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MWM M MMlU die TharM Dojstn, Kkbtvlchn »nd Re UmMN-en Zmlsbtnll au» >k die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Ao. «2 Donnerstag, Sen 28. Mai 18S8 SS. Jahrg Bekanntmachung Laßer ir<, 10 Gemeinde vielt Generatsuperimendent ß die Konfirmatiousredc über das Wort des Kl Ich stark >avsM^ ein -^,4 ed'S^ ten au! 5.' kell r « eil - >e!l iinal'^ lßdt^ lneli' I eiro°" Königliche Amtshauptmannschaft I. St. v. Bose. Zuv Reichstagswahl. (Eingesandt). Zur Reichstagswahl. In sozialdemokratischen Zeitungen kehrt neuerdings in regelmäßigen Zwischenräumen die Verdächtigung wieder, die auch nahezu den gesammten In halt des neuesten sozialdemokratischen Flugblattes bildet, daß die Ordnungsparteien und namentlich die konservative Partei dem Volke die Rechte verkümmert hätten und noch weiter verkümmern wollten. Selbst eine Kritik des Wahlaufrufes für Herrn Oeko- nomierath Andrä in Braunsdorf, die in bekannter Tonart die „Sächsische Arbeiterzeitung" vom 8. Mai 1898 ausübt, wird benützt, um in dieser Beziehung vor den Konservativen gruseln zu machen. Zum Beweise der Rechtsverkümmerung wird ausgeführt, daß die sächsischen Konservativen dem „arbeitenden Volke" das Landtagswahlrecht genommen hätten, obgleich Jedermann weiß, daß das Gesetz vom 28. Mai 1896 dieses Recht auf eine große Anzahl von Staatsbürgern ausgedehnt hat, die es früher nicht besessen haben und alle dem „arbeitenden Volke" ange- hören. Es sind also thatsächlich die Rechte des Volkes nach dieser Richtung nicht eingeengt, sondern erweitert worden. Wenn die Sozialdemokratie bei der veränderten Art der Wahl eines Abgeordneten nicht Erfolg hat, so liegt dies darin, daß die zwei anderen Wählerklassen sich von den Führern der Sozialdemokratie nicht so leicht wie die Arbeiter bethören lasten, ihre Ziele als verwerflich und verderblich erkennen und deshalb ihre Kandidaten im Interesse einer gedeihlichen Entwicklung unseres Volkes und Vaterlandes nicht unterstützen. Die zweite Wählerklasse, die das Zünglein dec Wage nach der einen oder anderen Seite hin zum Ausschlagen bringt und den Sozialdemo kraten den Wahlerfolg vorenthält, setzt sich nicht aus Junkern, Kapitalisten, Schlotbaronen usw. zusammen, die nach Ansicht der Sozialdemokraten das Volk ausbeuten, sondern aus Hand werkern, Beamten, Kaufleuten, die oft einen schwereren wirth- schaftlichen Kampf zu bestehen haben als die Arbeiter. Wenn aber von den Sozialdemokraten weiter behauptet wird, die Konservativen forderten die Abschaffung des allge meinen direkten Reichstagswahlrechts, die Beschränkung der Frei zügigkeit und d>e Einschränkung des Versammlungs- und Koa litionsrechtes, so ist das eine so dreiste Entstellung der Wahr heit und ein so niedriges Wahlmanöver, wie es nur die sozial demokratischen Volksverführer fertig bringen. Die konservative Partei ist ihrem ganzen Programme nach eine Volkspartei, nur als solche wird sie die Rechte des Volkes schützen, wie es ganz richtig in dem Wahlaufrufe für Andrä ausgedrückt worden ist. Dagegen hat die Sozialdemokratie kein Recht, sich eine Volks partei zu nennen. Sie hat das Volk nur aufgewiegelt, mit den verwerflichsten Mitteln dem kleinen Manne die Zufrieden heit aus der Brust gerissen und allen Gesetzen sich widersetzt, die im Laufe der Jahre zum Wohle der Arbeiter erlassen worden sind. Von den Volksrechten haben nur solche für die Sozial demokratie Werth, die sich zur Aufwiegelung mißbrauchen lassen, und, wenn dem schädlichen Gebühren der Volksvergiftung ent gegengetreten wird, zetert sie über Bekümmerung dieser Rechte. Das darf aber keinen wahren Volksfreund abhalten, seine Pflicht zu thun. Diese Wucherungen an unserm sonst gesunden Volks körper müssen herausgeschnitten werden, und je gründlicher und rascher dies geschieht, desto bester. Nur die Partei, die dies unternimmt, ist