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ohn, Berlin! s sich „Die 10 für die h, daß dis siab streben, s bewältigt rkademie be- m Einfluß verschieden» gsfächer. nur drei» noch zwei» male Taktik Es ist wi rst au4 stst t zweifellos -owobl Ge ste für den mmer doch ntlichsn sol- aber in der le so große es leicht e in diesen »lagen find, c andre, die weit befiel urücköleiben lediglich an l beute nach andres als s der Ser ver Jahre das ganze Beherrschung edingt sehr sie ist dis angewandte chende Be- ie versuch?' fükrte java wird. Die er formalen ?s für daS Infanterie, Zei der Be es sich u« Darstellung Maschinen- des Feld- Nach ihren der ich auf daS en bei den adung und 'zog. ^is zeigte in daß auf und nur urde. Wer :te von der waren die chte. EinS hat die Be- cigen Kriege fichten Aus' am men nur In daS Prüfung?' Sie sollten trnittel S und einen eten Nord' ^cherpröfung :nd rusfischl rche kleinere en aus der ht unerheb- Aus allen »ervoc, daß -Prüfung in ce wachsen, icht zu Un- ^äeüter. reiche Erk' zufiele, alS jauspislerin, KreiS gl' lemer Bor« erem Spott Bemühungen lls den ein« mein Erde ion verband , denn das msend Mark zmütig nach l das Blatt, ld warf eS Handel -- c, daß der ch durch die e er unser' »diente diese n mit ver« er Antwort- inmal bitter Heu Handel, trieb m, zu dir; e an mm Geständnis oe, die miw seren reißen t, denn du ^!ak unci -ferN. Graf Zeppelin Ritter des Ordens lilwue I» Zu den zahlreichen Mren Ehrungen, mit denen der Eroberer der M, Graf Ferdinand Zevpelin, in den letzten Dren bedacht wurde, ist jetzt eine neue hohe Mzc-ibnung hinzu getreten. Kaiser Wilhelm hat M greisen Erfinder zum stimmberechtigten Ritter 's Ordens pour Is möri s für Wissenschaften Künste ernannt. — Wie gleichzeitig amtlich Mntgegeben wird, ist auch ein Ausländer, Mich der vormalige Königliche Astronom am M Tir David Gill in London, zum auswärti- Ritter des vorgenannten Ordens ernannt langsam, müden Schrittes, trat Fräu- Lartkopf ein. unverkennbare Ausdruck inneren und M Gebrochenseins lag über ihrer ganzen Üeer imck filotts. s —Ter Panzerkreuzer „v. d. Tann", der ! suf der Werft von Blohm und Voß erbaut ist, da? erste Schiff seiner Gattung, das mit Tirbinen ausgerüstet ist und zurzeit das größte Wff der deutschen Marine überhaupt, ist von Schaden unter der Handelsflagge in Kiel ein- iÄufen. — Um den Seefahrern dis Mitteilung ihrer Beobachtungen, die für die Schiffahrt von «resse find, zu erleichtern, läßt das Reichs- -Mwsamt Postkarienforwulare mit eutsprechen- M Vordruck an die Schiffsführer verteilen. Arie Postkarten, die mit der vorgedruckten Messe eines der Kaiserlichen Küstenbezirks- Mer, mit dem Dienststempel dieser Behörde mit dem Vermerk „Reichsdienstsache" Ver ben find, sind zur portofreien Beförderung im Alande zugelassen. -Nach einer Entscheidung des Handels- Msters wird vom 1. Oktober d. ab die «rstchtsdauer an der königlichen höheren Mchinenschule und an der königlichen höheren und Maschinenbauschule in Kiel von °^arf fünf Semester verlängert. daß unsre Linie über keinerlei Vermögen '^Vügen hat. Mehr noch aber hielt mich / s^'surcht vor deinem Zorn zurück, ich wußte, f« "h kein Verzeihen des Geschehenen bei dir A würde, und deshalb schwieg ich." peinliche Sülle entstand, nachdem Thilo Mit düster gefalteter Stirn starrte 'M"" Ulrich auf den Brief seines Sohnes, noch Rechten hielt — stand darin ' daß Wch ihn die Furcht zurückgehalten, M offen zu gestehen — die Furcht M dem unversöhnlichen Zorn seines Vaters? U "Uch Thilo beugte sich dieser Furcht? — ^'vielleicht Mes oder wenigstens vieles gekommen, wenn er es verstanden, L nur Furcht, sondern auch Liebe und M'Men emzuflößen — ? Seiner