehen Egnichts. — d^ert das Verhältnis, in ein der Dahin- ^ksfI.auf Erden zu seinen Lieben stan, auf der neuen ? Uck - wird die Weise wieder ihr« Eltern Kind, Meder ihres Gatten Weib? H kenne zahl- "n, die, wenn sie vom Wiederseln reden, dieser W sein scheinen. Sie ist irrig. tMs N andern Welt unbedingtortdauert, das - -Wj^WEniß Gott. Dies Verhstniß zur denk- c , V. eu Verbindung zu gestalten wh die Aufgabe ' >ZcL.?Ans sein, und eben in ihre Lösung wird i" E' bestehen. Alles andere ist Niensache. Vor !-- Lchä ^!Zwen. Aues anoere yr Menlacye. Bor er Gottes in der Person Jes Christi tritt Illü nick unscml Lstlwtt weck, wi zurück. Lvir ?>ll I WEN, daß es stattfindet, obwhl die Schrift — 2 öZ Syl -r ist, aber wir Christen som uns hüten, 11 vling n sehn Mittelpunkte unsrer Ewigkeits- " HM machen. Am allerwenigsten hrfen wir von btt .^Vereinigung nach Art irdische Verhältnisse 7 HZ-r' Aag solcher Traum nus noch so östlich dünken, werden sie weder Wien noch sich sondern sie sind gleichwie dic Engel Gottes sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. ücknt wöchentlich dreimal und zrm Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk. 55 Pf. H gerate werden Montags, MithchZ und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Dk'und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst.