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Ü!ö R t,öO, d ''N-b W. ' 1,50, »crM was Onntac Schiffe „Conde Venadito", fortzusetzen. sei. Kirchen - Chroniken sind zu in der Lrp. d. s ?as Mit >" schütz bcqu> k Parteien. Eben, weil diesmal für sie, oder wenigstens für die Mehrzahl von ihnen, kein großes einigendes Moment vorhanden war, wie ein solches, die noch vom alten Reichs tage erledigte Flottenverstärkungsfrage zweifellos dargestellt haben würde, so sind diesmal mehr als sonst einseitige Parteiinteressen hervorgetreten und haben mit die gegen seitige Befehdung im Lager des Bürgerthums veranlaßt. Daß aus diesen unerquicklichen Verhältnissen die Sozial demokratie den meisten Vortheil in der Wahlschlacht ziehen wird, dies dürfte nicht zu bezweifeln sein, und aus solcher Erkenntniß heraus hat sich die Reichsregierung noch ge wissermaßen vor Thoresschluß bemüßigt gefühlt, mit der vielerörterten brieflichen Wahlkundgebung des Staatssekre tärs Grafen Posadowsky eine Wahlparole zu verkünden. In derselben steckt nun freilich bei näherer Prüfung gar Manches, was man nicht ohne Bedenken zu akzeptiren vermöchte, aber der Kern der Posadowsky'schen Aktion ist durch die Aufforderung des engeren Zusammenschlusses aller staatserhaltenden Elemente gegen die Sozialdemokratie bei den Wahlen zweifellos ein berechtigter und guter, so daß die ausgesprochene Mahnung der Regierung wohl verdiente, Beachtung zu finden. Leider steht nur zu befürchten, daß die gewünschte Wirkung des Aufrufes des Grafen Posadowsky nicht mehr erzielt werden wird, die gegenseitige Verbitterung zwischen den bürgerl chen Parteien ist schon zu weit gediehen, als daß es noch gelingen sollte, dieselben am 16. Juni gegen über der Umsturzpartei zu einigen. Auch sind die ver schiedenen Kandidaten überall, nun einmal aufgestellt, die Zurücknahme einer Parteikandidatur zu Gunsten der Kan didatur seitens einer anderen Partei würde jetzt unmittel bar von der Wahlschlacht, in vielen Wahlkreisen nur noch mehr Verwirrung anrichten, da ist es schon besser, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Die Hoffnung kann ja nicht als ausgeschlossen gelten, daß es wenigstens bei den zu erwartenden Stichwahlen noch zu einer Verständigung unter den bürgerlichen Parteien kommen und daß sich dann die alte strategische Regel „Getrennt marschiren — Ver einigt schlagen" für sie bewähren werden. Die Sozialde mokratie wird bei den Stichwahlen voraussichtlich am meisten betheiligt sein, durch den Zusammenschluß aller antisozialistisch gesinnten Elemente bei der engeren Wahlentscheidung wäre es darum immerhin zu ermöglichen, der Umsturzpartei eine empfindliche Schlappe beizubringen, auch wenn sie in der Hauptwahl einen vorläufigen Sieg erringen sollte. Leider kann man sich angesichts der Neigung der radikalen Parteien des Bürgerthums, mit der Sozialdemokratie zu liebäugeln, der Befürchtung nicht entschlagen, daß sie in jenen Wahl kreisen, wo sie den Ausschlag zwischen den Kandidaten der gemäßigt-liberalen und der rechtsstehenden Parteien einer seits und jenen der Sozialdemokratie zu geben haben, viel fach die letztere direkt oder indirekt begünstigen werden, auch die Haltung der Zentrumspartei bei derartigen Stich- wahlverhältniffen bleibt noch abzuwarten. Jedenfalls ist es diesmal besonders schwierig, eine einigermaßen treffende Wahlprognose aufzustellen, sie erscheint für viele Wahl kreise in Anbetracht der herrschenden Zerfahrenheit in den Parteiverhältnissen als geradezu unmöglich, so daß ver- muthlich meist erst die Stichwahlen die endgiltige Auf klärung über die politische Zusammensetzung des neuen Reichstages bringen werde. Man kann daher jetzt am Vorabende der Wahlen, nichts wie den Wunsch aussprecheu, daß sich das deutsche Volk einen Reichstag küren möge, der in seiner Mehrheit wenigstens treu zu Kaiser und Reich steht mW gewillt ist, nach bestem Wissen und Können ge setzgeberisch mitzuarbeiten zur Wohlfahrt und zur ersprieß lichen Weiterentwickelung des Reiches und seiner Glieder. irmm Vie Xeffeebnennei-ei mit vampfbe^ 1837. einen Ausfall, die Amerikaner ließen sich W? Kampf ein, sondern zogen sich zurück. NachsiMZ Madrider Meldung empfing die spanische Regw,M auf den Frieden bezüglischen Vorschlag der i, Meldung versichert stolz, die Regierung wurde Vorschlag auch gar nicht annehmen, da sr. schlossen sei, den Kampf gegen Amerika bis 'M König!, ttoflioferant 8 0 n.1 sr. Rk l l 8^ kmpüoblt ibro rübmiiclmt bekannten in Umlagen von M. 1,50; 1,60; 1,70,1^0 2,— pr. i/z Ko. unä Sackungen von '/-> " tiambungen Mi8cfiung No. 2 ä M. >,40 vei'iinei' Festung . . zM. >,20pe politische Rundschau. Der Bundesrath hielt am Freitag eine Plenarsitz ung ab, in welcher eine besonders reichhaltige Tagesord nung zur Erledigung gelangte, welcher Umstand den Schluß als gerechtfertigt erscheinen lassen dürfte, daß dies die letzte Sitzung des Bundesrathes in dessen jetziger Session ge wesen ist. Prinz Alexander von Hohenlohe-Schillings fürst, der eine Sohn des Reichskanzlers und bisheriger Reichstagsabgeordneter für den elsässischen Wahlkreis Ha genau, ist zum Bezirkspräsidenten des Ober-Elsaß ernannt worden. Die Wichtigkeit der deutschen Interessen auf den Philippinen erfordert im Hinblick auf die dortiM krieg erischen Vorgänge einen kräftigen Schutz derselbe«. Es sind deshalb zu den beiden Kreuzern „Irene" und „Comorun" vom Verbände des deutschen Geschwaders in Ostasien, die bereits vor Manila ankern, noch zwei weitere Schiffe des Geschwaders abbeordert worden, die Kreuzer „Kaiserin Augusta" und „Kaiser"; an Bord der „Kaiserin Augusta" befindet sich auch der Geschwaderkommandant, Admiral Diederichs, selbst. Nach Ankunft der beiden letzteren Schiffe vor Manila werden daselbst 1500 Mann Matrosen und Seesoldaten dem deutschen Befehlshaber zur Verfügung stehen. In den Ausgang der Wahlbewegung spielen noch immer verschiedene Affairen hinein. U. A. machen die angeblichen unsauberen Geschichten, welche der Vorstand des Bundes der L a ndwirthe mit den rheinisch-westfälischen Thomas phosphatfabriken entrirt haben sollte, von sich reden. Die Bundesleitung hat nun inzwischen eine öffentliche Erklärung ergehen lassen, in welcher die gegen sie erhobenen An schuldigungen als ein wohldurchdachter Verleumdungsfeld zug wider den Vorstand des Bundes charakterisirt werden, während die Angaben über die erwähnten Geschäftspraktiken desselben in verschiedenen linksliberalen Preßorgauen auf recht erhalten werden. Ueber verschiedene, für das kommende Jahr geplante militärische Veränderungen und hiermit zusammen- Kübsi A 22 U Jack 13'/- '»nzuc kinzei I'/-, 8 3, 4'/, ^»züc An Kack- kiif 1 Ein Logis , in der 1. Etage, bestehend aus 2 Stuben, Küche, Keller und Bodenraum ist zu verum Oktober zu beziehen bei Liugs Sch innrer, Dresdner!!^ Mssv Kk ist am Sonntag Nachmittag auf dein Mge K, bach nach Wilsdruff in einem schwarzen Fn^ f gegangen. , Der Finder wird gebeten, gegen gute / selbe in der Expedition d. Bl. abzugeben. hängende Forderungen weiß das „B. T" Darnach sollen eine durchgreifende ReorgauisM^ artillerie, die Errichtung einer besonderen MeM!2 kadron in Gestalt von Jägern zu Pferde für M korps eine Reform der Pioniertruppen unv staltnngen, sowie die Errichtung weiterer plant sein. Als solche werden genannt ein sches, ein drittes bayerisches und ein neuc- M^ Armeekorps; vorerst bleibt indeß abzuwarten, ! diesen militärischen Plänen auf sich hat. fmnbto 8lrsl8unaer »eli« St. 15 1l. li« ^ , 3 empfiehlt gerunoigr. vcacy oer nernmerung wenn Admiral Dewey an diesem Kampfe nicht ly iß schließlich wurde in dieser Hongkonger MeldE A Athem noch mitgetheilt, daß die Insurgenten ^1 reits genommen haben sollten. Santiago' M Freitag von der Flotte Sampson's abermals M übrigens soll auf derselben das gelbe Fieber sein. Gegen die wenigen von Havannah M'img'F amerikanischen Kriegsschiffe unternahmen du M in ?scko1kn von unck Vc ^0 blikäorisge in Wii8ckruff bei Spanien-Nordamerika. Für.^onM > eine Depesche des New-Aorker „Evening ? Hongkong den Entscheidungskampf um den7.^ l nilas zwischen den Spaniern nnd den AuMm; -i.,z gekündigt. -Nach der Versicherung dieser man zr Italien. Das Regierungsprogr»'"^ welchem das neue italienische Kabinet vor dm/ i bei dessen Wiedereröffnung am 16. Juni zu M» wird in finanzieller Beziehung den GrunW '^ Sparsamkeit verkünden, wie das RegierungSE^ one" mitzutheilen weiß. Unter denReformvM^ Regierungsprogrammes werden sich nach M Blätter auch solche in betreffs der preßgesetzlM nngen befinden, daneben soll eine Verschärfung^ I gesetzlichen Bestimmungen geplant sein. England. In der Freitagssitzung dc^'E Unterhauses kam die Frage der Vermittelung ß zwischen Spanien und Nordamerika aust^ ^ Finanzminister Balfaur erklärte, die engM ^I würde gern eine solche Vermittelung übernehm^ « artiger Schritt könnte aber nur gethan werden, Aussicht auf eine günstige Ausnahme desselben ^ Parteien und auf Erzielung eines Einvernehmcm 'Kits sei. Leider könne nicht gesagt werden, daß "» und Nordamerika eine solche Geneigtheit beD^ß k Ium ^«jährigen Regierungs-)ubilanm -es Reisers. Ani 15. Juni sind zehn Jahre verflossen, seit Kaiser Friedrich der tapfere Dulder, die Augen schloß und Kaiser Wilhelm II. den Thron der Hohenzollern bestieg. In den Tagen kräftigsten Mannesalter wurde der Vater abberufen, in einer Zeit, da sonst das Leben noch weiten Raum giebt zu tüchtigen Handeln. In blühender Jugend folgte ihm der Sohn, um einen Beruf aufzunehmen, dem an Verant wortung kein anderer gleicht. Hoffnungsvoll begrüßte den jungen Hohenzollern das deutsche Volk. Eng schlossen sich die Fürsten unsers Vaterlandes um seinen Thron; an den Stufen stand der gewaltige Mann, der des Reiches Banner trug, stark und fest wie in alter Zeit, und vor den Mauern des kaiserlichen Schlosses hielten Vertrauen und Liebe der Nation die Wacht. Nur wenig war bisher bekannt geworden über den neuen Kaiser; vor seinem herrlichen Großvater, vor seinem edelsinnigen Vater war er im Hintergründe geblieben. Viel hatte mgn gesprochen und gesungen von dein alten Helden, der die Pforten des Kyffhäusers sprengte, und vom Kron prinzen Friedrich, dem Sieger von Wörth; Prinz Wilhelm dagegen glich einem weißen Blatt, auf dem erst wenige Schriftzeichen zu lesen waren. Aber diese Schriftzeichen gaben Kunde von einem frommen, religiösen Sinn, von ernster Thatkraft und tüchtigem Streben, von tiefer Pietät für die Thaten unserer großen Männer und von nationalem Schwünge des Geistes. Zehn Jahre sind keine lange Zeit in der Geschichte der Völker, und doch kann diese Frist genügen, über einen Herrscher ein Urtheil zu fällen, dessen Thaten und Werke vor Aller Augen stehen. Der Zeit der Kämpfe, des Ringens und Werdens mußte die Zeit der Gestaltung folgen. Das hat Kaiser Wilhelm II. begriffen; und indem er die Hoff nungen auf Sieg und kriegerischen Lorbeer begrub, Hoff nungen, die alle feurigen Geister erfüllen, suchte er dies Ziel in den Werken des Friedens. Als Kaiser Wilhelm den Thron bestieg, als er später in flammenden Worten die Kraft des deutschen Schwertes pries, da ahnte wohl niemand, daß der junge Herrscher, der über die Waffen gewalt des mächtigsten Reiches gebot, nicht eine neue Aera kriegerischer Ehren, sondern eine Aera friedlicher Thaten herbeiführen wollte. Hierin aber, in diesem Bescheiden liegt mit die Größe unseres Kaisers. Denn ungleich leichter ist es, den Namen eines großen Fürsten zu erwerben in blendenden kriegerischen Unternehmungen, als in dem müh seligen Tagewerk oes Friedens. Noch heute vergißt inan den Namen Friedrich Wilhelms >., wenn man den des großen Friedrich nennt. Wenn aber Kaiser Wilhelm wieder hinauszieht, um die Pracht des Nordlandmeeres zu genießen, dann wird das beglückende Bewußtsein ihn geleiten, daß er nicht den eigenen Ehrgeiz, sondern das Wohl des Volkes zum Maßstab seines Handelns erwählte. „Nicht zu zerschmettern, sondern aufzubauen ist des Fürsten edelster Beruf!" Nach diesem Worte hat unser Kaiser stets gehandelt, Ueberall sucht er Uebelständen und Mängeln abzuhelsen. Und: Sorgt er nicht in segensreicher Weise für seine Landeskinder? Müssen wir nicht seine Be strebungen anerkennen? Wissen wir nicht, welch' reges Interesse er der Landwirthschaft, dem Handel und Gewerbe, der Industrie in allen ihren Zweigen, der Kunst und Wissenschaft entgegenbringt? Habxn wir nicht hundert fältig Gelegenheit gehabt, wahrzunehmen, wie er gerade der Armen und Verlassenen sich angenommen, die Betrübten getröstet, die Bedrängten vor Vergewaltigung geschützt hat? Schlägt nicht sein Herz für alle ohne Unterschied des Standes und Ranges? Ist er uns nicht ein Vorbild aufopfernder Fürsorge und versöhnlicher Milde? Das ist das schöne Ergebniß der vergangenen Jahre, das ist die Frucht der Zeiten, die vergingen seit dem 15. Juni 1888, daß Kaiser Wilhelm die Liebe seines Volkes, die er einst von den Vätern ererbte, sich auch durch eigene Thaten verdient hat. Möge diese Liebe sich allezeit in unserer Gesinnung und in unsern Worten und Werken kundthun! Vor -er wahlentschei-ung. Der entscheidende Tag der Reichstagswahlen ist her angekommen, an diesem Donnerstag wird der neue Reichs tag gewählt werden, der für die nächsten fünf Jahre für seinen Theil die Geschicke des Reiches niit bestimmen soll. Voraussichtlich wird sich auch das künftige Reichsparlament über gar manche gewichtige Fragen schlüssig zu machen haben, wohl in erster Linie darüber, welche Handelspolitik Deutschland nach Ablauf seiner gegenwärtigen Handelsver träge mit dem Auslande einschlagen soll. Trotzdem läßt sich nicht behaupten, das die diesmalige Wahlbewegung etwa in Hinblick auf die das neue Parlament erwartenden mannichfachen bemcrkenswerthen Aufgaben einen besonders lebhaften und aufgeregten Charakter getragen hätte, im Gegentheil, sie hat im Allgemeinen, abgesehen von lokalen Vorkommnissen in diesem und jenem Wahlkreise, einen ziemlich ruhigen Verlauf genommen, es machte sich eben das Fehlen einer wirklichen Wahlparole allenthalben be merkbar. Auf gewissen Seiten hat man sich darum be müht, durch allerlei künstliche Agitationsmittel etwas mehr „Leben in die Bude" zu bringen, wozu hauptsächlich das Geschrei von der angeblichen Bedrohung des gegenwärtigen Reichstagswahlrechtes zu rechneu ist, hoffentlich werden aber den radikalen Parteien nicht zu viel Gimpel auf diesen offenkundigen politischen Leim gehen. Ein empfindlicher Nachtheil muß indeß infolge des Fehlens einer zugkräftigen Wahlparole doch verzeichnet werden, das ist die im gegen wärtigen Wahltreibeu schärfer denn früher hervorgetretene Verwirrung und Zersplitterung unter den bürgerlichen