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Ottendorfer Zeitung « Klatt Amts a Ä 0 Druck u. Verlag -er Fa. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Mkrilla. . 2 in der Vo. 138. Freitag» den 18. November 1910 9. Jahrgang ne Amtlicher Teil i Alurrchußperron n ükle nzen nk kostet ^rre er 8«dr Auskunft en echten nt vielen Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt Viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Anzeigenpreis: Für die kloinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteit für die kleinspaltige Petit-Zeile 2b Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. SckmoUen. Wir waren ganz allein, Ring'» regte sich kein Laut, Da hat sie, holdselig lächelnd, Mich zärtlich angeschaut. Da hab ich Mut gefasset Und schnell sie küssen gewollt — Nun sind's drei volle Tage, Daß sie darüber schmollt. Jetzt blickt sie wieder freundlich, Ich aber seh sie nicht an, Das ist mir'» rechtes Liebchen, Das ich nicht küssen kann. Und ob du noch so schmeichelst, Ich bin auf meiner Hut — Eh du nicht selbst mich küssest, Werd ich nicht wieder gut. „Geh", spricht sie, „du bist grausam" Schaut mich so schelmisch an, Beugt neckend zu mir sich nieder, Da ist's um mich getan. Ich weiß nicht wer von Beiden Den andern zuerst geküßt Gewiß schmollt sie nicht wieder, Wer's auch gewesen ist. dem wenig beliebten Fünfundzwanzigpfennigstück sind im Oktober wieder für 626 633 Mark geprägt worden, so daß die Gesamtausprägung sich aus 4 427 68S Mark beläuft. Es sind also bereit« fast 47 Millionen Stück davon ausgeprägt. E« scheint, daß ein großer Teil davon in «assen der Reichs« und Staatsbehörden zurückgehalten ist, denn die Münze kommt im Verkehr verhältnismäßig selten vor, obwohl ihr« Unbeliebtheit häufigen Wechsel der Besitzer fördert. Weixdorf. Dem bei der Königlichen Artilleriewerkstatt Dresden seit 60 Jahren be schäftigten Vorarbeiter Gustav Ruhland au« Weixdorf wurde das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. Dresden. Vorgestern Vormittag gegen dreiviertel 10 Uhr hat sich ein Fabrikbesitzer Kl. au« Stolpen in einem Anfall von Schwer, mut aus einem Hotelsenster der ersten Etage gestürzt und war sofort tot. — Auf der Güterbahnhofstraße wurde eine 82 Jahre alle Händlerin von einem Radfahrer umgrriffen. Sie erlitt eine Gehirnerschütterung die einige Stunden daraus ihren Tod herbet- lührle. Der Radfahrer soll schuldlos sein. — Die II. Strafkammer des hiesigen Königl. Landgericht» verhandelte gegen den 22 Jahre alten, bt.her unbescholtenen Hand» arbeiter Erich Walter Eichhorn wegen schweren Diebstahl» und Betrug». Al» der Angeklagte im Juli dieses Jahres seine Tante, die Guts« befitzerin Eichhorn in Dittmannsdorf bei Rade berg besuchte, stahl er dieser eine Anzahl gering wertige Sachen. Da» Gericht nahm nur ein fachen Diebstahl an. Außerdem betrog Eich« küble. Gemeindrrats-Ergärrungswahl brtr. Mit Ende dieses Jahres scheidet au» dem Gemeinderate ein Dritteil der Ausschußpersonen 8» macht sich die Wahl von 4 Ausschußprrsonen nötig und zwar haben zu wählen Sie i. Hirte Ser Anr-trigen r Aurchußperrsne» i gewährt IN k. «r ung, wo- r-I>U88, LukI- den, und lligste für Vertttchrs und Sächsisches. Mttlellingen sind der Redaktion stets willkommen. lvtten-erf-Dkrilla, den ir. Nevember ww- —* Erleichterung für die Masienauflieferung Drucksachen. Die Münchner Postverwaltung M eine nachahmunglwerte Einrichtung in» ^ben gerufen, dir in der Geschäftswelt freudig Müßt werden dürfte. Die auf dem Münchner Hauptpostamt in Mafien aufgelieferten Druck ten brauchen nicht mehr einzeln frankiert zu Mdrn. Der Gesamtbetrag wird an da« Mtamt bezahlt und die Sendungen erhalten tch eine Maschine einen roten Stempelauf- ! ^uck: 8 Pfg. Franko bezahlt. Bei dieser Methode spart die Post die Druckkosten der Mrsmarken, da» Publikum aber Zeit und ^Ühe. —* Da» Fünsundzwanztgpsennigstück. Von »Neueste küv eilige Leser. Don den bi» setzt vermißten Ballons, die mit den sechs glücklich gelandeten am Sonn tag von der Zeche „Rheinelbe" aufgestiegen sind, ist „Braunschweig" in Norddeich ge lendet. Der Ballon „Saar" hat wahr scheinlich ' di« Windrichtung