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Reise in die weite Welt; und zwar führte ihn sein für Natur- und Kunstschätze lebhaft empfäng licher Geist nach Italien, dem Eldorado aller Kunstenthufiasten. Von da aus ging er nach dem Orient und kehrte schließlich nach einem mehrmonatlichen Aufenthalt in Indien auf dem Seewege nach Europa zurück, mit der Absicht, seine Reise durch ein längeres Verweilen in England zu beschließen. Im praktischen England gedachte er einen großen Teil seiner Zeit dazu zu benutzen, seine landwirtschaftlichen Kenntnisse zu vervoll kommnen. Ein junger reicher Lord und Besitzer aus gedehnter Ländereien, den er in Rom kennen gelernt, und der längere Zeit sein Reisebegleiter war, hatte ihm auf seinen Gütern sowohl, wie auf denen seiner Bekannten ein weites Feld dazu eröffnet. Durch eine so vorzügliche Empfehlung, wie die Freundschaft des Lord Durrel von Durrel- park öffneten sich ihm überall die Häuser der hohen Aristokratie, und manche Mutter heirats fähiger Töchter spann ihre Netze um den Baron, der sich doch stets geschickt aus der Schlinge zu ziehen wußte. Im Durrelpark, wo eine verwitwete Schwester des Hausherrn die Stelle der noch fehlenden Hausfrau vertrat, das im Herbst zur Zeit der Jagd der Vereinigungspunkt eines zahlreichen Kreises naher und fernstehender Freunde und Bekannten war, war Kurt ein bevorzugter Gast. Inmitten dieses fröhlichen Lebens und Trei bens, das ihm jedoch den ernsten Zweck seines Aufenthalts nicht vergessen ließ, traf ihn die Nachricht von dem ganz unerwartet eingetretenen Tode seines Onkels Bernhard und bestimmte ihn, seine Rückkehr in die Heimat zu be schleunigen. Kurze Zeit vor derselben noch erhielt er durch Justizrat Behrend Kenntnis von dem Testament des Verstorbenen und der ihn selbst betreffenden Bestimmungen, die dasselbe enthielt. Er hatte an dem Dahingeschiedenen, der seit dem Tode seines Vaters ihm ein gütiger väterlicher Freund gewesen, mit vieler Liebe gehangen und in steter Verbindung mit ihm gestanden. Freilich beschränkte sich dieser Verkehr zu meist auf einen regen Briefwechsel, der aber in den Jahren seiner Reisen durch den wechselnden Aufenthalt häufig Unregelmäßigkeiten und Unter brechungen unterworfen war. In seiner Heimat war er all' die Zeit seit seines Vaters Tode nur äußerst selten gewesen, ebenso wenig in Altenstein, sondern hatte seinen Urlaub meist zu kleinen Reisen und Ausflügen benutzt, an denen er stets großes Vergnügen gefunden hatte. Ein einzigesmal war er länger bei seinem Onkel gewesen, der dem Drängen seiner Schwägerin und vielleicht auch eigener Einficht nachgegeben und Erna in eine Pension gegeben hatte, um ihm die Einsamkeit zu verkürzen und ihn durch seine Anwesenheit zu zerstreuen. Das kleine Fräulein hatte es sich nämlich in den Kopf gesetzt, daß ihre Gouvernanten ihr und nicht sie ihnen gehorchen sollten und ein solcher Zustand schien denn doch auf die Dauer unhaltbar. Deshalb entschloß sich der sonst nachsichtige Papa, ein Machtwort zu sprechen, wenn auch mit blutendem Herzen, und Erna kam in eine Pension nach der Schweiz. Sie schrieb aber so herzzerreißende Briefs und ihm selbst schien die Trennung von seinem Liebling so unerträglich, daß er nach einem halben Jahre der Sache ein Ende machte und Erna zurückholte. Es wurde nun eine junge Verwandte, Hanna von Holm, die nach dem Tode ihrer Eltern in dürftigen Verhältnissen zurückge blieben war, ins Haus genommen, da man sich durch den Verkehr mit diesem um mehrere Jahre älteren Mädchen einen guten Einfluß auf Erna versprach. Nebenbei tat man noch ein gutes