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Ottendorfer Zeitung Vorstand. Klatt Amts s Ko. 92. Mittwoch, den 3. August 1910 9. Jahrgang Amtlicher Teil >8 Lxped. dieser kel« !rricd. »Adle. Ilustriertet Döbeln. ist noch nicht er« m vierer?rit««z immer Lekolz! zetere«. Ierbsld liste« lurerste Massenandrang aus der Wiese. Alle Verkehrs- mitle! mußten bis aufs Aeußerste in Anspruchs hatte eü beim Transport mit richtigem Griffe genommen werben, um den Anforderungen j am Kopfe gepackt, sodaß es von den Äist- Dohna. Der Sohn eines hiesigen Lehrers, der allerhand Reptilien und Amphibien für zum Bau der von hier zwischen der — Für die am Sonntag begonnene Dresdener Vogelwiese war das Wetter außerordentlich günstig. Infolgedessen gab es in den Nach mittags- und Abenstunden einen selten gesehenen schloffen sprang nun weilende Eisenbahner und brachte, obschon über die Schultern Hängende ans Land. Günther in den Teich ihm das Wasser bis ging, die im Wasser nieder. Die Brandursache mittelt. Riesa. Die Arbeiten Herrn Menzel-Lommatzsch >eum ue ioö AuSfühMS unglücklicher Liebe durch Erschießen seinem Leben ein Ende gemacht hat. Es handelt sich hier um einen Kaufmann namens Otto Pilz aus Carlsseld, der zuletzt in Berlin in Stellung war, und ein Fräulein Brandenburg aus Berlin, die beiden jungen Leute werden seit ungffähr virr Wochen vermißt. zu genügen. Recht unangenehm trat dabei der am Sonntag früh begonnene Droschkenkutscher- streiik in die Erscheinung, obwohl die Arbeit geber selbst mit ihren Angehörigen bemüht waren, die entstandenen Lücken nach Möglich keit auszusüllen- — An dem Droschkenkutschsrstreik, der seit Sonntag früh hier ausgebrochen ist, sind e!wa 90 Prozent beteiligt. Einige Unternehmer sollen die Forderungen der Führer bereits bewilligt baden. Ein gewisser Prozentsatz Droschken ist aber nach wie vor im Verkehr, da hier eine Anzahl kleine Betriebe mit über 100 selbst fahrenden Unternehmern vorhanden sind. Weinböhla. Wie leicht beim Gondeln durch Unkenntnis der Rudelhandhabung oder Ungeschick ein Unglück geschehen kann, zeigte sich am Donnerstag nachmittag in der Busch mühle. Dort hatte eine schon etwas ältere Frau mit Kindern die Gondel bestiegen, wurde aber durch die schaukelnde Bewegung unsicher und schien an Land zurückzuwollen. Auf ein« mal verlor sie das Gleichgewicht und stürzte mit Gesicht und Oberkörper ins Wasser, während die Füße in der Ruderbank klemmten. Hilflos trieb sie so in den Teich hinein, trotz vieler dort befindlicher Menschen dachte im IM lei ii« viril Lie „üttenättler Heituvg" Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich i.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Hfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. Schnauderschen Pechfabrik und dem Artillerie depot neuzuerrichtenden Glasfabrik sind bereits in Angriff genommen worden. Man ist jetzt mit den Absteckungsarbeiten für die Fabrikgebäude beschäftigt. Mit dem Bau der Arbeiterwohn« Häuser, die auf einen Teil des 21000 Quadrat meter großen Fabrikareals zu stehen kommen ist schon begonnen worden. Hay da. Im hiesigen Steinbruche wurde beim Abräumen von Erde in einer Tiefe von einem halben Meter ein noch guterhaltener Menschenschädel gefunden. Wildenthal. Im Walde auf Wilden thaler Flur wurden die Leichen eines Liebes paares gefunden, das vor einiger Zeit wegen wir tttir erviettech ostkartel» v. HW sein Terrarium sammelte, brachte in vergangener Woche eine Kreuzotter nach Hause, die er nicht kannte. Ec steckte das gefährliche Reptil ruhig in einen Kasten und erst der Vater erkannte in dem Tier die Kreuzotter. Der Junge Zugtieren unterwegs Wasser geben, wenn die Fahr! gleich weitergeht, aber zu eiskalt und reichlich darf das Wasser nicht sein. Eine Milderung des Kältegrades durch hineinge worfenes Heu ist sehr zu empfehlen, wenn man es nicht aus einer Wasserleitung, wo das Wasser wärmer zu sein pflegt, entnehmen kann. — * Die Heide blüht! Früher als sonst entfaltet die Plauze, die draußen im Walde und auf den Blößen gleich einem grünen Teppich die Blöße der Erde deckt, ihre rötlichen, glocken förmigen Blüten, die gleich Purpurperlen an den feinen Aesten und Stengeln hängen. Die Heide blüht! Der Imker setzt seine letzte Hoffnung auf die Heidetracht, denn die Pflanze ist besonders honigreich und die Bienen sammeln gern den süßen Stoff. Es ist fast die letzte der Blumen, die ihre Blüten der Sommersonne öffnet, wir wissen, cS geht dem Herbst entgegen. Darum stimmt auch die Ecikablüte so traurig und schwermütig, das Jahr schmückte sich mit der Blume der Wehmut. Der Forstmann hat die Heide nicht gern, ja, das kleine, unscheinbare Pflanzlein gilt als Mörder des Waldes. Doch freuen wir uns des sommerlichen Schmuckes, den die Natur uns bietet, wenn die schöne Jahreszeit sich zum Abschied rüstet. —* Waffenmeister. Laut Armeeverordnungs blatt vom 18. v. Mt». heißen die Militärbüchsem macher fortan nicht mehr Büchsenmacher, sondern Waffenmeister. — Selbstjündende Zigarren und Zigaretten. Der Industrie ist es wieder einmal gelungen, dec Steuerbehörde aus legalem Wege sich über legen zu zeigen und ihre Anpassungsfähigkeit an veränderte Verhältnisse darzutun. Die Zigarren« und Zigarettenindustrte hat einen neuen Ausweg gefunden, um die Zündholzsteuer zu ersparen! es werden nämlich neuerdings selbstzündende Zigarren und Zigaretten her gestellt, die an einem Ende mit einer braunen Zündmaffe versehen sind und durch Reibung an einer Reibfläche in Brand gesetzt werden. Dresden. In Weißhennersdorf wurde vorgestern abend die Frau des Gutsbesitzers Reinhold Michel, als sie in einem Fleischer laden Einkäufe besorgte, dort von einem Hunde angefallen, das Tier riß die Frau zu Boden und brachte ihr erhebliche Fleischwunden bei. Aus einem Bein wurde ihr ein großes Stück Fleisch herausgerissen. Nur durch schnelle Hilfe konnte ein großes Unglück verhütet werden. r-Vmi« aden Derr" Herein inKt r M n zahlreiche« zähnen keinen Gebrauch machen konnte, wodurch größeres Unheil verhütet wurde. Leipzig. In der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr stürzte sich eine in der Haydn- straße wohnhafte 36 Jahre alte Kutschersehe» frau aus einem Treppensenster der dritten Etage in den Hof herab. Die Unglückliche er litt einen doppelten Schädelbruch, sowie Arm- und Beinbrüche. Sie wurde noch lebend in das Krankenhaus übergeführt. Der Grund zu dem verzweifelten