ausgenutzt, um nach Skandinavien zu gelangen. Vom Ballon „Hessen" fehlt noch jede Spur. Der Ballon „Zähringen" wurde zehn Kilo meter in dir Ostsee getrieben, konnte aber glücklich gelandet werden. In der Patronenfabrik zu Paotingfu hat «im furchtbare Explosion stattgefunden- 23 Personen wurden getötet und zwölf schwer verletzt. ilire I 106 rsführung Horn den Hausdiener Schneider in Großenhain, bet dem er einige Monate wohnte um mindesten« 86 Mark für Kost und Logis. Der An geklagte wurde zu drei Wochen vier Tagen Gefängnis verurteilt. — Unter dem Schweinebestand eines Dresdner Viehhändlers ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Die Aus fuhr von Schweinen ist infolgedessen sofort untersagt worden. Es waren an Schweinen 2316 aufgetrieben. Sebnitz. Der verstorbene Webwaren fabrikant A. E. Hesse hat der Stadt ein Ver mächtnis von 20 000 Mark hinterlassen. Königstein. Die Kantorei und der Druckfehlerteufel. Im hiesigen „Anzeiger für Königstein und Umgebung und für die ganze sächsische Schweiz" ist zu lesen: * Neustadt. Die hiesige Konditorei feiert in diesen Tagen ihr 25jährigea Bestehen. Zu den für diesen Zweck geplanten Veranstaltungen gehört ein morgen Sonntag stattfindendes Kirchenkonzert." Meißen. Bei den Erneuerungsarbeiten im Meißner Dom wurden unter dem Fuß boden des Chores di« Grundmauern zweier früherer Kirchenanlagen, deren ältere zur Zeit Ottos des Ersten erbaut ist, freigelegt und da bei zahlreiche Altertümer gefunden, die zum Teil bis in die vorgeschichtliche Zeit zurückreichen. In einer der beiden Fundstellen befanden sich Gefäße, die drei verschiedenen Perioden an- gehSren, Au» der jüngeren Bronzezeit, vor 500 Jahren vor Ehr., aus der Zeit von 600 bis 1000 v. Ehr. und au» den folgenden Jahrhunderten der deutschen Kolonisationszeit. Döbeln. Ein 17jährtger russischer Arbeiter aus Döschütz wurde verhaftet, da er auf die Bahnstrecke Mügeln Döbeln eine Schwelle ge legt und dadurch einen Zug gefährdet hat. Oschatz. Eine Ausstellung für Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft soll Pfingsten 1S1I zu Oschatz veranstaltet werden. Den Ehrenvorsitz der Ausstellung haben übernommen Amtshauptmann Legationsrat Dr. Wach und und Bürgermeister Härtwig. In einer am Montag abg-haltenen AuSschußsitzung wurde der Bebauungsplan de« AuSstelluugSgelände» vorgelegt und mitgeteilt, daß zu dem Garantie- sonds bereits 30000 Mk. gezeichnet worden sind. Für die Ausstellung liegen bereits zahl reich« Anmeldungen vor. Großschönau. Der 67 Jahre alte Pächter Kreibisch der Vinzenz Hilleschen Bauern- gutSwtrtschaft in Großschönau war im Begriff mii seinem Sohne Dünger aus die Felder zu fahren. Hierbei scheuten die Pferde und stürmten davon. Kreibisch kam zum Sturze und wurde so erheblich an der Brust und am Kopfe ver letzt, daß er am nächsten Tage starb. Ehmnitz. In dem Prozesse wegen der Mittweidaer Mordtaten verurteilte das Schwur gericht den Angeklagten Mann wegen Mordes in zwei Fällen zum Tode und wegen Totschlags in ebenfall» zwei Fällen zu 15 Jahren Zuchthaus. Chemnitz. Gestern vormittag wurden in einem Hause der Hedwigstraße ein L3jähriger Kaufmann und seine Geliebte mit Schußwunden aufgefunden. Beide sind schwer verletzt und wurden ins Krankenhaus gebracht. Anscheinend hat der junge Mann im Einverständnis beider zuerst aus das Mädchen und dann aus sich ge- schofien. Leipzig. Die Hinrichtung de» Mörders Karl KoppiuS . erfolgt morgen Freitag früh sechs Uhr im Hofe des Landgerichtsgebäudes in Leipzig. Der Landesscharfrichter Brand ist mit seinen Gehilfen bereits hier eingetroffen. Die Guillotine dürfte im Laufe dieses Tages ausgebaut werden. — Zu dem Fahrstuhlunfall in dem Buch- binderbetriebe der Firma Böttcher und Bongartz geht uns heute die Mitteilung zu, daß die Verletzungen de» dabei verunglückten Markt- Helfers glücklicherweise leichterer Natur sind, als man anfangs annehmen mußte. Rochlitz. Ein gloßrr Brand brach hier in den vor dem Schützenhause gelegenen Scheunen auf noch unbekannte Weise au». Das Feuer breitete sich außerordentlich schnell aus, so daß in kurzer Zeit fünf Scheunen völlig niederbrannten. Falkenau. Gestern vormittag wurde