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Vas belglWe Königs pLL? in potsäam. Im Potsdamer Schlosse sand aus Anias; des Besuches des belgischen Kömasvaarcs eine Galatafel statt, an der Kaiser Wilhelm ver- bindert war zu erscheinen. In seiner Vertretung begrüßte der Kronvrinz das Köniqspaar mit folgendem Trinkspruch: „Mit lebhaftem Be dauern, daß es meinem Herrn Vater nicht ver gönnt ist. Eure Königlichen Majestäten zu dieser Stunde festlich zu begrüßen, läßt Seine Majestät der Kaiser und König Eueren KöniglichenMajestäten herzlichen Willkommen entbieten. Wir wünschen, daß Eure Majestäten sich von den aufrichtig freundschaftlichen und achtungsvollen Gefühlen überzeugen werden, die in Deutschland Regie rung und Volk sür Eure Majestäten und Ihr blühendes Land hegen, und die Seine Majestät sorgsam weiter zu pflegen gesonnen find. Sicht baren Ausdruck haben die freundnachbarlichen Gesinnungen in der lebhaften Teilnahme ge funden, mit der Deutschland bereit gewesen ist, den ihm gastfrei gebotenen Platz bei dem friedliche» Wettbewerb der Nationen in Euer Majestät schöner Hauptstadt einzu nehmen. Eine Stärkung finden diese Gefühle in der 'Genugtuung darüber, daß es dem guten Willen auf beiden Seiten gelungen ist, die Schwierigkeiten, die einer Regelung der Grenze zwischen Deuttch-Ostafrika und dem Kongo ent- gerenstanden, einer Lösung zuzufübren. Historische lfrinnerungen verbinden miste Völker. Bluts verwandtschaft besteht zwischen unsern Ge schlechtern. Eure Majestät dürfen überzeugt sein, daß alles, was dazu dient, die Freund schaft unsrer Völker und untrer Häuser zu festigen, in deutschen Arzen lebhaften Wider hall findet. Im Ramen meines Herrn Vaters gebe ich dem Wunsche Ausdruck, daß Eurer Majestät an der Seite Ihrer Majestät der Königin eine lange und gesegnete Regierung zum Heil und Frommen des belgischen Landes beschicken sein möge. Wir trinken auf das Wohl Seiner Majestät des Königs Albert und Ihrer Majestät der Königin Elisabeth." Die Antwort Körrig AlbertS. Der König der Belgier antwortete mit folgender Rede: „Ich danke von ganzem Herzen Euerer Kaiserlichen Hoheit sür die gnädigen Worte, mit denen Sie uns, die Königin und mich, in diesem schönen Valais zu Potsdam willkommen ge heißen haben, in dem uns die herzlichste Gast freundschaft bezeigt wurde. Ich empfinde das lebhafteste Bedauern, diesen warmen Dank heute nicht unmittelbar an Se. Majestät den Kaster richten zu können, der verhindert ist, den Vorsitz an dieser Tafel zu führen infolge einer Unpäß lichkeit, die, wie wir innig hoffen, keinerlei Folgen hoben wird. Ich bitte Euere Kaiser liche Hoheit, die Güte zu haben, bei Ihrem er lauchten Vater der Dolmetscher unsrer tiefen Dankbarkeit, unsres herzlichen Bedauerns und unsrer Wünsche für eine baldige Genesung zu sein. Die Worte Euerer Kaiserlichen Hoheit rühren in der Tat nicht bloß unsre Person. Sie werden auch in Belgien ohne Zweifel ein sym pathisches Echo finden, denn die Belgier empfinden aufrichtige Freundschaft für daS deutsche Volk, ihren großen Nachbar im Osten, eine Freund schaft, die unablässig gewachsen ist, und in den beständigen Beziehungen ausgezeichneter Nach barschaft immer fester geworden, seit dem Tage, an dem unser Land seine Unabhängigkeit erlangt hat. Wir werden nicht vergessen, daß erst kürz lich Deutschland durch die Kaiserliche Regierung als eine der ersten mit freundschaftlichen Wünschen die Angliederung der Kongokolonie durch Belgien