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Ottendorfer Zeitung : 30.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191010301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19101030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19101030
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-10
- Tag 1910-10-30
-
Monat
1910-10
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 30.10.1910
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Urmkkprücde beim brüskier Kaiserbesuch. Gelegentlich des Besuches, den das deutsche Kaiserdaar dem belgischen Königspaar in seiner Hauptstadt abstaltet, haben die beiden Herrscher aufrichtig herzliche Trinksprüche gewechselt, die von der gesamten europäischen Presse besprochen «erden. König Albert von Belgien sagte bei der Begrüßuna seiner hohen Gäste u. a. folgendes: „Ich empfinde eine wahrhafte Freude, Eure Kaiserlichen Majestäten in Brüssel willkommen sm heißen. Indem Sie uns gleich i« ersten Jahre unsrer Regierung einen Besuch « unsrer Hauptstadt abstatten, erweisen Eure Kaiserlichen Majestäten uns eine Ehre, die uns hoch erfreut. Die Königin und ich sehen darin ei« neues Zeugnis der Gefühle, deren ganze Herzlichkeit der uns im vorigen Frühjahr in Potsdam bereitete liebenswürdige Empfang unS schon hat erkennen lassen. Aber dieses Zeugnis beschränkt sich nicht auf die Königliche Familie von Belgien. Ich bin überzeugt, der Deutsche Kaiser hat auch den Belgiern die Sympathie zeigen wollen, die er für ein tatkräftiges, zu- ßleich für die Kunst, das Ideale und für den Fortschritt begeistertes Volk der Arbeit empfindet. Und dieser Achtungsbeweis des Herrschers des großen Nachbarreichs, wo eine gewaltige Bevölkerung unS das Schauspiel un- «blässiger und glänzender Arbeit bietet, wird »och erhöht dadurch, daß an seiner Seite Ihre Majestät die Kaiserin erscheint, deren Name Wohltätigkeit und Nächstenliebe bedeutet, und die liebenswürdige Prinzessin, die die Anmut ihrer 18 Jahre in dieses Schloß bringt. Das belgische Volk wird das freundschaftliche Inter» esse, das ihm von Eurer Kaiserlichen Majestät zuteil wird, in hohem Maße zu schätzen wissen. Es sieht und begrüßt in dem Kaiser den ebenso weitschauenden wie erleuchteten Monarchen, der den glänzenden Aufschwung seines Landes auf «llen Gebieten menschlicher Tätigkeit so mächtig z« fördern gewußt hat; eS wünscht nicht weniger «usricktig als ich, daß die zwischen den beiden Herrscherhäusern bestehenden vertrauensvollen Beziehungen die Areu»»dschaft der beide« Nationen «och mehr stärken mögen. Ich bin glücklich, die Gelegenheit zu benutzen, Eurer Kaiserlichen Majestät die heißen Wünsche zum Ausdruck zu bringen, die ich für Ihr Glück hege und dafür, daß Ihre Regierung forlfohre, ruhmvoll und fruchtbar zu sein, und daß Ihre edlen Be strebungen dazu beitragen mögen, den Friede« der Welt z« f.sttge« mid so allen Nationen zu nützen/ — Kaiser Wilhelm antwortete in deutscher Sprache: „Die tiefempfundenen Worte der Freundschaft, die Eure Majestät zugleich im Namen Ihrer Majestät der Königin an uns, die Saiserm, «eine Tochter und mich, gerichtet haben, sind, wie sie aus warmem Herzen gekommen, zu warmem Herzen gedrungen. Der glänzende Empfang, der uns von Euren Majestäten und de« belgischen Bolle inmitten dieser herrlichen Hauptstadt bereuet worden ist, hat unS im Innersten gerührt und stimmt uns zu um so herzlicherem Danke, als wir in ihm eine« A«-vr«ck deS e«gr« BandeS erblicken dürfen, das nicht nur unsre Familien, ß-ndern auch unsre Böller umschlingt. Mil freundschaftlicher Sympathie verfolgen und be- gleiten