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drei Jahren 2000 Kilo Schrapnells und andre Arlillsüsgeschoffe, die ebenfalls aus Kronstadt stammten. Untergang des Dämpfers „Westpoint". Der Dampfer „Devonian" traf in der Nähe der großen Bank von Neufundland den Dampfer „Westpoint" in vollen Flammen an. Dem „Devonian" gelang es, 16 Mann der Besatzung zu retten, doch 13 einschließlich des Kapitäns fehlen, und man fürchtet, daß sie umkamsn. Der „Westpoint" ging bald danach bei der großen Bank unter. Es verlautet, daß das Feuer auf hoher See ausbrach und auf dem steuerlos gewordenen Schiff eine volle Woche wütete. — Das Luftschiff „L. Z. 6" hat am 3. Sep tember bei vollbesetzter Gondel seine zwanzigste Passagierfahrt gemacht, die nach Mannheim und zurück ging. Regnerisches, böiges Wetter stellte sehr hohe Anforderungen an das Luftschiff. Mit großer Geschwindigkeit, die bisweilen mehr als neunzig Kilometer in der Stunde betrug, wurde mit dem Winde die Hinfahrt gemacht. In 55 Minuten war Heidelberg erreicht, und eine Stunde später lag das Luftschiff verankert in Mannheim. Die halbe Rückfahrt erfolgte gegen teilweise sehr heftige böige Winde, über Neustadt-Haardt in starkem Regen und kräftigen Wirbeln. Nach dreistündiger Reise war die Luftschiffhalle wieder erreicht. — Die Flugwoche van Havre brachte eine neue Glanzleistung de? Fliegers Morans, der auf seinem Eindecker den mit 2100 Metern von ihm erzielten Höhenrekord auf 2582 Meter emporschraubte. Der Führer begann seinen Fluq um 4 Uhr 44 Min. nachmittags, als Latham auf seinem Antoinette-Eindecker, der vor ihm aufgestiegen war, bereits hoch in den Wolken schwebte. In kurzen Kreisen raich an steigend, entschwand auch der Eindecker Moranes allmählich den Blicken. Um 5 Uhr 10 Min. ging Latham nieder; er hatte eine Höbe von 2100 Meter erreicht. Inzwischen stieg Moräne noch immer höher empor. Endlich schien auch er den Abstieg zu beginnen. Sein Eindecker schoß schließlich in geradem Gleitfluge herab, um drei Kilometer außerhalb des Aufftieg- plotzes den Boden zu erreichen. Der Flieger erklärte, daß während des Abstieges in 2300 Meter Höhe sein Motor aussetzte, was ihn daran hinderte, in Spiralen herabzugleiten und richtig zu landen. uen. geworden iK nk verwahrte" Werte """ ,e Haltung und daß der den türkis^" igt haben M isgsschiffe am' ntliche russD beschleunigte" gewicht? Verstimm»"? da aus M wort auf die rg um M' ngreichen Ne"' In Kreises vird versichert, verde, um de> Türkei "" zu errichte", ußlands all» Kurz, rnsten russisch' ber die -frage e die Türke' lern, um ,zu mifbriiM«, ndlichen re Liniensäisie fen, daß dieß gelegt werden aß das gaap Kuchen Flotte mrffnet werde« ins dem An?' eine Grund' ist. — Diese cht nur vollende", ' denn fönN ichen Gespräch llsrbandlunge" Konferenz lsr Meerenge" lellsn) vorge' man in Ko"' teer verfahre"' wissen, dm : einer solche" ige zustimme" Vtwbtsr. che. e Nnderunge" «migt. relsute. M en zur hss: »s See ne mindestes Haff-SW"""' 1) Matcol-"' er (Steward ter, Barbiere, ) Ma'chiniste"' 'leute. Kohle"' ser, Klemvaer- !. und Ta"' neistergebsl's. n- und V'ü ms ein Maschinist""' die mindestes reu sind.i; iren: Se" lassen "" ose-, Kiffte" a und zv" See-, Küste" zwar wenige' g, sei es al» s als Nebe"' iben oder b" Von MÄ fern. Ein neuer Ranbanfall in der Ber liner Gtadtbahn. Zweimal in einer ganz kurzen Zeit wurden zwischen den Stationen Schöneberg und Ebersstraße, also an der Mchen Stelle, räuberische