Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 03.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191008038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19100803
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19100803
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-03
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.08.1910
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
aß auf du ngsaustaD möglich sei, schinen lought" ent' ind Graha« Bald darani Ferne, die Nebel vei- man kau« legen 5 O zurück. nizer folgten., ngsam herbe' ie Flotte g-' rt: te. l dieSj^^ urbaren E Glichen, L . Es'A des R-'§ im BorjE t wenig dm'ral Mu?' do" auf d" war jetzt Schiffe sten Lorsis n eine May für o»' chicksn. Adel ch dem Au' and sich Pld?' über, >hie > die „Dread' cken, ihre vel' -irene miede warteten au» m das MaS' ndern ZE svät abeudk le wäre e'^ richt du:» du -wesen. 7. lnterseebo-/" leiben mi^' agSloien eiblich. !ck, als hi'" n bei uu'^ zelwasO"^ gemeinia^ oaschbecke"^ im JnttA 'Übeln »iE r Ein,elw-A, me emgelu^ versuchsu"^ hygien'!^ >edeutuug> Zs»; iden und a j gemein!^» - Dec IÜZ, unsre Mu7, dieser fern ss-nschei«^ ttimmuug n 10. cheine die mü ausgefert^ werden ,jF der Köu'§ re einae^^ .,, n>ad euchtuM,. .j,i LV»-" aste ihr Ä nteren Ae iben in i^u el tust mit -u"^ inden. nach Nachb-r!^! Verkehr rgens s",btt nd er ungelo°h" ° i<" - der F ascher sKi- Lücke b'^t chkeit ek^,. st und^ , seine S" iken. -Ft Gedanke V 8 des , -ge. . h-> Len, und F den: r Verkehr Köpfe/K üten das, N esenuntersck>1ag«ng auf cin-m Ber- ^ec Postamt. Der im Postamt 17 in der n^isflaßs in Berlin angestcllte 31 Joh-s alte E-iefaLger Bergmann bat am 28. Jun vor- s iegz 50 000 Mark, die er von einer Dienst» '"le nach einer andern innerhalb des AmtS- ltdäudes bringen sollte, unterschlagen und ist kit seinem Raube flüchtig geworden. Die .Mwlvostkasse überwies am 27. Juli dem Amt Mark als Zuschuß für die am 30. Juli' Landenden Gehaltszahlungen an die Beamten. M Geld wurde in zwei Beutel verpackt, von suen der eine 3000 Mark und der andre ' OVO Mark in barem Gelds enthielt, von dem Mituenden Schalterbeamten der Briefausgabe 4 1 'wo fang genommen, quittiert und nach dem ^-kraum 2 gebracht, wo sich ein feuer- und Östlicherer Geldschrank befindet. Am Morgen 'M der im Postamt 17 beschäftigte Brtef- ^ger Bergmann den Auftrag, das Geld aus M Packraum 2 zu holen und es nach dem demselben Gebäude befindlichen Bahn- Wmt 4 zu bringen. Bergmann nahm das M in Empfang, quittierte darüber und ent- ^e sich dann aus Raum 2. AllerhöchstenS Mchie er zu diesem Gang vier bis fünf finiten. Diese Zeit verstrich, ohne daß man Erdacht schöpfte. B. konnte unterwegs von Megen aufgehälten und in ein Gespräch ver- Mt worden sein. Erst als fast eine Stunde Mngen war und der empfangsberechtigte Zenite des Bahnpostamts 4 noch nicht im Besitz avisierten Geldes war, wurde man unruhig. M wurde im ganzen Amt nachgefragt, und i". ihrem Schrecken vernahmen die Beamten, ^>8 Bergmann mit dem Gelbe verschwunden ^r. Der unzetreue Beamte hat sich seines Mbes nicht lange erfreuen können. Er Mde bereits in der Freitagnacht in einem Men Berliner Hotel verhaftet, wo er als Techniker unter falschem Namen ge bildet hatte. X Der Postdieb i« der Falle. Ein un treuer Beamter wurde in der Person des ^»Postschaffners Lehmann in Wittenberg fest- ME. Schon seit längerer Zeit liefen bei dem sttigen Postamts Beschwerden ein, daß Pakete, anders solche, die an Zöglinge des Militär- Mben-Erziehungshauses in Annaberg gerichtet ^ren, ihres klingenden Inhalts beraubt worden Karen. Bei den in aller Stille geführten Nach- ^Hungen lenkte sich der Verdacht auf L, der >i fragliche Strecke befuhr. Zu seiner über- wurde ihm eine Falle gestellt. Man Wte in Wittenberg ein Paket mit Wurst und !!"em gezeichneten Fünfmarkschein an einen Moberger Zögling zurecht und gab es zur Be- »derung auf, als L. Dienst hatte. Vorher benachrichtigte man die Postanstalt in Maberg von d em Vorhaben. Als nun das ^ket dort eingetroffen war, wurde es sofort Wnet und das Fehlen des Geldscheines kön nest. Auf telegraphische Anzeige fuhr der Eilenberger Postdirektor mit dem nächstfälligen Me nach, stellte auf der Zwischcnftation Horka L. zur Rede und sagte ihm den Diebstahl den Kopf zu. Angesichts des vorliegenden ^deismaterials legte der ungetreue Beamte ein Mndnis ab, worauf er, nachdem gegen ihn ^fantrag gestellt, vom Dienste enthoben Frivole Rache. Im Zoologischen Garten ^ Muster i. W. sind mehrere wertvolle Tiere Vergiftungserschelnungen eingegangen, vermuiet einen Racheakt. 2, Feuer in der badische» Anillnsabrik. unbekannter Ursache war ein Brand im N 270 „Phthal-Säurefabrikation" derAnilin- Mk in Ludwigshafen (Baden) ausgebrochen, die Einrichtung und die darin befindlichen Estils zerstörte. Das Feuer halte einen Mosionsartigen Charakter. Fortwährend sah s?" blaurote Flammen empor steigen. Der . ^nd verbreitete sich in kürzester Zeit auf das Mje Gebäude. Die Tätigkeit der rasch herbei- k^eu Fabrikfeuerwehc beschränkte sich in der Mptsache auf die Lokalisierung des Brandes. ',7 Schaden soll bedeutend sein. Menschen glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. > Ein großes Fifchsterben ist durch dir ^We Hcchwafferkalastrophe in fast sämtlichen k Bernhard allerdings ahnte den wahren Grund °'er seltsamen Zurückhaltung. - Liebte er doch die Frau an seiner Seite, An Schönheit all' die Jahre mit ihrem Leid zu zerstören vermocht hatten, selbst mit zu JberSnderter Zärtlichkeit, als daß dies zähe Inhalten an einer alten Neigung für diese einem andern ihm unverständlich hätte sein "Nnen. „ .Und setzt, da eine neue frohe Hoffnung sein »N ihr Leben erhellte, jetzt kam ihm aufs neue und Verständnis für das innere Leben des Mers und aufS neue erwachte sein Mitleid ""denselben. gab sich alle erdenkliche Mühe, das alte Merliche Verhältnis wieder herzustellen, die Mch zu seinem Schmerz an der abweisenden Albrechts scheiterte. Tas Gefühl, daß er viel an seinen Bruder U zu machen habe, wollte ihn nicht mehr ver- ja, dasselbe wuchs nach und nach zu Ar fast krankhaften Idee und entwarf Plan rin a zermarterte sein Gehirn, um endlich "e Lösung, eine Sühne zu finden. k. Eines Tages zog sich Frau Hilda in eine A Stube zurück, und als man ihrem Gatten dies "es Mädchen auf den Arm legte, war A-war eine kleine Enttäuschung für ihn, doch das H"gst UM das Leben seiner Frau und dann ^Glücks- und Dankgefühl, daß sie ihm -Mten blieb, drängte alles andre in den ^ergründ. h Die kleine Erna entwickelte sich zu einem ^Men Kinde, daß er ihr den Streich, als Scherr auf die Well gekommen zu sein, den boyrischen Flüssen, namentlich in der fischreichen Attmühl in Mittelsrankrn, verursacht worden. Tort müssen die verendeten Fischs fuhrenweise aus dem Wiesengelände entlang des Flusses emgesammelt und fortgeschafft werden, da der Geruch der toten Fische die ganze Gegend ver pestet. Die Altmühl wird für die Fischerei auf viele Jahre hinaus keinen Ertrag mehr