ich und ganz Deutschland die staunens werten Erfolge, die auf allen Gebieten von Handel und Jnouiuie dem rastlos tätigen Volke Belgiens beschteden sind, und deren Kröning wir in der jo glänzend gelungenen Welt ausstellung dieses JahreS begrüßen. Den ganzen Erdkreis umjpanul Belgiens We lhandel, und frttv-iche KmtararbAt ist es, in der sich allüberall Deutsche und Belgier begegnen. Mit gleicher Bewunderung erfüllt a»s die Pflege idealer Gü in der Belgiens Dichter uno Künstler sich einen jo hervorragenden Platz erworoen Haven. Mögen tue vertrauens- ''illen uno freunduachoarlichen Beziehungen sich immer enger gestalten. Möge von Euerer Majestät Regierung Heil und Segen aus strömen auf Ihr Königshaus und Ihr Volk. Das ist mein aus tiefstem Herzen kommender Wunsch." Politische Aunälchau. Deutschland. * Die vielbesprochene Frage des Brüsseler Weltausstellungsbesuches Kaiser Wilhelms ist nunmehr dahin entschieden worden, daß r:c Monarch sich auf eine Be sichtigung der b utschen Abteilung beschränken unv bei dieser Gelegenheit inkognito erscheinen wird. * Im ReichshauShaltsetat für 1911, der jetzt seiner Fertigstellung im Bundes rate eutgegenreift, wird ganz besonderes Inter esse auch die Regelung der Ausgaben in An spruch nehmen, die bisher aus dem Reichs- invalibenfonds bestritten wurden. Der Reichsinvalidenfonds wurde, ebenso wie der Reich?k>ieasschatz, der Festungsbausonds, der Eisenbrhndauionds und der Reichstagsbaufonds, aus der französischen Kriegskostenentschädigung gebildet. Es wurden in ihn nicht weniger als 581 Mill. Mk. eingelegt, und es war damals berechnet, daß durch diese Summe die auf Grund des Militärpensionsgesetzes vom Jahre 1871 zu leistenden Ausgaben sichergestellt waren. Später wurden jedoch zahlreiche andre Ausgaben auf diesen Fonds gesetzlich angewiesen. Die Last, die ihm damit aufgebürdet wurde, war schließlich so aroß, daß man sich vor einigen Jahren an die Aufgabe der Sicherstellung des Fonds machte. Bestimmte Ausgaben, so namentlich die Veteranenbeihilfen, wurden ihm abgenommen und auf den allgemeinen Reichs- Haushaltsetat gebracht. Welche finanzielle Be deutung diese Maßnahme halte, geht am besten daraus hervor, daß rund 25 Mill. Mk. für die letzteren Ausgaben in den Etat für 1910 ein gestellt werden mußten, während die auf den Fonds angewiesenen Ausgaben in dem gleichen Jahre sich auf rund 83'/- Mill. Mk. belaufen. Die dem Fonds abgenommenen Ausgaben waren demgemäß nicht viel kleiner als die jenigen, die ihm verblieben waren. Die Sicherstellung war indessen viel zu spät ge kommen, der JnvalidenfondS war seinem Schick sal, früher aufgezehrt zu sein, als bei seiner Begründung angenommen war, unrettbar ver fallen. Bestände des Fonds werden ja auch im Rechnungsjahre 1911 vorhanden sein, jedoch werden sie mcht ausreichen, die auf ihn an gewiesenen Ausgaben ganz zu decken, und so wird der Etat für 1911 der erste sein, worin die Überführung sämtlicher auf den Fonds an- gewiesenen Ausgaben auf den allgemeinen Etat vorgenommen werden wird. "Der Vorstand deSDeutschenStädte- tages hat beschlossen, zur Linderung der Fleischteuerung bei dem Reichskanzler und dem Reichstage dahin vorstellig zu weroen, daß die strengen Gesundheitssorschriften über Vieh- und Fleischeinfuyr gemildert werden. Österreich-Ungar«. * Im Marineausschuß der österreichischen Delegation in Wien erklärte Marinekommanvant Graf Montecuccoli aus verschiedene Anfragen, die aus der Anschaffung der neuen großen Panzer (Dreadnoughts) für die Zukunft notwendige Personalerhöyung dürste bei! O.fizieren, Beamten und Ingenieuren etwa zehn