herrischen, ^"' Widerspruch duldenden Natur war frei- tzbnM jetzt jede weichere Regung srcmd — der Tod des einzigen Sohnes 'M erschüttert, allein sein eiserner Wille dm Schmerz überwunden — jetzt aber «iM' 'n seinem streng verschlossenen Herzen !j«''Sentkmliches Empfinden auf, wie ein heim- Wunsch, ein unklares Verlangen nach F Etwas, das ihm nie zuteil geworden. — ^'vtzlich richtete er sich auf — er hörte ^ie 'm Korridor gedämpft sprechen — V^Mopf!" murmelte er, erwartungsvoll Tür blickend, die. langsam geöffnet , Tistanzritt Lüdsritzbucht—Berlin. Die Meritzbuchter Ztg.' berichtet: „Seit mehreren Maien ist in Lüderitzbuchter Sportkreisen der M eines Distanzrittes von hier nach Berlin ..Mrterung gezogen worden. Dieser Plan zM jetzt verwirklicht zu werden, und zwar Mächtigen die Herren Freytag und Brügge- . ihn auszuführen. Voraussetzung ist Mllich, daß diese Herren in Sportkreisen die d» ^'chaffung der Reittiers und zur Deckung Unkosten nötige Unterstützung finden. Aus Mbuk wird berichtet, daß dortige Pferde- Wn lebhaftes Interesse an dieser Sachs Men und auch zur Tragung eines Teiles eßMlen bereit find." Dieser Distanzritt von Mivestasrika nach Berlin dürfte eine sportliche Mng ersten Ranges sein und den berühmten " Paris—Peking noch Übertreffen. r Tragöde eines jungen Offiziers. Als Leutnant Viebig vom 20. Infanterieregiment . «Ittenberg mit Kameraden in seiner Woh- A ein Fest feierte, fiel ihm beim Niedersetzen h Sofa eine kleine Browningvistole aus k Tasche. Er griff nach der Waffe, dis sich M"nse!bm Augenblick entlud und ihm beide Mn durchbohrte. Die Kugel war seitwärts sM? rechte Auge gedrungen, durchschlug die M und zerriß auch das linke Auge. Lebens- besteht nicht, doch ist der junge, lebens- Offizier auf beiden Augen erblindet. einem Bullen aufgejpieht. Ein Wer Unglücksfall ereignete sich auf der hMWschaftlichen Ausstellung in Hamburg, 2. Juni eröffnet worden ist. In der Mniehabteilung stieg der Futtermeister Bauma M Barriere, um zu dem Gepäckraum zu MMn. Plötzlich wurde er von einem Bullen H»-Mten angefallen, aufgespießt und in dis geworfen. Der linke Oberschenkel und der ^ Kurden ihm aufgerissen. Ec wurde ins "enhaus gebracht. ^Arvolvxmjtxietat auf Gilzugpafsagiere. MM um 11 Uhr nachts in Schwerte ein- Eilzug Köln—Münster wurde kurz geschossen. Die Kugeln drangen Abteil dritter Klaffe, wo ein Reisender MMngen im Gesicht erlitt. Die Eisenbahn- hat 300 Mk. Belohnung ausgesetzt. Militärische Ausbeecher. Aus der Bremer Milsiär-Arrestanstalt find drei Soldaten des 75. Infanterie - Regiments ausgebrochen. Den Rädelsführer hat ein wegen mehrfacher schwerer Straftaten vorbestrafter Soldat gespielt. Dieser hatte aus seinem Fenstergsiter zwei Eisen- stangen ausgebrochen und mit diesen eins Öffnung in die Mauer gemacht. Ec war zum Ausgang des Gefängnisses gelangt, auf den die Zellen türen münden. Wt den Eisenstäben zertrümmerte er hier die Schlösser zweier anliegender Zellen und forderte dis beiden Insassen zur Teilnahme an der Flucht auf. Alle drei gelangten dann durch das Fsnster dex ersten Zelle ins Freis. Als die Flucht entdeckt wurde, wurden sofort Polizeihunde ausgsschickt. In einer Lande im Hacker, hatte um 11 Uhr vormittags eben den Unterricht begonnen, als ein Blitzstrahl durchs offene Fenster hereinfuhr, die elektrische Lamps umkreiste, haarscharf an den Köpfen zweier Schüler vorüberqing und dann auf dem gleichen Wege durchs Fsnster ins Freis zurückkehrte. Der Lehrer und dis elf anwesenden Schüler blieben völlig unversehrt, nur an der Lampe wurden die Kohlenstifts zertrümmert. (Merk würdig ist es, daß der Lehrer während eines Gewitters bei offenem Fenster unterrichtete!) Gin nrunjähriuer