liefern. Eine Wasserhose auf der Donau. Die Bewohner deS bayrischen Ortes Bergheim bei Neuburg an der Donau waren Zeugen eines einzigartigen Naturschauspiels. Den ganzen Tag über herrschte ein orkanartiger Sturm, unterbrochen von starkem Regen. Gegen 5 Uhr nachmittags sahen Leute, die auf dem Felde in der Nähe der Donau arbeiteten, aus dem Eingangs deS Stationshauses niederqelegt waren. Die Bomben wurden unter Wasser gesetzt und so unschädlich gemacht. Sie ent hielten jedoch genug Explosivstoff, um ein ganzes Stadtviertel in die Lust zu sprengen. Von den Tätern, die der berüchtigten „Schwarzen Hand" angehören dürften, fehlt jede Spur. Ein schlimmer Gast. In Odessa ist seit einigen Tagen die Pest aufgetreten. An einem Tage starben 25 Personen. Bimtge Streikunruhen. Bei einem Zu sammenstoß, der zwilchen 800 streikenden An gestellten der amerikanischen Zuckerrafstnerie- gesellschaft in Brooklyn auf der einen Seite und oer Polizei und den Streikbrechern auf der andern Seite stattfand, wurden eine Person Meter Höhs im Gleitflug, weil ihm das Benzin ausgeaangen war und der Motor stehen blieb. Die Landung erfolgte in einer Entkernung von etwa einem halben Kilometer vom Flugplatz. Nachdem der Lustschiffer sich neues Benzin ver schafft hatte, flog er wieder zurück und landete glatt, wenige Meter von der Salle entfernt. GerickrsbaUe. Berlin. Wegen schwerer Körperverletzung hatte sich der Bahnarbeiter Robert Witzig vor der Ferienstrafkammer des Landgerichts zu ver- antworten. W. unterhielt mit dem Dienst mädchen CzeSlar ein Liebesverhältnis, dem die C. aber vor einiger Zeit durch einen Ab schiedsbrief ein Ende machte. Nun beobachtete W. die ehemalige Braut mit Eifersucht, bis er sie tatsächlich eines Tages im Mai am Arme eines andern sah. Um sich zu rächen, begab sich W. tags darauf, mit einem Topf voll Schwefelsäure ausgerüstet, nach der Wartburg straße 17, wo die C. in Stellung war, und schüttete dem Mädchen, das auf sein Klingeln öffnete, die Säure in das Gesicht. Die C. ist bis heute von ihren damals erlittenen Brand wunden nicht völlig hergestellt. W. wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Boulogne (Frankreich). Das Gericht ver urteilte den Soldaten Jakob Boleslas, der an Stelle des in Leipzig wohnenden Franzosen Mehaut die Dienstpflicht in Frankreich geleistet hatte, wegen Urkundenfälschung zu 15 Tagen Gefängnis. Boleslas, der Deutscher ist, wird in Deutschland wegen Beamtenbeleidigung verfolgt. Ä Serlmer k)umor vor Gericht. MuMsahrt der deutschen Zchlachtflotte an der norwegischen Mste. Unser heutiges Bild zeigt deutsche Schlachtschiffe an ter Küste Norwegens. Zur Vornahme von Manöver» und Schiestt-bungen war in diesen Taoen eine deutsche Flotte unterwegs, die aus dem ersten und dem zweiten Geschwader und zwei Aufklärungs truppen bestand. Der Dienst unsrer blauen Jungen während dieses Manövers war wegen des teilweise sehr stürmischen Wetters nicht leicht. Vom Sonntag, den 17. Juli ab, trat eine Pawe ein, die der Flottenchef Exzellenz v. Holtzendorff benutzte, um Strome eine schwarze, turmhohe Wassersäule in wirbelnder Bewegung dahineilen. Die Regen wolken senkten sich tief bis fast auf den Wasser spiegel und wurden mit in die auf und nieder steigenden Wirbel gezogen. Sobald die Wasser hose dem Ufer zunahekam, ergriff sie Aste und Zweige und riß sie mit furchtbarer Gewalt in die Höhe. Während der ganzen Erscheinung wurde donnerähnliches Krachen und Rauschen vernommen. Mit ungeheurer Geschwindigkeit glitt die Wasserhose auf dem Flußspiegel dahin, und in weiter Entfernung stürzte sie endlich in sich zusammen. Gefährliche Schießübungen. Bei Schieß übungen der französischen Küstenbatterie in der Nähe von Toulon sind infolge falschen Zielens schwere Beschädigungen an einer Plantage an gerichtet worden. Eine Granate von 105 Kilo gramm Schwere fiel in die Gärten einer reichen Besitzung auf der Insel St.-Mandrier. Das Geschoß schlug in der Nähe des Schlosses auf, explodierte und zerstörte fast sämtliche Weinstöcke. Ler Bewohner der Insel bemächtigte sich ein allgemeiner Schrecken. Ein schwerer Automobilunfall. Bei Amphion in der Nähe des Badeortes Evian wurden durch ein Automobil, das von Genf kam, die ägyptische Prinzessin Hassan Rassem - Bei, die im Alter von 26 Jahren steht, und ihr Neffe, der Prinz Mandouh, überfahren. Beide sind Mitglieder der Familie des Khedive und halten sich zur Kur am Genfer See auf. Trotzdem der Chauffeur sofort die Bremsen zog, war das Automobil schon über den Körper der Prinzessin hinweggegangen. Die Prinzessin hat mehrere Rippen gebrochen und schwere Verletzungen im Gesicht und sonst am Körper davongetragen. Ein Bombenattentat der „Schwarze« Hand". In London wurde in der Nacht ein Bombenattentat gegen eine Polizeiwache unter nommen. Einer der von einer Patrouille heim kehrenden Polizisten fand vier Bomben, die am zur Erholung für die Besatzungen eine Fahrt durch den Pongusfjord zu machen. Hier wurde den Marinetruppen eine große Freude zuteil. Bei Ball holm passierten die Kriegsschiffe die Kaiserjacht „Hohenzollern", mit der Kaiser Wilhelm bekanntlich seine Nordlandreise unternimmt. Die Schiffe salutierten, die Mannschaften hatten Paradeaufstellung genommen, und während der Vorbeifahrt wurde auf den Allerhöchsten Kriegsherrn ein dreifaches Hurra ausgebracht. getötet, drei lebensgefährlich verletzt und eine große Anzahl leicht verletzt. Dem Kampf wohnte eine nach Tausenden zählende Menge Lei. Die Angestellten der Zuckerrasfineriegesell- schaft werden beschuldigt, auf die Streikenden geschossen zu haben. Der Kassierer der Gesell schaft wurde unter dem Verdacht verhaftet, einen Mann getötet zu haben. Im ganzen wurden etwa hundert Schüsse abgegeben. Gin peruanischer Dampfer verbrannt. Der neue peruanische Dampfer „Huallaga" ist vor der Küste von Peru verbrannt. Drei Ma trosen haben dabei ihr Leben eingebüßt. Die Passagiere und die übrigen Mannschaften find von dem Schwesterschiff „Uncayali" an Bord genommen worden. ^uftsckiffakrt. — Der Präsident von Brasilien Hermes da Fonseca besichtigte in Bitterfeld mit dem brasi lianischen Militärattachö und mehreren andern brasilianischen Herren die Anlagen der Luftfahr zeuggesellschaft. Das Luftschiff „P. VI" unter nahm einen Aufstieg, an dem der Präsident mit fünf brasilianischen Herren, der Direktor der Luftfahrzeuggesellschaft Hauptmann v. Kehler, Regierungsbaumeister Hackstädter, ein Dragoner- osfizier und drei Chauffeure teilnahmen. Nach viertelstündiger Fahrt erfolgte die glatte Landung. Der Präsident äußerte sich sehr befriedigt über die Fahrt. — Am 28. Juli abends gegen elf Uhr ist der Luftkreuzer „M. 111" vom Tegeler Schieß platz bei Berlin aus zu einer Nachlfernfahrt aufgestiegen. Nach etwa 13 Stunden ist das Mililärluftschiff glatt in Gotha gelandet. — Der Flugtechniker Erich Lockner aus Aachen unternahm in Darmstadt mit einer Euler- Flugmaschine einen Uberlandflug, der 51 Mi nuten dauerte und wobei er eine Höhe von 200 Metern erreichte. Er landete