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ThmM, DD. Menlthn md die UmMlidtN :r, s, Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. 36. Jahrg Sonnabend, de« 4. Jnni 1898 SW wen wählen wir? ^^utz der nationalen Arbeit! mancherlei in dem Schutze der nationalen "Alten, Zuvörderst ausreichende Greuzzölle, welche «'S eii " darin, daß ich immer wieder aufs neue den Heeresruf er schallen muß, zur Wahlurne zu kommen, und davor warne, der so überaus bequemen aber uns zu Grunde richtenden Devise zu folgen: „Es nützt ja doch nichts." Ja, meine Herren, es „nützt", wenn Sie nur alle kommen, es nützt, wenn Sie nur bereit sind und es verstehen, die Gleich gültigkeit des Nachbarn und Freundes zu brechen, und immer von neuem Propaganda machen für die ErkämpfuNg des Sieges, der unser ist, wenn wir nur da, und wenn wir nur einig sind." Dieser Appell eignet sich fast für alle von der Sozialdemokratie bedrohten Wahlkreise. Die dentschsoziale Reformpartei wird zur Reichstags wahl insgesammt in 87, im Königreich Sachsen in 11 Wahlkreisen eigene Kandidaten aufstellen. In fünf von den 87 Kreisen ist ihr die Unterstützung ihrer Kandidaten von den übrigen rechtsstehenden Parteien, in 20 Kreisen die Unterstützung seitens des Bundes der Landwirthe zu gesichert worden. l . Ter Tag der Wahlen rückt näher und näher. Da ... I sich die Frage: Wen wählen wir? Es gilt den ezEK 7^ vom Feinde zu uuterscheiden und die rechte Wahl 3'2« erster Stelle muß für jeden Deutschen der Schutz eie Erhaltung des Vaterlandes stehen. Was nützt rcr ^EW und Gut, Glück und Wohlstand, wenn in einem Kriege der Feind sie uns nimmt? Darum ist Lichte Erforderniß ein starkes Heer und eine starke >1 >Md wir können nur solchen Männern ani Wahl- Mre Stimme geben, die für Heer und Flotte einzu- ' Oesterreich unter der jetzigen slavenfreundlichen Herrschaft zu versehen haben, dafür ist Folgendes ein neuer Beleg. Es war vorauszusehen, daß der neue Finanzminister Dr. Kaizl in seiner nunmehrigen Stellung nicht den jung tschechischen Parteimann ausziehen werde. Nun ist eine Sprachenverordnung erschienen, welche eine grobe Zurück setzung der deutschen Sprache bedeutet. Der neue Sprachen erlaß, der zwar nicht direkt vom Minister Kaizl ausgeht les sollte nicht so viel Aufhebens gemacht, ganz in der Stille sollte die Finanzlandesbehörde Böhmens vorgeschoben werden), bestimmt „zur Durchführung der Gautschschen Spracheuverordnungen", daß mit dem Prager Magistrate je nach dem Wortlaute der Schriftstücke tschechisch oder deutsch zu korrespoudiren sei; falls jedoch die Finanzlandes direktion dazu Anlaß gab, sei nur tschechisch, ebenso mit der Prager Stadtvertretung nur tschechisch zu verkehren. Die innere Amts- und Dienstsprache richte sich nach der inneren Sprache des betreffenden Amtes. Rundschreiben des k. k. Finanzministeriums sind zu übersetzen. Damit ist das Deutschthum in den Landesoberämtern Böhmens nur mehr geduldet und nebensächlicher Nothbehelf. Die Stadt Prag ist nun schwarz auf weiß als nur tschechisch anerkannt; für Deutsche giebt es in der Prager Stadtkanzlei kein deutsches Wort mehr. So bricht dieser Erlaß vollständig mit der Geflogenheit, daß die Amtssprache der Zentral behörden die deutsche bleiben müsse. Unlängst ist ein tschechisches Schriftstück von dieser Prager Finanz-Landes direktion bis nach Salzburg (!!) geflattert, natürlich „aus Versehen". Allein in Wien kommt das auch schon hier und da vor. Es wird dann unvermerkt zur Uebung. So kann im Handunidrehen der ganze Amtsverkehr zwischen der Wiener Zentrale und den Landesbehörden in Prag und Brünn, ehe das Publikum recht die Verwandlung nierkt, tschechisch werden. Alle diese Machenschaften zielen offenbar darauf ab, den bisherigen thatsächlichen Gebrauch der deutschen Sprache im höheren zentralen Verwaltungs dienste nach und nach zu durchlöchern, damit auch von einer „thatsächlichen deutschen Dienstsprache" über kurz und lang nicht mehr die Rede sein kann. Es steht für die Deutschen zu viel auf dem Spiele, als daß sie diesen neuen Streich wider das Deutschthum sich so mir nichts dir nichts gefallen ließen. Frankreich. Die französischen Protestanten be gingen am Dienstag das 300jährige Jubiläum