Prozent, bei Ser Mannschaft im Laute von sechs bis acht Jahren 14 000 dis 20 000 Mann betragen. Die Dienstzeit würde wie bisher eine vierjährige bleiben, darunter könne unter keinen Umständen heruntergegangen werden. Der Aus schuß nahm schließlich oaS Marmebudget, ebenso den außerordentlichen Marinekreott von 54 Millionen an. Fra«kreich. * Die jetzt wieder zufammengetreteue fran zösische Kammer hat den erwarteten großen Tag gehabt. Ministerpräsident Brians hat! jojort die Gelegenheit benutzt, den Parteien der äußersten Linken entgegenjUirelen und seine Be handlung des Eisenbahn er st rerts zu rechtfertigen. Bon Anfang an herrschte die größte Erregung, und es kam wiederholt zu Zwischenfällen, die eine Unterbrechung der S tzuna nötig machten, den schließlichen parla mentarischen Erfolg Briands ober nicht hin- denen. Es gelang zwar nicht, die Beratung zu Ende zu führen, aber die Glückwünsche und der nicht endenwollende Beifall, der Briand nach seiner großen Rede zuteil wurde, lassen er kennen, daß seine Maßnahmen nur bei der äußersten Linken verurteilt werden. Wenn es trotzdem zu einer Kabinettskrise kommt, so liegt das daran, daß der Arbeitsminister Viviani die Politik Briands nicht billigt. Er dürfte also aus dem Kabinett ausscheiden. Balkanstaate«. * Der türkische Finanzminister Dschavid - Bei hatte mit dem" deutschen Botschafter in Konstantinopel eine lange Unterredung über die Anleihe. In Konstantinopel verlautet, die türkische Regierung wolle vorläufig einen Vor schuß von einer Million Pfund zu 5 Prozent aufnehmen, um danach mit der deutschen und österreichischen Bankgruppe weiter zu verhandeln. * Der griechische Ministerpräsident Veni zelos hat sich mit dem zum Teil unter Vor behalt ausgesprochenen Vertrauensvotum der griechischen Nationalversamm lung nicht zufrieden gegeben, sondern der un haltbaren Lage ein schnelles Ende gemacht. Er hat in einer Audienz, die er beim König hatte, erklärt, wenn die Stimmen, die er aus Gefällig keit erhalten habe, abgezogen würden, so habe er nicht das Vertrauen der Mehrheit. Der König hat ihm darauf die Genehmigung zur Auf lösung der Kammer gegeben, und Veni zelos hat von dieser Genehmigung auch sofort Gebrauch gemacht. Wenn auch unter einzelnen Gegnern des neuen Ministerpräsidenten starker Unwillen herrscht, so dürfte es Venizelos doch gelingen, Herr der Lage ,u werden. — Die Neuwahlen find für den 28. November anbe raumt, der Zusammentritt für den 8. Januar 19t1. In der Zwischenzeit hofft Venizelos die größten Schwierigkeiten im Innern bereits über wunden zu haben. Amerika. * In der südamerikanischen Republik Uruguay hat man eine revolutionäre Ver schwörung entdeckt. Die Hauptanstifter sind verhastet worden. Die Regierung hat alle Maßnahmen ergriffen, um die Ruhe zu sichern. IV '»' - " „—IMMuaE Vas türkische Huldigungs- telegramm an Ltaiser Wilhelm. Eine große Volksversammlung in Konstanti nopel, die gegen das russisch-englische Vorgehen in Persien Stellung nahm, hatte bekanntlich be schlossen, an Kaiser Wilhelm ein Huldigungs telegramm zu schicken. Das ist jetzt geschehen. Die Depesche hat folgenden Wortlaut: „Als Mitglieder der großen muselmanischen Familie, die m allen ihren Nöten in Eurer kaiserlichen Person einen erhabenen Helfer und Schützer fand, wurden die Perser, die seit fünf Jahren einen Verzweiflungskampf um ihre Freiheit führen, von englischen Bedrohungen schwer be troffen. In Erinnerung der Worte, in denen Sure Majestät (gelegentlich der Palästinafahct am Grabe Saladms) die Herzen von 3ä0 Millionen Mohammedanern höher schlagen ließen durch die Zusage