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ni.z-R i,rs „ r,7S„ r,70" r,ro„ r,rs,. ä s gewährt k!N SN Mstt ge Ikeer- lS 2^ inre ! ISö lSführung lppärätt fen bei r» , Mkle. el i»S M I^sekZ Ottendorfer Zeitung des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. ^lit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" ^uck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Dkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. No. 103. Sonntag, den 28. August 1910 9. Jahrgang. ! 'S Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Kaus. In. der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. V N U - ———Y Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2b Pfg. Anzeigenannahme bis ILUHrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. r - « -ertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den 2?. August —. DerRespektvorm Eigentum da» oberste Gesetz. Die ungleichmäßige Erteilung der Güler dieser Erde bringt dem ^de de» Armen schon die Tugend der Ent. «ng bei. Das gehört dir nicht, darum W du nicht, tönt» von allen Warnungstafeln "in Erdenpilger entgegen. Der Baum hängt schöner Birnen, der Strauch voll Beeren, ^inem Vater gehört er nicht, mein Sohn, sollst du nicht. Im Walde wachsen Men und Pilze. Wie gesund ist es nicht im Wolde zu tummeln. Dein Vater hat Kart«, darum sollst du nicht. Da stehen paar Leute und angeln, ziehen hübsche ^>!che aus dem Fluß. Wie gut müßten die Mittag schmecken, zumal das Fleisch bei den Wgen Preisen ins Raritätenlabinett gehört. M du keine Angelkarte, so sollst du nicht. nun von den Kindern armer Leute dieses: sollst nicht I leicht in irgend einer Form beachtet wird, ist begreiflich, wohnt doch "" Sehnen nach Genuß schon von der Geburt im Menschen. Anfangs probierlS das Me Kind mit dem Weinen, wohl auch später dem Bitten. Können die Eltern dann ^°lge ihrer Armut die Wünsche des Kind-S M befriedigen, greift es oft zur Selbsthilfe. " holt sich Birnen vom Baum und Beeren Strauch und Fische aus dem Wasser. wird es ja nicht erwischt. Gehl es Schema! durch, wird es dreister. Die Eltern einen schweren Stand, die „Kleptomanie", ,' ü bei manchen Leuten genannt wird, auSzu- Den größten Teil des Tages sind die Wilder ohne Aussicht. Wenn den Ellern nicht Missetat zugetragen wird, haben sie keine , "ung, welche böse Eigenschaft sich im Kinde Wickelt hat. Gar schwer ist die Neigung zur ^sihllse im Genießen auszurotten. Gar Ä" faßt das Kinvergehirn, daß es das haben soll, was andere Kinder in aller Unruhe genießen oder besitzen. Um die .Mal zu verheimlichen, lügt das Kind. Es A'kt das Böse nichts Gutes. Verweisen die MN einem Kinde solche Gelüste, so ist eine Mang von der Genußsucht möglich. Sind ' »der selbst schwach und verbergen gar das. Kinder gelegentlich mitgehen heißen, so ist M Taugenichts ein guter Grund von Eltern, ""d gelegt. Beleuchtet die Treppen bet ^Ortender Dunkelheit! Häufig M diese Ermahnung leider nicht beachtet, gar unangenehm sind die Folgen, die diese r'Mlichkeit oder auch Bequemlichkeit mit sich ^gtn kann. Gerade in der Uebergangszett I? den sommerlichen zu den Herbsttagen er. es geboten, die Hausbesitzer und Mieter aufmerksam zu machen. z Unser Militärverein veranstaltet am ^'Ptember «ine Feier des 40. Sedantages X ^rsch und Hal dazu Einladungen an den ^verein, den Landwirtschaftlichen Verein, den ü ^trein und die Feuerwehr erlassen. Näheres 'alten wir noch. Verschoben muß dec Besuch des ^»gischen Gartens in Dresden werden, den Knaben, und Mädchenklasse für Optant hatte. Der Ausflug