aus etwa 120 Das gemeinsame Tagebuch. Das alte Wort, daß Liebe gar leicht in Haß sich verwandeln kann, hat nicht nur zwischen Liebesleuten Geltung, es trifft auch manchmal bei Personen des gleichen Geschlechts zu. Beispiel: Fräulein Töpfer und Fräulein Kauf mann, die sich vor dem Schöffengericht als erbitterte Gegnerinnen ein Stelldichein gaben. „Fräulein Töpfer," sagt der Vorsitzende, „Sie sind der an greifende Teil gewesen. Sie haben Fräulein Kaufmann eine falsche Schlange und eine gemeine Person ge nannt. Dabei haben Sie die Klägerin mit einem Pompadour auf den Kopf geschlagen. Was sagen Sie dazu? — Angekl. Töpfer: Ach, Sie haben ja keene Ahnung nich, Herr Richter, wat det for eene schlechte Person is . . . — Bors.: Wiederholen Sie hier nicht die Beleidigungen, das könnte sehr un angenehm für Sie werden. Waren Sie denn früher mit der Klägerin befreundet? — Angekl.: Na jewiß doch. Det is ja eben die Schlechtigkcet. — Jah-elang waren wir die dicksten Freundinnen. Et jab keen Geheimnis zwischen uns beede. Wat sie erlebte, wußte ick. Und wat ick erlebte, wußte sie. Wir führten sojar een jemeinschaftliches Togebuck, Damals jing sie mit Herrn Wagner, wat jetzt mein Bräutjam is. Er hat nämlich so nach und nach injesehen, wat sie for eene is, deswejen hat er mir den Vorzuch je- jebcn. — Fräulein Kaufmann: Sie hat so lange mit ihm kokettiert und mir verklatscht, bis der Mann, der ohnehin keen floßet Licht is, druff rinfiel. — Angekl. Töpfer: Ick verbitte mir det, Sie .... — Bors.: Machen Sie hier gefälligst keinen Auftritt. Was geschah weiter? — Angekl.: Sie hatte det Tage buch in Verwahrung. Eenet juten Dages kommt mein Bräutjam in jrößte Uffrejung zu mir und macht- mir eene Szenerie, det's beinahe for immer Schluß jewesen wäre. Die Kaufmann hatte ihm det Tage buch zugeschickt. — Vors.: Waren denn darin so ärgerliche Dinge ausgezeichnet? — Fräulein Kauf mann (schadenfroh): Nich zu knapp. Wat die allens erlebt hat — da kann unsereens nich mit. — Angekl.: So schlimm wie die't macht, is et jar nich, aber die Männer sind doch manchmal 'n b.ßken komisch, llbrijens hat sie von sich selber det meiste unter schlagen, sonst stände Ville mehr in dem Tagebuch. — Vors.: Die Übersendung des Tagebuches war also die Ursache Ihres Zusammenstoßes mit der Klägerin ? Angekl.: Sehr richtij. — Das Gericht sah die Sache milde an und verurteilte Fräulein Töpfer zu 15 Nik, Geldstrafe. Ä Kuntes Allerlei. kL Allerlei Wissenswertes. Nach der neuesten Statistik der englischen Regierung be trägt die Weltproduktion an Tee 1256 Millionen Pfund. Hiervon verbraucht Deutschland nur neun Millionen Pfund, nicht mehr als Neusee- — sie ihm gespielt, sehr bald verzieh, selbst als ein Jahr nach dem andern verging und kein Stamm halter mehr erscheinen wollte. Endlich glaubte er nun auch daS Richtige gefunden zu haben, womit er eine Versöhnung zwischen seinem und dem Hause seines Bruders erreichen, und sich mit demselben aufs neue innig verbinden konnte. Erna und Kurt mußten dereinst ein Paar werden! Daraufhin mußte er wirken, daS Ziel er streben, und er verstand es auch, Hilda seinem Wunsche geneigt zu machen, so weit dies bei einem in so ferner Zukunft liegenden Plan über haupt möglich war. Die frohe Zuversicht, mit der Bernhard nun wieder inS Leden blickte, erfüllte sie aber mit freudiger Genugtuung und daS neuerblöhte Mutterglück war ihr ein unversiegbarer Born lang entbehrter Seligkeit. Daß sie seit Ernas Geburt öfter kränkelte und ihre Gesundheit nicht mehr