Ihrer Hilfe für Er haltung ihrer Rechte, m Erinnerung der edlen Handlungen, durch die Eure Majestät die Dankbarkeit der mohammedanische« Welt in der mazedonischen und marokkanischen Frage sich erworben haben, hoffen wir, daß Sie Ihre unschätzbare Vermittelung dem bedrohten Persien nicht verfugen werden. In einer großen Volks versammlung haben Tausende von Moyamme- doneru uns beauftragt, Eurer Majestät diese Hoffnung zugleich mit den Gefühlen der Dant- dartest und Ergebenheit zum Ausdruck zu bringen. Die gesamte mohammedanische Welt weiht heiße aufuchuge Gebete Eurer Majestät, der Kagerln und dem deuucheu Volke." — Der Eindruck tm Aaslanoe. Die Nachricht von der englandfeindlichen Volksversammlung, di? ihren Höhevunkt in der Huldigung für den Deutschen Kaiser, hat in London einen gewaltigen Eindruck ge macht. In den Zeitungen kommt unverhoM eine ernste Mißstimmung zum Ausdruck. De» die Pariser Presse die Sache sehr ernst anW und Rußland und England dringend mahnt, mit Vorsicht vorzugehen, hat die Mißstimmung natürlich noch gesteigert. Dazu kommt üoch du Bestätigung der Nachricht, daß die Verhand lungen über die Anleihe endgültig zwiiche« -Frankreich und der Türkei abgebrochen ück und daß die letztere nun auf Deutschland au» gewiesen ist, was man in London sehr beklagt Die liberalen Blätter verurteilen deshalb offen die „verhängnisvolle Verbindung mit Rußland", wie sich der Morning Leader' ausdrückt, dir sowohl Persien als die Türkei mit Mißtrau«» gegen England erfülle. Die ,Daily Muss geben der Meinung Ausdruck, daß, da englifV Gsldleute geneigt seien, Persien ein Darlehe» von 25 Millionen Mark zu gewähren, eS du Regierung von Teheran möglich machen dürfte» mit Hilfe dieser Mutel die Ruhe und OcdniM im Lande wiederherzustellen, sodaß für einen Eingriff Englands keine Veranlassung mehr vorliege. — NaiiM fehlt es nicht an Blättern, die den „SchaM der Jungtürken" mit scharfen Worten verA- urteilen und zugleich die Gelegenheit wieder j» einer Deutfchenhetze benutzen. Allem AnW» nach wird aber das Vorgehen der Türke» dennoch von Erfolg sein. Wenn der Deutsche Kaiser auch weder persönlich noch durch die Re* gierung vermittelnd eingreifen kann, so dürste« doch sowohl die englische als auch die rusW Regierung von nun an vorsichtiger in ihre» Entschließungen über Persien sein. iNiNisi-mm—rnm ——sss-s— Dee»» und florre. — Die Versuchsabteilung der VsrkehkstrM beabsichtigt, in der Zeit vom 13. November bu 16. Dezember eine Prüfungsfahrt mit Arm««' laftzügen zu machen behufs Prüfung »o» Armeelastzügen auf ihre Knegsbrauchbarkeit Sammlung von Erfahrungen für den BetrU' und die Vervollkommnung im Bau von Alai««' lastzügen. Die Prüfungsfahrt, die ein militäd' sches Begleitkommando von mehreren und etwa 60 Mann milmachen wird, beging am 13. November in Berlin und geht bei u"" täglichen Durchschnittsleistung von etwa 98 AI»' meler über Dresden, Breslau, Posen, Mos' berg, Kulm, Graudenz, Marienwerver, DanM Lauenburg i. P., Köslin, Rostock, Lübeck, Hamburg, Hannover, Braunschweig, Mag »bist- zurück nach Berlin, wo die Fahrt am 16. D* zember enden joll. — Der deutsche Panzerkreuzer „von bek Tann" hatte bei seinen Probefahrten die be trächtliche Geschwindigkeit von 27,4 Serams erzielt. Diese Zahl war errechnet als Mm auS sechs Fahrten durch die 6 Seemeile» lange, abgefteckie Meile bei Neutrug, btt Wassertiefen betragen oori etwa 6ä M«!"' Nach den inzwischen an amtlicher Stelle eial«' gangenen Fahntabellen find als absolute Höh!