findet Dienstag früh von Cunnersdorf aus statt. Eine rege Bautätigkeit wird sich in Dersdorf entfalten. Herr Fabrikbesitzer ihMkhütz läßt auf den von ihm erworbenen freien des Gasthofs 32 Wohnhäuser er- V diesem Jahre hofft Herr Baumeister der AuSführende dieses großzügigen ^"uungsplanes noch 5 Häuser fertig zu Auch eine neue Straße ist vorgesehen. Vorläufig keine Ausdehnung der Sonn- ^Vergnügungen bis 2 Uhr nachts. Auf qMbgabe des Landesverbandes der Saal- im Königreich Sachsen um baldigen der von der Regierung im letzten Land ¬ tag zugesagten Verordnung über Abkürzung der stillen geschloffenen Zeiten vor Ostern und Weihnachten, sowie über Aenderung des Sonn tagsruhegesetzes hat das Ministerium des Innern nunmehr seine Antwort dahin erteilt, daß es über die Veröffentlichung dieser Ver ordnung noch keine Entschließung getroffen habe und für die nächste Zeit auch nicht treffen könne, da die in dieser Angelegenheit erforderlichen Erörterungen noch nicht abge schloffen seien. —* Das sächsische Ministerium des Innern gibt in einer Verordnung bekannt, daß es eine Besteuerung der Automaten durch die Gemeinden nicht für unangebracht halte. Die Automaten so wird u. a. gesagt, seien Erwerbsquellen, deren Erträgnisse innerhalb der Gemeinde gewonnen würden, die zu den Gemeindelasten dagegen weil sie ganz oder zum größten Teile in die Hände Auswärtiger flössen, nichts bei trügen. Das sei ganz abgesehen davon, daß die Automaten stellenweise dem Erwerbe der steuerzahlenden Gemeindemitglieder empfindlichen Abbruch bereiteten, schon nach dem Grundsätze von Leistung und Gegenleistung unbillig. L a u s a - W e i x d o rf. Die Gemeinde räte von Lausa mit Friedersdorf, Weixdorf und Gomlitz hielten am Dienstog abend eine gemeinsame Sitzung ab, um in der seit Jahren schwebenden Lichtfrage einen entgültigen Ent schluß herbeizusühren. Mit 26 von 32 Stimmen wurde der neue Vertrag mit der Gemeinde Klotzsche wegen Anschlusses an das dortige Gaswerk angenommen. Wenn unvor hergesehene Zwischenfälle nicht eintreten, können unsere Ortschaften schon Anfang November mit Gaslicht versorgt sein. Radeberg. Gestern vormittag in der 11. Stunde verunglückte, eine Arbeiterin in der Nudelfabrik von Arnold hier, Langestraße dadurch schwer, daß sie mit der linken Hand zwischen die Nudelwalzen kam, wodurch vier Finger schwer verletzt wurden. — Hier wurde die von Siemens u. Halske errichtete Feueralarmanlage mit acht Feuermelde- und Fernsprechstellen in Betrieb genommen. Dresden. Fleischdiebstähle in großem Umfange wurden seit einiger Zeit bei dem Fleischermeister Alwin Erler in der Gutzkow- straße wahrgenommen. Speckseiten, Schinken und andere Fleischwaren sollen dutzendweise spurlos verschwunden sein. Schließlich kam man den Tätern aus die Spur. Die Angelegenheit ergreift weitere Kreise, da viele angesehene Personen als Hehler in Frage kommen. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, sind bis jetzt vier Verhaftungen erfolgt, und zwar sind zwei Gesellen des geschädigten Meisters, ein anderer Fleischergeselle und ein Fleischermeister sestgenommen worden. Kötzschenbroda. Ein die hiesige Vogelwiese besuchender junger Mann aus Radeburg kam am Dienstag dadurch schwer zu Schaden, daß er beim Ueberspringen eine» SchleusengrabenS abrutschte und mit dem Kopfe auf die Steine schlug. Er hatte eine Gehirn erschütterung und einen Schlüffelbeinbruch er litten. — Taschendieb- haben während der Kötzschenbrodaer Vogelwiese fleißige Arbeit ver richtet. Nicht weniger als 12 Anzeigen sind erstattet worden. In