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'Ginl wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 M. 30 Ps., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. 36. Jahrg Donnerstag, -en 19. Mai 1898 IU Himmelfahrt. ^rdenktage -es Jahves i^8y8. i'E"' Leben König Alberts und Sachsens Geschichte s/ s- Belohnung. Es ist in letzter Zeit mehrfach bemerkt worden, daß über die Klinkerplatten vor dem Portale der St. Nikolaikirche mit schweren Lastwagen gefahren worden ist. Der unterzeichnete Stadtrath verbietet hiermit unter Androhung der gesetzlichen Strafen aus das Strengste das Befahren der die Kirche umgebenden Klinkerplatten laßwagen und giebt gleichzeitig bekannt, daß der Kirchenvorstand Demjenigen eine H O» 5 WIurL M, dn Zuwiderhandelnde so zur Anzeige bringt, daß sie gerichtlich bestraft werden können. Wilsdruff, 18. Mai 1898. Der Stadtrath. Bursian, Brgmstr. ' Bekanntmachung. Soniraben-, -en 21. -. M., Nachmittags 4 Nhv öffentliche Sta-tgemein-erathssitzung Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. Wilsdruff, 18. Mai 1898. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Gin geheimer Staatsvertrag zwischen Nn^lan- nn- Oesterreich-Nngarn. Die Frankfurter Zeitung schreibt: „Wir sind heute in der Lage, auf Grund zuverlässiger Informationen die außerordentliche Mittheilung zu machen, daß das im April 1897 gelegentlich des Besuchs des Kaisers Franz Joseph in Petersburg zwischen Ruß land und Oesterreich getroffene liebereinkommen keine „po litische Abmachung" im landläufigen Sinne des Wortes ist, sondern ein „Staatsvertrag", gezeichnet von dem rus sischen und dem österreichischen Kaiser, und gegengezeichnet von den Ministern der äußeren Angelegenheiten beider Länder, dem Grafen Murawiew und dem Grafen Golu- chowski. Der Vertrag läuft vom 1. Mai 1897 bis 1. Mai 1902. Er verlängert sich von selbst auf je 3 weitere Jahre, wenn 6 Monate vor seinem Ab lauf nicht einer der Kontrahenten ihn kündigt. Der Haupt zweck des Vertrages ist die Aufrechterhaltung der Ruhe und des Friedens auf der Balkanhalbinsel, sowie des Sta tus quo im gegenwärtigen Besitzthum daselbst. Zu diesem Behufe theileu die beiden vertragschließenden Staaten die Balkanhalbinsel in zwei Jnteressenphären, von denen jede eine engere und eine weitere Jnteressenphäre enthält. In die engere Jnteressenphäre Oesterreich-Ungarns fällt Ser bien, in die weitere Macedonien, von Salonichi — diese Stadt inbegriffen — in nördlicher Richtung fast grad linig nach Vranja, ferner Albanien mit Ausnahme einiger südöstlicher, an Montenegro angrenzender Kreise. In die engere Interessensphäre Rußlands fällt Bulgarien, in seine weitere der östlich von der weiteren Interessensphäre Oesterreichs gelegene, europäische Besitzstand der Türkei. Die beiden vertragschließenden Mächte verpflichten sich, in ihren Sphären darüber zu wacheu, daß es zu keinen krieger ischen Verwicklungen kommt und sowohl von Serbien wie von Bulgarien Agitationen stets hintangehalten werden, die nach der Türkei hinübergreifen und den Frieden bedrohen könnten. Die Kontrahenten werden zu diesem Behuf einzeln in ihrer Interessensphäre, oder, nach voraufgegangener Ueber- einkunft, gemeinsam interveniren. Sollte die gütliche Inter vention zu keinem Resultat führen und Serbien oder Bulgarien trotzdem kriegerische Verwicklungen herbeizuführen trachten, so erhält derjenige Theil, in dessen engerer Inter essensphäre der Unruhestifter liegt, das Recht der bewaffneten Intervention zu Lasten des betreffenden Staates. Dieser Vertrag ist Deutschland vollinhaltlich, Italien aber mit U Up 'M KsMuvlge Christenheit feiert heute die Hunmel- h I" Ehristi, feiert die Thatsache, daß der Herr, ." hch seinen Jüngern vielfach als der Aufer- tz^Wigt hatte, am vierzigsten Tage nach Ostern : I ^ugen ausgenommen ward gen Himmel. Das k Herr verließ nunmehr leiblich die Erde für ' «n wieder den Thron der Herrlichkeit bei dem ^»nehmen, den er bei seiner Menschwerdung ans Kok--"En Brüdern darangegeben hatte. Es giebt s. bigniß im Leben des Heilandes, das nicht > flwe Gläubigen von persönlicher Bedeutung ist auch Christi Himmelfahrt der Christenheit und gewisse Bürgschaft für ihre dereinstige Der Heiland, anch nachdem er die Erde dniw ' blE doch mit den Seinen in der innigsten > dki M?r ist der Hirte seiner Herde, ja mehr noch, Mock, an dem sie als Reben hangen, er 'r'i oÄ 'M dem sie als Glieder verbunden sind. ÜV- Haupt sein Glied, welches es nicht nach Nein; er ist hingegangen zum Vater, um lhz^tatie zu bereiten, um dort seiner durch sein -"Brüder zu warteu und sie zu empfangen, nach dem schweren dunkeln Erdenleben Muf nehmen. ' . Himmelfahrt ist dem Herrn wiedergegeben Himmel und auf Erden. Der Tag der ^iiikbezeichnet den Zeitpunkt, mit welchem der Jk^fEiMast antritt über alle