begrüßt hat. deren Grenze glücklicherweise soeben festgelegt wird, woran Eure Kaiserliche Hoheit zu erinnem geruhten. In dem friedlichen Wett kampfe, in dem die arbeitenden Völker leben müssen, werden wir trachten, uns an dem schönen Beispiel der Tätigkeit und des Fortschritts zu begeistern, deren hervorragende Ergebnisse die deutsche Abteilung der Brüsseler Ausstellung in großartiger Zusammenfassung zeigt. Zu N 6me schwergeprüfte frau. L4j Roman von M. de la Chapelle. iForg-Snng.I Tas Erscheinen Thilos machte der Ver legenheit des allen Dieners ein Ende. „Wollen der Herr Baron vielleicht sogleich nachsehen — ich fürchte, der gnädige Herr —" Erschrocken unterbrach Thilo den Allen. -Mein Onkel —! Was ist mit ihm — wo kst er?" Hanfstängel deutete nach dem Arbeits zimmer, während er jedoch sonst nie seine gut geschulte Diskretion vergaß, wagte er es jetzt, mit Thilo zugleich einzutreten, denn ein Blick auf seinen Herm sagte ihm, daß seine Gegen wart nötig sei. „Um Gottes willen, Onkel," rief Thilo, auf den Zusammengesunkenen zueilend, der sich, von schrecklichen Schmerzen gepeinigt, im Sessel wanv. „Schnell, Hansstängel, die Tropfen — schnell, schnell!" Hansstängel eilte auf die Weisung Thilos hinaus, das Beruhigungsmittel zu holen, das wenigstens eine momentane Stillung der Schmerzen herbeiführte. Diesmal aber ließ die Wirkung lauge auf sich warten — die erregten Nerven wollten sich nicht so ohne weiteres er geben, nachdem ihnen schon vorher so über menschliche Gewalt angetan worden. Nur allmählich hörte das schmerzhafte Zucken des sehnigen Körpers auf und Baron Ulrich öffnete die Augen, matt um fich blickend. Plötzlich belebten fich seine Züge. Er machte einen mühsamen Versuch, fich auizunchten, um unsrer Achtung und Freundschaft sür dis be nachbarte Nation gesellt fich die Bewunderung für die erhabene Gesinnung, die den Kaster bei der Erfüllung seiner Herrscheryflichten beseelt. Er bietet uns das edle Muster eines Lebens, das ganz und gar dem Wohle seiner Unter tanen, der Ausdehnung.der Macht und Pro duktivität Deutschlands, seiner glänzenden Ver tretung nach auswärts, sowie der Erhaltung des allgemeinen Friedens geweiht ist, dieser notwendigen Wohltat sür den Fortschritt der Menschheit. So habe ich von Beginn meiner Regierung an in Berücksichtigung der uns teuren verwandtschaftlichen Bande Wert darauf gelegt, mit der Königin Ihren Kaiser lichen Majestäten unsern Besuch abzustatten und den Ausdruck unsrer aufrichtigsten Zuneigung zu übermitteln, überzeugt, daß die Beziehungen zwischen unsern beiden Ländern und unsern beiden Häusern dadurch noch enger und herz licher sich gestalten werden. Indem ich sür den unvergeßlichen Empfang, den wir an Ihrem Hofe gefunden haben, danke, erhebe ich mein Glas zu Ihren Ehren und rufe: Es lebe Seine Majestät der Kaiser, es lebe Ihre huldreiche Majestät die Kaiserin, es lebe die Kaiserliche und Königliche Familie!" — Mit Recht westen deutsche und auswärtige Zeitungen auf die außerordentliche Herzlichkeit bin, die in diesen Trinksprüchen zum Ausdruck kommt. AoUMcke Aunälckau. Deutschland. * Die Heilung der rechten Hand Kaiser Wilhelms verläuft normal. Der amtliche Bericht bemerkt, daß der Monarch in einigen Tagen wieder völlig hergestellt sein wird. Da die Hand noch immer der Schonung bedarf, nahm im Auftrage des Kaisers der Kronprinz über die Berliner Regimenter die Parade ab. Der Parade wohnte auch das belgische Königspaar bei. Kaiser Wilhelm hat dem