Brandstifter. In Ssypsnseld in Mittelstarken wurde ein neun jähriger Bauernjunge festgenommsu, dec einge stand, eins ganze Reihe von Brandstiftungen aus Mutwillen begangen zu Haden. Znm Besuch des der VeWer am Uüiserhsse. Der Einzug in Potsdam. Neuenlander Felde wurde später der Rädels führer erhängt aufgefunden. Ein zweiter Soldat, der übrigens nur uoch zwei Tage zu verbüßen hatte, stellte sich freiwillig der Polizei. Schwere Automobilunfälle. Ein Auto mobil, in dem sich ein Offizier mit seiner Gattin befand, stürzte auf der Fahrt auf den Semme ring mehrere Meter tief über die Straßen böschung hinunter. Das Automobil wurde zer trümmert. Der Chauffeur wurde tödlich, der Offizier und seine Gattin leichter verletzt. — Auf der Chaussee bei Berterrose und Eschwege scheuten die Pferde des Oberförsters Seiler aus Ershausen vor einem Automobil.' Der Wagen stürzte in den Chauffeegraben und begrub den Oberförster und den Kutscher unter sich. Ober förster Seiler erlitt schwere Verletzungen und einen Beinbruch. Der Kutscher war sofort tot. Den Führer des Automobils soll keine Schuld treffen, da er nur ein langsames Tempo ein gehalten haben soll. Gaunerfrschheit. In Zapfendorf wurde ein „blinder" Passagier aus dem Hofer Schnell zuge heraus ins Stationsgebäude geführt. Wäh rend der Stationsvorsteher noch einmal auf den Perron hinausgrhen mutzte, plünderte der Gauner in aller Ruhe die Stationskasse aus und wurde gerade noch gefaßt, als er mit seiner Beute ver schwinden wollte. x Btttzschlag i« eine Schule. Die Schüler der ersten Realklasse in Sulzbach i. O. schwebten dieser Tage bei einem Gewitter, das von einem starken Hagelschlag begleitet war, in ernster Lebensgefahr. Der Lehrer, Assistent Bon Frau «nd Sohn ermordet. In Brtnitz bei Prag wurde der Grundbesitzer Roubitsch ek von seiner Gaitin und seinem Sohn ermordet. Er war auf dem Viehmarkt, wo er 2000 Kronen eingenommen hatte. Außer dieser Summe werden noch fünf Sparkassenbücher über höhere Beträge vermißt. Die Mörder wurden verhaftet. Umfangreiche Unterschlagungen wurden beim Militärfiskus in Venlo (Holland) auf gedeckt. Ganze Waggonladungen von Aus rüstungsgegenständen sind gestohlen worden. Reithosen, Stiefel, Wäschestücke, Betten, Lebens mittel usw. wurden beschlagnahmt. Uber fünfzig Militär- und Zivilpersonen kommen als Diebe und Hehler in Betracht. Mehrere Ver haftungen wurden bereits vorgenommen. Brand in einer Gasanstalt. In den Gaswerken von Birmingham (England) brach ein Feuer aus, das einen mit 8000 Gallonen (32 000 Liter) Teer gefüllten Behälter in Brand setzte. Die brennende Flüssigkeit ergoß sich in den Fluß und drohte verschiedenen Straßen große Gefahr. Die Feuerwehr konnte nur die angrenzenden Häuser schützen, gegen die lodernden Flammen auf der Oberfläche des Wassers war sie machtlos. Schließlich starben diese von selbst ab, ohne viel Schaden getan zu haben. Indessen waren die Feuerwehren aller umliegenden Fabrikstädte nach der Brandstätte berufen worden, und die ganze Stadt befand sich in großer Aufregung. Blutige Mrelkunruhrn in Schottland. Auf dem Halteplatz von Kinniel in Schottland kam es zu einem schweren Zusammenstoß zwischen streikenden «vnd nichtstreikendsn Holzarbeitern einerseits, sowie Valizribeamtsn anderseits. Dis Ausständigen griffen, mit Stöcken und Swür- stangen bewaffnet, die Arbeitenden an, die Polizei trat ihnen entgegen und wurde nach deftigem Kampfs überwältigt. Dann trieben die Aus ständigen die Arbeitenden nach allen Richtungen auseinander und schlugen sie nieder. Fünfzig Personen sind schwer verletzt worden. Blitzschlag in Vie Moschee zu Cordoba. Ein Gewitter hat in der spanischen Stadt Cordoba arg gehaust. Der Blitz schlug dort in den Turm der weltberühmten Moschee und beschädigte ihn nicht unerheblich. Während des Unwetters war die ganze Stadt auf den Beinen und in höchster Aufregung. Gin russisches Unterseeboot gesunken. Das russische Unterseeboot „Forel" ist, als es in den Hafen von Wladiwostok bugsiert wurde, gesunken. Es gelang in der Nacht, das Boot zu heben und in den Hafen zu bringen. Von der Besatzung ist niemand ertrunken. L.