Überfälle auf junge Nischen ansgeführt. Während noch die all gemeine Aufmerksamkeit auf diese beiden Fälle Michtet ilt, wird eine neue ähnliche Tat be kannt. Der Kaufmann Eduard v. Schnehen ">urde namittags und zwar abermals auf dem Südrina, das Opfer eines Räubers. Über den »och nicht völlig aufgeklärten Boxall wurde lchend« amtliche Meldung ausgegeden: Dem Miichtsbeamten der Ringbahnstation Pape- Ms meldete am 3. September nachmittags » Uhr ein Reisender, daß in einem Abteil Mer Klaffe ein Herr bewußtlos lieae. Der ltffmnte fand einen Herrn in kniender Stellung, "oben ibm lagen Papiere und ein offenes Portemonnaie, auf dem Fußboden entdeckte er Obrere größere Blutflecke. Die Nhr hing dem gehenden an einer Halskette vor der Brust herunter. Beim Ausrichten des Bewußtlosen 'rot Bluterbrechen ein. Der Herr, der keine "Here Verletzung hatte, erholte sich aber sehr '"sch und begab sich mit dem Aussichtsbeamten, """ die Paviere und das leere Portemonnaie "'"gesammelt hatte, in den Dienstraum. Als Reisende, ein Kaufmann aus Berlin, seine Wochen zurückerhielt, erklärte er sofort, daß ihm "her 200 Mk. fehlten. Nach einigem Auf- Malt fuhr er nach dem Potsdamer Ning- Mrhef weiter und begab sich in Begleitung M Beamten auf die nächste Unfallstation. Der erklärte, daß der Reisende, der nach seinen bMben an Magenblutungen leide, wohl infolge Ms derartigen Anfalls bewußtlos geworden Der Reisende, der in Treptow den Zug Liegen hatte, konnte über die Vorgänge Ehrend der Fahrt keinerlei Auskunft geben; Haßte nur, daß er in einem leeren Abteil Mffen hatte. Zeugen des Vorfalls konnten Mt ermittel werden. Bei«? Salntschiesten getötet. In Nen- Ml Sei Weimar wurde am Sedantage beim ^olmichießen mit einer Kanone älteren Suffeins M 28 jährige, das Geschütz bedienende Schmied Mß»r durch einen vorzeitig losgehenden Schuß »schwer getroffen, daß er seinen Verletzungen Pogen isst Ihm war ein Teil des Kopfes und "" Arm weaaerffsen worden. X Ein falscher Staatsanwalt. Ein Meich „ach vem Muster des „Hauptmanns von Wenick" wird aus Insterburg berichtet. Kürz- traf der auf einer Revision dort anwesende Mellor der Wach- und Schließgesellschaft, sich in Begleitung des Justecburger Kon- Meurs der Gesellschaft befand, in der Goldader M-Ke mit einem Zivilisten zusammen; dieser A sich als ein Vertreter der Staatsanwalt. Mt aus, nahm dem Inspektor den Säbel ab M forderte ihn auf, ihm in das Bureau der HMchast zu sorgen. Hier erklärte der ««tamsanwalt", daß der Inspektor nicht be lügt sei, einen Offizierssäbel zu tragen. Auf "Modische Anfrage wurde sodann festgestellt, M der Herr Staatsanwalt ein Abenteurer M der vorübergehend in dem gleichen Hotel, Po der Inspektor Wohnung genommen hatte, und Dienst eines Gerichtsasscssors steht. Ein gewandter Springer. Bei Tyrlaching 'Oberbayern) ist ein Sträfling aus einem in Mr Geschwindigkeit fahrenden Zug gesprungen """ unversehrt entkommen. .12 VOll Paar Stiefel gestohlen. Vor Mor Zett kam es in der Wiener Schuhmacher- Mfstoschaft zu einer Krise, die dazu führte, M der Vorstand sein Ami niederlegen mußte M ein staatlicher Kommissar eingesetzt wurde. Mr hat nunmehr festgcstellt, daß der Haupt- «Masser Genossenschast aus der Genossen- - Fabrik nicht weniger als 12 000 Naar Mol gestohlen hat. Der ungetreue Ver ger wurde verhaftet. Das genähte Herz. Im Krankenhaus« § Schärding am Inn in Oberösterreich ist M'N Maurer, der während einer Rauferei Such ins Herz erhalten hatte, von Dr. Mfig das