des Edikts von Nantes, durch welches den Anhängern des protestantischen Bekenntnisses in Frankreich unbehinderte Religionsübung und Gleichstellung mit ihren katholischen Mitbürgern gewähr leistet wurde. Italien. Das neue Ministerium Rudini in Italien dürfte sich zur Stunde konstituirt haben. Seine muthmaßliche Zusammensetzung meldeten römische Blätter wie folgt: Rudini Präsidium und Inneres, Cappelli Aus wärtiges, General San Mezzano Krieg, Bonacci Justiz, General Nsan di Rivera öffentliche Arbeiten, Luzatti Schatz, Branco Finanzen, Canevaro Marine, Cromona Unterricht, Prola Post und Telegraphie, Serena Ackerbau; doch wurde von anderen Seiten auch der Deputirte Sinchia als Acker bauminister genannt. Die „Italic" bezeichnet das neue Kabinet als ein „Ministerium der Beruhigung", und er klärt demgemäß die hie und da verbreitete Annahme, das umgebildete Kabinet Rudini würde entweder ein Provo- kations- und Kampfministeriums gegenüber dem Parlament, ein Ministerium von Generälen, oder aber ein bloßes Geschäftsministerium sein, als unbegründet. — General Tarditi soll zum Unterstaatssekretär im Kriegsministerium bestimmt sein. Spanien-Nordamerika. Der amerikanische Ge schwaderkommandant Schley und der spanische Admiral Cervera scheinen ihre Kräfte nun doch vor Santiago de Kuba mit einander gemessen zu haben. Eine aus Havannah, also von spanischer Seite, über Kap Haysien gekommene Meldung vom Abend des 31. Mai besagte Folgendes: Die amerikanische Flotte bei Santiago beschoß seit 2 Uhr Nachmittags die Forts Merro, Cazecapa und Puntaganda. Gleichzeitig kämpften die amerikanischen und spanischen Schiffe. Das Feuer war außerdeutlich heftig. Um 3^ Uhr wurde das Feuer gegen die Forts schwächer, aber gewaltiger auf dem Schauplatze des Seekampfes. Meldungen von amerikanischer Seite deuteten allerdings schon auf eine bevorstehende wichtige Aktion bei Santiago de Kuba hin, ihnen zu Folge hatte Kommodore Schley Befehl erhalten, Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser und die Kaiserin gedenken am 6. Juni mit den Prinzen August, Oskar und Joachim, sowie mit der Prinzessin Viktoria Luise auf Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel einzutreffen. Die Dauer des Aufenthaltes der Majestäten auf Wilhelmshöhe ist noch nicht näher bekannt, es steht indessen zu vermuthen, daß die Kaiserin längere Zeit daselbst residiren wird, da der Kaiser in Hinblick auf seine Theilnahme an den Kieler Regatten und seine alsdann folgende Nordlandsreise den Wilhelmshöher Aufenthalt zu beschränken genöthigt ist. Uebrigens sollen die Dispositionen für die Wilhelmshöher Reise des Kaiserpaares noch nicht endgültig seststehen. Prinz Heinrich von Preußen hat aus seiner Rück reise von Peking mit dem von ihm befehligten Geschwader unmittelbar hintereinander Wei-Hai-Wei, die neue englische Besitzung in China, und Port Arthur, wo die Russen herrschen, besucht. Dort wie hier ist dem Bruder des deutschen Kaisers ein auszeichnender und ehrenvoller Empfang zu Theil geworden, entsprechend der Stellung und dem Range des hohen Gastes wie den guten Beziehungen des deutschen Reiches zu England und Rußland. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat eine Urlaubsreise angetreten, in deren Verlauf er mit seiner Tochter Elisabeth am Dienstag Mittag aus Baden-Baden in Straßburg eintraf. Von Straßburg gedachte der Kanzler zu einem kurzen Aufenthalt nach Paris zu reisen, um sich von dort nach Schillingsfürst zu begebeu, wo die definitive Beisetzung der verstorbenen Fürstin auf dem fürstlichen Friedhöfe stattstuden wird. Außer den in den Blättern der verschiedenen Parteien tagtäglich den Lesern servirten Wahlnachrichten liegt über sonstige Vorgänge in der inneren und äußeren Politik augenblicklich absolut nichts des Neueren und Bemerkens- wertheren vor. Das gesammte Tagesinteresse konzentrirt sich eben aus die Wahlbewegung, und da der 16. Juni, der Tag der Wahlentscheidung, immer näher heranrückt, so wächst auch allseitig das uatürliche Interesse, mit welchem man dem Ausfälle der Wahlen entgegenblickt. An zu ständiger Seite sind bereits alle Vorkehrungen ungeordnet worden, um die Wahlergebnisse möglichst rasch bekannt zu