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Zweites Blatt. rottesöie^ 1870/71 gt r Sedan-3 Thamdt, Men, Siebenlehn md die Umgegenden Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Sonnabend, den 3V. Juli 18S8 3«. Jahrg ckiir -je Msnate r o,e Msnate dOE^Nust und September -!» lms das NNNd' ^chenblatt für Wilsdruff -e." NachlNÄ^ ^^,!^wirthsct)aftlicl?er n. illustrivter Ssnn- sner ^3^8 Einweihung des Sachsendenkmals vor St. Privat. Aall, >ne stab N i MxEt . D Iv' ^„Was inen sbesitzei >e r. K ammense"' en I. August sächsischen Soldaten tragen zum ersten Male Muform nach preußischem Muster. en len in üßrung M 30. Juli W erste Elbdampfschiff „Königin Marie" ver- M auf der Elbe. !tb» i u. «»«strirrer ssnn- ^,7.. sowie Ziehungslisten der kgl. sächs. »s ?Me für die Stadt Wilsdruff bei uuterzeichneter H^lle zu 87 Pf., für auswärts bei allen kaiserl. "brn zu i Mk. 7 Pf. angenommen. md I> »ii"V Vaterländisches. Wilsdruff, 29. Juli. — Ueb?r die Pflichten der Lehrherren gegen ihre Lehrlinge hat das Reichsgericht eine jehr wichtige Entscheidung getroffen. In Hamburg hatte ein Vater seinen Sohn zu einem Schmiedemeister in die Lehre gegeben. Eine Tage nach seinem Eintritte half der Junge dem Gesellen beim Beschlagen eines Pferdes; der Geselle-hielt einen Meißel auf das glühende Huf eisen und der Lehrling schlug mit einem Hammer auf das Eisen. Dabei sprang ein Stück ab und dem Jungen ins Auge, das infolge dessen ouslies. Der Vater verklagte den Lehrherrn auf Schadenersatz, weil dieser es verabsäumt habe, seinem Sohne die für die Arbeit nöhige Anweisung zu geben. Er wies nach, daß der Lehrling dem Meißel hätte gegenüber stehen müssen, da ihn dann ein Stück abgemeißelteS Eisen nicht treffen könne. Sein Sohn sei aber hierüber nicht belehrt worden, denn er habe nicht dem Meißel, sondern dem Eisen gegenüber gestanden und nur dadurch sei der Unfall herbeigeführt worden. Das Land gericht, wie auch das hanseatische Oberlandesgericht wiesen die Klage ab, da ein persönliches Verschulden des beklagten Lehr herrn nicht vorlieg:. Das Reichsgericht stellte sich dagegen strikte auf den Boden des § 126 der Reichsgewerbeordnung, der folgendes besagt: „Der Lehrherr ist verpflichtet, den Lehr ling in den bei seinem Betriebe vorkommenden Arbeiten des Ge werbes in der durch den Zweck der Ausbildung gebotenen Reihenfolge und Ausdehnung zu unterweisen. Er muß ent weder selbst oder durch einen geeigneten, ausdrücklich dazu be stimmten Vertreter die Ausbildung des Lehrlings leiten.* Einen solchen ausdrücklichen Auftrag habe der Meister dem Gesellen nicht erthcilt, d'es auch gar nicht behauptet. Danach sei er schadenersatzpflichtig. — Arbeiter-Zeugn iß. Ein Arbeitgeber hatte einigen seiner Arbeiter folgenden Satz in das verlangte Zeugniß ge schrieben: „Sein Austritt erfolgt freiwillig, weil ein anderer Arbeiter von m>r entlassen wurde, den wieder einzustellen ich mich weigerte." Das Gewerbegericht Dresden verurtheilte den Arbeitgeber, den Klägern Zeugnisse auszustellen, die diesen Satz nicht enthalten, weil die Bemerkung mit dem Begriff der Füh rung nichts zu thun habe. Auf erfolgte Berufung hat das Landgericht Dresden das gewerbegerichtliche Urtheil aufgehoben und die fragliche Bemerkung für zulässig erklärt, weil sie für den Entschluß anderer Arbeitgeber über die Anstellung der Kläger überaus erheblich und zur Beurtheilung des Gesammt- verhaltcns der Arbeiter wichtig sei. — Für den Handwerker wie für den Geschäftsmann (auch ür Zeitungsinhaber I) wichtig ist die Erläuterung einer bestimmten !lrt des unlauteren Wettbewerbes, die kürzlich in einer Ent- cheidung des Reichsgerichts gegeben worden ist. Danach wird >as Heranziehen von Kunden durch unwahre Angaben zum Schaden einer Konkurrenzfirma als Betrug in engerem Sinne des Strafgesetzbuches künftig aufzufassen sein. Es heißt in der Entscheidung: „Ein unbefugter Eintritt in den Vermögens land der betreffenden Firma findet statt, wenn man mittelst Täuschung den Kundenstand abwendig zu machen sucht." Da bei ist nach derselben Entscheidung nicht nöthig, daß ein etwaiger Schaden nachgewiesen wird, sondern es kann schon der fraglich ;n »gesandten z? 8. Sonntage nach Trinitatis. 