der Hauptsache haben die Diebe Taschenuhren, Handtäschchen und Broschen erbeutet. Bautzen. Das nächste Wintersemester an der hiesigen landwirtschaftlichen Lehranstalt beginnt Dienstag, den 18. Oktober 1910. Anmeldungen nimmt der Direktor Prof. Dr. Gräfe entgegen, welcher auch gern bereit ist, weitere Auskunft zu erteilen. — Die Stadtverordneten haben in ihrer letzten Sitzung einstimmig die Annahme zweier bedeutender Vermächtnisse bewilligt. Für die Armen der hiesigen Stadt hat die verstorbene Frau Fiebieger, hier 54000 Mk. für eine Wilhelm Fiebigerstiftung vermacht. Ferner hat auch noch das Fräulein Franziska Weber in! Nisky, früher in Bautzen die Stadt Bautzen als Universalerbin ihres nach den Schätzungen etwa 150000 bis 200000 Mark betragenden Nachlasses eingesetzt. Die Erbschaft soll bestimmungsgemäß zum Bau eines Mädchen- Waisenhauses Verwendung finden. Döbeln. Großfeuer brach Mittwoch nach mittag in der Metallwarenfabrik von Johanne» Großfuß am Bahnhof aus. Mehrer« Fabrik- gebäud« fielen den Flammen zum Opfer. Insbesondere wurden in Auftrag gegebene Waren vernichtet. Der Feuerwehr gelang es nicht, den Brand zu lokalisieren. Sie wurde bet den Löscharbeiten vom Döbelner Militär und von den Realgymnasiasten unterstützt. Der Brandschaden beläuft sich auf viele Tausende, ist aber durch Versicherung zum größten Teil gedeckt. Leipzig. Fischsterben in der Pleiße. Ein schwerer Schlag hat die Leipziger Fischerei getroffen. Wie bereits im vorigen Jahre, ist auch jetzt ganz plötzlich ein großes Fisch- sterben in der Pleiße eingetreten, bei dem außer vielen Zentnern von Fischen auch einige Millionen Brutfische mit zu Grunde gegangen sind. Man nimmt an, daß das Fischsterben auf die in die Pleiße geleiteten Abwässer einer im Vorort Gautzsch gelegenen Kläranlage zurück- zusührcn ist. Vom Rat der Stadt Leipzig ist eine Untersuchung in der Angelegenheit an geordnet worden. Auerbach i. G. Im Abortschacht eines Hauses hier wurde ein noch lebende» Kind männlichen Geschlechts gefunden. Obwohl der Schacht sofort zertrümmert wurde, starb da» Kind doch nach kurzer Zeit. Als Mutter kommt ein 19 Jahre altes Dienstmädchen in Frage. Ob ein Unfall oder Verbrechen vor liegt, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben. Schwarzenberg. Im nahen Grün- städtel ist ein in Zementbeton erbauter, auf 5 bis 6 Meter hohen Zementsäulen ruhender Wassergraben auf eine Länge von 40 Metern eingestürzt. Der Wassergraben war ungefähr 2 Meter hoch und ebenso breit. Vermutlich haben die Säulen die gewaltige Last, die der Graben bei vollem Wasserlauf darstellte, nicht zu tragen vermocht und haben sich gesenkt, wodurch der Einsturz herbeigesührt wurde. Durch die Katastrophe ist eine Fabrik vorläufig zur Einstellung des Betriebes gezwungen. Netzschkau. Ein schwerer Schicksals schlag hat hier die Familie des Fabrikbesitzers Zimmermann betroffen. Nach einer aus Nottingham eingetroffenen Nachricht ist dort sein Bruder Rudolf, der als Repräsendant die hiesige Firma Moritz Zimmermann vertritt, am Sonntag mit seinem 16jährigen Sohne beim Baden in offener See bei Holbeach ertrunken. Der zwölfjährige Sohn konnte rechtzeitig ge rettet werden. Markneukirchen. Das 5 jährig« Töchterchrn d-S Jnvalid«nrentnera Geidel kam mit der rechten Hand in die elektrisch betriebene Wäschemangel, sodaß die Hand vollständig ver stümmelt wurde. Das Kind mußte dem Kreiskrankenstist Zwickau zugesührt werden. Vie veimal. In meine Heimat kam ich wieder; ES war die alte Heimat noch, Dieselbe Luft, dieselben Lieder, Und alles