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Ottendorfer Zeitung : 11.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191009117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19100911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19100911
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-11
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 11.09.1910
- Autor
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I, um der an Enthüllung eines Denkmals für den Fürsten Leopold von einer vertrauten Freundin, die man im Dämmer» stündchen besuchte. Auch Ema bemerkte in den ersten Tagen eine gewisse Leere in ihrem Leben. Wie anspruchsvoll man doch gleich werden kann. Der Erfolg ist fürwahr ein Gift, das mit seinem süßen Rausch uns so umgarnt und bestrickt, alles Denken und Fühlen so in Fesseln schlägt, daß wir uns ihm willenlos überlassen und unbewußt seine Sklaven werde.r. Ebenso wie die andern jungen Damen in der Stadt, so fühlte auch sie das Verlangen, von den entschwundenen Freudm wenigstens zu reden, und da ihr in dem einsamen Allenstein eine gleichaltrige Freundin nicht zu Gebote stand, mit der sie dies interessante Thema Hüfte erörtern können, so wollte sie dies schriftlich tun und an Hanna, mit der sie in regem Brief wechsel stand, einen ausführlichen Bericht des schönen Festes und seiner so amüsanten Vor bereitung senden. Hatte sie Hanna doch ohnehin in den letzten Wochen wegen Mangel an Zeit etwas vernach lässigen müssen. Dafür sollte sie jetzt durch einen langen Brief entschädigt werden. Und Hanna, die eine fleißige Briefstellerin war und deren Feder ebenso wie ihre Rede von Witz und Laune überfloß, ließ auch nicht lange auf eine Antwort warten. Sie erklärte sich darin derartig gerührt von der minutiösen Schilderung, daß sie befürchten müsse, von der Last der Dankbarkeit erdrückt zu werden, wenn sie dieselbe nicht möglichst schnell ablagere und auf diese Weise ihr Gewissen wieder ins richtige Gleichgewicht zu bringen suche. Vie Volkszählung. In allen Kulturstaaten (mit Ausnahme von China) finden seit mehreren Jahrzehnten in regelmäßigen Zeitabschnitten Volkszählungen statt, in Deutschland (seit 1875) alle fünf Jahre in den Mittel- und Endzahlen der Jahrzehnte. Bei der großen Bedeutung solcher Volks zählungen für die Feststellung der Wehr- und Steuerkraft eines Staates und der Beziehungen zwischen dem Stande der Bevölkerung und ihrer Bewegung (Geburten, Todesfälle, Ein- und Auswanderung) widmen die Statistik und die Staatsverwaltung in den einzelnen Ländern immer erhöhte Aufmerksamkeit. Erst vor einigen Tagen hat ein Erlaß des preußischen Ministers des Innern auf die Notwendigkeit der Volkszählungen verwiesen. Zugleich spricht der Minister die Hoffnung aus, daß geeignete Maßregeln er griffen werden, um befähigte Männer für das Ehrenamt eines Zählers bet der Äevöllerungs- aufnahme am kommenden 1. Dezember zu ge winnen. Allerdings ist das Amt eines Zählers nicht so einfach. Zwar ist seit 1880 die Tech^ und die Methode der Volkszählung mehr und mehr vervollkommnet worden, aber gerade del Bestreben, für alle Staate» eine Übereinstimmung zu erzielen, erschwert die Arbeit immer Wiedes ungemein. Auf dem achten statistischen Kong«? in Petersburg ist 1872 bereits ein internet nales Programm für die Volkszählungen au'' gestellt werden, das leider auch heute noch niP überall zur Durchführung grkommen ist. Be> sonders die Forderung, die Volkszählung allen in Betracht kommenden Staaten a« 1. Dezember alle 5 Jahre vorzunehmen, ist not lange nicht erfüllt. Die bedeutsamsten Erheb»»' gen der Volkszählung sollen sich mach dem ebl» erwähnten Petersburger. Programm besondere auf folgende für Statistik und Volkswirtschaft gleich wertvollen Angaben beziehen: Vor« us Zuname, Geschlecht, Alter, Verhältnis z»? Haupt der Familie oder des Hausstands Beruf, Religionsbekenntnis, gewohnte Verkehre' spräche, Kenntnis deS Lesens und Schreiben«, Herkunft/ Geburtsort und Staatsangehörige, Wohnort und Aufenthaltsort am ZählunM und endlich Auskunft über irgendwelche A' brechen (und ihre etwa bekannten Ursachen. Dl Aufnahme erfolgt durch England. * Wie verlautet, ist im Hafen von Ports mouth ein jüngerer deutscher Offizier unter dem Verdacht der Spionage verhaftet worden. Es soll ein Offizier vom 1. Pionier bataillon in Königsberg sein. Man habe, be richtet ,Daily Expreß', eine Anzahl Papiere und Pläne der Befestigungen bei ihm gefunden. ^eer unä flotte. — Im Kriegsschiffbau steht nach schiedenen Blättermeldüngen eine wichtige U" Wälzung bevor. In Deutschland wie in EU land arbeitet die Admiralität angeblich " einiger Zeit an dem Bau eines kleinen VaE schiffes, das als Zerstörer der größten Kriege schiffe geeignet sein soll. Das Schiff 86 Meter Länge und 14 Meter Breite eryal" und nur wenig über den Wasserspiegel heE ragen. Die Panzerung soll ,o stark sein, ein Durchschlagen von Geschossen saft ss" möglich wird. Das Schiff habe einen GeM türm mit zwei Riesengeschützen von grob Feuergeschwindigkeit. An Stelle her DaE Maschinen und Kesselanlagen treten Explosiv" motore. — Sollte sich diese Melsung bewa" heilen, so stände allerdings der moderne KE schiffbau vor einer Umwälzung von unberE barer Tragweite. Politische Kunälckau Deutschland. Uber den Namen des Verhafteten, die Zeit oder die Umstände seiner Festnahme wird Still schweigen bewahrt. — Man wird abwarten müssen, wie sich die amtlichen Stellen zu dieser etwas merkwürdigen Meldung äußern. Spanien. "Die Streikbewegung in Spanien, die dem Wirtschaftsleben deS ohnehin finanziell geschwächten Landes schon so schwere Verluste zugefügt hat, scheint jetzt langsam abzuflauen. In einer Versammlung der Arbeiter zu Barcelona wurde mit Rücksicht auf den Mißerfolg des Generalstreiks in Bilbao und Saragossa beschlossen, die Arbeit wiederaufzunehmen, aber von neuem den Generalstreik zu verkünden, wenn die Forderungen der Metallarbeiter nicht be friedigt würden. Ruhland. * Auf erhebliche Mehraufwendung en zugunsten der Marine bereitet eine halbamt liche Preßstimme in Petersburg vor. In einem längeren Artikel schreibt ,Rossija', der Marine minister sei verpflichtet, noch vor der Eröffnung deS Parlaments dem Ministerrat Vorlagen zu unterbreiten über die Umbewaffnung und die Neupanzerung der Linienschiffe des Schwarzen Meeres, über den Umbau der Marineanlagen in Sebastapol und Nikolajew und über die Durch führung des ausgearbeiteten Planes zur Ver stärkung der Schwarzmeerflotte durch eine moderne Panzerbrigade. Ohne Zweifel hat das Vorgehen der Türkei, die eine ansehnliche Flotte im Schwarzen Meere sammelt, den Anstoß zu diesen erneuten Flottenforderungen gegeben. Amerika. * Der in Mexiko zur Teilnahme an der hundertjährigen Unabhängigkeitsfeier eingetroffene Sondergesandte Kaiser Wilhelms, Buenz, ist feierlich vom Präsidenten emp fangen worden. "Nachdem erst vor kurzem der Präsident von Chile, Montt, bei seiner Ankunft in Bremen plötzlich am Herzschlag verstarb, will es ein eigentümliches Schicksal, daß der mit der Stellvertretung betraute PräsidentAlbano nunmehr demselben Leiden erlegen ist. Er ver starb ebenfalls plötzlich am Herzschlage. Afrika. "Der Gegensatz zwischen Engländern und Buren, der zum Transvaalkriege führte, scheint auch, itt dem geeinigten Südafrika, dem neuen Staatenbunde, der die letzte Schöpfung des verstorbenen Königs Eduard ist, noch eine große Rolle zu spielen. Denn aus Johannes burg wird berichtet, daß bei den Wahlvorberei tungen Premierminister Botha, der ehemalige Burengeneral, von den Engländern öffentlich be schuldigt werde, er mißbrauche die Staats verwaltung zu Parteizwecken. Da Botha auf diese Vorwürfe nichts erwidert, herrscht all gemein in Südafrika eine sehr gedrückte Stim mung, und es ist nicht ausgeschlossen, daß die Engländer bei den Neuwahlen die Ub erhaNd ge winnen. Sie erinnerte sich.sogar noch ganz genau,' welchen Ausdrücken sie seiner Erwähnung St auch nicht das geringste hatte sie gesagt, v" Hanna zu solchen „Wahrnehmungen", wie ' selbst sich ausdrückte, Veranlassung hätte biet«' können. Es war wirklich unerhört! - Sie hatte ihr eigentlich doch mehr ZE fühl zugetraut. - ... Nun ärgerte sie sich über diesen „duman Brief, und konnte den Gedanken an diese a^ surden Redensarten nicht los werden. . Und das war auch „nur" der Grund, sie so rot geworden war wie neulich, als K» berübttkam, um sich zu erkundigen, wie U Tante und ihr jener Abend bekommen st' Natürlich hatte sie daran denken müssen, als " ihn sah, und konnte nichts dafür, daß sie legen wurde. ., , Es war wirklich zu ärgerlich l ständen zu rechnen wäre. Nimmt man noch hinzu, daß Ausstiegs- und Landungsmöglich keiten erst zeitraubender Berechnung unterzogen werden müssen, so kommt man zu der Über zeugung, daß also auch für den Aufklärungsdienst die Verwendbarkeit der Flugfahrzevge nur eine bedingte ist. Trotzdem ist es notwendig, dieser neuesten Rüstungsgattung dauernde Aufmerk samkeit zu schenken und es ist erfreulich, daß m Deutschland, wie längst in Frankreich, sich die Offiziere der Flugschiffahrt zuweuden wollen. Wenn überhaupt, so kann die Lust (im Kriege) nur erobert werden durch ein wirkungsvolles Zusammenarbeiten von Lenkballon und Flug- Maschine. Dazu aber müssen auf beiden Fahr zeugen militärische Führer sitzen. Dostmann. OK Vor äie MM gestellt. 19) Roman von M. Lautner. (Fortsetzung.) All' die reizenden Gestalten, die den Raum noch vor einer Stunde mit Lust und Leben ge füllt, streckten nun wohl eben die Glieder unter die warme Daunendecke, und schlossen die glän zenden Augen — um von den vergangenen Freuden zu träumen. Und den armen überschwemmten, deren Un glück die Anregung s gegeben zu all dem Ver gnügen, wurde der materielle Erfolg des Abends zuteil in Form einer recht namhaften Summe. Stolz und freudige Genugtuung erfüllten das mildtätige Herz der Geheimrätin, als sie dieselbe dem Komitee für Annahme von Unterstützungen einhändigen konnte. Und nun zeigte das Leben wieder sein ge wohntes Alltagsgesicht, und wohl viele mochten die angenehme Erregung und Abwechslung schmerzlich vermissen, die ihre kurze Theaterlauf bahn ihnen gewährt. Es gab um diese Jahreszeit weder Bälle noch Schlittschuhbahn, wo man die leichtge schürzten Fäden dieser oder jener Bekanntschaft oder kleinen Kurmacherei hätte weiter fortspinnen oder fester knüpfen können, höchstens konnte man sich am Fenster zeigen, wenn „er" an der Spitze seines Zuges vorbeimarschierte. Wenn das Glück gut war, traf man sich vielleicht auf der Prome nade, in der Bildergalerie, oder im Theater — das war alles. So tauschte man wenigstens seine Erinnerungen und Erlebnisse mit denen Zählkarten, deren gewissenhafte Ausfüllung eine KultmpD ist, zumal die Karten durchaus nur staiistiM d. h. wissenschaftlichen und wirtschaftlichen ZwM dienen. Es ist die Frage nach Wert und NM" dieser Zählung nicht unberechtigt. Zunächst ff' halten Staat und Gemeinde wichtige Fingerzeig für die Verhaltung. Das Schwanken innerste' der Bevölkerung zeigt den Verwaltungsorgan den Weg zu entsprechenden Maßnahmen. sonders aber ist die Volkszählung von Bedeutung für die Sozialpolitik. Alle Faktoren, die auf diesem im Staatsle^ immer bedeutender werdenden Gebiete arbeiten, sind angewiesen auf die Ergebnisse"" Volks-, Berufs- und Betriebszählungen. bilden allein die Grundlage für die sozial Gliederung von Arbeitgeber und ArbeitnelM Auf Grund der Ergebnisse- dieser ZähluM" werden die Vorbedingungen für soziale Gesetz^ Vorlagen geschaffen-. Und weit über die««" Rahmen hinaus.beeinflussen die Ergebnisse^' errechneten Zahlen die Gesetzgebung auch auf rein politischem Gebiete. Wählst^' einteilung, Festsetzung der MatrikularbeMff (Reichsunterhaltungsbeiträge der Einzelstaaic»- sowie andre finanztechnische Fragen regeln U nach den Ergebnissen der Volkszählung. M"" daher der kommende Zählungstermin manchs Anforderungen an die Zähler stellt und maE Unbequemlichkeiten für die zu Zählenden sich bringt, so wird man eingedenk sein miM- daß es sich um die Mitarbeit an einem Kuln» werk handelt, das der Allgemeinheit und das> wiederum jedem einzelnen zugute kommt. iVLekter. Der Frühling war ins Land gekommen A all seinem 'Zauber, mit Blütenschnee Sonnenschein, Duft und Vogelgesang. Draußen im Park umhüllte ein duröW^ grüner Schleier Busch und Strauch leuchteten die weißen Sterne der Anemo" zwischen den ersten Blattspitzeu hervor, ihre anspruchsvolleren Schwestern Krokus u Hyazinthen entfalteten in dem Parterre vor o« Schlosse ihre glühenden, prächtigen Gewäa° ' Ostersonntag-Morgen l Wer kennt nicht seinen wunderbaren, W erquickenden Frieden. In Hecken und BM. lassen viel tausend gefiederte Sänger ihr alt - X Der Kaiser wird am 22. d. Mts. in Sigm wringen anwesend seih diesem Tage dort stattfindenden Hohenzollern beizuwohnen. Im Ans chluß hieran gedenkt Kaiser Wilhelm zu einem Besuche bei der Fürstlich von Fürstenbergschen Familie nach Donaueschingen weiterzureisen. " Der Kaiser hat für die diesjährigen Kaisermanöver bestimmt, daß für seinen persönlichen Gebrauch nur alkoholfreie Getränke ins Manöverfeld mitgeführt wer den sollen, da die Strapazen der Manövertage am besten von ihm ertragen werden, wenn er nur alkoholfreie Getränke genießt. Darum werden zum persönlichen Gebrauch deS Monarchen haupt sächlich Mineralwässer mitgeführt. Die Weine, die das kaiserliche Gepäck enthält, werden zu dem Zwecke mitgeführt, damit der Kaiser seine Manvvergäste bewirten kann, denen es natürlich freisteht, sich das Getränk geben zu lassen, was ihnen beliebt. * Eine immer erhöhte Aufmerksamkeit wendet die preußische Regierung den Landwirt- schafts chulen zu. So ist jetzt der Land- wirtschaftsschule in Bojanowo, Kreis Rawitsch, durch Erlaß des Reichskanzlers das Recht zur Erteilung von Befähigungszeugnissen für den einjährig-freiwilligen Militärdienst ver liehen worden. Österreich-U« gar». "In dem Kampf der Bevölkerung in Österreich gegen die Fleischteuerung greift nunmehr auch die Beamtenschaft mit weit tragenden Beschlüssen ein. In einer gemein samen Versammlung von 25 Beamtenvereinen, deren Organisationen insgesamt mehrere hundert tausend Mitglieder angehören, erklärten die An wesenden einstimmig, daß die österreichische Beamtenschaft mit der passiven Resistenz ein- sctzen oder den Generalstreik beginnen werde, wenn die Regierung nicht binnen Monatsfrist die Einfuhr von argentinischem Fleisch durch führe. Beim Zusammentritt des Parlaments wollen die Beamten vor dem Reichstagsgebäude eine Massenkundgebung veranstalten. Lie passive Resistenz, d. h. die infolge wirklicher Befolgung aller Vorschriften herbeigeführte Ver schleppung im Dienste hat sich gelegentlich des Eisenbahnbeamtenstreiks in Italien vor zwei Jahren als eine gefährliche Waffe erwiesen. Frankreich. "Entgegen anders lautenden Nachrichten er klärt die französische Regierung, daß die Ver handlungen wegen einer türkischen An leihe noch nicht zum Abschluß gelangt seien. Frankreich verlangt eine weitgehende Finanz kontrolle und vor allem die Zusicherung wich tiger Eisenbahnkonzessionen. Man ist indessen der Auffassung, daß die Verhand lungen an diesen Forderungen nicht scheitern werden. Tani , > kleine, L^»sten he, 1 «uf i ,Vr dies « so la Straße p /'n dieser wählen V der zwisc «»L H"de Lai ^beiseite E vorbei, V alle st Wieder kleine Weiter fuhr sie fort: „Mit inniger Freude hat mich noch eine Wahrnehmung erfüllt, die sich mir beim Durchlesen Deiner lieben Zeilen aufgedrängt, wenngleich ich sie nur mehr zwischen denselben fand. Den blauen Augen und dem wunderschönen Bart Deines Vetters, in den — den Bart nämlich — ich mich ja auch verliebt hatte, scheint es nun trotz allem gelungen zu sein, die Eisrinde Deines sonst so warmfühlenden kleinen Herzens zu schmelzen, und ich stehe groß da mit meiner Prophezeiung. Du erinnerst Dich derselben doch noch? Ja, ich sehe es an der Glut, die Dich plötzlich wie ein Purpurröschen färbt, und danke meinem Schöpfer, daß ich mich nicht jetzt gerade in Deiner vielgeliebten Nähe befinde. In diesem Moment könnten meine Augen am Ende in Gefahr geraten, und das wäre schade, dem sie sind wirklich meine größte — sagen wir, meine einzige — Schönheit. Bescheidenheit ist eine — hier das nicht zu vergessen, ist, wie du weißt, stets mein eifrigstes Bestreben." Sie konnte in der Tat froh sein, daß sie sich nicht an Stelle ihres Briefes befand: Erna war empört. Wie durste Hanna so zu ihr reden, so takt lose Bemerkungen machen! Wie kam sie über haupt dazu? Was hatte denn in ihrem Briefe gestanden, das fie auf so abgeschmackte Ideen bringen konnte. Daß fie ein paarmal Kurts Namen genannt, war doch natürlich und ganz unvermeidlich, wollte sie den Theaterabend beschreiben, und mehr hatte fie nicht getan. LenLballon und Mgmaschlne. In Frankreich, England und Deutschland hat sich in letzter Zeit das allgemeine Interesse mehr und mehr der Flugmaschine zugewandt, die in folge ihrer leichteren Beweglichkeit und ihrer Billigkeit fast als ein besseres Werkzeug im Manöver und Kriege betrachtet wird, als der Lenkballon. Besonders die Erfolge der Flieger, die an dem Rundflug durch Ostfrankreich vor einiger Zeit teilnahmen, haben ja gezeigt, daß unter Umständen die Flugmaschine ganz Er staunliches zu leisten imstande ist. Wie bei dem Lenkballon, handelt es sich allerdings auch hier noch um die Frage: Welches System ist da- beste? Die Regierungen Frankreichs und Englands legen der Entscheidung dieser Frage nur unter geordnete Bedeutung bei und haben sich ganz einfach entschieden, eine gewisse Anzahl von Flugmaschinen aller Systeme, soweit sie sich auf Dauerfahrten und bei Belastungsproben bewährt haben, der Militärverwaltung zur Verfügung zu stellen. Auch Deutschland wird wohl oder übel diesem Beispiele folgen müssen, wenngleich der Standpunkt der deutschen Fachleute durchaus gerechtfertigt ist, daß es sich bei der Flug- maschine genau so wie bei dem Lenkballon