eine wirkliche Volkspartei. Bis 11 Uhr Vormittags waren 31 Tobte zu Tage ge fördert. Trotzdem die Bergungsarbeiten sehr erschwert waren, drangen die Kameraden der Verunglückten alsbald todesmuthig oor, so daß eine Anzahl von ihnen selbst in Lebensgefahr gerieth; 12 von ihnen mußten ins Kranken haus gebracht werden. Das Feuer hat sich auch dem Schachte mitgetheilt. Die Untersuchung wird festzustellen haben, ob Fahrlässigkeit die Ursache der Katastrophe ge wesen ist. Nach Berichten der Grubenverwaltung ist das Brandunglück thatsächlich durch. Fahrlässigkeit eines Ar beiters entstanden. In Westfalen und Hessen niedergegangene schwere Gewitter richteten großen Schaden an. In Gießen wurden drei Badeanstalten weggerissen. Die Lahn überfluthet weite Strecken. Die Stadt Kirchheim steht unter Wasser. Iserlohn ist gleichfalls theilweise überschwemmt. Zahl reiche Häuser sind dort dem Einstürze nahe. Vom nächsten Etatsjahre ab sollen die Gehälter der Post- und Telegraphen-Beamten in derselben Weise wie bei den meisten andern Reichs- und Staats beamten vierteljährlich im Voraus gezahlt werden, während sie bisher nur monatlich vorausbezahlt wurden. Dies ge schah aus dem Grunde, weil sämmtliche Reichs-Postanstalten wegen der gewaltigen Umsätze im Geldverkehr monatlich abrechnen und weil der frühere Staatssekretär Dr. v. Stephan eine vierteljährliche Vorausbezahlung für wirth- schaftlich nicht nützlich hielt. Prinz Admiral Heinrich von Preußen ist von der Reise nach der Großen Mauer wieder in der chine sischen Hauptstadt eingetroffen. Die Reise ist, obgleich ein furchtbarer Staubsturin herrschte, vollkommen befriedigend verlaufen. Ueberall wurde der Prinz von den Beamten, den Einwohnern und Ehrenwachen empfangen. In den Vereinigten Staaten ist man mit dem Verlaufe des Krieges wenig zufrieden, zumal seit der An kunft der spanischen Flotte vor Kuba. Das Publikum erkennt endlich an, daß die Bewegungen des Admirals Cervera einen bestimmten Zweck haben, und mehrere Sach verständige in Marinesachen glauben, daß er ihn erreichen werde. Mc. Kinley, sein Adjutant-General, der Kriegs sekretär und die Generäle Miles und Merritt können sich über die wichtigsten Dinge nicht einigen Auf Kuba be finden sich die Aufständigen in großem Elend. Früher sind die Nahrungsmittel aus den Städten in die Land distrikte eingeschmuggelt worden; dies ist es jetzt unmög lich, da die Bewohner der Städte selbst Hunger leiden. In Spanien ist man besonders entrüstet über das Ma növer der Amerikaner, unter spanischer (!) Flagge die Ein fahrt in den Hafen von Guantanamo auf Kuba zu ver suchen. Der „Liberal" sagt, das verdiene weniger Zorn als gründliche Verachtung: „Soweit ist der Hochsinn der stolzen Republik gesunken! Ohne diese Erfahrung hätten wir nie geglaubt, daß das Volk eines Washington und eines Lincoln so schnell zu einem Haufen von Prahl hänsen und Strauchdieben herabsinken konnte." igte"? en. „F E i Vaterländisches. Wilsdruff, 25. Mai 1898. — Der allgemeine Kirchenfonds. Das schöne Fest, welches vor wenigen Wochen unser Sachsenvolk mit seinem Könige und Königshause gefeiert, hat uns aufs Neue lebendig vor die Augen gestellt, welche Fülle von Segnungen sich in der 25jährigen Regierungszeit unsers geliebten Königs über das Land seiner Bewohner ergossen hat. Je höher aber die Kultur entwickelung und je reicher der Segen an irdischen Gütern in unserem Lande ist, um so dringender ist die Pflicht, dafür zu sorgen, daß auch die Ausgestattung und Weiterer.twickelung unserer kirchlichen Zustände nicht zurückbleibt. Wir wissen aus unsers Königs eigenem Munde, aus den wahrhaft landesväter lichen Worten, mit welchen er die Segenswünsche der Vertreter unserer Landeskirche an seinem Jubelfeste erwiderte, welchen Werth er auf das Wirken und Gedeihen der Landeskirche legt. Und der König aller Könige, der Herr aller Herren, der Herr der