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Ottendorfer Zeitung o - s Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend, ü - s Amts- D Klatt lü, y Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. II S des Gemsinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag der Fa. h. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Vkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. 85. Sonntag, den 17. Juli 1910 9. Jahrgang. Amtlicher Teil. Uebung der Pflichtfeuerwehr Sonntag, den 17. Juli 1910, früh « Uhr vor km Loss. Fernbleiben ohne Entschuldigung bez. ohne genügenden Drund wird bestraft. Der Vorsitzende des Feuerloschverbandes Richter, Gemeindevorstand. Vertlichrs und Sächsisches. Dttendsrf-Dkrtlla, den :s. Juli „zo. —* plr. Frirdhofschänder. In der letzten Zeit sind wiederholt Blumen vom hiesigen Friedhof entwendet worden. Die Frevler scheinen sich gar nicht bewußt zu sein, daß Friedhofrsäiänduugen nur mit Gefängnis bestraft werden. Im Verdacht stehen mehrere Personen und sind diese Zeilen hoffentlich genügend Warnung. Aber auch da« den Friedhof besuchende Publikum kann wesentlich dazu bei tragen. daß derartige Zerstörungen erschwert Würden. Andererseits wäre aber auch das Schließen der Friedhofstüren während der Nacht ein wirksame» Abwehrmittel und daher in Erwägung zu ziehen. —* 12. Deutsche» Turnfest in Leipzig. Die städtischen Behörden haben ihre Zustimmung zur Abhaltung de» 12. Deutschen Turnfestes in Leipzig gegeben. Es fand daher unter dem Vorsitz de» Herrn Geheimen Sanitätürat Dr Jerd. Götz die erste Sitzung in dieser Sache statt. Man wählte einen vorläufigen Aus schuß und al» Festplatz den großen Meßplatz. Radeberg. Die Stadtverordneten genehmigten einen Nachtrag zurOrtSschulordnung, Nach welchem dem unverheirateten und ver heiratet gewesenenen Volkaschullehrern da» Wohnung»geld in voller Höhe bewilligt werden kann, wenn Bedürfnis dazu nachgewiesen wird. Schandau. Bei den hier und in der Umgegend aufgetroffenen Gewitter ging im Prebischtorgebiete, in der Richtung nach dem Troßen Winterberge zu, ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Die hereinstürzenden Wasser- Mafien setzten nach kurzer Zeit die Bezirkastraße vom Wagenplotze am Fuße de» Pr-bischt»«» dis zur Herrnskrelschener Mühle derartig unter Wasser, daß die Lohnfuhrwerke sofort in der Richtung nach der Rainwiese zu fahren und weit über hundert Touristen Schutz auf den Anhöhen suchen mußten. Diese Wafiermaffen stauten sich Ml den Hirrnskretschener Brett- Mühlen. zerrissen die Straß», zumal sie Tlämme, Strinbiicke, Bäum», Telegraphen, stangrn uf«. mit sich führten. Der Wolken- druch hielt über «ine halbe Stunde an. Leipzig. Dem in der Stahlfed»rfabrik von Le, Nachfolger in L.-Plagwitz beschäftigten Id Jahre alten Laufburschen R. sind am Donnerstag mittag halb 13 Uhr im Keller v»m Grundstück Peterstlaße 1 (Casä National) 8ä0 Mk. bestehend in 8 Noten ä 100 Mark und ein Fünszigmarkschein, gestohlen worden. Der Bursche Hal da« Geld im Postscheckamt Um Augustusplatz erhoben. Er wurde dabei von einem Unbekannten angesprochen, der ihn bat. mit nach der Krimmaischen Straße zu kommen, um beim Transport einer Werkzeug- k'stt behilflich zu sein. Der Laufbursche ist schließlich auf Drängen de» Unbekannten mit- gegangen. Der Unbekannte hat den Jungen m den tiefen Keller von Peterüstraße 1 ge führt, wo die Werkzeugkiste stehen sollte. In btM finsteren Keller hat der Bursch- dann mm Mappe auf Geheiß de» Unbekannten auf 'lne Kiste gelegt. Plötzlich ist der Unbekannte verschwunden gewesen und mit ihm die Mappe, die da« Geld enthielt. Die Mappe wurde >pät«r in dem genannten Grundstück wieder ungesunden. Sie war leer. Da» Geld «ar fort. Es ist anzunehmen, daß der Unbekannte den Laufburschen beobachtet hat. wie letzterer das Geld im Postscheckamt erhoben hat. Der Beschreibung nach derselbe Unbekannte hat nämlich schon vor einigen Togen versucht, einen jungen