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ThülM Wen. Siebzehn und die Uingegendkn. der Sedan<i gottsii ii Mil o. 97 56. Jahrg Donnerstag, den 18. August 1898 Bekanntmachung Donnerstag, den 18. August d. I., Abends ^7 Uhr öffentliche Stadtgemeinderaths ( /Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. Wilsdruff, am 16. August 1898. Sitzung Bursian, Bgmstr. eine Bursian. ler, 1899,.^ von iaden- e"^macn, wo lorcye Luunvtuuugki, vic zu lucnieu- nur Schund unter das Publikum zu bringen ' "uftancheu. Begegnete man dieser Gesellschaft e b tt -e" > ' Uhl' 7^ MorLe"^ d, vott " au eii il'ld überall so, so würde sie bald zum Nutzen des reellen Ge schäftes, aber auch zum Vortheil des Publikums für immer verschwinden." ns. HugU»' l?I- kMs! axelle. Lntri« ad noch all tsgran»"' ^öenktage des Jahves §8y8. Leben König Alberts nnd Sachsens Geschichte von 1828-1898. L 18. August. -l-urch das Eingreifen des Kronprinzen Albert mit men Sachsen wird bei Gravelotte und St. Privat glänzender Sieg errungen. 19. August. Nonprinz Albert erhält den Oberbefehl über die v^aas-Armee. Selbsthilfe. I kürzeste, nachhaltigste, rascheste Verfahren, wo en, so doch in vielen Fährnissen, die sich gegen d Familie, den Besitz ?c. richten, ist jedenfalls MZiclbewnßte, auf dem Ncchtsboden stehende Ab- Selbsthilfe. Daß auch ganze Körperschaften, die WM-Edeu Geschäftserwerb sich bedroht sehen, zur Atz'M greifen, darf daher in unserer Zeit nicht l nehmen. So ergriff der Hersfelder Schutzverein 1- fe gegen z wei Wauderlager folgeio- „Der Vereinsvorstand engagirte sofort einen Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. politische Rundschau. Berlin, 16. August. Mit dem Großherog Baden wird sich der Kaiser am Sonntag nach V Baden begeben, um dem internationalen Armee-Jagd rennen beizuwohnen. Der Kaiser, welcher für dieses Rennen einen Ehrenpreis gestiftet hat, besucht zum ersten Aurze Chronik. Ueber den Sturz des Kaisers vom Pferde wird aus Kassel geschrieben: Se. Majestät der Kaiser, welcher sich bekanntlich in Schloß Wilhelmshöhe zur Luftkur und Erholung befindet, befand sich kürzlich in Gefahr. Eine Anzahl junge Damen aus der Villen-Kolonie „Moulana" läßt es sich nicht nehmen, dem Kaiser bei seiner Rückkehr vom Spazierritte Blumen, die sie auf den Wiesen von Wilhelmshöhe gepflückt haben, fast täglich zu überreichen. So drängten sich die jungen Damen auch kürzlich wieder an den Kaiser heran und zwar von beiden Seiten, als der selbe voni Herkules kam und zum Schlosse zurückreiten wollte. Der Kaiser wollte die Blumen, die ihm von links gereicht wurden, huldvollst annehmen und mußte sich, da er mit der Linken die Zügel führte, weit aus deni Sattel biegen, um den Strauß mit der Rechten zu erfassen. Im selben Moment sprang noch eine andere Dame vor, um ihre Rosen zu überreichen. Dadurch erschreckt, bäumte sich das Pferd und sprang nach rechts mter dem Reiter her- Amtsblatt die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstreniamt zu Tharandt. tünt wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf-, durch die Post bezogen 1 Mk. 5!) Pf. snserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Male diese Rennen. Welche Tragweite die Konkurrenzklausel in Verträgen über den Verlauf von Geschäften rc. hat, darüber liegt jetzt ein Urtheil des Reichsgerichts vor. Eine Fabrik war verkauft worden, und in dem bezüglichen Vertrag war unter Festsetzung einer hohen Konventionalstrafe