5, 35: Deine Tochter ist gestorben — was bemühest du weiter den Meister? Wort zu Jairus, dem bangen und doch Vater, gesprochen haben, sind Leute voll "er Rücksicht und zugleich Leute ohne Hoff- L^wesen. Das Töchterlein des Jairus war ge- der große Arzt aus Nazareth hatte herbei- i^en. Nun war nichts mehr zu machen, dachten Würde es nicht unrecht sein, den so viel in Zum Stand der Friedensfrage zwischen der Anisn nnd Spanien. Die ersten offiziellen Schritte zur Einleitung von Friedensverhandlungen zwischen Nordamerika und Spanien sind endlich erfolgt und zwar ist hierzu selbstverständlich von Seiten letzterer Macht aus die Initiative ergriffen worden, als derjenigen von beiden kriegführenden Parteien, der es nach ihren bisherigen Niederlagen zukam, um Frieden zu bitten. Laut einer amtlichen Auslastung aus Washington hat der dortige Botschafter Frankreichs im Namen der spanischen Regierung dem Präsidenten Mac Kinley eine formelle Botschaft der letzteren überreicht, in welcher die Unionsregierung um Feststellung ihrer Friedens bedingungen ersucht wird. Wie weiter gemeldet wird, be wegt sich das Gesuch Spaniens nur in allgemeinen Aus drücken und beschränkt sich darauf, den Wunsch nach Er öffnung von Friedensverhandlungen zu bekunden, Präsident Mac Kinley hat noch keine bestimmte Antwort ertheilt da er zuvor die Angelegenheit dem Kabinet unterbreiten will, alsdann soll der den Vermittler spielende französische Botschafter eine neue Unterredung gewährt erhalten, in welcher ihm die offizielle Antwort der Unionsregierung auf das Gesuch Spaniens mitgetheilt werden wird. Ueber die Weise, wie die eventuellen Friedensunterhandlungen geführt werden sollen, steht noch nichts fest, es gilt jedoch als wahrscheinlich, daß der amerikanische und spanische Botschafter in Paris Auftrag erhalten werdest, die Unter handlungen zu führen. Man ist also in den Madrider Regierungskreisen nun doch zu der Einsicht gelangt, daß Spanien im weiteren Verlause des Krieges gegen die Aankees für sich nicht mehr zu erhoffen haben würde, und daß es daher gerathen sei, mit dem siegreichen Gegner zu paktiren. Vielleicht würde sich das Ministerium Sagasta schon eher dazu ent schlossen haben, in den saueren Apfel zu beißen und in Washington nm Frieden zu bitten, wenn es nicht hätte befürchten müssen, durch diese Nachgiebigkeit der immer be drohlicher anwachsenden carlistischen Agitation im Lande eine willkommene Waffe gegen die Regierung in die Hände zu geben. Aber schließlich dürfte das Madrider Kabinet keine weitere Rücksicht auf die carlistische Bewegung nehmen, die militärische wie diplomatische Situation Spaniens konnte sich nur noch verschlechtern, wenn noch weiter ge zögert würde, in Washington wegen des Friedens anzu klopfen. In der That erscheint die ganze Lage aussichts los für Spanien; von fremder Seite hat es weder nach wie vor ein aktives kräftiges Eingreifen zu seinen Gunsten zu erwarten, ebensowenig könnte das „Land der Kastanien" noch aus eigener Kraft wieder eine etwas bessere Stellung für sich gegenüber dem mächtigen Feinde erringen. Auch beweist derselbe, daß er entschlossen ist, den Krieg nöthigen- falls mit allem Nachdruck fortzusetzen; schon sind ameri kanische Truppen auf Porto Rico gelandet, daß sie aber daselbst einem energischerem und ausdauernderem Wider- dazu ist für die Union keine Aussicht vorhanden. Außer dem läßt sich nicht verkennen, daß der amerikanischen Armee die ferneren Operationen auf Kuba und die an hebende Aktion auf Porto Rico immerhin noch recht er hebliche Schwierigkeiten bereiten würden, deren Ueberwind- ung amerikanischerseits