>' gelcy würdigtest bei den Pcoberahnen 28,124 Seemeilen pro Slunoe erreicht worx«- Die Maschinen leisteien hierbei 80 010 Äell^ pferoe. Hiernach darf man anneümsn, dem Kre«zer in seyr tiefem Wasser (ÜK« 100 Meter) bei voller Ausnutzung sä^ Maschinen eine Gefchannoigkeu von nicht 28 Seemeilen zur Versügunz jtehl. Nach 1* gäbe deS Herrn Mac Kenna >m engM«' Unlerhause hauen die für einen Vergleich >«» „von der Tann" in Frag» kom ne iden eagwitzE Panzerkreuzer „Jnoinciole" 2a,65 Seemens „Juvoimlabte" 26,1 Seemeilen uno „^nflepoK 26,5 Seemeilen als ^öchstgeschwmolgteil ß? leistet. Demnach kann man in» Rechl dag „von der Tann" zurzeit oie grögie schwinoigkeil unv dre höchste MaschmeaieisteK unter allen Panzerkreuzern und bumst auch «A" allen L>Hlffen oer stkroe besitzt. O 6m dunkles Aätlel. 14j Kriminalroman l»on Srnst Solling. „Sagen Sie ihr, bitte, eS handle sich um eine neue Unterrichtsstunde für sie. Das Fräu- le« ist mir sehr empfohlen worden. Ich bin der Baron von Rotstein." Die Wirtin knickst mit ungeheurem Respekt und läßt den BPucker mit dem vornehmen Namen in ihr eigenes bestes Zimmer eintreten, dann eilt sie zu Hilda hinein und meldet ihr den Fremden. Bald darauf steht dieser vor dem jungen Mädchen in ihrem einfachen Stübchen. Hildas bezaubernde Schönheit macht einen sichtlichen Eindruck auf ihn, seine dunklen Augen leuchten bewundernd auf. „Herr Baron, Sie wünschten mich in einer geschästliLen Angelegenheit zu sprechen," sagt Hilda, etwa? verlegen durch seinen Blick. „Ich muß Ihnen jedoch gleich bemerken, daß ich eigent lich kaum noch freie Zeit habe, über die ich ver fügen kann!" „Men liebes Fräulem," erwidert Joseph Röbel lächelnd. „Ich habe Ihrer Wirtin gegen über nur einen Borwand gebraucht. Es ist eine persönliche Angelegenheit, die mich zu Ihnen führt" Hilda intt erstaunt zurück' und Mißtrauen prägt sich in ihren Zügen aus. Die Vertrau lichkeit des Fremden berührt sie unangenehm. „Und was wünschen Sie sonst von mir, mein Herr?" fragt sie stolz abweisend. „O bitte, velkennen Sie meine Absichten Miß- Vater fragt „O, liebes Fräulein, wie kommen Sie auf Es ist ein ' diese schreckliche Idee?" besten wissen. Sie kennen also Wohl jenes Geheimnis meines Vaters, das er sein Leben Er hat bei dieser Rede dem jungen Mäd- chen seine behandschuhte Rechte entgegengestreckt, doch Hilda ergreift dieselbe nicht. E» '0 -in > empfindet ihre reine Seele Scheu und behagen. „Ihre Bekanntschaft mit meinem datiert wohl schon aus früherer Zeit?" sie lühl. unüberwindlicher Widerwille gegen diesen Menschen, was fie davon zurückhält. Instinktiv nicht," versetzt der Gauner liebenswürdig. „Sie kennen mich zwar nicht, Fräulein Winter, aber Sie sind mir keine Fremde, wenn ich auch bis heute nicht die Ehre hatte, Sie persönlich kennen zu lernen." „Ich verstehe nicht, Herr Baron, was Sie damit sagen wollen," erwidert Hilda mit wachsen dem Erstaunen und voller Unruhe. lang wie eine schwere Last mit sich herumlruz?" „Ihr Vater hatte keine Geheimnisse, die mir nicht be«annl wären, liebes Fräulein," versichert Joseph Röbel. „So wußten Sie auch von der Ursache seines Unglücks? Sie kennen den Urheber desselben?" ruft Hilda mit blitzenden Augen.! „Und Sie find nicht als Ankläger gegen seinen Mörder auf getreten?" Der Guuner stutzt plötzlich. „Wen halten Sie denn für schuldig am Tode Ihres Vwers?" fragt er. „Wen? — Mein Goit, ist Ihnen das nicht klar? Der Mörder meines Vaters ist kein andrer als der Bankier Ludwig Mühlberg." „Ja," flüstert sie, dem Gauner einen freund- f lich-dankbaren Blick zuwerfend. „Er war besser „Jawohl. Sehr gut sogar. Ich sehe, dies als sein Ruf. Das muß ich, jein Kind, am ist Jbnen nicht bekannt." ! besten wissen. Sie