Kreatur; und als chi, er seine Heere aus, damit sie ihm die Erde i ^dkn-^Eu. Er, ein Friedefürst, kämpft mit Boten Eu Kampf des Friedens gegen den Unfrieden, ) >: W gegen die Lüge, des Lebens gegen den Tod, u k'Ä?? Macht, den Kampf zu führen. Was sind "och für ein schwaches, wehrloses Häuflein, Abschied nehmenden Herrn den Missions- gehet hin in alle Welt und lehret alle ^ Jjxs. Wet sie. Wer möchte ihnen die Kraft zu- E bewegende Mifsion zu erfüllen; und H W wahren haben sie und ihre Anhänger den "Minden für ihren Herrn. Freilich ist es M " durch ihre Kraft, der Herr selbst hat es Imlsblull die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Ausschluß des Albanien betreffenden Passus mitgetheilt worden." Ob die Information der „Franks. Ztg." wirklich zu verlässige sind, muß dahingestellt bleiben. In Wien und Budapest wird die Echtheit des Vertrages entschieden be stritten, die Wiener „N. Fr. Pr." erklärt, daß ein Staats vertrag überhaupt nicht abgeschlossen und daß die zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn hergestellte Entente an keine Frist gebunden sei. Jedenfalls läßt sich kein politisches Moment von Bedeutung anführen, welches gegen die Wahr scheinlichkeit spräche, daß ein solcher geheimer Vertrag zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn besteht. Gegen den Drei bund und dessen Friedensinteressen würde er ebenso wenig verstoßen, wie der Bismarcksche Rückversicherungsvertrag mit Rußland, der gleichfalls im Wesentlichen dazu dienen sollte, die europäischen Friedensgarantien, die seinem Haupt- zwecke nach der Dreibund bietet, zu verstärken. Eine Spitze gegen Deutschland würde das russisch-österreichische Ab kommen nicht enthalten, wohl aber würde es insofern mittel bar eine antibritische Tendenz haben, als es aus absehbare Zeit hinaus dem Zarenreiche die Hände zum Austrage der asiatischen Fragen England gegenüber frei machen würde. Es wird berichtet, der englische Premierminister Lord Salisbury habe, als er seine letzte so pessimistisch gefärbte Rede über den Ernst der Lage hielt, den Eindruck erweckt, als habe er soeben eine böse Botschaft empfangen. Die Kunde von dem angeblichen Vertrage zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn würde in der That eine solche böse Botschaft für Großbritanien gewesen sein. politische Nun-fchan. Peking, 16. Mai. Der Empfang des Prinzen Heinrich im Sommerpalast des Kaisers von China fand unter größter Prachtentfaltung statt und nahm einen vollständig befriedigenden Verlauf. Das Gleiche gilt vom Gegenbesuch des Kaisers beim Prinzen Heinrich. Bei dieser Gelegenheit überreichte ihm der Kaiser den höchsten Orden, den er für nichtregierende Fürsten zu vergeben hat. Glänz-nd gestaltete sich auch der Empfang des Prinzen durch die Ex-Negentin. Seit dem Bestehen des chinesischen Reiches war dies der erste derartige Besuch. Peking, 16. Mai. Das Diner beim deutschen Ge sandten Baron v. Heyking, das seinen Anfang nahm, nachdem Prinz Heinrich den hiesigen Mitgliedern des dip lomatischen Korps Besuche abgestattet hatte, nahm einen glänzenden Verlauf. Die Gemahlin des Gesandten, Frau v. Heyking, saß zur Reckten des Prinzen, den Platz zur Linken hatte die Gemahlin des Legationssekretärs v. Pritt witz. Aus Anlaß des Einzugs des Prinzen Heinrich haben die gesammten chinesischen Diener der deutschen Gesandt schaft die höhere Rangstufe vom Knopf verliehen erhalten. In den Wahlkampf hat die Erklärung des »RcichS- onzeiger", daß die vom Abgeordneten Müller-Fulda in die Welt gesetzten Gerüchte von Absichten aus eine Aenderung de« Reichstags-Wahlrechts erfunden seien, lebhafte Bewegung gebracht. Die Antworten auf diese einfache, unzweideutige Er klärung zeigen Demokraten aller Echattirungrn wieder einmal in gewohnter Nebereinstimmung. Dabei ist weniger wunderbar von 1828-1898. 19. Mai. Längs der nördlichen und östlichen Grenze des Königreichs Sachsen beginnt die Aufstell ung der feindlichen preußischen Truppen. Kronprinz Albert wird Befehlshaber der mo bilen sächs. Armee. 20. Mai. Die sächsische Armee wird mobilisirt. Dieselbe zählte 31,226 Mann und 68 Geschütze. W Hf A 'N M zS-s M I W Am I M- Z -W s Aß - Himmelfahrt. ^üüni^iüe Christenheit feiert heute die Himmel K — A 1 di» N '5^ -'iß« Der Bürgermeister. Bursian. durch sie gethan. Aber gerade darin liegt ein unumstöß licher Beweis dafür, daß auch das andere Wort des Herrn gilt: siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Gen Himmel gefahren, ist er dennoch den Seinen nickt fern, zur Rechten Gottes sitzend, leitet er dennoch sein Reich hier auf Erden und verschafft dem Evangelium vom Kreuz einen Sieg nach dein andern und führt seine Christenheit dem endlichen Frieden entgegen, dem Frieden. Da Jesu Liebe siegt Und da der Kreis der Erden Zu seinen Füßen liegt.