Mann, der 10000 Mark bei sich trug, fortzulocken, doch ist dieser zu seinem Glück nicht auf die Vorschläge de» Unbekannten ein gegangen. Glauchau. Eine Waldschule für kränkliche Kinder wird hier errichtet. Für diese Ferien sollen etwa 40 der kränklichsten Kinder im dortigen städtischen Walde untergebracht werben, weshalb der Stadtrat dort eine Baracke errichten läßt. Im Anschluß daran soll der Wald- ausenthalt fortgesetzt und der Unterricht im Walde, bei ungünstiger Witterung in der Baracke, fortgesetzt werden. Die Kinder werden auf Stadlkosten verpflegt. Stolpen, Ein hiesiger Fleischer Paul Schöne schlachtete zwei Schweine, die zusammen aufgewachsen waren. Bei dem einen zeigte sich nach dem Oeffnen, daß es vier Magen hatte. Die drei überzähligen Magen waren größer al» der normale Magen. Diese» Schwein, da» ganz gesund war, hatte mit dem andern um die Welte gefressen, doch war es in der Größe zurückgeblieben, dafür hatte es einen dicken Hängebauch. Neustadt i. Sa. Ein Verbrechen, da» an da» Bombenattentat in Friedberg erinnert, wurde in LangburkerSdors bei Neustadt entdeckt. Man sand in der dortigen Fabrikfiliale der Firma Weigelt u. Söhne au» Neustadt eine geschickt angelegte Explostonsvorrichtung, durch die das Gebäude in die Luft gesprengt werden sollte. Kurz nach der Entdeckung «r- gliff einer der Inhaber die Flucht. Man glaubt, daß sein Verschwinden im Zusammen hänge mit dem Verbrechen steht. Der Bruder de» Entflohenen wurde verhaftet. Auf einem kirekkok in äe* fremäe. lieber fremde Gräber und Leichensteine Schreit ich allein im Abendscheine. Hab' ich die Schläfer drunten gestört? Haben sie mein fragend Wort gehört? Mir ist, al« könnt ich in süßem Grauen Durch Schollen und Särge Hinunterschauen, Mitten hinein in die stille Stadt, Wo alles Reisen ein Ende hat. Wie vieles Leid, wie viele Trauer Innerhalb jener engen Mauer! Hinter der eisernen Gittertür Wie manche Gebete, Gelübd' und Schwör'! Ach! der menschlichen Liebe ist nirgends so Als hier am letzten Wanderziele; (viele, Ihre Rosen^und Dornen streut sie mild Ueber das tränenreiche Gefild- Nur nicht ohne Liebe allein verderben, Nur nicht in der Fremde siechen und sterben, Von MielltngShand gehegt und gepflegt, Mit offenem Äug' in den Sarg gelegt. Und sollt' ich sie lebend nicht Wiedersehen, Die Heimat, so möcht' ich drin sterben gehen Und ruhen bei meinem Mütterlein, — Nur nicht in der Fremde, nur nicht allein! Chemnitz. Die Stadtverordneten lehnten eine RalSvorlage ab, in der 200000 Mark für die Erweiterung des Personentunnrls vom Hauptbahnhof nach dem Sonnenbergviertel gefordert wurden. Die Angelegenheit hat schon verschiedene Male da« Chemnitzer Stadt- parlrment beschäftigt und ist auch im Land tage schon besprochen worden. Durch diesen Tunnel würde sich eine Erweiterung de» Empsangrgebäude» erübrigen. Jöhstadt. Nm Mittwoch zog über unsere Gegend unter heftigen elektrischen Entladungen und Schloßenfall ein heftiges Gewitter, bei dem in Grumbach ein Blitzstrahl den Kirchturm, ein anderer ein Hau» getroffen hat, ohne glücklicherweise zu zünden. Dagegen wurde eine vom Schicksal arg heimgesuchte Dame vom Blitz gelötet. Nachdem der Aermsten bereite vor 10 Jahren infolge eines Falles beim Tanzvergnügen ein Bein abgelöst und durch ein künstliches ersetzt worden war, sollte dem armen Geschöpf in den nächsten Tagen auch noch das andere Bein noch abgenommen werden. Der Blitzstrahl hat demnack in diesem Falle einem bejammernswerten Dasein nur ein erwünschtes schnelles Ende bereitet. In demselben Ort wurden zwei beim Wiederaufbau eines früher infolge Blitzschlags agebrannten Hauses beschäftigte Maurer leicht grstreift und durch den Lustdruck zur Seite geschleudert. In Satzung wurde ein Haus durch einen sog. kalten Blitzstrahl derart demoliert, daß e» geräumt werden mußte Di- Schloßen haben teilweise argen Schaden an den Fluren ange richtet. Freiberg. Nach dem Genuß sogen. Blählinge ist im nahen