ausdrück lich bestimmt worden, daß der Verkäufer sich innerhalb einer genau festgelegten Zeit „weder direkt noch indirekt" an einem Konkurrenzunternehmen betheiligen dürfe. Trotz dieser Bestimmung hatte nun kurze Zeit darauf der Sohn des Verkäufers, durch väterliches Kapital unterstützt, eine ebensolche Fabrik, wie er verkaufte, ins Leben gernfen. Der Käufer der ersten Fabrik klagte darauf die Konven tionalstrafe ein und die Angelegenheit ging durch alle In stanzen bis zum Reichsgericht, das die Verurtheiluug des Verkäufers der Fabrik zur Zahlung der Konventionalstrafe bestätigte. In der Begründung seiner Entscheidung führte es aus: „War dem Beklagten die Errichtung einer Kon kurrenzfabrik untersagt, so durfte er sie auch dadurch nicht ins Leben rufen, daß er seine Mittel dazu verwendete, da mit sie von dritten Personen errichtet wurde. Der Be klagte handelte also gegen den Vertrag, wenn er seine Stellung als Vater und die Möglichkeit, seinen Sohn mit Kapital auszustatten, dazu gebrauchte, um auf einem Um wege das zu erreichen, was ihm verboten war." Die sozialdemokratischen Bäckereien, die aus Anlaß des Hamburger Bäckerstreiks errichtet wurden^ scheinen nicht gerade ein Eldorado der Arbeiter zu sein. Wie fast in allen sozialistischen Betrieben, ist die Behandlung der Ar beiter auch hier mit den Grundsätzen von Freiheit, Gleich heit, Brüderlichkeit durchaus nicht in Einklang zu bringen. Die Zustände in einer dieser kommunistischen „Muster-An stalten werden drastisch beleuchtet durch ein Schreiben, welches ein zur Zeit in Hamburg thätiger Berliner Bäcker an einen Berliner Kollegen gerichtet hat. „Du glaubst es nicht", heißt es in dem Briefe, „wie sehr ich es bereue, an dem Streik theilgenommen zu haben. Doch was blieb mir weiter übrig? Ich kam arbeitslos nach Hamburg am Tage vor Ausbruch des Streiks. Hätte ich irgendwo bei einem Jnnungsmeister Arbeit angenommen, ich glaube, man hätte mich gelyncht. Man hat mich dafür in eine Partei-Bäckerei geschoben, die mit dem Gelbe aus Berlin gegründet und an der eine Mehlfirma betheiligt ist. (!) Du machst Dir keinen Begriff, wie es hier zugeht; die Re kruten in der Kaserne haben es besser, als wir, die fort während angeschnauzt werden. Wer sich beschwert, wird auf seine genossenschaftliche Partei-Disziplin aufmerksam gemacht. Die krassesten Schilderungen, welche man von ausbeutenden Meistern gelesen, werden durch die hiesigen Vorgänge in den Schatten gestellt. Eine Wirthschaft herrscht fier wie in Polen. Jeder, der etwas zu sagen hat, kom- manbirt, und was der eine befiehlt, dirigirt der andere um. Lange kann die Herrlichkeit nicht mehr dauern, es ist eine Schand'e sür die Partei, daß so etwas geduldet wird. Alle Grundsätze der Menschlichkeit werden hier mit Füßen getreten; ich bin überzeugt, daß das Ganze nur ein Geschäftsmanövcr ist, um die Taschen gewisser Leute zu füllen." — Der Brief schließt mit der Mahnung an die hiesigen Gesellen, sie möchten sich vor unüberlegten Schritten hüten. Die Sozaldemokratie und der Mittelstand. Jeder mann weiß, wie der mittlere Kaufmann seufzt unter dem Druck der großen Waarenhäuser und Versandtgeschäfte. Besonders gefährlich sind ihm aber die Waarenhäuser, welche vom Großkapital, oft von Aktiengesellschaften ins Leben gerufen, überall Filialen aufschlagen und so die kleinen selbständigen Existenzen vernichten. Im Abgeord netenhause wurde darum vor kurzem die Nothwendigkeit begründet, der