-lMsM-fk-Akrt.. — Professor Lodd aus Amherst (Amerika) und drei Gesäbrten entgingen bei einer Ballonfahrt mit knapper Not einem grausigsn Tode. Nach Mel dungen amerikanischer Blätter kam der Ballon fast direkt vor einem mit vollster Geschwindig keit daherbrausenden Ervreßzug in der Nähe von Massachusetts zur Erde Durch einen glück lichen Zufall stand die Gondel jedoch noch wenige Zoll von dsn Schienen entfernt still, so daß die Lustschiffer tatsächlich dem Tode um Haaresbreite entrannen. Gericktskalle. 88 Berlin. Das Kammergericht hat be züglich der Führung von Adelsprädikaten eine grundsätzliche Entscheidung gefällt. Frau v. F. war angeklagt worden, weil sie unbefugt das Adelsprädikat Freifrau Mrs. Das Herolds» amt, das seit 1855 die Adelssachen selbständig zu bearbeiten hat, hatte der Polizeibehörde er klärt, daß Fcan v. F. kein Recht habe, sich Freifrau ru nennen. Sowohl das Schöffen gericht als auch die Strafkammer erkanuten gegen Frau v. F. auf eine Geldstrafe. Die Strafkammer hatte sich der Auffassung des Reichsgerichts angeschlossen, das von der Er wägung ausgeht, da nach dem allgemeinen Landrecht dem König das Recht zustehe, den Adel zu verleihen und anzuerkeunen, so könne der König sein Recht auch auf das Hsroldamt übertragen. Mithin sei auch für den Straf richter die Ansicht des Heroldsamts, ob eine Berson das Adelsprädikat befugt oder unbefugt führe, unbedingt entscheidend. Dieser Auf fassung trat aber das Kammergericht nicht bei, hob die Vorentscheidung auf und wies die Sache zur anderweiten Verhandlung an die Strafkammer zurück, indem es abweichend vom Reichsgericht von der Erwägung ausging, der Strafrichter sei ohne Rücksicht auf die Ansicht des Heroldamts berechtigt, selbständig zu prüfen, ob eine Person ein Adelsprädikat recht mäßig führe. Nach 8 260 der Strafprozeß ordnung habe der Strafrichter nach freiem Er messen selbständig Entscheidung zu treffen. Staatsrechtliche Fragen jeder Art habe der Richter nach eigener Überzeugung zu beant worten, möge es sich um eine Edikt, eine Polizei verordnung oder um ein Adelsprädikat handeln. Kuntes Allerlei. DR Allerlei Wissenswertes. Zur Kuppel des neuen Berliner Rathausturms führen 265 Stufen. — Rumänien weist mit 75 Prozent der Bevölkerung die größte Zahl der Analpha beten auf, in Rußland und Srrbien sind es 62 Prozent, in Portugal 60 Prozent, Griechen land hat 30 Prozent, Italien 31 Prozent, die Niederlande 2,1 Prozent, Frankreich 2 Pro zent, England 1 Prozent, Dänemark 0,2 Pro zent, die Schweiz 0,1 Prozent und Deutsch land nur 0,05 Prozent der Bevölkerung des Lesens Unkundige. °. E«. Erscheinung. Ihr Gesicht schien noch schmaler und spitzer wie sonst geworden zu sein, und ihre hagere Gestalt hing gebeugt nach vorn über, als trüge sie eine schwere Last. Baron Ulrich winkte ihr ungeduldig, näher zu kommen. „Erst heute erfuhr ich, welch ungeheuren Betrug Sie gegen mich verübten — diesen Be weisen gegenüber werden Sie wohl kaum den Versuch des Leugnens wagen." Etwas Starres, Abwesendes lag in dem Blick, dem Fräulein Hartkopf der auf die Papiere deutenden Hand Baron Ulrichs folgte. Daß sie erkannte, um was es sich handle, war selbstverständlich — die wohlbekannte Tasche sagte eS ihr deutlich genug. Dennoch