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Warum? TM !rts die ftW'sG Zeit hat S-» 1 n SoziaiismM die Freiheit i ion als große fteM heil bewehrt W n den Tag W chland gezwH ist- (Einheit I Haffen. NM gewesen, d« id Frankreich M mich als KliM lächsie lesens." nicht zuh!"M !N er die daA bland, MM tber Herr l dem der ei uns, aus M Neuheit der Dl Begeisterung u flage des ens schaffen M solche TatiAl Friede wireM Völker SZI eute de« um ste dazu zu^ K r gestand^ t den aufge^d lotte. I ist beendet. I rm V-7M M rote erste DM >lich und s^M Die blaue» M >n nächtlicher^ >rt. 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In der Reinickendorfer Straße Nr. 32 feuerte der Schuhmacher Rosentreter im Verlauf eines Streites auf seine Ehefrau, von der er seit längerer Zeit getrennt lebte, zwei Schüsse ab. Die Frau wurde, an der Brust und am Halse schwer verletzt, in bas Krankenhaus gebracht wahrend der Mann von den Nachbarn derar verprügelt wurde, daß er nach der Charits ge bracht werden mutzte. X Eine teure Pferde-„Penfiv»". An der Tafel des Landgerichts Halberstadt ist zur zeit die öffentliche Zustellung eines Zahlungs befehls über 1760 Mk. des Reitbahnbesitzers Marweq von dort gegen den Leutnant v. A. angeschlagen. Es bandelt sich dabei um die Kosten für die Verpflegung einer Fuchsstvte, die dem genannten Rettbahnbefixer am 28. Jul 1908 vom Leutnant v. A. gegen eine monat liche Enrschädiguna von 80 Mk. anvertraut worden ist. Der Offizier verließ bald darauf Halberstadt und soll sich gegenwärtig in Deutsch- Ostafrika aufhaltrn. Die Pflegekasten für die Stute sind inzwischen bis zum 28. April 1910 auf 1760 Mk. aufgelaufen einschließlich Zins und Zinseszinsen. Dem Kläger ist es bisher nicht gelungen, sich mit seinem vergeßlichen Auf traggeber in Verbindung zu setzen. Tas Glnckslos. Ähnlich wie der Haupt treffer der Schneidemühler Automobil- und Vferdelotterie, ist auch bei der Bayrischen Blinden-, Taubstummen- und Kriegerveteranen lotterie der Haupttreffer an den Rechten ge kommen. Ein pensionierter Wagenwärter und ein Postschaffner in Kempten haben den Haupt treffer von 30 000 Mk. gewonnen, so daß also jeder von ihnen so viel erhält, wie der durch die Schneidemühler Lotterie zum Automobil besitzer avancierte Droschkenkutscher in Herings dorf. Arsenik statt Mehl. Massenerkrankungen in der Familie des Fleischermeisters Herrling in Erfurt, der unter Vergtitungserscheinungen ge storben ist, habe», nachdem bis neun Ver- Mungsfälle in derselben Familie vorgekommen sird, ihre Aufklärung gesunden. Es wurde fest- gestellt, daß zu der Zubereitung von Suppe statt Mehl eine Mischung von Mehl, Arsenik und Zucker benutzt worden war, die zur Ver nichtung von Ungeziefer dienen sollte. Bei den übrigen acht Personen ist Lebensgefahr nicht vorhanden, da rechtzeitig Gegenmittel angewandt wurden. X Ein plombiertes Schwei». Der in Flensburg mit Salz eingetroffene dänische Dreimastschoner „Rota" hat ein schwarzes Schwein an Bord. Das Borstentier, dem man volle Bewegungsfreiheit belassen, ist sehr zahm und hört auf seinen Namen. Die Flensburger Zollbehörde hat nun, um zu verhüten, daß das Schwein an Land gebracht werden kann, das Tier unter Zollverschluß gelegt; d. h., ihm ist eine mit einer Bleiplombe versehene Schnur um den Leib gelegt worden. Cholera im ungarische« Hosjagd- kevter. Aus Budapest wird gemeldet, daß ein Choleraseuchenherd im Komitat Baranya auf gedeckt fei, in dem die Jagden des Deutschen Kaisers beim Erzherzog Friedrich stattstnven sollen. ES wird auch die Absage der