hier von einem Bahnwärter ein junger Mann im Alter von 16 bis siebzehn Jahren auf dem Gleise tot vorgefunden. Vermutlich liegt Selbst mord vor. Zwickau. Unter der Spitzmarke: eine tödliche Dosis meldet das hiesige „Tageblatt": Ein hiesiger Einwohner war nervenleidend und schlaflos. Der Arzt verordnete ihm ein Schlaf mittel. Der Kranke mußt« sich di« ganze Dosis zu verschaffen und nahm sie auf einmal auf. Er schlief ein und erwachte trotz aller ärztlichen Hilfe nicht wieder, Der Tod trat durch Herz lähmung ein. Treuen. Eine hiesige Handelsfrau wurde durch sogenannte „Geldmännel", die in letzter Zeit wieder öfter von sich reden machten, um 600 Mark betrogen. Die Schwindler wollten der Frau für da» echte eine größere Summe falschen Geldes geben, verdufteten sich aber mit den 600 Mark, und die Frau ist die Ge prellte. Eibenstock. In der Brandstiftung«- angelegenheit sind nicht weniger al» acht Verdächtige in Untersuchungshaft genommen. Der Stadtrat gibt jetzt bekannt, daß eine Be lohnung bis zu 900 Mk. nach der Verordnung vom 26. Oktober 1833 der erhält, wer die Ur heber einer vorsätzlichen Brandstiftung zuerst entdeckt und unter Beibringung solcher Ver dachtsgründe anzeigt, daß daraufhin die Ueber- führung oder da» Geständnis des Beschuldigten erfolgt. Reichenbach i. V. Durch einen Gauner streich empfindlich geschädigt, wurde ein Schau steller von hier. Als sein Wagen hier ankam. stellte der Besitzer fest, daß der Wagen geöffnet und ausgeplündert worden war. Als Täter kommt ein bis jetzt unbekannter, etwa dreißig jähriger Mann in Frage, der auf dem Bahn hof Zwickau als Besitzer des Wagens auftrat, und kurz vor Abgang eine« Personenzuges Bahnbeamte ersuchte, ihm da- Betreten de« Nebengleises zu gestatten, wo sich der Güter zug mit dem Schausptelerwagen befand. Der Mann blieb lange in dem Wagen, da er aber als Besitzer betrachtet wurde, schöpften die betr. Beamten keinen Verdacht. E» fehlen vor allem Schmucksachen. Oelsnitz. Beim Tanzen vom Schlage getroffen wurde hier im Saale des Walk- mühlen-Restaurant» die siebzehnjährige Helene Graf. Das Mädchen sank ihrem Tänzer tot in di« Arm«. ten reisen des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" „ r. H-tte (UnitltStti-e l Für j«d« Klaff« ist außerdem 1 Ersatzmann zu wähl«n. Di« Wahlen finden statt für di« 1. LIsssv ckvr r-im-bena» aen ro. November a. z. nach«, r bit - Ubr für di« 2. Liesse ävr ^usässixeu Sonntag, Nen r?. November a. I. mtttagt II blt r Ubr für die 3. Li»»»« (llosnsässixe) Sonntag, Sen r?. November a. I. nachm. r bit 6 Ubr !ni bisr, Litruoxss»»!. Al« Wahlvorsteher fungiert der Unterzeichnete. 2er Wahlakt ist öffentlich. All« stimmbrrechligten Gemeindemitglieder werden geladen, sich zur Wahl einzufinden. Die zu Wählenden find auf dem im Termine abzugebend«n Stimmzettel so genau anzu- geben, daß über deren Person kein Zweifel entsteht. N«ch den Bestimmungen der revidierten Landgemeinde-Ordnung vom 24. April 1873 lind dem Adänderungsgesetz vom 24. April 1886 sind im allgemeinen stimmberechtigt alle Temeindemitglieder, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, da» 25. Lebensjahr er« lüllt haben, und im Gemeindebezirk ansässig sind oder daselbst seit mindestens 2 Jahren ihren ^«Milchen Wohnsitz haben. Unansässigen Frauenspersonen, sowie juristischen Personen steht >in Stimmrecht nicht zu. Wählbar ist jede« stimmberechtigte männlich« Gemeindemitglied, welches im Gemeinbebe- »rk seinen wesentlichen Wohnsitz hat. Di« Fäll« dr: daurrnden odrr vorüb«rgthtnd«n Ausschlitßung vom Stimmrecht find in 8 »5, di« Gründe der Ablehnung der Wahl in § 38 der revidierten Landgemeinde-Ordnung dtzüchnet. Liusvrüvbo gegen die ausgestellte WÄtUisle, welche vom 11. d. M. an 14 laxe «Mx bei vLterLvivüustsm zur Einsicht ausliegt, sind innerhalb einer siedelltLxiKen Mist und zwar di» den ir. November g. I. abenät s Ubr ^r zu erheben, LmvenäullKM gegen da» Wsblverksbreu aber binnen 14 "»ch d»r Stimmenauszählung und zwar bis zum ». verember a. I. adenSt r Ubr der LömsUykv» ^mt8k»Lptm»iw8obLtt 0re8äsL^. anzubringen. Ottvlläork-Llorlträork, den 10. November 1910. Der Gemeindevorstand Richter. ier ns; bei