geben, wozu namentlich die Anordnungen des Reichs-Post amtes, betr. die Beförderung der telegraphischen Meldungen über die Ergebnisse der Reichstagswahlen, gehören. Oeflerreich-Uu garn. Das angeblich deutschfreund liche Ministerium Thun in Oesterreich läßt allmählich seine bisherige Maske fallen, denn es zeigt jetzt dem Deutschthum bereits deutlich genug die Faust. Die Auf lösung des Grazer Gemeindcrathes, der doch im Grunde nur die Rechte des Deutschthums in Steiermark würdig vertreten hat, und das gleichzeitig ergangene Verbot des soeben in Reichenberg gegründeten Bundes der deutschen Städte in Böhmen sind schon genügende Zeichen, daß nun auch unter dem Regime des Grafen Thun ein schärferer Wind gegen das deutsche Volksthum in Oesterreich Mode wird. Indessen, die Deutschen haben sich schon vom Grafen Taaffe nicht unterkricgen lassen, und ebensowenig von den Herren Badeni und Gautsch, und sie werden darum auch den beginnenden deutschfeindlichen Anwandlungen des Ministeriums Thun die Stirn zu bieten wissen. Wessen sich Deutschthum und deutsche Sprache in Treffliche Worte sprach jüngst der ^DnungsparteienfürdendrittenHamburgischeu A?r^richts - Direktor Dr. Danzel, bei Ueber- sihl Kandidatur. Dieselben lauten: „Meines Mi ^nächst noth, ein energischer Appell an die "Atem die bürgerlichen Parteien unserer Stadt, l mir gewordene Aufgabe im Wesentlichen Amtsblatt cisMr-ie Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, hi " M sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. eM' Anin wöchentlich dreimal uns zwar DiensiuA Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf-, durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. bhEl sind. Sozialdemokraten und Freisinnige "W schon deshalb nicht zu Volksvertretern, weil sie ^IWwohntes Heer, den Stolz und die Freude Deutsch- leiden mögen. Kein Funken Soldatenliebe r^idatenstolz wohnt in ihrer Brust. „Bürger! steckt IN Fahnen heraus! Ein Rotte von Mördern und A.W >, Mrn hält heute den Einzug in unsere Mauern" A'A Müßte ein sozialdemokratisches Zeitungsblatt die e i" U Frankreich siegreich heimkehrenden Landsleute. mAs mit deni Schutze des Vaterlandes ist es allein AW Skthan. Wer sein Gut und Blut für das »m. A hinzugeben bereit ist, der wünscht mit Recht ndck / A der heimische Boden nähre, daß ihm das NA den Ertrag seiner ehrlichen Arbeit schütze. Des- ^ah"' die zweite Forderung an einen echten und rechten E^Mreter: Schutz der nationalen Arbeit! M^ullen, zuvörderst ausreichende Greuzzölle, welche A" Wettbewerb erschweren und den vaterländischen M den Markt sichern. Sodann gilt es, auch im o^mAutzende Dämme zu errichten. Die frühere Ent- Mi i» N gerade dem Kerne der Nation, dem Mittel- Aadt und Land, so manche klaffende Wunde ge- As Uebermaß von Freiheiten hat die Großen M Kosten der Kleinen gefördert und der Unred- A<M?^udel und Wandel Vorschub geleistet. Die NW, hiervon ergreift immer weitere Kreise, und der wassern ist auch bereits eingetreten. Wir wider den unlauteren Wettbewerb, das 1I s Margarine-Gesetz, die Handwerks-Orga- 11' / Miw- erhalten. Aber noch giebt es viel auf w /n H""' und deshalb muß die eingeschlagene . Nachdruck weiter verfolgt werden. Schutz Arbeit bedeutet zugleich eine thatkrüftige tF WMEtik. .W ist der größte Feind des Mittelstandes und nationalen Arbeit überhaupt? Das ist M Sozialdemokratie. Darum gleicht die M w'r gegenwärtig betreiben müssen, und die A ."'UMlmigspolitik nennt, einer Medaille mit zwei der einen Seite steht geschrieben: „Schutz A Mr. auf der andern: „Kampf wider ,2 A,"d, die Sozialdemokratie!" putschen uno Hetzen fortwährend, großen wie kleinen, die Lust an ihrem e EMit A vergällen; daher die zahllosen Streiks um PA/, HA men willen. Davon werden alle Theilnehmer Sg'W Güter-Erzeugung gleichmäßig betroffen V Arbeiter selbst, die sich zu Werkzeugen 'F vAx,. Hetzer hergeben. Wer den M Fortführung ihrer Betriebe unmöglich Arbeiter auf die Straße. Eben deshalb schaffenden Mitglieder unterer Nation n "N Wls zum Großunternehmer das gleiche Jn- .Dämpfung der Sozialdemokratie. Fort die von Zugeständnissen Wvr, wwnspartci Gutes erhoffen! Gewählt werden ^^!ktet Gacker und muthig dem Umstürze die Ä 8!'' A Wahlbewegnns