Jagd ill Belly wegen dieser choleraver'oächtigen Fälle befürchtet. Vrandnnglück in London. In früher Morgenstunde brach in einem großen Londoner Tuchwarenladen Feuer aus. In den oberen Stockwerken deS Hauses schliefen fünf Ver käuferinnen. Diese drängten sich, von den Flammen aufgeschreckt, in ihren Nachtgewändern an die oberen Fenster und schrien verzweifelt um Hilfe, da ihnen der Ausweg abgeschnitten war. Eine aufgeregte Menschenmenge sammelte sich auf der Straße an; man rief den jungen Mädchen zu, doch ja zu warten, bis die Feuer wehr käme, doch spannten inzwischen mehrere handfeste Männer zur Vorsicht ein leinenes Tuch unten aus. Zwei der Mädchen sprangen herab; Me eine sprang aber zu kurz, -verfehlte das Tuch und blieb mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. Die zweite wurde zwar aufgefangen, erlitt aber ebenfalls ernste Verletzungen. Durch ein Fenster im zweiten Stock retteten sich die drei andern jungen Mädchen, doch wurden zwei von ihnen ernstlich verletzt. ES ist dies die dritte Feuersbrunst, die dasselbe Geschäft im Laufe weniger Wochen heimgesucht hat, doch ! waren glücklicherweise bei den vorhergehenden Bränden keine Menschenleben zu beklagen. Der gesamte, durch die drei Feuersbrünste ent standene Schaden wird auf 160 000 Mk. ge schätzt. Die Entstehung der Brände ist unauf geklärt. Barry, der treue Hund vom Hospiz auf bas in diesem Jahre in Indianapolis in Amerika stattfindet, sind nun bestimmt, und zwar diesmal richt durch die Resultate eines Ausscheidungsrennens, ondern durch die Sportkommission des Deutschen Luftschifferverbandes. Als Fübrer der deutschen Ballons wurden gewählt die Herren v. Abercron, Ingenieur Gericke und Oberleutnant Vogt; als ihre Stellvertreter die Herren Hauptmann v. Oidt- man, Assessor Seefried und Ingenieur Berliner. Bis auf die beiden letzten Herren sind die Ge- >em Großen St. Bernhard, der so viele verirrte Wanderer errettet hat und so viel von den Touristen geliebkost wurde, ist nicht mehr; auf recht tragische Weise ist er, wie der ,Frkf. Ztg/ aus der Schweiz geschrieben wird, bei der Aus übung seines Berufes umS Leben gekommen. Mit einem der Mönche war er zwei vom Un wetter überraschten Reisenden entgegengezogen. Der Wind raste über den Schnee und wühlte n den Klütten, ein dichter Nebel deckte das Gebirge und hüllte alles in dunkle Nacht. Barry entfernte sich vom Wege, wie es seine chwere Aufgabe erforderte; sein Begleiter pfiff hm und rief ihn, aber Barty kam nicht. Der Klosterbruder, der die Gewohnheiten des treuen Hundes wohl kannte, verwunderte sich keines wegs, wußte er doch, daß Barry oft vom Wege abging und sehr ost die Mönche vom Hospiz auf die Spur verirrter Wanderer leitete. Oft blieb er sogar stundenlang weg, aber es war nie ohne Grund. Der Mönch ging daher seinen Weg weiter, den beiden Touristen ent gegen, und zwei Stunden später kehrte er zum Hospiz zurück. Barry aber blieb unauffindbar. Tags 'darauf fand ihn der Pater Clavandier am Fuße eines Abgrundes tot, als ein Opfer seiner hingebenden Pflichterfüllung. Wie sich der Unfall zugetragen hat, das weiß niemand, doch nimmt man an, daß ein rollender Stein das Tier in den Abgrund gerissen hat. Mit Barry verliert das Hospiz den schönsten und besten seiner Hunde, und dieser Verlust wird ge rade jetzt beim Beginn des Winters besonders schwer empfunden werden, wo der treue Hund ganz hervorragend schätzenswerte Dienste leistete. Selbstverständlich wird sein Fell ausgestopft und im Hospiz ausbewahrt werden. Sein welt berühmter Vorgänger ist bekanntlich im Museum zu Genf ausgestellt. ÄS Schmuggler ertrunken. Im Schwarzen nannten alle sehr erfahrene und bekannte Luftschiffer. Hauptmann v. Abercron hat schon an allen vier früheren Gordon-Benne!t-Wetifliegcn teilgenommen; Oberleutnant Vogt vom Feldartillerie-Regiment Nr. 15 in Saarburg siegte bei der Berliner Dauerfahrt im Oktober 1908, Herr Gericke — der erst kürzlich mit den andern Insassen des Ballons „Tschudi" in Rußland verhaftet wurde — ist schon zweimal über den Kanal geflogen, und Herr v. Oidtman ist schon seit einem Jahrzehnt Luftschtffer. Meer, nahe Batum, kenterte ein Küstenfahr zeug mit 41 Schmugglern, von denen 23 er tranken. I» flüssigem Eise« verbrannt. Als das Automobil eines Kaufmanns in Chicago mit großer Geschwindigkeit an den Stahlwerken vorbeifuhr, traf es auf einen Stahlwaggon, ge füllt mit glühend Wfigen Eisenschlacken, die sich über das Automobil ergossen. Der Kauf mann sowie zwei Frauen wurden als ver kohlte Leichen, eine dritte Frau schwerverletzt hervorgezogen. Bon der Tchiffskatastrophe auf dem Michigan-See. Die Dampfsähre, die mit dem Verlust von 29 Menschenleben auf dem Michigan-See unterging, war Fähre Nr. 18. Die Ursache der Katastrophe ist unbekannt. Man fand bei der Überfahrt plötzlich, daß das Boot hinten ein Leck hatte. Der Kapitän befahl, mit Volldampf vorwärts zu fahren, die Pumpen wurden bis aufs äußerste in Tätigkeit gesetzt. Neun Kohlenwagen wurden über Bord ge worfen, um das Schiff zu entlasten, doch das Wasser im Schiff schwoll reißend an, und nach Vie -euLschen Teilnehmer am Gordon-Vennett-Wettfliegen, drei Stunden ging das Schiff plötzlich vor den Augen der Passagiere auf der Fähre Nr. 17, mit dem Hinterteil voran, unter. 29 Personen ertranken. Die Fähre Nr. 17 ließ sofort ihre Boote herab, doch eines davon wurde zer trümmert, und zwei seiner Insassen kamen um. Die übrigen Boote retteten den Rest der Menschen von der Fähre Nr. 18. — DaS Luftschiff „L. Z. VI" hat am 10. d. Mis. in zwei Stunden eine Fahrt von Baden-Baden nach Stuttgart gemacht. Kurz vor der Landung passierte dem Luftschiff ein kleines Mißschick. Es streifte mit seinem rück wärtigen Teile an eine in der Nähe des Anker platzes befindliche Pappel, wodurch die Krone des BaumeS weggerissen wurde. Das Luft schiff erlitt keinerlei nennenswerte Beschädi gungen und landete glatt. Um V-1 Uhr stieg das Luftschiff zur Rückfahrt nach Baden-Baden auf und kam dort kurz vor 3 Uhr glücklich wieder an. — Wichtige Flugversuche für militärische Zwecke werden dieser Tage in der Lüneburger Heide stattfinden. Der Flieger Engelhardt wird dort Flüge unternehmen, um die militärische Brauchbarkeit der Wright - Flugmaschine zu -prüfen. Kapitän Engelhardt will nicht nur weite Werlandflüge über die Heide unter nehmen, sondern auch aus größeren Höhen Sandsäcke werfen, um die Treffsicherheit in ver schiedenen Geländen zu prüfen. Zu seiner Unterstützung wird ihn Leutnant v. Mossner be gleiten; dieser wird vor allem aus größeren Höhen photographische Ausnahmen machen. Die Ergebnisse sollen soviel als möglich geheim ge halten werden. — Aus Boston in Amerika wird gemeldet, daß der Flieger Graham White dort bei einem Fluge mit seinem Zweidecker gestürzt ist. Der Apparat wurde teilweise zertrümmert, White blieb unverletzt. Gericktskalle. LH Berlin. Eine grundsätzlich Mickrige Entscheidung ist vom Kammergericht dem Ber liner Landgericht bestätigt worden. Es lag folgender Tatbestand zugrunde: Ein Char lottenburger Oberlehrer hatte sich nach auswärts um eine höhere Stellung beworben und diele Bewerbung führte zu einer Berufung ans das erstrebte Amt. Der Oberlehrer kündigte nun auf Grund der Bestimmungen über Versetzung von Beamten seine Wohnung zum nächsten Termin, trotzdem der Mietsvertrag mit diesem Termin noch nicht abgelaufen war. Der Hauswirt wollte sich auf diese Kündigung nicht einlassen, sodaß der Oberlehrer auf Anerkennung der Kündigung bei Gericht klagte. Im Termin wandte der beklaute Hauswirt ein, daß es sich im vorliegenden Falle um keine Versetzung im eigentlichen Sinne handle, sondern daß der klagende Oberlehrer um diese Versetzung ein gekommen sei, weil sie ihm bessere Lehensver hältnisse versprochen habe. Es lag also für den Kläger kein zwingender Grund zur früh- zeitigen Lösung des Verhältnisses vor. DaS Berliner Landgericht war jedoch andrer Ansicht und sprach dem Kläger Recht zu. Auf die Revision, die der Hauswirt durchsetzte, stellte sich auch das Kammergericht auf den Boom des Urteils des Landgerichts und erklärte die Kündigung unter derartigen Umständen auch vor Ablauf des Mietsoerhältnisses für zu Recht bestehend. Kuntes Allerlei. D KriftaUkronieuchter sowie Prismen reinigt man durch Abwaschen mit Seifenwasser, spült sie dann mit lauem Wasser, dem etwas Spiritus beigefügt ist, nach und trocknet sie sorg fältig mit einem Ledertuch ab. * Allzuviel. „Nicht wahr, seit Sie ver heiratet sind, sehen Sie alles in ganz auderm Licht?" — „Selbstredend! Wir haben ja fünfzehn Lampen als Hochzeiisgeschsnke be kommen !" Ls. """ -- „Leider sehr, trotzdem alles mögliche getan wird. Der Doktor hat seine kleine Sanitäts kolonne ganz vortrefflich organisiert, trotzdem herben fünfzig Prozent." „Das ist allerdings eine traurige Zahl. — Fünfzig Prozent" — und der Jusüzrat wiegte bedauerlich sein gelehrtes Haupt. „Ist Erna denn wenigstens vorsichtig? Sie hätte sich in den andern Flügel einlogieren sollen." „Das hat sie nicht getan, soviel ich weiß; ne beteiligt sich auch selbst an der Pflege ihrer Tante." „Wie unvorsichtig I Und das gibt Dr. Wehlen !U? Da muß ich doch gleich mal ein Wort >nit ihm reden." »Ich fürchte, das wird nicht viel nützen, Herr Justizrat. Erna wird sich davon nicht ab dringen lassen, eS hat schon vieler Werredungs- wnst bedurft, bis ste sich entschloß, eine Pflegerin zu Hflfe zu nehmen; Absperrung Mt hier wohl auch schwerlich etwas, bei Epi demien liegt der JnsektionSstoff in der Luft. Aun darf ich aber Ihre kostbare Zett nicht ^nger mißbrauchen." - „Sie wollen schon fort l Erst ein Glas «ein — nicht? Nun, wie Sie wollen." »Wenn es durchaus nicht anders geht, so muß '4 mich darein fügen, Sie sobald zu verlieren. fT Nehmen Sie nochmals meinen verbind- , chsten Dank für Ihre liebenswürdige Hilfe "^d grüßen Sie mein Mündel schön. Wie 'Wagt, wenn ich nicht bis über die Ohren in Akten säße, ich würde mir daS Vergnügen ^cht versagen „Alter Egoist," brummte Kurt zwischen den Zähnen, als er seinen Wagen wieder bestieg, um denselben direkt nach Altenstein zu lenken, wo er nun für die nächsten Wochen als Herr schalten und walten sollte. Er erfüllte diese freiwillig übernommene Pflicht mit großer Ge wissenhaftigkeit und widmete ihr täglich mehrere Stunden. Oft schon frühmorgens trug „Lucifer" seinen Herrn den bekannten Weg, der dann gewöhnlich, wenn es nicht noch gar zu zeitig war, erst im Schlosse Nachfrage hielt, eine halbe Stunde lang seine Cousine Gesellschaft leistete, alles Vorgcfallene mit ihr besprach, so viel als möglich ihr diese trübe Zeit zu erleichtern suchte. Oft erledigte er auch den geschäftlichen Teil