Werk damit, daß man der Waise, die außer einer bereits in Stellung befindlichen Schwester keine näheren Verwandten besaß, eine dauernde Heimat gewährte. In der Zeit von Ernas Pensionsleben nun war es gewesen, daß Kurt als Gast in Alten stein geweilt; doch hatte sein Onkel damals nie, auch nur mit einem andeutenden Wort seinen Wunsch verraten, den er jetzt durch sein Testa ment kundtat. Daher traf ihn die, wie es ihm bäuchte, etwas willkürliche, wenn auch für ihn sehr schmeichelhafte Bestimmung völlig ahnungslos. Nm die Existenz seiner Cousine, die er eigentlich gar nicht kannte, und nur als kleines Mädchen gesehen, hatte er sich bisher wenig ge kümmert. Und sie sollte er nun heiraten? W«e.3 (Fortsetzung folgt.) errichtet und qesSlosse»!» stcinr Au-B in ZüllM' werden Unter« reu-Regins offenen Leut! rnd dem da« tzen natürlich Js. neu »a nent Nr. e Frieden?', rue Uniform wenigstens, t sein. Die gte Unifor" mit dunkel' ^r Reithost. i sind matt' hen an del iblumenblan. r glänzende» mzeuge n»° )tz ihrer Ein« aus und h" Migkeit >»> n-Uniformen, rüstung de? ausend Mark en sächsische" >. eben für de» est immun»!» ! Bewachung resgsrät und ! unbedina" ;e militärische r stattfinden, der geheime möglich on Spreng' rge und Be' r Verbreche» arch zuM Explostoue aer gefährdet Zusammen' Verwendung tposteniedM ringern. W nur au?' ,ei sich.da» I für rede» ern. r „HE' zollern , cd am satte abeM n H., dec'» in Konkur llerzneiflu»? vierter g den le Hilfe a»' dort direkt lungen, zu komme"' mr „Hohe»' ehalten n»» verhör wurde hanSterA ent maW e notwendig h Jahre f ManneE cde also i selbst »7 r Hand »« m Wege ä" h noch rschuhen EramenA meiner r, und. Z >ar, sich erwachte angenehm- Sesitzer e'-^ h nach de» rer größere» urch die '» SiehversaNd' vor kE-» ialamts e>» sstafrika """ abgeganA c „NauM - ""ch Hörern de» Zucht^' ne vsrsch'e bestaunte" Emrich!»»' dessen zu erfreue m Alter fürs Leb " : glänzende" s wohl ke'" M« L los in sein i^er Onkel daheim schüttelte lächelnd den trenn der Neffe eine Summe nach der ^.verlangte. ^stillend muß austoben, * war üb,"Die werden allemal die besten, die ihre >d flott genießen." We er es doch selber nicht anders gemacht. Kr keine Philister! ^kochte er sich amüsieren, der Emst des i,kommt noch früh genug; keinem wird Aart. M m dem Jungen steckte ein so guter Kem; M keine Besorgnis nötig. würde seinen Halt mcht verlieren. ii^rt war im Gmnde eine tief angelegte i^>' hest^ und voll frischer Lebensfreude, H !» doch auch an ernsteren Dingen Gefallen, das Leben großer Städte fie den jungen seines Standes zu bieten pflegt. war zwar ein eifriger Sportsmann, ein kjk^Micher Tänzer, aber ein gutes Buch, ein Vortrag hatte auch seinen Reiz nicht und er teilte seine Zeit gewissenhaft M Arbeit und Vergnügen. ein paar Jahren nahm er seinen Ab- 'dx, Und bezog, den Rat seines Onkels folgend, ^^wirtschaftliche Hochschule, um die für »r^kundbesitzer unentbehrlichen ökonomischen zu erwerben. »iil^dem er daselbst den vorschriftsmäßigen absolviert, rüstete er sich zu einer S Nach fünf Jahren für eine Lebens- wtiung dekoriert. Eine unverhoffte Aus zeichnung ist dem 18 jährigen Handlungsgehilfen bans Holzkamp aus Wegeleben zuteil geworden. Der junge Mann hatte im Jahre 1905 als jähriger Knabe ein damals zu Besuch in Tkwigerode weilendes Fräulein Richter aus Eibelstadt unter eigener Lebensgefahr und Wer Aufopferung vom sicheren Tode des Frinkens in der Bode gerettet. Für diele »ave Tat wurde ihm seinerzeit eine öffentliche «rlobiaung ausgesprochen. Jetzt, an seinem Geburtstage, wurde dem jugendlichen Adretter die Rettungsmedaille