Schritte ist nicht bekannt geworden. Die Unglückliche ist im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen. Grimma. Gestern früh in der vierten Stunde brach im Sägewerk der Baufirma Robert Barthel hier (Inh. Oehme und Busch) Feuer aus. Das Gebäude brannte völlig MK. MniaiO Manckenrmg. Als Knabe glaubt' ich, Hinterm Wald Berühre der Himmel die Erde bald. Und wieder sehnt ich mich jeden Tag. Zu schau'n, wo der Himmel auf Erden lag. Weit ragt in die Heide ein Baum hinein, Stand halb im Himmel, dort mußt es sein. Doch als ich mich dahin aufgemacht, Wars doch viel weiter als ich gedacht. Da stand ich enttäuscht, ein kleiner Mann. Werde größer dacht ich, aber dann .... Bin nun lang gelaufen durch dick und dünn Bis heul' zum hängenden Himmel hin. Doch immer weiter dehnt sich das Haus, Ich wand'ce und wand're weltein, weitaus: Nur wenn die Sonne im Mittag steht,' Meine Wandersehnsucht zur Ruhe geht. Zu keiner Frage den Sinn gewandt. Hab ich zum Ziele den Weg erkannt. Und find' ich auch nie die Grenzen der Welt, So bin ich doch mitten hineingestellt. ersten Augenblick niemand an Hilfe. Kurz ent- d-r dort mit Familie k. Im M- —* Viehmärkle. Mittwoch, den 3. August Nadeberg, Montag, den 8. August in ^igsbrück und Dienstag, den S- August in Msnitz Die Ursprungsszeugniffe sind mitzu- ^gen. -^ Eiskaltes Wasser ist den Zugtieren H dienlich. Wohl kann man erschöpften Bekanntmachung. Am 1. August ä8. 68. ist der 2. Termin Staatsgrundsteuer flüig und 8Mtk8l608 bl8 15. ^UKll8l 0. an die hiesige Ortssteuereinnahme (Gemeinde st) abzusühren. Nach Ablauf dieser Frist beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren. O11«näorf-Alorit2äork, den 29. Juli 1910. _ Der Gemeindevorstand. mrarl. ckaönert und H. s Erscheinen Vorstand. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Vkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. Produktenpreise. Dresden, 1. August. Preise in Mark. I. An der Börse. Weizen pro 1000 lcz netto weißer — bis — brauner 74—78 lrx 211—219, do feuchter (70—74 lcx.) — bis —, russischer, rot 220 bis 228, Kansas — bis —, Argentinier 220 bis 225 Amerikan. weiß 245 bis 252, Roggen, pro 1000 kz netto, sächsischer (70 bis 74 152-158. russischer 166—170. Gerste pro 1000 kg. netto, sächsische 156 bis 169. schlesische 162 bis, 175 posener 159 bis 170 böhmische 179—190. Futtergerste) 124—132 Hafer, pro 1000 KZ netto: sächsischer 16- bis 167. Mais pro 1000 kx netto: Cinquantine alter 174 —180, do. neuer — , Laplata gelber alter 160—163, Rundmais, gelber alter 152—156, do. neuer feuchter — bis —. Erbsen pro 1000 kx netto: Futterware 160 bis 180, Wicken, pro 1000 netto: sächsische 168—180. Buchweizen, pro 1000 kx netto, inländischer und fremder 180—185. Leinsaat pro 1000 netto feine 330,0—335,0, mittlere 345,0—355,0. Rüböl.pro 100 lcg. netto mit Faß, raffiniertes 60. Rapskuchen, pro 100 lcg (Dresdner Marken) lange 13,50. Leinkuchen pro 100 KZ (Dresdner Marken), 1. 18,50 2. 