zuerst, traf in der Wirtschaft seine Anordnungen, nahm den Rapport entgegen usw. und begab sich erst dann nach dem Schloß hinauf. Und Erna gewöhnte sich an diese täglichen Besuche ihres Vetters nicht nur sehr bald, nein, sie fing an, vielleicht ohne es sich selbst einzu- gestehen, diese eine Stunde als den einzigen Lichtblick ihres jetzt so trüben Lebens anzusehen. Ein Wunder war es durchaus nicht. Wer jemals eine solche sorgenvolle Zeit durchlebt hat, wo man mit Zittern und Zagen der nächsten Stunde entgegenfieht, die das Schlimmste bringen kann, wo von Minute zu Minute die Hoffnung schwindet und der Todes engel sich schon herniederbeugt auf ein gesiebtes Haupt, der weiß, was es heißt, einen teil nehmenden Freund zur Seite zu haben, und als einen solchen hatte sie Kurt nun erkannt. Tag auf Tag ging so dahin eine ganze Woche lang, ohne daß die Dinge sich zum Bessern gewendet hätten. Tante Lottchen schwebte zwischen Tod und Leben, und im Jnspektorhaus sah es nicht günstiger aus, ja, der Arzt hatte gerade dort von Anfang an wenig Hoffnung geben können, i Kurt, dem gegenüber er sich offen aussprach, war daher kaum überrascht, als ihm die Nach richt kam, der Inspektor sei in der Nacht ge storben. Ema! War sein erster Gedanke. Das würde sie schwer treffen. Der Verstorbene war so eng verwachsen mit ihrer Familie, hatte der- selben in so uneigennütziger, treuer Weise eine lange Reihe von Jahren seine Dienste gewidmet und so unzählige Beweise seiner Anhänglichkeit gegeben, daß dem dienstlichen Verhältnis sich nach und nach auch ein freundschaftliches zu- gesellte. Erna mußte seinen Verlust wie den eines geschätzten Freundes, der er in Wahrheit für sie gewesen, empfinden. Anton bat den Herm Baron, einen Augen blick zu warten, der Herr Geheimrat sei gerade oben, er würde das gnädige Fräulein dann so fort von seiner Anwesenheit benachrichtigen. Als Kurt in die Vorhalle trat, kam ihm jedoch der Arzt schon entgegen. — „Nun, wie geht es heute," erkundigte er sich, nachdem er ihn begrüßt. „Faul — faule Geschichte," lau'ets die wenig tröstliche Antwort. „Ich fürchte, sie wird diese Nacht nicht mehr durchmachen." „Wahrhaftig, so schlimm steht es?" fragte Kurt erschreckt. Der Geheimrat nickte. „Leider, leider." „Und Erna, — weiß sie es?" „Ich habe versucht, sie schonend vorzube reiten. Das arme Kind — so allein! Es ist traurig für sie, — Sie sollten bei ihr bleiben, Herr Baron, bis — bis alles vorüber sein wird, Sie stehen ihr am nächsten." „Gewiß, ich bleibe hier," rief Kurt und trennte sich nach einem kurzen Abschied, um Erna aufzujuchen. Er stieg ohne weiteres die Treppe hinan, da er sie in den oberen Gemächern vermutete. — Im Korridor traf er Jenny, die ihm die Tür zu Ernas Boudoir öffnete, und gleich darauf trat diese selber ein. Ein Blick in ihre bleichen, schmerzverzogenen Züge zeigte ihm, wie sie litt, und ihr lebhaft entgegenhend, wollte er ihre Hände fassen und, selbst tief ergriffen, ihr ein paar Belleids- und Trostworte sagen. Da — sie wußten wohl beide nicht, wie es gekommen war — lag sie heftig weinend an seiner Brust, schlang er seine Arme um die bebende Gestalt. Wie ein glühender Strom durchzuckte ihn das berauschende Gefühl ihrer Nähe — im nächsten Augenblick drängte er aber männlich zurück, was ihm so heiß zu Herzen wallte, und — schweigend umhielt er die Fassungslose. Er wollte ihr Trost zusprechen, fie zu beruhigen suchen, aber er wir keines Wortes mächtig, nur einen leisen, letten Kuß wagte er endlich auf ihre w eiche Wange zu drücke». Wzs Ll iForUc^ung MlgM