am Bande fliehen. Zeit acht Taae» im Schlaf. Ein Fall M merkwürdiger Erkrankung ist in Duisburg einem Oberpostichaffner namens Rahe zu Zeichnen. Der Beamte kehrte am 22. Juli Wt> heim und legte sich schlafen. Seit dem A siuli liegt R. ununterbrochen in tiefem ^laf. Die Atemzüoe sind tief und regel- Eine Erkrankung konnte nicht feft- l'Mt werden. Die Arzte sind sich nicht klar ?"er die Ursache des Dauerschlafs. Man hat M Schlafenden flüssige Nahrung eingeflößt, ihn am Leben zu erhalten. .Nit Spiritus verbrannt. In Halbau M von drei Kindern eines Kaufmanns, die ^wius auf einen brennenden Kocher nach- durch Explosion ein zehnjähriges wichen verbrannt und zwei jüngere schwer worden. X Im Schlafe schwer verunglückt. Ein Wem Jagdunfall ereignete sich im Hohen- N»»er Walde bei München. Auf Einladung Ars Vaters, des praktischen Arztes Dr. Fr. zanger in München, nahm der 19jährige AAnasiast Ludwig Röttinger an einer Jagd A Der junge Mann scheint auf dem Anstande Übermüdung eingeschlafen zu sein, wobei ,^das Im Arm gehaltene Gewehr ans noch ermittelte Weise entlud. Die Schrot- drang ihm in die Brust und fuhr teil te zum Nacken wieder heraus. Auf die Hilfe- eilren Bewohner von Hohenbrunn herbei, ,, M Verunglückten zunächst in einem nahe- Mnen Bauernhof unterbrachten und den ,»er benachrichtigten. Dieser traf bald darauf ^Hohenbrunn ein und leistete seinem Sohne sst'te Hilfe. Lebensgefährlich verletzt wurde Klunge Mann mittels Kcankenautomobils in Chirurgische Klinik nach München gebracht. V Millionen auf dem Tteaheupflaster. ? Megshgfen Pola traf dieser Tage für den Mvnastag der Offiziere und Beamten der AMchjschen Kriegsmarine das in Kassetten ^Moffeue Geld ein. Die Summe, die sich Millionen Kronen belief, wurde unter , 'Arischer Bedeckung auf einem alten Post- in das Marinezahlamt transportiert. -Mi stgrzte der Karren um, die Kassetten und Gold und Silber ergoß sich auf Miraße. Im Nu sammelten sich Hunderte ^Efonen und blickten neugierig auf das Mtute Geld. Es wurde aufgelesen und auf kM zweiten Karren dem Bestimmungs- sj gebracht. Bei der Nachzählung zeigte es " -aß auch nicht eine Krone fehlte. ^Mostonrkatastrophe in Ungarn. In M-siawonischen Zementfabrik ereignete sich Mission, der eine ganze Anzahl Arbeiter Hopfer fielen. In der Zementfabrik in bei Neusatz explodierte mittags der »n 5 Kessel des Maschinenhauses. Dieser t>?Mie Kessel zerirümmerle sodann drei i, M Mel, das Kesselhaus selbst und eine ^Mittelbarer Nachbarschaft befindliche Repa- MMWste. Von den in der Fabrik be- Mn serbischen und kroatischen Arbeitern MA neun getötet und eine große Anzahl darunter vier schwer. Das Fabrik- wurde stark beschädigt. Die Familien ^ttunglückten jammerten vor der Fabrik. ^sse»bahnzufammenstoft in Frankreich. MA Mans in Frankreich stieß ein vollbesetzter < MAAzug mit einem andern zusammen. Der UM war so heftig, daß zwei Wagen jedes U- zertrümmert wurden. Der Lokomotiv- j ^und Heizer des einen Zuges sowie der l stürzte, um den schäumenden Becher, Lelm darbot, in vollen Zügen zu Heizer des andern wurden schwer verletzt unter den Trümmern hervorgezogen. Zwanzig Reisende sind gleichfalls verletzt, doch gibt ihr Zustand zu keiner Besorgnis Anlaß. Der Schaden ist sehr erheblich. Ein geheimnisvolles Verbrecken hat sich in Rom unweit des Tibers abgespielt. Man sah, wie ein dort vorbeifahrender Kutscher plötzlich vom Bock sprang, auf eine vorüber gehende junge Frau zuging und sie durch einen Reoolverschuß niederstreckie. Dann lud er die Getroffene auf seinen Wagen und fuhr in höchster Eile davon, ohne daß jemand gewagt hätte, ihn