weiteren Ruinirung des mittleren Handels standes mit gesetzlichen Mitteln entgegenzutreten. Man führte an: Als Görlitz noch 40000 Einwohner hatte, gab es dort 40 Kolonialwaarengeschäfte. Jetzt hat die Stadt fast doppelt so viel Einwohner, aber nur 6 Kolonialwaaren geschäfte bestehen noch. Der ganze Kolonialwaarenhandel liegt in den Händen einer Aktiengesellschaft mit 17 Ver kaufsstellen und 7 Millionen Mark Umsatz sowie einer Ge nossenschaft mit 14 Verkaufsstellen und 3ft, Millionen Mark Umsatz. Das sozialdemokratische Hallesche Volks blatt bemerkt dazu in Nr. 115: „Zweifellos wird der Waarenvcrtrieb durch diese Kolonialwaarengeschäfte besser und billiger besorgt als durch die früheren 40, die, wenn der Großbetrieb sich nicht eingestellt hätte, aus 80 hätten anschwellcn müssen. Oder sind etwa die Konsumenten da zu da, um durch höhere Preise die Existenz selbständiger Kaufleute aufrecht zu erhalten?" So das sozialdemokra tische Organ zum Nachdenken für diejenigen, die überhaupt noch wähnen, daß sie im Zukunftsstaat noch selbständig bleiben könnten, zum Zeugnis ferner, daß die Sozialdemo kratie das Großkapital begünstigt und den kleinen Mann kalten Herzens zu Grunde gehen läßt, wenn sie bei jenem verdient und bei diesem zusetzen muß. Stärkung der Schwachen, Selbständigkeit der Volksgenossen sind für die Sozialdemokratie lächerliche Dinge, denn sie ist die Reli- gion der vollendeten Selbstsucht. < Schutt ^liis kiwoinmg äor btrasoo N (Weise's Weg) gogonübsr der Woioe'schen Linfabrt abgowäon werden. Wilsdruff, am 1. Juli 1898. "Der AeremsvorMno engagme Mort einen und M ortskundigen Mann, stellte ihn vom frühen MK'MN, ortskundigen Mann, stellte ihn vom frühen ichtend .' bis Abends znm Schluß ganz in der Nähe der zMMür Waarenlagers auf, und ließ von ihm Käufer oder sämmtliche Personen, die das Waa- l x suchten, aufschreiben. Dem Publikum fiel dieses ' HMb es sprach sich aus, daß man ausgeschrieben i Ätz ss- kurz und gut, das Publikum, und speziell die i sp/s den ansässigen Kaufleuten 3 Jahre borgten, I die ersten im Wanderlager sind, blieben fort » Mi-, das Wanderlager. Das bessere Publikum und MM" Personen, die abhängig sind, genierten sich, gehen, weil sie wußten, daß sie ausgeschrieben ihr Bestich zur Kenntuiß der Kaufleute kam. Kunden, die bei den Kaufleuten lange borgten Ä Mvem bei dem Wanderlager kauften, diesen wurde mitz? Kaufleuten mitgetheilt, daß sie sofort verklagt Menn sie ihre alten Schulden nicht bezahlten, sie Geld für das Wanderlager gehabt, folglich - ii, s auch Geld haben, um die Schulden beim Kanf- 'ihndolM,^n,^a bezahlen. Die Inhaber des Wanderlagers, die teil. Mdeureich, beschwerten sich nun bei dem Herrn iMU), dem Bürgermeister, der Polizeibehörde über das xTTjji« .n der Kaufleute, wurden aber überall abgewiesen, i ^?'!°kgedessen am 3., 4. Tag ihren Kram ein und 1899 sj" unter den herzlichsten Wünschen (!) auf die iß M Kaufleute, aus den Mauern von Hersfeld. — war in den beiden oben genannten Fällen M. z>iSs7i'^j?bn Erfolge begleitet; das erste Wanderlager ist nach Hersfeld gekommen, das zweite Wander- s,M't Z M V»a Springmann Wittwe aus Homburg v. d. H.), älü H " September v. I. dort war, hat fast gar keiu Ge- N'acht; die Inhaberin hat sich geäußert, daß sie einmal die städtischen Abgaben (42 Mk. pro 'W hätte. — Es dürfte sich empfehlen, dieses /.»ZM das so reichlichen Erfolg gehabt hat, überall ii I wo solche Wanderlager, die ja meisten-