König der Belgier die Kette zum Schwarzen Adlerorden und der Königin von Belgien den Lnisenorden mit der Jahreszahl 1813/14 verliehen. — Der Kaiser und die Kaiserin werden fich noch in dielem Jahre nach Brüssel begeben, um den Besuch des belgischen Königs- Paares zu erwidern. *Wie immer bei inneren Krisen, so sind auch jetzt aus Skilaß des Scheiterns der preußi schen Wahlrechtsvorlaqe Gerüchte vom Rücktritt des.meistbeteiligten Ministers, in diesem Falle des Mitnisters des Innern v. Moltke, ver breitet. Nach halbamtlichen Berichten besteht aber eine solche Absicht des Ministers keinesfalls. * Der Unterstaatssekretär im Preuß. Kultus ministerium, Dr. Wever, ist aus dem Staats dienst ausgeschiedsn. Dr. Wever erhielt die Brillanten zum Kronenarden 1. Klasse. An seiner Stelle ist Ministerialdirektor Schwartz kopf zum Unterstaatssekretär ernannt worden, und in dessen Stelle rückt der Wirk!. Geheime Obercegierungsrat «.Bremen ein, der frühere Dirigent der Volksschulabteilung. * Die Reichstagskommission für dieReichs - Versicherungsordnung hat den Eini- gungsantrag, wonach nicht besondere Ver sicherungsämter errichtet, sondern bei den unteren Verwaltungsbehörden Abteilungen für Arbeiter versicherung unter dem Namen „Versicherungs- amt" gebildet werden sollen, angenommen. *Das Ergebnis der Ersatzwahl im Reichstagswahlkreise Jauer-Bolkenhain- Landeshut für den verstorbenen freisinnigen Reichstagsabgeordneten Otto Hermes ist Stich wahl zwischen Geheimrat Büchtemann (fortschr. Vp.) und Arbeitersekretär Proll (soz.). *Das preußische Herrenhaus beabsichtigt, zunächst keine Sitzungen abzuhalten und erst einige Tage vor dem Sessionsschluß wieder zu sammenzutreten, um die Vorlagen zu erledigen, die ihm das Abgeordnetenhaus überwissen hat. Zu den Vorlagen, die bestimmt erledigt werden, gehören Eisenbahnanleihegesetz,Ge- richtskostengesetz, Lotterievertrag mit, Elsatz-Lothringen, Kreditgesetz für Renten-! den Brief erreichen zu können, der ihm vorhin aus den Händen und auf den Schreibtisch ge fallen war. „Den Brief, den Brief," stammelte er. Thilo griff danach, ihm denselben zu reichen. Dabei glitten seine Augen unwillkürlich über die Schriftzüge der auseinander gefaketen Blätter, deren oberstes die Unterschrift trug: „Deinem sterbenden Sohne Egon" — und in jähem Schreck fuhr er zurück. Baron Ulrich, dem diese Bewegung seines Neffen nicht entgangen, packte mit festem Griff seinen Arm. „Du kennst diesen Brief?" fragte er, ihm mit fieberhafter Spannung in das er bleichende Gesicht sehend. „Antworte mir!" Thilo versuchte vergebens, zu sprechen, der Schreck schnürte ihm förmlich die Kehle zu. „Antworte — ich befehle es dir!" wieder holte Baron Ulrich, heftiger den Arm Thilos schüttelnd. Jetzt kam endlich die zögernde Antwort: „Ja — ich kenne ihn —" „Du kennst ihn, du wußtest also von seiner Existenz und verschwiegst es mir?" Thilo warf einen scheuen Blick zur Seite, doch sie waren ohne Zeugen, Hanfstängel schloß soeben die Tür hinter sich. „Wie kam dieser Brief in die Hände der Hartkopf, und warum erfuhr ich nie, daß er vorhanden sei?" fuhr Baron Ulrich fort. „Ich will und muß alles wissen — also rede." Vor diesem gebieterisch fordernden Tone gab es kein Ausweichen mehr. Thilo fühlte, daß er sprechen mußte, so schwer es ihm auch wurde. gutsgründungen und einige kleine Gesetze, ferner wird versucht werden zu erledigen: Rsisekosten- gesetz, Ergänzung zum Wohnungsgeldgesetz, Entwurf über Nogatabschluß, Feuersozietäten