aufzuhalten. Man hat von dem Täter und seinem Opfer keine Spur. Geschichtlich wertvolle Gräber. Bei zweiflung, daß er einen Selbstmordversuch unternahm, indem er sich ein Messer mehrmals in die Brust stieß. Er wurde schwerverletzt in das Krankenhaus gebracht, und während er dort behandelt wurde, stellte die Braut fest, daß die ganze Verdächtigung haltlos war. Sie ließ sofort dem Kranken wissen, daß sie sich nach der Heilung unverzüglich mit ihm trauen lassen werde und bat alles Unrecht ab. Durch die Freudenbotschaft wurde der Kranke aber so in Erregung versetzt, daß er sich aus einem Fenster der ersten Etage des Krankenhauses stürzte und tot am Boden liegen blieb. Bo» Revolutionären ermordet. In Tiflis erschienen'in einem belebten Hause zwei Personen, eine Dame und ein Herr, und mieteten Vas neue Denkmal eines fi'eikeitskämpfei's. Vor kurzem wurde in Mitterolang im Tiroler Pustertal das Denkmal des Tharerwirts Neter Sieg- mair enthüllt. Siegmair ist einer der Helden des Tiroler Freiheitskampfes und wohl derjenige unter den Kämpfern des Jahres 1809, der den tragischsten Tod gestorben ist. Der populäreFührer war nach derNiedcr- lage der Tiroler gleich mit Hofer und Speckbacher ge ächtet worden, hatte sich aber in die Berge geflüchtet. Um des kühnen Freiheitskämpfers habhaft zu werden, verhafteten die Franzosen feinen greisen Vater und drohten ihn zu erschießen, wenn sich Peter Siegmair nicht stellte. Wenige Stunden darauf begab sich der liebende Sohn, um das Leben seines Vaters zu retten, freiwillig in die Gewalt der Feinde, die ihn dann am 14. Januar 1810 hinrichteten. Belmonte (Italien) wurden zwei 4 50 Meter lange, 1,80 Meter breite und drei Meter tieie vor geschichtliche Gräber mit reichbekleideten Frauen- skeletten gefunden. Bei jeder Leiche lag ein bronzener Kciegswazen, Waffen und kostbarer Schmuck in großer Menge. Die Gelehrten sind der Ansicht, es seien vielleicht die Gräber der von Virgil erwähnten Jungfrau Camilla, der sagenhaften Königin der Volsker, und einer ihrer Genossinnen. kN Das Opfer ekneS anonymen Briefes. Wieder einmal ist ein blühendes Menschenleben das Ovfer eines anonymen Briefes geworden. Ober die erschütternde Tragödie wird aus Bern gemeldet: In einer Gemeinde am Fuße des Salöve hatte sich ein junger Mann verlobt und sparte fleißig für die Hochzeit, die demnächst stattfinden sollte. Da erhielt die Braut einen anonymen Brief, in dem der Bräutigam ver dächtigt wurde. Die bestürzte Braut setzte sich sofort hin und schrieb dem Treulosen ab, sandte auch gleichzeitig alle erhaltenen Geschenke zurück. DaS brachte den Bräutigam so zur Ver ¬ hört zwei Zimmer. Am Abend schickten die Un bekannten nach dem Arzt Dr. Azamanow. Als der Doktor mit dem Ausschreiben des Rezepts beschäftigt war und sich niederbeugts, trat der unbekannte Mann von hinten an ihn heran und trennte ihm mit einem wuchtigen Schnitt mit einem Dolche den Kopf glatt vom Rumpfe. Es gelang den beiden Mördern aber nicht, was sie anfänglich beabsichtigten, dis Leiche voll kommen zu zerstückeln, weshalb sie das Mord- zimmer schloffen und sich entfernten, nicht ohne der Wirtin ihre baldige Rückkehr anzuzeigen. Nach einigen Tagen wurde dann die Tat ent deckt. Am Taiort fand man einen Kautschuk stempel mit dem Vermerk: „Sozialrevolutionäre Partei, der Chef der Bande." Dis Jagd über de« Ozean. Das Geschick Hai Dr. Crippen, der unter dem Ver dacht steht, seine Gattin ermordet zu haben, ereilt. Ec ist samt seiner als Mann verkleideten Begleiterin Le Növe an Bord der „Montrose" tm Angesicht des kanadischen Festlandes bei Fatherpoint, nach