Herz genäht worden. Der lebens ¬ gefährlich verletzte Patient, dem außerdem Leber und Zwerchfell verletzt worden waren, konnte nach vierwöchigem Heilverlauf voll kommen gesund aus dem Krankenhause entlassen werden. DynarnitattMtat in Ungarn. In der Nähe von Budapest wurde nachts ein Dynamit attentat verübt, wobei ein Signalapparat in der Nähe des Budapester Staatsbahnhofes in dis Luft gesprengt worden ist. Der Bahnkörper wurde ebenfalls beschädigt. Die Polizei unter sucht, ob es sich um einen Anschlag handelt, der gegen einen bestimmten Zug gerichtet war. GtfersnchtSattentat. Ein Pariser Tischler band, von Eifersucht getrieben, seine zwanzig jährige Frau an den Bettpfosten, goß dann Der Schaden wird auf vierhunderttausend Mark geschätzt. Cholerakrawalle in Apulien. Als die Gesundheitspolizei in dem choleraverseuchten Barletta auf dem Markte und in den Läden Feigen, Kartoffeln und Gemüse vernichtete, ent stand in der Bevölkerung ein wahrer Aufstand. Dis Polizei wurde mit Steinen beworfen, auch mehrere Revolverschüsse wurden abgegeben und 14 Beamte verwundet. Die genannten Früchte bilden das einzige Nahrungsmittel der armen Bevölkerung, die sich von jetzt ab in den durch die Verwaltung gestifteten Volksküchen nähren soll. Der Volkszorn richtete sich in seinem Aberglauben auch gegen Arzte und Apotheker, von denen man glaubt, sie verbreiten die Kaiser Mlkslm usiä feine üockter Viktoria Z^mle an Bord der Jacht „HohenzoIler n". langsam, um die Qualen der Ärmsten zu ver längern, ihr Vitriol über Gesicht und Brust und verließ das Haus. Als die Nachbarn kamen, war die Frau dem Tode nahe. Der Unmensch begab sich dann zu seinem Bruder, der ihn ver haften ließ. Riesenbrand in den Londoner Docks. In den Londoner Docks wütete in einem großen Leinsamen- und Olkuchenwarenlager eine heftige Feuersbrunst. Eins ganze Feuerwehrbrigade mit 26 Dampfspritzen bekämpfte den Brand. Das hochentzündliche Material in dem Waren hause erschwerte die Löscharbeit ungeheuer; die riesige Feuer- und Rauchsäule war weithin sichtbar, und Tausende Neugieriger drängten sich an den Ufern des Kais. Endlich nach drei stündiger Arbeit wurde man des Feuers Herr, nachdem die Werft vollständig ausgebrannt war. Cholera, um Geld zu verdienen. Einem Apo theker wurde durch einen Dolchstich der Leib aufgerissen. Unterschlagungen in der russischen Martneverwattuug. Die Petersburger Ge heimpolizei nahm eine eingehende Untertuchung des Kaufhofs „Alexandermarkt" vor, wobei sie in der Niederlage des Kaufmanns Gadautin mehrere hundert neue Matrosenbeinkteider, Mäntel, Röcke usw. vorfand. Sämtliche Sachen entstammen dem Kronstädter Marinelager, wo sie entwendet und dann von Beamten verkauft wurden. Ferner fand man im Landhaus Gadaulins in der Umgegend von Petersburg eine grüße Niederlage gestohlener Matrosen- ' kleider. Wie festgestellt wurde, hat man vor zwölf Jahren bereits in demselben Geschäft, 5000 gestohlene Marinemäntel gefunden, vor! Gericktskalle. §8 Berlin. M. und Gen. waren ange schuldigt worden, ohne im Besitz eines Ge werbescheins zu sein, in Posen Schweine im Umherziehen aufgekauft zu haben. Es war festgestellt worden, daß M. und Gen. auf dem Lande über 40 Schweine aufgekauft hatten und zwar in den meisten Fällen ohne vorherige Be stellung. Zu ihrer Verteidigung machten die Angeklagten geltend, sie hätten die Schweine für L. aufgekauft, der krank sei, aber einen Ge werbeschein habe. Sowohl das Schöffengericht als auch die