gesetz und ostpreußische Wegs-Ordnung. Der Rest, darunter Entwurf über die Wegereinigung, rheinische Landgemeinde-Ordnung, bleiben uner ledigt. * In einer besonderen beim Finanzministerium eingesetzten Kommission wird ein Gesetzentwurf über die Wehrsteuer ausgearbeitet. Seins allgemeinen Grundzüge sind folgende: Mit der Militärsteuer sollen alle Personen belastet werden, die von dem Militärdienst zu Friedens- zsiten befreit sind, also die Leute, die bei der Gestellung der Landwehr erfien und zweiten Aufgebots sowie der Reserve überwiesen worden find; Geistliche christlicher Konfessionen; Per sonen. die aus dsm Militärdienst vor Ablauf der Wehrpflicht infolge veränderter Familien- verbälinisse oder wegen Untauglichkeit entlassen worden, aber tür den Dienst in der Landwehr noch brauchbar sind. "Der lippische Landtag hat be schlossen, einen Wahlreform-Ausschuß einzusetzen, der über die Grundlagen einer Reform des lippischen Landtagswahlrechts ver handeln soll. *Die Ergebnisse der deutsch-eng lischen Grenzregelung in Oftafrika werden, ebenso wie diejenigen der deutsch-kongo lesischen, erst in einigen Monaten veröffentlicht werden, wenn alle auf die letzteren bezüglichen Förmlichkeiten (Genehmigung durch das bel gische Parlament usw.) erledigt und die neuen Karten hergestellt find. G«q1a«d. * König Georg von England wurde vom König von Dänemark zum Admiral der dänischen Flotte ernannt. Italien. *Der italienische Minister des Äußeren di San Giuliano ist wieder aus Berlin, wo er sich dem Kaiser vorgestellt und dem Reichskanzler einen Besuch gemacht hat, in seiner Heimat eingetroffen. Italienische wie deutsche Blätter erklären im Anschluß cm den Besuch, daß die eingehenden politischen Besprechungen zwischen dem Reichskanzler v. Bechmann-Hollweg und dem Minister des Äußern Marquis di San Giuliano das allseitig erwartete erfreuliche Er gebnis gehabt und von neuem dieEinmütig- keit der Politik derDreibundmächte bestätigt haben. Balkanftaate». * Endlich haben sich die Kreter besonnen, und um weitere Verwickelungen zu vermeiden, den. Vorstellungen der Schutzmächte nach ge geben. Die mohammedanischen Kammerabge ordneten, die den Treueid für König Georg nicht geleistet haben und deshalb auf Beschluß der Mehrheit von der Teilnahme an den Kammersitzungen ausgeschlossen wurden, können den Sitzungen wieder beiwohnen. — Unter den Schutzmächten dauern die Verhandlungen über die endgültige Lösung der Kretafrage fort. Afrika. * Das erste Kabinett des südafrikani schen Staatenbundes ist unter General Botha als Premierminister gebildet worden. Aus diesem Anlaß fanden in ganz Südafrika große Festlichkeiten statt. *Das marokkanische Auswärtige Amt macht aufs neue Schwierigkeiten bei der Be zahlung der Schulden. Die Vertreter der Mächte haben indes erklärt, daß sie in keinem Falle die Verhandlungen länger auf schieben wollen. Im Laufe dieses Monats müsse die Sache unbedingt geregelt sein. > Vie Vorbüäung cier 6eneralstabsoM2iere. Den besten Maßstab für die Fortschritte der Armee bilden die Anforderungen, die an die Offiziere gestellt werden, um ihre Fähigkeit zu erweisen, den Vorträgen an der Kriegsakademie zu folgen. In einem interessanten Buche, das „Du hattest die Hartkopf damals, als so unerwartet die Nachricht eintraf, daß es mit Egon schlecht stehe, nach Nizza geschickt, den Schwerkranken heimzuholeu. Sie kam, wie du weißt, zu spät. Beim Ordnen seiner Sachen fand sie jenen Brief, den Egon