immer noch nicht um eine endgültige Form hanoelt, sondern um »och «icht abgeschloffene Versuche. Wenn nicht alles trügt, hat jetzt die preußische Militärverwaltung aber eine Maschine, die das Matz unsrer bisherigen Erfolge auf diesem Ge biete übersteigt. Der Flugtechniker Euler hat nämlich einen Apparat gebaut, der, für zwei Bassagiere eingerichtet, die Mitnahme eines Maschinengewehres gestattet. Man wird ab warten müssen, wie sich die Maschine, deren Versuchsflüge zu den besten Hoffnungen be rechtigen, bewährt, wenn größere Anforde rungen an fie gestellt werden. In keinem Falle darf aber übersehen werden, daß zurzeit ein Kampf der Luftfahrzeuge, von dem in den letzten Tagen viel geredet und geschrieben worden ist, zwar in einem Roman recht interessant wirkt, in der Praxis aber schlechthin ein Ding der Unmöglichkeit ist. Wie man-längst einsehen gelernt hat, daß die Zeppelinluftschlfie, die doch schon ganz Ansehn liches geleistet haben, für den Kampf nicht in Betracht kommen, so bricht sich auch mehr und mehr die Überzeugung Bahn, daß auch die Flugmaschine — wenigstens vorläufig — nur dem Aufklärungsdienst zu Hilfe kommen kann. Wenn also, wie in den letzten Jahren, an den diesjährigen Kaiser- manövern auch Luftschiffe teilnehmen, so wird entgegen andern Meldungen nicht der Versuch gemacht werden, sie beim Zusammenstoß der „feindlichen Heere" irgendwie zu verwenden. Gewiß wird die Zeit kommen, wo die Luft fahrzeuge, Lenkballon und Flugmaschine, hoch . in den Lüften sich Schlachten liefem werden, aber bis auf. weiteres ist die Zahl der Flug fahrzeuge bei den einzelnen Heeren so be schränkt, daß im Emstfalle jeder Schlachten leiter seine Luftflotte möglichst den feindlichen Angriffen entziehen wird, um sie zum Auf- klärungsdienst zu verwenden. Es könnte endlich noch in Frage kommen der Angriff auf Befestigungen. Angenommen, eine feindliche Befestigung (Kriegs schiff, Festung, Verschanzung) sei nicht der Be wachung eines Luftschiffes anvertraut, so wäre auch in diesem günstigen Falle ein Angriff mit großen Schwierigkeiten verbunden. Denn die Fahrzeuge müßten sich in so beträchtlicher Höhe hatten, daß sie fast ganz oder doch zum größten Teile jeglicher Zielsicherheit beraubt wären, also vergebliche Arbeit in kostbarer Zeit leisteten. Aber auch im Aufklärungsdienst ist auf die Flugfahrzeuge kein Verlaß, wenigstens jetzt noch nicht. Lenkballon und Flugmaschinen sind, ab gesehen von tausend Zufälligkeiten, noch viel zu sehr vom Wetter abhängig, als daß auf ihre Mitwirkung unter allen Um- Von Eine D« 'n Donanes Liniierung a Mstm zu s erri ««uqnelle liliM,. Wurl Mischern ' M die M Ohrring war Mrlottenbg Anerken, ttteiswt^ N ^delsblai!' ^amie und z Mn zugegai Mrkenmmg Hosner Men Boote Zenite für si Ter Erb M seltene HiM des K" «ns si ^r°da zugete : N.' meldet M sehr w Vinson ^mögens v Monate ? Belt sein. Wahlkabine "vWdetekiiv Meneln wo Muche qema ein host N besitzt e! " verstorben ..Drei Pr >-n Tagen schule in ( M ist ein K > beiden Milien. Z Mn einer l au.' 'M Dorf pie sind unter Mivunden. »Eil, uugl Nustwalde 1 Mer von ei Müs eines r si, Warnung L Kinder ! Murg Bei Edierte die d>- - „ Manöver ^vierfranlei ^"wagens Feldar! Ken Pferd liegen , Aerpstrde Geländer t Brust T überstieg in die Pferd hl si,?iaub ein raubten r^inSüd Marseille, festge Kral Gum « ^ständig u Messende! L'den Reai Ä"' die K> L s°wie D°nrbons ^'ergriffen frechen n Wieder ei sättig di ^Kleinbahn L-Neues »Anst; V Sehen der Men Sch. ein f^öne m FUn ins ^'td ans! Mrs, glei Achten,
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