Kirche selbst, wie schulden wir es erst ihm, daß der Bau seines Reiches auch in unserem Lande gefördert werde. Dazu gehört aber auch ein Fortbauen im äußeren Sinne. Die dichte Bevölkerung unseres Landes, ihre fortwährend sich steigernde Zunahme erfordert dringend auch weitere Theilung der Parochieen, Vermehrung der Kirchen und geistlichen Kräfte und zwar vor zugsweise da, wo eine mittellose Bevölkerung dicht beisammen wohnt, Aber gerade da fehlen zumeist den hetheisigten Gemeinden ^kini wöchentlich dreimal und zwar Dienstaas, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. onserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. W'- uv Mk teh dZ' lug Land n N: rM'H IN ein t- Ä t te s S n ich aui^4 ogac S ) Hl vie -/.Z — Äjjp-.A E ölonsmnatwusl'ede über das ^vorl des Al schäme mich des Evangeli von Christo >.^dachte des großen Kaisers Wilhelm und des LÄ als Vorbilder kür die Prinzen. Nach VV" Vortrage des Domchores verlasen nun die IN lei, s^ und der Versammlung zngewendet WIbstverfaßtes Glaubensbekenntnis); zuerst der IN den MlwWeßend den Bibelspruch: „Thue mir darauf ich gehen soll". Er faßte sein Ge- M^n^kManimen, er wolle sich als lebendiges Glied iv Kirche erweisen und der Erste sein, der und seinem Vaterlande bis zum letzten M dienen entschlossen sei. Dann sprach Prinz welcher den Spruch gewählt hatte: „Gieb ^Mhn, dein Herz und laß meinen Augen deine Beide Prinzen sprachen mit weithin I^>^ t Amme. Es folgte nun der eigentliche Ein- mindegesang, Gebet, Segen und Gesang den, fj?^ÄW'sen die erhebende Feier. Die Prinzen -Mralsiiperintendenten die Hand und wurden cn unter Küssen beglückwünscht. Se. Ma- dankte dem O. Dryander und überreichte I" isEeuz des königlichen Hansordens von M? dix ^ .llnter Orgelklang und Glockengeläut ver- vcA hM.^AEen die Kirche, um nochmals das Mau- Miedrichs aufzusnchen. Später fand im I M -Mdsichloß eine größere Tafel statt, an welcher ^useguung Geladenen theilnahmen. ß»! " h' 23. Mai. Ein großer Grubenbrand I^i?" der Zeche „Zollern" aus und Uen! VcuM eines nach der tiefsten M > bmM" blinden Schlachtes. Der Brand ist da- Vk ein k w daß ein offenes Licht in der Brems- f^d Ocrabhängendes Stück Hanfseil ergriff; das Ä sia-M Schmierfett reichliche Nahrung und em- Gase. Die Belegschaft an der Un- VII M Mann stark, war der größten Gefahr hier konnten sich 170 mit großer Mühe , N ^iung es 45 nicht, in gutes Wetter und Mr gelangen; dieselben dürften sämmtlich todt sein. kere NN WA und j nen l MH, i" ktMouche stattfand, wird noch gemeldet: An der LmA noch theil die Hofchargen^ die Umgebungen Ürr Mn, die Erzieher der beiden Prinzen, der Reichs- Ü .Hohenlohe, die Staatsminister, die Ge- Präsident des Oberkirchenrathes, die Spitzen und städtischen Behörden, die Hofgeistlich- "uarbevollm^ von Bayern, Württemberg, H^trrreich-Ungarn, eine Deputation des Ka- NliG , Plön, sowie mehrere den Prinzen befrcun- . Die Herrschaften hatten zunächst das Grab ..„.'Diedrich besucht und traten dann unter Glocken- sNM'M in feierlichem Zuge in das herrlich N's , fiwtteshaus ein. Nach dem Gesänge des Dom- hsr Gemeinde hielt Generalsuperinteudent -r . Tagesgeschichte. 23. Mai. lieber die Einsegnung des Wilhelm und des Prinzen Eitel Friedrich, KO^chcin des Kaisers, der Kaiserin und der Kaiserin M A '"wie der Prinzen und Prinzessinnen des könig- und fürstlicher Häuser gestern Mittag in r ngi Ä Gedenktage -es Jahves §8<-8. k* Abxn König Alberts und Sachsens Geschichte. ( 26. Mai. Wer Besuch des sächsischen Königspaares in i ° 27. Mai. ^«ii W'W der Geburt des Prinzen Friedrich wden in Sachsen alle Theiluehmer an der Re- ^v°>i 1849 begnadigt. Dsnnevstag, den 2. Juni -s. Is M,. , Vormittags 10 Uhr, hiesigen Verhandlungssaale öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses statt. Die Tagesordnung ist aus dem Anschlag in hiesiger Hausflur zu ersehen. Meißen, ani 24. Mai 1898.