wohl noch manche ernste Opfer er heischen dürfte. Zweifellos wird man darum in Was hington die dargereichte Hand des gedemüthigten Gegners ergreifen uno wahrscheinlich zunächst in einen Waffenstill stand zu Wasser und zu Lande einwilligen. Nur werden fich freilich die alsdann vorzunehmenden Friedensverhand lungen als ein schwieriges Stück Arbeit erweisen, worauf die ganze eigenthümliche Lage der Dinge hindeutet. Für die europäische Diplomatie ist aber jetzt jedenfalls die Zeit gekommen, in den Händeln zwischen Amerika und Spanien ein gewichtiges Wort mitzusprechen, und kann man einiger maßen gespannt darauf fein, wie die erstere diese ihre neueste Aufgabe lösen wird. tand seitens der dortigen spanischen Armeeabtheilungen icgegnen sollten, als dies im Osten Cubas der Fall war, dürfte zu bezweifeln sein. Mindestens steht das Eine fest, daß ein weiteres Hinziehen des Krieges durch Spanien die Friedensbedingungen für dasselbe lediglich verschärfen würde und offenbar aus dieser Erwägung heraus hat sich ;enn auch die spanische Regierung dazu bequemt, der Unionsregierung die Hand zum Frieden entgegenzustrecken. Obwohl nun Präsident Mac Kinley und seine Minister noch so thun, als müßten sie sich die Sache noch gründ lich überlegen, so darf es doch schon jetzt so gut wie aus gemacht gelten, daß sich die Union zu Friedensverhand- ungen mit Spanien bereitfinden lassen wird. Auch in Amerika beginnt man trotz der errungenen Siege die un angenehmen Wirkungen des Krieges, wenigstens auf wirth- chaftlichen und finanziellen Gebiete zu spüren, jede weitere Kriegswoche kostet der Union Millionen von Dollars, um jedoch all' die gehabten und noch erwachsenden Kriegskosten Daru m bemühe de u von dem ausgesogenen und in jeder Beziehung zerrütteten Spanien bei Heller und Pfennig wieder hereinzubringen, K68elläfl88l6ll6 Ü68 Woeffknbl2N68 M Wi>8ll7utf sie." hkdenktage des Jahres §8y8. Leben König Alberts und Sachsens Geschichte von 1828-1898. wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. ""1 erbte werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. >^I"ommenen Lehrer noch zu einem Gange ans U. "M r" nöthigen? Kehre heim, Jairus, und über- > Thränen: hier ist menschliches Können am bemühest du weiter den Meister?" Es V/c Etnisse, Lebenslagen, wo auch Jesus von Na- r SEig ist. Ken " nicht viele in unseren Tagen, die sich zn den Ha.Zehnen, genau ebenso? Bei kleinen Sorgen, bei nahest und etwas Ungemach, bei kleinerem Haus- u N" Berufskreuze nehmen sie die Hilfe des himm- ' ^.Ätes gern und auch glaubensvoll in Anspruch; l M wenn sie wiederholte Erhörungen haben er- u Wenn aber Tod und Schrecken ins Haus '> nnd, also, daß die Grundfesten des Hauses ins H -s, Mathen und die Herzen der Insassen zittern, 5 bei diesen „Christen" von dem HErrn Jesu nicht Rede. Dem ungeheueren Schmerze gegenüber ^E'han, als wenn er unheilbar wäre. Der Prediger V K ist Dekoration — von dem Tröste, den er mit- M man nichts, das Gotteswort, das heilen könnte, Ä'dU, M der Luft. Tot ist tot, hin ist hin, verloren 1^" — „was bemühest du weiter den Meister?" »" Jairi Töchterlein durch Sein „Talithakumi" ins , Herr auch über dein tiefstes Weh leberg ,Mr über deine heißesten Schmerzen. Denn Er, grüblet ? Mus, der Hochgelobte, ist nicht nur des Menschen iß ich i" W « Madern Er ist auch der Sohn des Vaters, Gott Er hat bei der Liebe im Herzen die Macht öhlrM^m Laßt uns nicht falsche Rücksichten auf uehmen, die doch nur aus unserem Kleinmuthe ? 7"' Trauen wir Jhni das Größte zu, nnd Er wird »/^ Größte leisten. Ein Menschenherz, daß sein ' Mck begraben hat, völlig und überschwänglich zu i H,.' »äs gehört wohl zu den größten Aufgaben, die auf p! ^stellt werde» können. Nur Einer löst diese Aus- »iM vollkommen. Da r u m bemühe de u Amtsblatt r öie Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, ' sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt.