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klauen sind nicht zu messen. Diese, im Allgemeinen etwas flacher und gespitzter, werden nach der betreffenden Größe den bestellten Vorder-Klaueneisen beigegeben. Von der Wichtigkeit eines guten Beschlages war man in Norddeutschland längst überzeugt und hielt die Schmiede an, sich die an den aus Baiern eingeführten Ochsen befindlichen Eisen zum Muster zu nehmen, allein es genügte dies doch nicht ganz. So lag es denn nahe, geschickte und lern begierige junge Landschmiede dahin zu schicken, wo sie den besseren Hufbeschlag lernen konnten. In Braunschweig und in Anhalt ging man daher mit gutem Beispiel voran, worauf bald die benachbarten Gegenden folgten. Wir entnehmen der Denkschrift des Landes-Oekonomierats von Mendel-Steinfels in Halle, betitelt: „Fünfzig Jahre der Landwirtschaft der Provinz Sachsen", darüber folgendes: „Eine solche Ausbildung ist nun auch für die Schmiede der Provinz Sacbsen angebahnt und durchgeführt worden, und zwar unter folgenden Bedingungen: 1. Es wurden immer je 6 Hufbeschlag-Schmiede, an gesessene, jüngere Meister, dorthingeschickt, und zwar wurden vor allem diejenigen berücksichtigt, welche eine Hufbeschlags schule besucht oder ihre Hufdeschlagsprüsung mit Aus zeichnung bestanden hatten; 2. jedem der Meister wurde eine einmalige Entschädi gung von 55 Mark als Reisegelo und zur Beköstigung gewährt; 3. nach der Rückkehr waren diese Meister verpflichtet, anderen Meistern der Umgebung, ohne irgend welche Ent schädigung zu beanspruchen, Unterweisungen im Ochjen- hufbeMage zu erteilen; 4. jeder Kursus dauerte 8 Tage und es wurden immer zwei Meister in einer Bsschlagsschmiede bei Bayreuth untergebracht. Wir haben in dieser Art in Oberfranken 40 Meister ausbilden lassen, wozu uns der Herr Landwirtschafts minister einen einmaligen Zuschuß von 1000 Mark ge währt hat. Im Uebrigen wird für die Zukunft dafür gesorgt werden, daß die betreffenden Meister in der Provinz selbst sich ausbilden können, indem an den Beschlagsschulen in Erfurt und Merseburg nunmehr auch Kurse im Klauenbefchlage veranstaltet werden sollen." — Hoffen wir, daß recht bald auch in anderen Gegenden Norddeutschlands den jungen Schmieden ähnliche Gelegen heit geboten wird. W Wandwirt schass W Untersu^rrngen über den Linflnsz -es Walzens -er Anltnraewächse ans deren j?rsdnktisnr- vermögen. Um den Einfluß des Wagens der Kulturpflanzen auf ihr Produktionsvermögen festzustellen, hat Prof. Dr. E. Wollny-München zu diesem Zwecke eingehende Unter suchungen «"gestellt, über deren Ergebnisse Dr. Schenke in „Biedermanns Zentralbl." wie folgt referiert: Das Walzen der Saaten hat bekanntlich einmal den Zweck, den Schädigungen vorzubeugen, welche eine Folge besonders üppiger Entwickelung der Pflanzen sind und in nachträglichem Lagern und verminderter Körnerproduktion zu Tage treten, oder es verfolgt den Zweck, die ersten Triebe in ihrer Entwickelung zuruckzuhalten, um die Be stockung zu fördern, oder „aufgezogene" Pflanzen an den Boden zu drücken, um die Bildung von Adventivwurzeln hervorzurufen. Besonders zur Verhütung des Lagerns sind hie und da Versuche veröffentlicht werden, welche jedoch kaum den Anforderungen bezüglich Gewinnung zuverlässiger Resultate entsprechen und somit über den Vorteil des Walzens die widersprechendsten Ansichten Hervorricfen. Neuere exakte vergleichende Versuche in dieser Richtung sind von C. Kraus (Wollnys Forschungen 1891, Bd. 14, S. 77) ausgeführt worden. Jedoch lasten die Resultate auch dieser Versuche immer noch die Frage offen, ob der mit dem Walzen verknüpfte Nutzen des Walzens wirklich die durch dasselbe hervvr- gsrufene Schädigung der Pflanzen übertrifft. Denn wenn auch außer Frage steht, daß durch das Walzen üppiger Saaten eine Erstarkung der lichter gestellten Halme erzielt wird, so bleibt doch zu erwägen, ob durch die Verdünnung des Bestandes und Hemmung des Wachstums der be schädigten Pflanzen der Flächenertrag nicht so bedeutend herabgedrückt wird, daß der Schaden größer wird als bei natürlicher Lagerung. Um nach dieser Richtung Aufklärung zu erhalten, stellte der Verfasser eingehende exakte Vegetationsversuche mit Körnerfrüchten und Kartoffeln an. I. Die Versuche mit Körnerfrüchten fallen in die Jahre 1893 und 1894; den Versuchen dienten Getreide arten (Sommerweizen, -Roggen, Gerste, Hafer), Hülsen früchte (Pferdebohne, Buschbohne, Erbse, Lupine), Oel- früchte (Sommerraps, Leindotter). Zu bemerken ist, daß sämtliche niedergewalzte Pflanzen sich in wenigen Tagen wieder aufrichteten, allerdings nicht durchweg in der ganzen Länge des Stengels. Als Resultat der Versuche, mit Körnerfrüchten ausgeführt, ergab sich: 1. daß das Walzen der Pflanzen, mit einigen Aus nahmen, das Produktionsvermögen derselben meist in einem beträchtlichen Grade herabgedrückt hatte; 2. daß dieser Einfluß sich in um so höherem Grade geltend machte, je später diese Operation vorgenommen wurde; 3. daß die nä 1 geschilderten Wirkungen im Jahre 1893 stärker als im Jahre 1894 hervortraten, in welchem bei einigen Pflanzen frühzeitiges Walzen sogar eine Steigerung des Ertrages hervorgebracht hatte. Punkt 1 zeigt zwar, daß das Niederdrücken der ober irdischen Organe der Pflanzen eine Verminderung des Gesamtertrages hervorrief, jedoch scheint diese Schluß folgerung nicht einwandsfrei zu sein, da im Jahre 1894 trotz des Walzens sogar noch eine teilweise Steigerung des Ertrages erfolgte. Hierbei ist allerdings der Umstand maßgebend, daß die Wachstumsbedingungen, besonders die Witterungsverhältniste, im Jahre 1894 ungleich günstigere als in dem trockenen Jahre 1893 waren. Man gelangt demnach zu der Ansicht, daß die Operation des Walzens nur im Notfall Anwendung zu finden verdient, da sie von den nicht bestimmbaren Witterung-Verhältnissen der Folge zeit größtenteils abhängig und deshalb mit sehr unsicheren Erfolgen verknüpft ist; im Falle ihrer Anwendung muß diese in das jüngere Entwickelungsstadium der Pflanzen fallen. II. Für die Vorteils des Walzens der Kartoffel pflanzen fvrach schon Schumacher (Landwirtsch Jahrbücher, von W. Korn und E. Peters; Bv. III, 1872, S. 183). blieb indessen die Beweise für die Richtigkeit seiner An schauung schuldig, nach welcher infolge der Verletzungen des Oberhautgewebes der von demselben ausgeübte Druck auf die Leitzellenstränge vermindert und dementsprechend die Stoffwanderung aus den Blättern in die unterirdischen Stengelorgane und Knollen gefördert werde, wodurch eine bessere Ausbildung der Knollen und Erhöhung des Ertrages erfolge. Den Beweis für diese Anschauung zu erbringen, be zweckten Verfassers Versuche, welche in vier Versuchsfolgen, in den Jahren 1890, 1891, 1892 und 1893 mit zahl reichen Kartoffelsorten ausgeführt wurden. Die Ergebnisse der Versuche lassen sich in folgende Sätze zusammenfassen: I. Die Erträge der Kartosielpflanze wurden in höherem oder geringerem Grade durch das Walzen gesteigert, wenn diese Operation in jüngeren Entwickelungsfladien (11. bis 26. Juni) zur Ausführung kam. 2. Das in Rede stehende Verfahren war mit einem wechselnden, d. h. bald günstigen, bald ungünstigen Erfolge verknüpft in dem Falle, wo dasselbe nach vollendeter Aus bildung der oberirdischen Organe (16. bis 26. Juli) an gewendet wurde. 