kurz vor seinem Tode geschrieben haben mußte. Wie sie mir selbst später sagte, sei beim Lesen desselben sogleich der Gedanke in ihr aufgetaucht, diesen Fund zu ihrem Vorteil auszunützen. Du hattest ihr gegenüber wohl schon während Egons Krankheit geäußert, daß du möglicherweise im Falle seines Todes mich zu deinem Erben aus ersehen hättest. Darauf baute sie ihren Plan. Sie unterschlug den Brief und erst nach drei Monaten später, als du mich zu längerem Be suche nach Hollweden ludest, erfuhr ich von ihr sein Vorhandensein. Ich machte ihr heftige Vor würfe, dir den Brief so lange vorenthalten zu haben — doch sie trat mir mit der kecken Frage entgegen: ob ich denn nicht daran dächte, daß meine Aussichten, dein Erbe zu werden, in nichts zerfielen, sobald du Kenntnis von diesem Briese erhallen? — Ich konnte meine Bestürzung über diesen Einwanv nicht verbergen und dies wußte die Hartkopf schlau zu benutzen. Sie stellte ihre ganze Handlungsweise so hin, als ob fie um meinetwillen, um mir das Erbe zu sichern, den Brief unterschlagen habe, und ich ihr daher gewissermaßen noch zu Dank verpflichtet sei. Ich war schwach genug, ihrem Drängen, dir gegenüber von dem Briefe zu schweigen, nach zugeben — ich gewöhnte mich allmählich an den Gedanken und suchte mein Gewissen damit zu beschwichtigen, daß es den Traditionen unsrer von Maior Krafft (bei Mittler u. Sohn, Berlin! herausgegeben worden iss, und das sich „Die Aufgaben der Aufnahmeprüfung 1910 für die Kriegsakademie" betitelt, ergibt sich, daß die jungen Offiziere, die in den Generalstab streben, schon einen ziemlichen Wissensstoff bewältigt haben müssen, ehe sie die Kriegsakademie be ziehen dürfen. Don wesentlichem Einfluß aus die Aufnahmeprüfung ist die verschieden artige Bewertung einzelner Prüf««szsfächer. Geschichte wird künftig statt vierfach nur drei fach, Mathematik statt dreifach nur noch zwei fach bewertet. Dagegen wird formale Taktik statt zweifach jetzt dreifach gerechnet. Es ist an- zunshmen, daß diese Berechnungsart auch M 1911 bestehen bleibt, denn sie beruht zweifellos aut sehr günstigen Erwägungen. Sowobl Ge schichte wie Mathematik, so wichtig sie für den Offizier auch sein mögen, bleiben immer do4 nur Hilfswissenschaften für den eigentlichen sol datischen Beruf. Gibt man ihnen aber in der entscheidenden Aufnahmeprüfung eine so große Bewertung wie bisher, so kann es leicht kommen, daß Offiziere, die gerade in diesen Wissenschaften besonders gut beschlagen sind, die Prüfung bestehen, während dafür andre, die soldatisch und militärwissenschaftlich weit besser beanlagt sind, hinter ihnen zurückbleiben müssen. Die formale Taktik rückt mit ihrer höheren Bewertung lediglich an die Stelle, die ihr gebührt. Sie ist heute nach Umfang und Inhalt etwas ganz andres als vor Jahrzehnten. Die Reglements der ver schiedenen Waffen find im Laufe der Jahre derart erweitert worden, daß sie das ganze Wesen der Taktik umfassen. Die Beherrschung aller Teile dieser Wissenschaft bedingt sehr gründliche, zeitraubende Arbeit, sie ist die Grundlage allen Verständnisses für angewandte Taktik und verlangt daher entsprechende Be wertung. Erwähnt jsi noch, daß die versuch?' weise als Vrüfungsgegenstand eingeführte java nische Sprache mit drei vervielfacht wird. Die diesjährige Prüsungsaufgabe aus der formalen Taktik lautete: „Welche Grundsätze für daS Gefecht gelten in gleicher Weise der Infanterie, Kavallerie und Feldartillerie?" Bei der Be arbeitung war zu