so felsenfest wie vordem war, bereitete ihr allerdings jetzt manch mal eine dunkle Stunde. Mit echt weiblicher Zärtlichkeit, die das Glück und Wohl des geliebten ManneS über alles stellt, war sie jedoch bemüht, demselben solch düstere Ahnungen möglichst zu verbergen. Ihr Zustand war zwar nicht eigentlich besorgniserregend, und es kamen wieder Zeiten, wo sie sich im Stillen ihrer pessimistischen Ge danken schämte, oft aber warf er doch einen großen Schatten, groß genug, um das heitere Licht des kleinen Familienkreises zeitweise zu verdunkeln. Und dieser Schatten wuchs von Jahr zu Jahr, langsam und allmählich, aber doch un aufhaltsam, bis er eines Tages sich als schwarze? Bahrtuch ausbreitete, und das Leben des alternden Mannes in tiefstes Dunkel hüllte. Ein einziger Stern leuchtete ihm in dieser finsteren Nackt; sein Kind, sein kleines ver waistes Mädchen! Um ihretwillen mußte das Leben, das ihm nun so wenig lebenswert er schien, weiter ertragen werden. Für sie mußte er schaffen und sorgen und sie hüten mit doppelter Zärtlichkeit: war er ir doch nun Vater und Mutter zugleich und sie sein einziges Glück, sein Kleinod. Der kleine Wildfang, den er verzog, wurde fick übrigens sehr bald seiner Macht bewußt, und bekam den alten Papa und mit ihm das ganre Haus gründlich unter den Pantoffel. Das Kind verstand es ganz prächtig, seinen oft tehr krausen Willen durchzusetzen. Tante Lottchen, Hildas ältere, unverheiratet gebliebene Schwester, die nach dem Tode der selben nach Altenstein übergesiedelt war, um dem Haushalt vorzustehen, schüttelte oft den Kopf dazu und prophezeite nichts Gutes daraus. Aber ihre Versuche, den Eigenwillen der Keinen Tyrannin zu steuern, fanden stets einen undurchdringlichen Widerstand anihrem Schwager. So mußte sie eben die Dinge gehen lassen, wie sie gingen. Man sagt stets, ein Todesfall kommt selten allein in emer Familie, und wenn einer ins Grab sinkt zieht er den andern nach. Diese unheimliche Sage bewahrheitete sich in Schloß Allenstein zum zweitenmal. Noch kein Jahr war vergangen, seitdem die hohe Pforte der Familiengruft sich hinter den sterblichen Überresten der schönen Hilda ge schlossen. als sie sich abermals öffneten, um einen Altensteiner zu ewiger Ruhe aufzunehmen. Der Mann, der sich im Leben von ihr femgehalten, trotz seiner Liebe, oder vielmehr um seiner Liebe willen, er war der erste, der ihr ins Jenseits folgte, als wollte er dort wenigstens den Vor tritt haben vor dem. der sie im Leben vonein ander getrennt. Albrecht erlag nach kurzem Leiden einer Lungenentzündung, die er fick durch eine Erkältung bei der Jagd zugezogen hatte. Auf die Nachricht von seiner Erkrankung eilte Bernhard sofort zu ihm und eS fand eine, wenn auch nicht mit Worten ausgesprochene Versöh nung statt. Und als Albrecht einige Tage später seine Augen schloß, hinterließ er seinem Bruder ein heiliges Vermächtnis, ein Pfand seiner Bruderliebe, die Sorge für seinen noch un mündigen Sohn. Bernhard war das Vermächtnis des Bruders in der Tat ein heiliges und an der Bahre deS Verstorbenen gelobte er sich, den verwaisten Knaben wie einen eigenen Sohn zu lieben und zu behüten. DaS Leben des Bruders war durch seine Schuld verbittert, des höchsten Glückes, das ein Menschenherz bewegen kann, beraubt wor den, und der lebensfrohe Mann darum früh zeitig zu einem ernsten Greise geworden; und ec hatte ihm das nachgetragen all die langen Jahre hindurch. Wge x cForNepung folgt.!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)