3. Die Beeinflussung des Ertragsvermögens der Kartoffel pflanze durch das Walzen bei den behäufelten Kulturen machte sich im Allgemeinen in stärkerem Grads bemerkbar, als bei den nicht behäufelten. 4. Die Wirkungen des Walzens gestalteten sich, ab gesehen von den Terminen, an welchen dasselbe vorge nommen wurde, in den verschiedenen Jahren verschieden. Die Zahl der kranken Knollen in der Ernte wurde durch das Walzen der Pflanzen vermindert. Demnach scheint das Walzen der Kartoffelpflanze im Allgemeinen Vorteile zu gewähren, wenn es in jüngeren Vegetationsstadien und unter günstigen Witterungsver- hältnissen ausgeführt wird; eine nachteilige Wirkung des Walzens auf die Beschaffenheit der Ackerkrume (Ver schlämmen, Steigerung der Verdunstung) kann durch wieder holte Behäufelung resp. durch Behackung des Bodens zwischen den Reihen beseitigt werden. Düngung -er Zuckerrüben mit Thsmasschlacke «n- SuxsrxhsrxtznL. So zahlreich die Düngungsversuche an Zuckerrüben im Allgemeinen sind, so liegen doch verhältnismäßig wenig unanfechtbare Mitteilungen über das Verhalten der Thomas schlackenmehle im Vergleich zu Superphosphat vor. In der Litteratur fehlt es allerdings nicht ganz an Erörterungen hierüber; wenn man indes der Sache auf den Grund geht, so erweisen sich manche derselben als wenig stichhaltig. So z. B. liest man gewöhnlich, daß durch dis Superphosphat- Phosphorsäure das Wachstum der Rüben beschleunigt werde, ihre Reise früher eintreten und die Rüben einen höheren Zuckergehalt haben sollen, als nach einer Düngung mit Thomasschlackenmehl. In dieser Allgemeinheit ist das Urteil entschieden nicht zutreffend. Es liegen aus ver schiedenen Gegenden Versuche vor, die wenigstens bezüglich des letzten Punktes das Gegenteil beweisen. So lesen wir in der gekrönten Preisschrift von Professor Mare! „Ueber den relativen Düngerwert der Posphate," S. 139: Es ist weiter hervorzuheben, daß die Wirkung der Phosphor säure in Form von Thomasschlackenmehl, der Wirkung von Phosphorsäure in Form von Superphosphat, ver glichen mit der Ernte der ungedüngten Parzellen, sich nicht nur gleich, sondern sogar überlegen gezeigt hat, ins besondere bei den schwächeren Düngungen. Dieses Ueber- gewicht der Thomasschlacke findet sich auch beim Zucker gehalte, namentlich bei den stärkeren Phosphorsäure- und Stickstoffdüngungsn." Aehnliche Beobachtungen liegen auch von anderer Seite vor und so dürfen wir zunächst den Schluß ziehen, daß sich die Supsrphosphat-Phosphorsäure weder hinsichtlich des Massenertrages, noch des Zuckergehaltes der Thomas phosphat-Phosphorsäure überlegen zeigt. Bleibt nur die Mindeste: ei, lben Ndrn i 2 Me L 4! Frage, ob die Zuckerrübe durch Superphosph schnellerer Anfangsentwickelung angeregt^ Das scheint thatsächlich der Fall zu sein, dB Märcker berichtet beispielsweise, daß die mit gedüngten Zuckerrüben oft 8 Tage früher E konnten, als die nicht mit Superphosphat gtdm finden also in der frühesten Entwickelung, " meisten Schädigungen ausgesetzt sind, nmN stützung; doch wird der Vorsprung, den dieA reichen, von den mit Thomasschlackenmchl gA wieder einholt. Was liegt nun im Hindus Erfahrungen näher, als die kombinierte Thomasschlackenmehls mit Superphosphat bei^ In dieser Kombination besitzen wir das geeig^' um einerseits die Anfangsentwicklung der