Strafkammer verurteilten aber M. und Gen. zu je 48 Mk. Geldstrafe, da sie ohne Gewerbeschein die Schweine nicht auf kaufen durften. Gegen ihre Verurteilung legten M. und Gen. Revision beim Kammergericht ein und behaupteten, der Vorderrichter habe 8 55 (2) der Gewerbeordnung verletzt, denn sie hätten die Schweine nicht für sich, sondern für ihren er krankten Prinzipal aufgekaust. Das Kammer gericht wies jedoch die Revision der Angeklagten zurück und erklärte die Vorentscheidung für nicht rechtsirrig. Vorliegend habe die Bestrafung aus dem Haufiersteuergesetz zu erfolgen, hiernach unterliege der Steuer vom Gewerbebetriebe im Umherziehen, wer außerhalb seines Wohnortes ohne Begründung einer gewerblichen Nieder lassung und ohne vorgängige Bestellung in eigener Person Waren irgend einer Art bei andern Personen als bei Kaufleuten oder an Orten als in offenen Verkaufsstellen zum Wieder verkauf ankaufen wolle. >ie sind uvfff ein Freude"' Ende. Kill' )ankes- u"° überschütt genug onen ME' ein E eine hA i eingebüßt- Kurt sot< olle bega""' 'glichst uns-' die Her»" de eine!ol« einem Winke > die Herre" -tücke zuZ c fast E nner ParM 'at, ging tA i einer Gett"' imerhin SW tück zwe'E >ch auf A nd so rott« nach n Gleise s .'trauen s morgig"" Wagen auf Wagen rollte die sonst so stille, »Mich abgelegene Straße entlang, in der Mias Tempel heute seine Pforten öffnete. r Heute war das Theater der besonderen Ge- Aheit zu Ehren auch ganz besonders festlich Minückt und die verschiedenen Fahnen, Fähn- M und Tannenreisgewinde, sowie die beiden ^.Eingang stehenden bannertragenden Herolde 2^ ganz eigenartiges Gepräge und waren M geeignet, die erwartungsvolle, auf einen Müderen Genuß vorbereitete Stimmung der "Mcher noch zu erhöhen. K und wester an den Eingängen zu Logen und Mest standen paarweis junge Damen in ge- dkn sollen Kleidern und boten den Eintreten- M Programme zum Kauf. Man wollte keine, auch noch so geringe Gelegenheit ver- j„Mn, um iür die Unglücklichen, die da draußen zotend und Not schmachteten, zu sammeln. Wohltätigkeit wurden selbstverständlich keine sanken gesetzt und so manches Goldstück hob A vorteilhaft hervor aus dem Chaos der xMmüuzen, die die als Kasse dienenden j»,Mr Mten; war doch heute jeder geneigt, M°big zu sein. ^ar aber auch ein Vergnügen, das man HO alle Tage haben konnte, Damen und aus der besten Gesellschaft, zum Teil M Freunde und Bekannte, als Schauspieler h' der Bühne zu sehen, und diese verlockende ^Muhest übte denn auch eine große An- V^Üskrast aus. Ein dichter Menschenstrom flutete Rok ""d füllte das Theater vis auf den letzten ssU- Überraschend schön und durchaus nicht aantsnmäßig war indes auch das Gebotene und die farbenprächtigen Bilder sowohl wie die mit Gewandtheit und Sicherheit ausgesührten dramatischen Stücke riefen einen das Haus er schütternden Beifallssturm hervor. Eine ganz besondere Wirkung übte das Bild Othello", das durch die Hauptpersonen des Mohren und der Desdemona die Zuschauer enthusiasmierte. Von wahrhaft idealer Schön heit, mußte es jeden zur Bewunderung hinreißen, es wurde mit nicht endenwollendem Beifall aus genommen und stürmisch äa «apo verlangt. Übber Erna ergoß sich ein wahrer Strom von Schmeichelreden, als der Vorhang sich zum letzten Male gesenkt. Jeder wollte ihr etwas Angenehmes sagen, ihr seine Bewunderung aus drücken, wobei merkwürdigerweise auch die Damen keine Ausnahme machten. Sie war ordentlich beschämt von all den Schmeichelreden