ErbiSdorf die sechsköpfige Familie d-S Schuhmachers Kellner unter sehr bedenklichen Erscheinungen von Pilzvergiftung erkrankt. Zuerst stellten sich bei der Frau und den vier Kindern heftige Krampfanfälle und dann Delierien ein, und im Laufe der Nacht erkrankte auch noch der Mann unter den gleichen Anzeichen. Alle sechs Personen befinden sich nach ärztlichem Ausspruch in höchster Lebensgefahr. Im Laufe des gestrigen Tages Produktenpreise. Dresden, 15. Juli. Preise in Mark. I. An der Börse. Wetzen pro 1000 kg netto weißer — bis brauner 74—78 kx 200—208, do feuchter (70—74 lex.) — bis —, russischer, rot 208 bi» 215, Kansas — bis —, Argentinier 205 bi» 214 Amerika», weiß 245 bis 252, Roggen, pro 1000 kg netto, sächsischer (70 bi» 74 kx) 147- 153. russischer 159-162. Gerste pro 1000 kg. nett», sächsische 156 bi» 169 schlesische 162 bi«, 175 posener 159 bi« 170 böhmische 179-190. Futtergerste 116—130 Hafer, pro 1000 kg netto: sächsischer 157 bis 163. Mai« pro 1000 kx netto: Cinquantine alter 162 — 170, do. neuer , Laplata gelber alter 160—163, Rundmais, gelber alter 152—156, d». neuer feuchter — bi» —. Erbsen pro 1000 kx netto: Futterware 160 bis 180, Wicken, pro 1000 kx netto: sächsische 168—180. Buchweizen, pro 1000 k§ netto, inländischer und sremder 180—185. Leinsaat pro 1000 kz netto feine 330,0 — 335,0, mittlere 345,0—355,0. Rüböl.pro 100 kg. netto mit Faß, raffiniertes 61. Rapskuchen, pro 100 KZ (Dresdner Marken) lange 13,50. Leinkuchen pro 100 kg (Dresdner Marken), 1. 19,50 2. 19,00. Futtermehl 11,80—12,00 Weizen, klete, pro 100 kx netto ohne Sack (Dresdner Marken, grobe 9,80—10,00, feine 8,80 bis 9,20. Roggenkleie, pro 100 kx netto ohne Sack (Dresdner Marken) 10,60 bis 11,00, Feinste Ware über Notiz. Die für Artikel pro 100 kx notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 kg. Alle anderen Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 10000 kg. II. Auf dem Markte: Kartoffeln 50 kx) 1,80 , Mark. trat eine geringe Besserung ein, so daß man nun hofft die Erkrankten am Leben erhalten zu können. Stauchitz. Jener unbekannte Unhold, der sich am 8. Mai dieses Jahre» an einem 7jährigen Mädchen und an demselben Tage bei Maulitz an einem 13jährigen Mädchen in schamloser Weise vergangen und im ersteren Falle al» Lehrer ausgegeben hatte, wurde von der Gendarmerie in der Person eine« 30 Jahre alten Tischlers au» Schrebitz ermittelt. Annaberg. In der letzten Zeit wurde im Erzgebirge wiederholt falsche« Geld au«« gegeben. Jetzt scheint man den Verfertiger in der Person eines Arbeiter« ermittelt zu haben, in dessen Wohnung Schmelzwerkzeuge vor gesunden wurden. Falkenstein. In der Schmiederei des Herrn Louis Schädlich zersprang plötzlich an einer im vollen Gange befindlichen Schmirgel maschine eine neue Scheibe in mehrere Stücke. Ein Scherbenteil traf einen in der Nähe arbeitenden Gehilfen mit furchtbarer Gewalt an den Unterleib und verletzte in schwer. Kirchrnnachrichten. Sonntag, den 17. Juli. Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Pfarrer er». Schneider. Medingen. Vorm 8 Uhr: Lesegottesdirnst. Großdittmannsdorf. Vorm. r/,11 Uhr: L-segotteüdienst. Schlachtvieh-Preise, am 14. Juli 1910. Zum Auftrieb waren gekommen: 18 Ochsen 8 Kalben'und Kühe, 23 Bullen, 1302 Kälber 193 ISchafes und 1949 Schweine, zusammen 3494 Schlachtstücke. Es erzielten für 50 Kilo Ochsen Lebendgewicht 31—48 Mk. Schlachtgewicht 73 —84 Mk-, Kalben und Kühe Lebendgewicht 32—45 Mk., Schlacht gewicht 63—77 Mk., Bullen Lebendgewicht 35—48 Mk., Schlachtgewicht 65—78 Mk. Kälber Lebendgewicht 45—55 Mk., Schlacht gewicht 74—86 Mk. Schafe Lebendgewicht 34—45 Mk. Schafe Schlachtgewicht so bi«. 85 Mk., Schweine Lebendgewicht 44—52 Mk Schlachtgewicht 60—69 Mk. SISftL! Mewlyer kinlach, de» Lasten l.r- M. »elsmltzerkinsach.aunlk. .. i,rs., Lagerbier „ r,7-.. pikner „ r,7-„ »eisewltz Wm r,rs„ keisewly Müncher r,rs„ empfiehlt lrkd; yierdsnälnng, Ming«. Lei»1»er S,SV Mik. gibt abj