E pflanzen zu forcieren sowie ihnen andererseu^ chreitendem Wachstum Phosphorsäure in und ausreichender Menge zu bieten. Das Verhältnis der beiden Düngemittel redend nicht ein- für allemal festgestellt werdet ,e nach der Bodenbeschaffenheit mannigfache .n den Mengen eintreten. Auf allen leichteren Bodenarten werden wir etwa zwei Drittel der el^ Phosphorsäure in Gestalt von Thomasmehl' . Drittel in Gestalt von Superphosphat geben; Natur unseres vornehmsten und sichersten mittels, des Bodens, allen Beteiligten erw^ den Pferden sehr gut. Aennzerchen der Trächtigkeit det Dis Stute wird bald nach der und gelassener, vermeidet alle unnötigen Sähe > " und alle ihre Bewegungen werden mit Bei schlechtem empfindlicher Kühls reibe man die Pferde - § sleb ^ichl M st'Und ih Lie st Nb ' un ,^-edoc Ls lchwa k Es und 'N nner iEen H Mm halb E hlt Pn lüftest für Dosis e» dies auf ein lein I "gen la 'eses ß den ^4 d ' rege ? Gew »auch Vie alle leit, g zu r "4 von sauberes Lager. Zur Gcsuir-Heitspflege -er Pferde, die erhitzt nach Harne kommen, lU abgeschirrt und dann eine entsprechende Äs'M herumgeführt werden. Bei empfindlicher Kühls reibe man die Pferde , mit trockenen Strohwischen ab, und zwar so N s Die Anlage v-n TiefställcM Unter letzteren versteht man solcke Sla^ welchen der Dünger nicht auf eine Düngers wird, sondern unter dem Vieh so lange liege" er auf das Feld gefahren wird. Notwendig^ Anlage ist, daß man die Krippen beliebig ho? « stellen kann. Das Vieh kann in dem Tiest^ unangebunden umherlaufen oder auch augekette' § Dünger hält sich in, Tiefstall ausgezeichnet, Transport und die Arbeit auf der DüngE dings muß im Tiefstall täglich mehrmals Ot S der Dünger von den Hinterfüßen der Vorderfüße gezogen werden. Bei frei Vieh ist auch dieses nicht nötig. Außerdem Feuersgefahr das nicht angekettete Vieh viel dem Stalls zu schaffen. Bei genügender „ Lust im Tiefstall stets gut und die Tiere habe» Böden bis zum Lehmboden, also bis zu« l Nübenboden, wird Thomasmehl- und SMUt PhoSphorsäure zu gleichen Teilen genommen mck-. Wir sind überzeugt, daß eine bestimmtes , ohosphat, bei der Bestellung angewandt, die ier jungen Rüben beschleunigt, während da! l^ Herbstes und Winters ausgebrachte Thomas die zu gleichmäßig vorschreitendem Wachstums Phosphorsäure liefert. Gewissenhaft durW"') gungsversuche werden dieser Neberzeugung in b - Kreisen Geltung verschaffen. Daß auch beim AU j r „s rotz vielfacher Düngungsversuche noch nickt st, erhellt am offensichtlichsten aus der binstM« düngung herrschenden Unsicherheit. EbkN'0^«^. . beste Art und Weise der PhoSphorsäuredüng" geschlossen zu betrachten. Neber -ie Be-evtung -er geolsg Aartierung für -en praktischen wurde in der Ackerbau-Abteilung der De>E.I>. Wirtschafts-Gesellschaft am 17. Februar von k>., Geh. Reg.-Nat Prof. Dr. A. Orth-Berlin und A M Lothar Meyer-Dyrotz Bericht erstattet, l . " Anträge gestellt und beschlossen wurden, die, Nutzbarmachung und auf Beschleunigung der geologisch-agronomischen Landesausnahme s würde doch nach sachverständigster Aussage die PM» Kartierung des Königreichs Preußen im mit den heutigen Hilfskräften noch gut beanspruchen! Und doch muß mit Recht L - daß in möglichst kurzer Zeit die rechte * - ganz trock n sind, erst dann lege man ihne" j/D Die schmutzigen Füße, vollgesputzten Bäuche rein und trocken zu reiben, nie aber zu mit lauen: oder warmem Wusste sollte überhaM"' Pjj werden, um so weniger vor oder nach ßl) Kalts Waschungen — im Winter abends ruhe, im Sommer in einem reinen Bade