war ein andres doch. Die Welle rauschte wie vor Zeiten, Am Waldweg sprang wie sonst das Reh, Von fern erklang ein Abendläuten, Die Berge glänzten aus dem See. Doch vor dem Haus wo uns vor Jahren Die Mutter stets empfing, dort sah Ich fremder Menschen fremd Gebaren, Wie weh, wie weh mir da geschah! Mir war, als ries es aus den Wogen: Flieh, flieh, und ohne Wiederkehr! Die du geliebt, sind fortgezogen Die kehren nimmer, nimmermehr. Langengrassau. Das Damfsägewerk der Gebrüder Kölling ist durch ein mit rasender Schnelligkeit um sich greifendes Großfeuer zer stört worden. Schlachtvieh-Preise, am 85. August 1910. Zum Auftrieb waren gekommen: 283 Ochsen 166 Kalben und Kühe, 244 Bullen, 254 Kälber 1192 Schafe und 1748 Schweine, zusammen 3887 Schlachtstücke. E» erzielten für 50 Kilo Ochsen Lebendgewicht 30—80 Mk- Schlachtgewicht 64—87 Mk., Kalben und Kühe Lebendgewicht 26—45 Mk., Schlacht gewicht 55—77 Mk., Bullen Lebendgewicht 35—49 Mk., Schlachtgewicht 65—80 Mk. Kälber Lebendgewicht 45—57 Mk., Schlacht gewicht 75—85 Mk. Schafe Lebendgewicht 34—45 Mk. Schafe Schlachtgewicht 50 bi». 85 Mk-, Schweine Lebendgewicht 46—54 Mk Schlachtgewicht 62 — 70 Mk. Produktrnpreisr. Dresden, 26. August. Preise in Mark. I. An der Börse. Weizen pro 1000 1cU netto weißer — bis — brauner 74—78 icz 204—212, do feuchter (70—74 lrA.) — bis —, russischer, rot 220 bis 234, Kansa» — bis —, Argentinier 225 bis 230 Amerikan. weiß 245 bis 252, Roggen, pro 1000 netto, sächsischer (70 bis 74 lrx) 144— 150. russischer 164—166. Gerste pro 1000 Lx- netto, sächsische 156 bi» 169. schlesische 160 bis, 175 posener 159 bi» 170 böhmische 179—190. Futtergerste 124—132 Hafer, pro 1000 netto: sächsischer 165 bi» 163. Mai» pro 1000 lcx netto: Einquantine alter 176—182, do. neuer , Laplata gelber alter 160—163, Rundmais, gelber alter 152—156, do. neuer feuchter — bi» —. Erbsen pro 1000 lcx netto: Futterware 160 bi» 180, Wicken, pro 1000 Ir§ netto: sächsisch« 168—180. Buchweizen, pro 1000 lrx netto, inländischer und fremder 180—185. Leinsaat pro 1000 kA netto feine 330,0—335,0, mittlere 345,0—355,0. Rüböl,pro 100 lcz. netto mit Faß, raffiniertes 60. Rapskuchen, pro 100 lcx (Dresdner Marken) lange 11,SO. Leinkuchen pro 100 Icz (Dresdner Marken), 1. 18,50 2. 18,00. Futtermehl 12,00—12,40 Weizen, kleie, pro 100 kx netto ohne Sack (Dre»dner Marken, grobe 9,80—10,00, feine 9,20 bi» 9,60. Roggenkleie, pro 100 lrx netto ohne Sack (Dresdner Marken) 10,60 bi» 10,80, Feinste Ware über Notiz. Die für Artikel pro 100 Lx notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Icz. Alle anderen Notierungen gelten für Geschäfte von mindesten» 10000 lrg. II. Auf dem Markte: Kartoffeln 50 Irx) —, , Mark. —* Hinweis. Unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Radeberger Dampf- Destillation und LikSrfabrik „Golden« Sonne" bei, welche den rühmlichst bekannten Richterschen Bitter-Liqueur herstellt. Wir machen auf diese Beilage besonders aufmerksam- Kirchrnnachrirtztrn. Sonntag, den 28. August. Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr: PredigtgotteSdienst. Medingen. Vorm, r/,11 Uhr: Predigtgotte,dienst. (Herr Pastor Schleinitz aus Berbisdorf.) Großdittmannsdorf. Vorm. 8 Uhr: PredigtgotteSdienst. (Herr Pastor Schleinitz aus Berbisdorf.) Herzliche Einladung zum Wander- Fest des Radeberg-Bischofswerdaer Kreisoereins für innere Mission Sonntag, den 28. August nachmittags 3 Uhr, in der Kirche zu Wachau bet Radeberg. Festprediger: Herr Pfarrer Hiecke aus Kötzschenbroda. Nachversammlung um 5 Uhr im Gasthof zu Wachau.