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Töchter de- Hauses waren seit ihrem neunten Jahre in der vornehmsten Pariser Pension erzogen, dann aber plötzlich vom Mylord heimgeholt worden, um nicht ganz und gar, wie er ge meint, ins französische übersetzt zu werden und ihre englische Eigenart zu verlieren. Er war ein starrer Sohn Britanniens, hielt sein Volk für das beste und vornehmste der Erde, hatte ober eine gewisse Vorliebe für deutsches Wesen und Literatur, weil diese Nation ihm das Liebste und Schönste gegeben hatte, uns haßte im Grunde das leichtfertige Frankreich, das neben seiner Sittenverderbniß auch jedem monarchisch gesinnten Volke ein Pfahl im Fleische sein muß. Mylord Brookhurst geruhte einmal zu sagen: „Die Ger manen sind uns insofern verwandt, als sie sich durch ihre Völkerwanderungen mit unseren ersten Vorfahren assimilirt und von uns den Kern ihrer Gesittung und Bildung empfangen haben, wofür sie uns noch heute Dank schuldig sind.* „Nun, mein theuerster Hany", bemerkte hierauf seine Ge mahlin, „ich danke dem Himmel von diesem Gesichtspunkte aus, keine Deutsche in Deinem Sinn, sondern eine Oesterreichcrin zu sein, deren Vorfahren niemals, soweit meine Geschichtskenntniß reicht, nach dieser Nebelinscl ausgewandert, sondern hübsch da heimgeblieben sind, weil unser schönes sonniges Land ihnen stets genug zum Leben dargeboten hat. Mein Oesterreich ist Ihrem England keinen Dank schuldig, Mylord!" „Im Gegenthcil!" — Mylord lächelte zärtlich bei dieser Antwort. „England verdankt Deinem schönen Vaterland die entzückendste Frau, die auf Erden zu finden ist. Ich streiche die Segel, äenr!" „Apropos, Harry!" begann Mylady nach einer Weile, „was sagst Du zu unserer neuen Erzieherin? Ist sie nicht wunderschön? — Im Grunde viel zu schön für eine Gouver- neß, findest Du nicht auch?" Mylord strich sich das glattrastrte Kinn, und betrachtete seine Gemahlin mit schlau blinzelnden Augen. „Edward Ashton meint es auch," versetzte er dann lang sam, „er hält es sogar für eine Todsünde, ein solches Wunder wesen als Erzieherin zu behandeln, und behauptet sogar, daß die Miß mit Fug und Recht eine Fürstenkrone trogen müsse, wogegen ich selbstverständlich prvtestirte." „Und doch hat Edward recht", rief Mylady lebhaft, „Miß Helbach ist in der That ein wunderbares Wesen, selbst ufisere Kinder, bis auf den Cecil herab, empfinden es, da sie das junge Mädchen in den wenigen Tagen seit der Ankunft desselben bereits so liebgewonnen haben, daß ich eifersüchtig wtrden könnte." „O, hoffentlich machen die Töchter des Lord Brookhurst doch wohl einen großen Unterschied zwischen ihrer Zuneigung für die Mutter und die Erzieherin", bemerkte Mylord mit hochmüthiger Geringschätzung. UebrigenS mußte ich Ashton eine Zurechtweisung angedeihen lassen", setzte er stirnrunzelnd hinzu, „denke nur, meine Liebe, daß er sich herausgenommen, eine Aehnlichkeit der Gefichtszüge zwischen Dir und diesem Wun derwesen, daß, wie er mittheilte, von einer Fischer-Insel stammt, zu entdecken. Diese Anmaßung hat mich sehr verstimmt!" In Mylady's Antlitz «ar eine feine Rithe getreten, dann lachte sie fröhlich auf. „Weshalb verstimmt, Harry? — Ich sagte Dir ja be reits, daß ich die Miß ebenfalls für sehr schön, nein für zu schön halte, sie wäre als Märchen-Prinzessin an ihrem Platze. Wundere Dich nicht über die Aehnlichkeit, ich habe es auf den ersten Blick gefunden, eigentlich aber mehr mit meiner Cousine, der leider in der Jugendblüthe gestorbenen Gräfin Hardenheim. Ihr Gemahl war dreißig Jahre älter als sie, ich glaube, daß die arme Lorenza sehr unglücklich war." „Ihre Mutter war eine Deutsche, der Vater ein Römer, nicht war?" fragte Mylord offenbar interesflrt. «.Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Der Hexerei angeschuldigt und den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen wurde in Buluwayo vor kurzem eine ganze Familie, bestehend aus Mann, Frau und drei halb erwachsenen Kindern. Diese unglücklichen Opfer des kras sesten Aberglaubens waren Eingeborene, die in einem Dorfe wohnten, dessen Oberhaupt plötzlich an einer unbekannten Krankheit starb. Die Frau dieses Häuptlings erklärte gleich nach dessen Hinscheiden steif und fest, daß die betreffende Familie den Tod ihres Mannes durch Zauberei verursacht habe. Und hierfür gab es nur eine Strafe, zu deren Aus führung auch auf Befehl der Häuptlingsgattin unverzüglich geschritten wurde. Ehe die Verdächtigten noch recht zur Besinnung kommen oder erfahren konnten, wessen man sie beschuldigt hatte, und was ihnen bevorstand, waren sie schon im Beisein der Anklägerin von zwei handfesten Männern geknebelt, an den Händen gebunden und zum Flusse geschleppt worden. An einer Stelle, wo sich dieser beträchtlich erweiterte und wo das Wasser von Krokodilen wimmelte, befahl man den Aermsten, sich selbst den Tod zu geben. Die Frau warf sich auch in ihrer Verzweiflung rücklings in die Fluthen und verschwand augenblicklich. Der Mann sträubte sich heftig, wurde dann aber mit Gewalt in das Wasser gestoßen und versank erst nach langem vergeblichen Widerstand. Der Unglückliche mußte es noch mit ansehen, wie seine beiden Töchter von den grausamen Schurken in den Fluß geworfen wurden und untergingen. Dann kam das letzte Opfer, ein zwölfjähriger Knabe an die Reihe. Diesem gelang es, im Wasser seine Hände zu befreien und das Ufer zu gewinnen, doch wurde er gleich wieder in das nasse, schauerliche Grab zurückgeschleudert. Die Mörder warteten noch so lange, bis sie mit Gewißheit annehmen durften, daß ihre Opfer nicht mehr am Leben waren, dann traten sie befriedigt den Rückweg zum Kraal an. Diese Vorgänge waren von einem Eingeborenen, den man ebenfalls der Hexerei beschuldigt, dann aber freigegeben hatte, aus geringer Entfernung beobachtet worden; der Mann erstattete von dem Geschehenen bei dem Polizeibevollmächtigten Anzeige, worauf die Ver haftung der Häuptlingswittwe und ihrer beiden Helfershelfer pk'Lvk-Vöi'Iglv-UisMut. -. I., IN unä III. Lt. I., II. III. W spiel: „Jauchzet dem Ao ssll aus allseitiges VerlattS Sonntag, den i. Alat nochmals gegeben werden Beginn Abends 7 Ahr Hierzu ladet ergebenst ein . Mohorn, den 27. April G. An^L '1 erfolgte. Die Frau ist bereits wieder in während man den einen der Männer zum Das am Sonntag im A s Gasthsse hier ausgesühA- spiel: „Jauchzet dem Ao Frühjahrs-Rennen. Ob Malzextrakt, ob Pilsner Bier, Ob Handwerk oder Rennen, Atan wird bei jeder Sache hier Die Konkurrenz erkennen. Besonders bei Beginn vom Lenz, Wo alle Vögel singen, Hört von der Kleider-Konkurrenz Locklieder man erklingen. , Doch läßt dies ruhig „Goldne Enis, Demi jeder Dresdner weiß es, Sie hat den Preis des Billigseins, Das Billigsein des Preises. Frühjahrs-Saison , Frühjahrs-Paketsts Mk. 7Vr, 10, 15 4 höher, Herren-Anzüge, Mk. K'Z, 9, 1^7, und höher. Burschen- u Anaben-AnM. Mk. L'/, 4, 6, 8 und höher. LuE Hosen/ Mk/ 1, 1--Z, LV-, 4, 5 und lM Janets u. Joppen, Mk. 3, 4/2, 6'/-, 8 höher. Vrk8äen8 vontji6iljiaf1k8t6 Hnkaukque^ für fertige Herren- unä Knaben-Ksräerobs Inh.: Georg Simon.