kennen also Wohl jenes „Nein. Ich erinnere mich nicht, daß mein Vater jemals von Ihnen gesprochen HSite." „DaS mag wohl sein, mein Füäulein," nickt Jo'evh Röbel mit einem widerlichen Lächeln „Trotzdem kann ich mich wohl rühmen, ein guter Freund Ihres Vaters gewesen zu sein. Er hatte keinen besseren." „Sie wissen, daß mein Vater —" „Ich bin von dem traurigen Ende Ihres armen Vaters unterrichtet, liebes Kind," fällt Joseph Röbel ihr mit gefühlvollem Tone ins Wort. „Ich kenne Ihr Unglück, mein liebes Fräulein, und wenn ich Ihnen als Freund Ihres Vaiers meine aufrichtige Teilnahme aussprechen darf „Ja, wir kannten uns viele Jahre. Ich „Ich bin ein Freund Ihres VaterS!" erklärt habe Ihren guten Vater sehr hoch geschätzt, Joseph Röbel. j mein Fräulein, er war besser, als die Welt ihn Wortlos starrt Hilda ihn'an mit weit ge-» beurteilte!" spricht der Gauner in warmem öffneten Augen und bleich vor Überraschung. Tone und Hildas Herz erzittert unter diesem „Meines Vaters?" bebt es dann ungläubig Lobs ihres vielge'chmähten Vaters, von ihren Lippen. „S-e, Herr Baron, haben meinen Vater gekannt?" Hilda starrt den kopfschüttelnd vor ihr Stehenden mit glühenden Augen an. „Wie, Herr Baron, Sie nennen sich den betten Freund meines armen V Ners und wollen seinen Mörder nicht kennen?" stößt sie hcstig heraus. „Woher vermuten Sie, daß der Bmkler Mühlberg Ihren Vater ermordet haben soll? „Ec hat es getan, um meinen Vater, txr lein Geheimnis kannte, unschädlich zu machen. Wenn Sie wissen, welcher Art dieses Geheimnis war, so können Sie ebensowenig an der Sch»o des Bankiers zweifeln, wie ich!" „Und dennoch irren Sie, liebes Kind!" ent gegnet Jos pH Nö rel mit väterlichem Tw««. „Der Bankier Mühlberg kann Ihrem Vater 'ein Leid zugefügt haben, da er ihn seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat!" „O doch! Mein Vater reiste nach Hamburg und dort hat er seinen Feind gell offen. 34 weiß es — weiß es ganz bestimmt. MeV Vater schrieb an mich aus Hamburg darüber, „Es ist ganz unmöglich, daß Ihr Vater Ihnen geschrieben hat, er sei mit dem Bankier Mühlberg zusammengetroffen." „Seine Mitteilung läßt für mich keine andre Deutung zu. Er gab zwar nicht de« Namen seines Feindes auf der Postkarte an» aber er kann niemand sonst als diesen gemeüst Haven." . „Ihr Vater hatte mich gemeint!" erklärt Joseph Röbel. „Sie?" — Hilda ruft eS grenzenlos er staunt. „Ja, mich! Jh war es, mit dem Ihr Vor Pri-z 4 Das Gepäck wurde währ» Mailand un Ei« Koffer issnet, mehr und der Kof Eachm hab» Teil Anderst stein wurde Di- Täler f s kie 1910 bezif Üt, auf rur Aeise sind größten Sch deren Felau ein Kav aller iv bleibt au Die Abschätz Jahre auße während fri ichüdigten B sich oftmals Jahres Hinz» Auszahlung? «edigt. Seh Heiligenbeil, iür Flurveri werden muß X Ei» traf dieser 3 «er sächsische fach ein; el 44 Kilogr befanden. 2 1146 000 L Dedenbach Begleiter sta tastbare Tri Mstsälligen Mung, nach «Ung geht diutmaßlich »czer Zeit »eserung. . Ter B Men Verl» Maßenunru «rfolge der °«r Direltioi »indigen An iPiauoe getc 'Hs einer Li »rechend der d»s andern Äugest» ^ranspor arl galten soso die ästei Erfenva -MvUUg WI fd der Näh» '»fahrens d» mit Gül «lden aus i Messt. S Ml. Die Mge weiters» »Und we A«l mein L> M zujamme ^Unterrichte Sachen enls U -Ich bin k? »ur letzte Murg bn M«l mit üb kann ich ^thau.t nick ^»Än der S Fahrt im Der Gaun h »Nein, m gege r.d« M Ihnen di Io schm» sein wird Attentat Lychen den ^lirde der V M Troppa, M Entgleist M 20 50 '»lgt Schien f»l die Gwij Urer bemeri M Unglück . 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