verriet ihr gelbliches Gesicht weder Überraschung, noch Schreck; nur Gleichgültigkeit, apathische Gleich gültigkeit, prägte sich in ihren Zügen aus. „Tie geben doch zu, daß Sie diesen Brief unter den nachgelassenen Papieren meines Sohnes in Nizza fanden und ihn, um Vorteil für sich daraus zu ziehen, unterschlugen?" Fräulein Hartkopf nickte mechanisch. „Nun — Tie sehen, daß all Ihre Be mühungen vergeblich waren — jene hundert tausend Mark, die Sie wohl schon sicher in Händen zu haben glaubten, sind Ihnen mit emem Schlage entrissen worden." Wieder nickte sie stumm, als jedoch Baron Ulrich in zorniger Ungeduld auffahren wollte, hob sie müde abwehrend die Hand. „Ich tat es für meinen Bruder — er sollte den Vorteil daraus ziehen — ihm wollte ich das Leben leicht und angenehm machen. Es sollte nicht sein. Er liegt schwer verwundet danieder — die Arzte haben jede Hoffnung aufgegeben — sein Tod ist stündlich zu erwarten. Was ich für ihn getan Habs, bereue ich nicht — müßte er es nur nicht mit seinem Tode bezahlen!" Fräulein Hartkopf hatte stoßweise gesprochen — man merkte jedem ihrer Worte an, welche Anstrengung es sie kostete. Jetzt drang ein zitternder Laut, wie qualvolles Weinen, über ihre Lippen, und einen Moment drückte sie die knochigen Hände gegen ihre Augen. „Mögen Sie mich nun vor Gericht stellen oder nicht," sagte sie dann mit derselben apathischen Ruhe wie vorher, „mir ist alles gleichgültig. Mit meinem Bruder geht der Hauptinhalt meines Lebens dahin — was liegt mir daran, wie ich es ohne ihn zu Ende bringe!" Langsam, mit demselben schleppenden Schritt, wie sie es betreten, verließ sie jetzt das Zim mer der Wunsch, den sie schon so ost ge hegt: es möge für Ottos Leichtsinn endlich ein mal ein „Halt" geben, war schneller, als sie gedacht, in Erfüllung gegangen. Der Tod hatte seine unbarmherzige Faust nach ihm ausgestreckt und machte damit all seinen übermütigen Tor heiten ein rasches Ende. Noch bevor der Tag zur Neige ging, stand Beate mit Kurt vor Baron Ulrich. Jordan war, nachdem er ihn verlassen, so gleich zu ihr geeilt, um ihr die unerwartete Schicksalswendung miizuteilen. Sprachlos, ungläubig halte sie seinen Worien gelauscht, sie vermochte das so plötzlich Ge schehene kaum zu saften! Dann aber brach ein Schluchzen aus ihrer Brust, befreiend und er lösend zugleich, als wolle sie damit all die Bitterkeit, die so lange in ihrem Herzen gelegen, herausweinen, um Platz zu schaffen für das kommende Glück! Und diesmal wies sie es nicht von sich, wie sie es vorgestern getan, sondern sie überließ sich willenlos seinem Zauber, und wenn fie auch auf Jordans leise, zärtliche Frage: „Beate, nicht wahr, nun trennt uns nichts mehr — die Antwort schuldig blieb, so mußte doch auS dem verklärten Blick ihrer feucht schimmernden Augen etwas ungemein Beglückendes zu ihm herüberleuchten, denn er zog fie mit einem Jubel ruf in seine Arme, um sie zu halten als sein Eigentum für alle Zeit! Es war natürlich, daß sich Beate dem Ge- danken, wie sich Baron Ulrich jetzt, da er doch die Wahrheit erfahren, ihr gegenüber verhalten Würde, nicht entziehen konnte. Diese Frage fand ihre Lösung in dem Brief, welcken Hanfstängel ihr nachmittags überbrachte. Entsprang die Unsicherheft der Schriftzüge nur dem körperlichen Leiden des Schreibenden oder drückte sich in ihr die Schwere der Überwindung Ms, welche dieser Brief ihn ge kostet? — „Wollen Sie mich an Ihnen und meinem Enkel gut machen lassen, was mein Soha an Ihnen verschuldet, so taffen Sie mich nicht ver geblich um Ihre Gegenwart bitten, ich habe Ihnen schweres Unrecht zugefügt, vielleicht bleibt mir noch Zeit, es zu sühnen. Ulrich von Erkhoven." i Es (Schluß folgt.)