18,00. Futtermehl 11,80—12,00 Weizen« kleie, pro 100 kg netto ohne Sack (Dresdner Marken, grobe 10,00—10,20, feine 9,90 bis 9,40. Roggenkleie, pro 100 netto ohne Sack (Dresdner Marken) 10,80 bis 11,00, Feinste Ware über Notiz. Die für Artikel pro 100 KZ notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 irx. Alle anderen Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 50000 kz. II. Auf dem Markte: Kartoffeln 10 K§) —, , Mark. Sparkasse Üttenssorf-Moiltzssott verzinst Einlagen mit 3'/, «/« und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 1—5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten Einlagebücher fremder Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Schlachtvieh -Preise, am 1. August 1910. Zum Auftrieb waren gekommen: 66 Ochsen 16 Kalben und Kühe, 66 Bullen, 1140 Kälber 174 Schafe und 1635 Schweine, zusammen 3097 Schlachtstücke. Es erzielten für 50 Kilo Ochsen Lebendgewicht 29—45 Mk- Schlachtgewicht 75 —84 Mk., Kalben und Kühe Lebendgewicht!32—45 Mk., Schlacht gewicht 63—77 Mk., Bullen Lebendgewicht 35-48 Mk., Schlachtgewicht 65—78 Mk. Kälber Lebendgewicht 44—55 Mk., Schlacht gewicht 74—85 Mk. Schafe Lebendgewicht 34—45 Nik. Schafe Schlachtgewicht 50 bis. 85 Mk-, Schweine Lebendgewicht 46—54 Mk Schlachtgewicht 62— 70Mk. Sertlirhrs und Sächsisches. Vttenvorf-Vkrilla, den 2. August jyw- —* Bei der hiesigen Sparkasse wurden Monat Juli 193 Einzahlungen im Betrage °°n 23 544 Mk. 46 Psg. und 89 RÜck- Ulungen im Betrage von 16 871 Mk. bewirkt, ^tr Kaffenbcstand bezifferte sich am Schluffe d-s Monats auf 19 089 Mk. 11 Psg. August! Der Monat August hat gestern W Zepter in die Hand genommen. Der August, der nach dem christlichen Kalender der Monat des Jahres ist. stand bei de» alten Minern an 6. Stelle, weshalb er bei ihnen ^MiS genannt wurde. Diesen Name» ver- kuschle er jedoch später mit seinem jetzigen Ehren des Kaisers Augustus, der in diesem Nonat von besonderen Glückssällen betroffen ^urde. Auch die Namen Ernte-, Aehren- und Wmonat, die Karl der Große ihm beilegte, ^gt der August wohl mit recht. Am meisten Apsinden dies die Landleute, die jetzt, vom Msherrn bis zum unterstern Gesinde herab, Hne Ausnahme in aller Frühe sich vom Lager 'Heben und schon einige Stunden schwerer "ldeit hinter sich haben, wenn die Städter ^4 schlaftrunken in die Morgensonne blinzeln. jum Eintritt der Dunkelheit regen sich die Hände und Füße, ost stundenlang den "bohlen der Sonn« ausgesetzt, indessen der ^hlhabende Städler die Hitze des Augusts in balliger Waldsommerfrische, an kühler See ^'k im eleganten, mit allen Komfort einge. Meten Bade zu überwinden sucht. Die Hausfrau spürt den Erntemonat insofern, als "s noch mit dem Einlegen von Bohn«», Gurken usw. beschäftigt ist. Nach den immer Beachtung findenden Bauernregeln läßt ,4 vom August auf den folgenden Winter Meßen, denn es gilt von ihm: Ist August im Mang heiß, bleibt der Winter lange weiß. — August viel Höhenrauch, folgt ein strenger Mec auch. — Wer im Heu nicht gabelt, Aornschnitt nicht zappelt, im Lesen nicht ^h aufsteht, der sehe zu wie eö im Winter Wegen Abhaltung von Schießübungen ^ scharfer Munition wird da« im Gefahren- Ernch des Infanterie-Schießplatzes bei Glavsch- liegende, durch Warnungstafeln kenntlich Kachle Gelände vom 8. bis mit 13. August Mch von 7 Uhr vorm. bis 2 Uhr nachm. Werrt. Das Betreten dieses Geländes ist Lebensgefahr verbunden und daher ver dien, »lleii Se^IIler«iig;>lrei;en