und Lobeserhebungen, und Tante Lottchen stand mit leuchtendem Antlitz dabei und freute sich an den Triumphen, die ihr Liebling heute feierte. Der junge Maler, der als Arrangeur des Bildes ein gut Teil derselben für sich in An spruch nahm, benutzte auch die erste Gelegenheit, um Erna seinen begeisterten Dank zu sagen und ihr zu versichern, sie habe ün letzen Moment noch den richtigen Ausdruck gefunden, dem nicht zum wenigsten der große Erfolg zuzuschreiben sei. Die eleganten Räume eines der ersten Hotels, die später die Gesellschaft zu einem Souper und darauf folgendem Tänzchen ver einigle, boten ein überaus farbenprächtiges, anziehendes Bild. Die meisten waren in ihren kleidsamen Kostümen geblieben, und man hätte glauben können, sich auf einem Maskenball zu befinden unter all den Damen und Herren aus der Zeit Louis' des Vierzehnten. Zwischen diesem bunten Völkchen nahmen sich die modernen Toiletten der älteren Damen, die nüchternen Fracks und knappen ernsten Uniformen der Herren ganz sonderbar aus. Auch Erna hatte das Gewand der Desde mona abgelegt und trug die elegante weiße und rosa Gesellschaftstoilette, in der sie zuerst auf der Bühne erschienen, Kurt dagegen war als Mohr, wenn auch als weiß gewaschener, ge bliebenen. Der herrschenden Sitte gemäß, nach der jeder Herr seine Partnerin im Spiel auch zu Tische führen durste, wurde ihm heute wieder das Glück zu test, neben Erna zu sitzen, um den mancher ihn beneidete. Herr v. Sacken, dem ein tückischer Zufall seinen Platz am andern Ende der Tafel angewiesen, schoß nichts weniger als freundliche Blicke auf den glücklichen Oihello, doch verstand er es später beim Tanz, sich für sein Unglück schadlos zu halten, und umschwärmte beständig die Königin des Festes. In dem zierlichen Rokoko-Kostüm war Sacken eine hübsche Erscheinung, die wohl imstande sein konnte, ein Mädchenherz zu bestricken, und nun war die Reihe wieder an Kurt, dem schönen Paare, das sich da eben nach den wiegenden Walzertakten im Tanze bewegte, mit eifersüchtigen Blicken zu folgen. Doch konnte er sich zum Glück nur flüchtig solch peinigenden Betrachiungen hingeben, denn ebenso wie Erna nahm auch er eine bevorzugte Stellung in der Gesellschaft ein, vornehmlich in den Augen der Damen. Edith Raff zeichnete ihn ganz besonders aus und kokettierte in einer vielbemerkten Weise mit ihm. Das ging nun aber der heiratslustigen Dame ganz nach Wunsch, und was sie damit bezweckte — man verzeihe den trivialen Aus druck — das allgemeine Gerede. Wie ost ist dadurch schon eine Ehe gestiftet worden, an die sonst, wenn der Leumund das Paar nicht schon zusammengetan hätte, niemand, der Bräutigam am allerwenigsten, gedacht haben würde. Kurt war jedenfalls kein Barbar und seine Art durchaus nicht, dem Lächeln eines schönen Mädchens eine verdrießliche Miene entgegen zusetzen. Ein paarmal blitzte ein erstaunter Blick aus Ernas schönen Augen auf, wenn die beiden in ihre Nähe kamen und das silberhelle Lachen ihrer Freundin Edith mit Kurts sonorer, etwas gedämpfter Stimme in ihr Ohr klang. Mitternacht war nun schon lange vorüber, als die lustige Gesellschaft sich zum Aufbruch rüstete, und hier und da schimmerte schon Licht eines Frühaufstehers, als der letzte Wagen davonfuhr. In einem kleinen Nebenzimmer war ein Kreis junger Herren noch bei einem Gtase Bier zu sammengeblieben, drinnen im Saal nichts als ein erstickender Dust von Parfüm, Puder und verlöschenden Kerzen. Wg- >8 (Fortsetzung folgt.)