einer in der Geschichte der Kriminalistik beispiellosen Jagd über den Ozean, festgenommen worden. Der Mörder hatte sein Opfer im Keller seines Hauses verscharrt und erst nach 7 Monaten wurde die Polizei auf merksam. ^ustscl^iffakrt. — Nach einer prächtigen Nachtfahrt ist Sonn tagmorgen der Militärluftkreuzer „M. Ill" unter Führung des Majors Groß wohlbehalten auf dem Tegeler Schießplatz gelandet. Das Luft schiff war am Abend vorher gegen 9 Uhr von der Gothaer Luftschiffhalle zur Rückfahrt nach Berlin aufgestiegen, das es bereits um halb 4 Uhr erreichte. Wegen inzwischen eingetretenen unsichtigen Wetters aber beschloß Major Groß eine im Nebel gefährliche Landung auf dem Tegeler Schießplatz zu unterlassen und steuerte das Schiff in langsamer Fahrt in nördlicher Richtung, bis die aufgehende Sonne die Dunst- wolken vertrieb und eine genaue Orientierung gestattete. Um 6 Uhr 5 Min. lag „M. III" wieder in seiner Halle. — Von der kürzlich eröffneten Luftschiff station Luzern aus finden fast täglich einige glänzend gelungene Fahrten des unstarren Ballonsttluftschiffes „Stadt Luzern I" statt. Mit sechs Passagieren werden in einer Höhe von 4—600 Metern durchschnittlich 56 Kilometer Geschwindigkeit über die Frsmdenstadt Luzern und den Vierwaldstättersee und dessen Umgebung Fahrten ausgeführt. Das Ereignis bildet eine Hauptanziehungskraft der Fremden, Tausende sind anwesend. Gericktskatte. 88 Berit». Das Oberverwaltungsgericht hat ein für alle Bürger grundsätzlich wichtige Entscheidung gefällt. Wer sich ohne einen gesetz lichen Entschuldigungsgrund weigert, ein unbe soldetes Amt in der Verwaltung oder Vertretung in der Gemeinde zu übernehmen oder das über nommene Amt drei Jahre hindurch zu versehen, sowie derjenige, welcher sich der Verwaltung solcher Ämter tatsächlich entzieht, kann nach dem Gesetz vom 3. Juli 1891 für drei bis secks Jahre der Ausübung seines Rechts ans Teil nahme an der Verwaltung und Vertretung der Gemeinde für verlustigt erklärt und stärker als die übrigen Gemeindsangehörigen herangezogen werden. Ein Besitzer K. war in einer Ge meindeversammlung an einem Sonntag zum Exekutor der Gemeinde D. erwählt worden. Als K. von der Wahl Mitteilung erhielt, erklärte er, eine Wahl, die an einem Sonntage statt- getunden habe, sei für ihn nicht verbindlich, auch besitze ec nicht die erforderlichen Kenntnisse, um sein Amt ordnungsmäßig verwalten zu können. Der Gemeindevorstand, der die Wahl für gültig erachtete und annahm, daß K. als Unteroffizier der Reserve ohne Zweifel die erforderlichen Kenntnisse besitze, zog darauf K. stärker zu den Gemeindeabgaben heran und erklärte ihn der Ausübung des Rechts auf Teilnahme an der Verwaltung und Vertretung der Gemeinde für einige Jahre für verlustigt. Während die Vor instanzen die von K. erhobene Klage abwiesen, entschied das Oberverwaltunqsgericht zugunsten des Besitzers, da die Vorinstanzen das Gesetz vom 3. Juli 1891 unrichtig ausgelegt haben; dieses Gesetz spreche von Antern in der Ver waltung und Vertretung der Gemeinde. Ein Exekutor bekleide kein Am! in der Gemeinde verwaltung. Unter die unbesoldeten Gemeinde ämter fällt ferner nicht das Amt eines Vor mundes, eines Schöffen oder eines Geschworenen. — ..'.... .-----s Kuntes Allerlei. kR Allerlei Wissenswertes. Trotzdem die Stadt Montreal 370 Meilen dem Äquator näher liegt als London, ist dort der Winter nahezu doppelt so kalt. — Die Fläche des Stillen Ozeans ist genau so groß als das ge samte Festland der Erde. — Die Türkei hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl bei weitem die meisten alten Leute.