beachten, daß es sich u« Grundsätze handelte, nicht etwa um Darstellung des Gefechts selber. Auch mußten die Maschinen gewehre und die schwere Artillerie des Feld heeres außer Betracht bleiben. Nach ihren Grundsätzen war nicht gefragt. In der Waffenlehre wurde eine Aufgabe gegeben, die sich auf da? Mitfübren von schweren Feldhaubitzen bei den Armeekorps und auf die Verwendung nnd Leistungsfähigkeit dieser Waffe bezog, Prüsungsaufgabe für Feldkunde zeigte in diesem Jahr die Eigentümlichkeit, daß auf Geländebeschreibung verzichtet war und nur eine Geländebeurteilung verlangt wurde. Wer gleichwohl Beschreibung lieferte, irrte von der Aufgabe ab. Sehr interessant waren d:e Prüfungsaufgaben auS der Grschichte. Eins Aufgabe lautete: „Welche Folgen hat die Be teiligung Schwedens am Dreißigjährigen Kriegs gehabt?" Für die gewiß nicht leichten Auf gaben war eine Arbeitszeit von zusammen nur drei Stunden zugemessen worden. In das aktuelle Leben griffen die beiden Prüflings- aufgaben aus der Erdkunde ein. Sie sollten darstellen die Abhängigkeit der Transportmittel in Afrika von der Natur des Landes und einen Vergleich zwischen den Wüstengebieten Nord- und Südafrikas liefern. Die Dolmetscherpküfung umfaßte die französische, englische und ruMs Sprache. ES waren aus jeder Sprache kleinere Lesestücke zu übersetzen. Die Aufgaben aus der Mathematik zeigen zum Teil eine nicht unerheb liche Steigerung der Anforderungen. Aus allen Aufgaben geht aber unzweifelhaft hervor, daß die Anforderungen für die Aufnahmeprüfung ns die Kriegsakademie mit jedem Jahre wachsen- Der deutsche Generalstab genießt nicht zu Un recht seinen Weltruf. ä^Lebtei. Familie mehr entspräche, wenn der reiche Erk- hovensche Besitz einem der unsern zufiele, al? dem Sohne einer ehemaligen Schauspielerin, die Egons Verblendung in unsern Kreis gs- zogen." „In der Tat — ein recht bequemer Bor wand," warf Baron Ulrich mit bitterem Spott ein. „Nun verstehe ich auch die Bemühungen der Hartkopf, dich mir gegenüber als den ein zigen hinzustellen, der würdig sei, mein Erbe zu werden — die scheinheilige Person verband damit zugleich ihren eigenen Vorteil, denn das „Geschäft" warf ihr ja bare hunderttausend Mark ab, zu deren Zahlung du dich großmütig nach meinem Tode verpflichtet hattest." Er ergriff bei den letzten Worten das Blatt, das die Unterschrift Thilos trug und warf es ihm verächtlich hin. „Ein sauberer Handel — das muß ich sagen! Schade Mr, daß der widerhaarige Zufall euch einen Strich durch die Rechnung machte!" Thilo zuckte zusammen, als wäre er unver sehens geschlagen worden — er verdiente diel« Verachtung, und doch traf sie ihn mit ver nichtender Gewalt. Nur mühsam faßte er sich zu einer Antwort. „Glaube mir, ich habe mehr als einmal bitter bereut, daß ich mich zu einem solchen Handel wie du sagst, hergegeben, und oft trieb m/w das Verlangen, dir alles zu gestehen, zu dir! aber dann schlich sich der Gedanke an nn« heran, daß ich mich durch ein solches Geständnis um die reiche Zukunft bestehlen würde, die rnno endlich aus all den heimlichen Miseren reißen sollte, mit denen ich bisher gekämpft, denn dn -Ter ! wf der Wer erste ' kiirbinen au kW der di »nibaven ur Nausen. -Um d< AobMuMi «»esse siw Mivsamt ij M Vordrer Me Postfi fresse eine «er, mit l ^d mit den sind, si Alande zug< . - Nach Wisters wi Werrschtzda Wichinensch °Ws- und auf fünf "Von Graf t dM,,- i« Mren Ehr> M Traf ? 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