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Ottendorfer Zeitung : 01.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191005014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19100501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19100501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-05
- Tag 1910-05-01
-
Monat
1910-05
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.05.1910
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Tur Vernichtung äes Keichsluftschiffes „T. II". Von der Katastrophe der das Reichslustschiff „Z. II" am Montag zum Opler gefallen ist, wird folgende amtliche Darstellung gegeben: „Das Luftschiff „Z. It", das auf der Rückfahrt von Homburg nach Köln begriffen war und bei Limburg gelandet war, batte schon während des ganzen Vormittags auf seinem Landungsplätze mit starken Winden zu kämpfen gehabt. ^Kurz vor 1 Uhr wurde es in der Flanke von einem besonders heftigen Windstotz gefaßt. Die Stahltroffen, mit denen das Luftschiff verankert war, rissen, und vergeblich bemühten sich die Bewachungsmannschaften, das Schiff zu halten. Um ei» Unglück zu verhüten, mutzten die Mannschaften zum Loslaffen des Luftschiffes aufgefordert werden, das sofort bis 260 Meter Höhe aufstieg und vom Winde in der Richtung auf Weilburg fortgetrieben wurde. Um 1 Uhr 20 Minuten wurde das Luftschiff von Weilburg aus gesichtet. Es flog auf das Odersbacher Feld zu, und man hatte den Ein druck, als wollte das Schiff dort landen. Plötz lich, wahrscheinlich durch einen nach dem Boden zu gerichteten Windstoß, wurde das Luftschiff in das Lahntal herabgedrückt. Hinter Weilburg erhebt sich fast senkrecht über der Lahn und der Eisenbahn linie der Webersberg, gekrönt von einem Kur haus mit einem Gartenpavillon. Der felsige Abhang des Webersberges ist mit Obst- und Tanuenbäumen bedeckt. Das Luftschiff wurde bis auf den Bahndamm hinabgedrückt, wobei die Telegraphendrähte zerstört wurden. Es erhob sich dann wieder, um auf den äußersten Gipfel des Webersberges geschleudert zu wer den. Der Hintere Teil des Schiffes mit den Steuern blieb an dem Pavillon hängen, während der vordere Teil, der über den Berg hinaus ragte, i« der Mitte abgekaickt wurde. Das Schiff senkte sich dann den Ab hang des Berges herunter nach dem Tal zu. Das Luftschiff ist zerstört. Es waren sofort die Weilburger Unteroffizierschule, die Gen darmerie, die Polizei und Feuerwehren zur Stelle, um Hilfe zu leisten und das von allen Seiten herbeiströmende Publikum von der Unglücksstelle fern zu halten. Auch die Luftschiffoffiziere mit Major Neumann an der Spitze, waren von Limburg herüber gekommen, mr. die Leitung der Bergungsarbeiten zu übernehmen. Der Zustand des Luftschiffes zeigt, daß der Hauptstoß bei der Strandung am Webersberg die Mitte deS Schiffes getroffen hat, wobei es vollständig breitgedrückt wurde und infolgedessen durchgebrochen ist. Der abgebrochene Teil des Luftschiffes ist mit Aus nahme etlicher Verbiegungen in seinem Gerippe vollständig intakt geblieben, ebenso der Hintere Teil, der auf den Bäumen und auf dem Dache des Pavillons des Kurhotels Wedersberg auf sitzt. Unversehrt sind auch die beiden Gondeln mit Einschluß der Motoren und der Instrumente. Alle Vorsichtsmaßregeln waren getroffen, und es ist in dieser Richtung nichts versäumt worden, aber Menschenkräfte konnten hier nichts ausrichten. Personen sind nicht verletzt, niemand ist zu Schaden ge kommen." — Nach dem eingehenden Bericht, der an den Kaiser gesandt worden ist, kann an eine Wiederherstellung des Luftschiffes nicht ge dacht werden. PoUlilcke Kunälckau. Deutschland. *Das Kaiserpaar ist von Straßburg aus auf Schloß Urville (Lothringen) ein- getroffen.- *Wie verlautet, wird der Herzog von Cumberland gelegentlich der Taufe des vor einigen Tagen geborenen Erbgroßherzogs von Mecklenburg-Schwerin, die innerhalb der nächsten vier Wochen siattfindet, mit Kaiser Wilhelm zusammentreffen. — Es wäre das die erste Begegnung zwischen dem Deutschen Kaiser und dem Herzog, dessen ältesten Sohn Ernst August der Kaiser im September vorigen Jahres in München kennen lernte. *An amtlicher Stelle ist von einer Zu sammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem König Eduard, die nach englischen Blättern im Laufe des Monats August auf Schloß Cronberg stattfinden soll, nichts bekannt. *Jn diesen Tagen ist ein Jahr verflossen, seit die türkische Hauptstadt Schauplatz der militärischen Auflehnung gegen die Verfassung war. Am 13. April 1909 erhoben sich in Konstantinopel garnisonierende Truppen zu gunsten des alten Regiments; sie wurden jedoch durch jungtürkische Truppen aus Saloniki über- wältigt. Eine unmittelbare Folge dieser Vor kommnisse war die Entsetzung Abd ul Hamids und die Ausrufung seines Bruders Mohammed Reschad V. zum Herrscher der Türkei. Hieran anknüpfend schreibt die ,Norvd. Allg. Ztg/: „Am 27. d. jährte sich der Tag der Thronbesteigung des gegenwärtigen Sultans. Blickt man auf diesen Zeitabschnitt zurück, so wird man anerkennen müssen, daß die Türkei in der Grüdung und Festigung des konstitutionellen Regimes merkliche Fortschritte gemacht hat, die um so bemerkenswerter sind, als es sich um die Umgestaltung in vieler Be ziehung gänzlich veralteter Verhältnisse gehandelt hat. Es find tief einschneidende Gesetze ge schaffen worden, um die Grundlage für die neue Ordnung der Dinge zu sichern. Mit be sonderem Nachdruck schritt die neue Regierung an die Hebung des Heerwesens und die Ver besserung der Heeresverwaltung, die in jüngster Zeit bereits eine ausgezeichnete Probe ihrer Leistungsfähigkeit hat ablegen können. Es geschah dies bei der Entsendung erheblicher Truppenmassen nach Albanien, um aufsässig gewordene Stämme zur Ruhe und Ordnung zurückzufühcen und auch in Albanien den Grund für die als notwendig erkannten Neuerungen zu legen. Wie hier Entschlossenheit und Tatkraft zutage traten, so ist auf dem Gebiete der aus wärtigen Politik hervorzuheben, wie die türkische Regierung die Interessen des Reiches mit Festigkeit und Mäßigkeit zu wahren gewußt hat. Sultan Mohammed hat überdies persönlich seine Volkstümlichkeit in kurzer Zeit dadurch gefördert, daß er mit der seit langer Zeit üblichen Zurück haltung des Staatsoberhauptes brach und durch häufigeres Hervortreten, sowie durch Reisen in unmittelbare Fühlung mit der Bevölkerung trat." Diese Äußerungen ves halbamtlichen Organs zeigen, daß die Beziehungen Deutschlands zur Türkei ungetrübte sind. *Nach dreitägigen, ausgedehnten und zum Teil heftigen Debatten hat die Budgetkommission des Reichstags den Antrag Erzberger, durch den von den großen Land- und Minengesell- schaften in Südwestafrika eine einmalige Beisteuer von 81 Millionen Mark zur Deckung der Kriegs kosten erhoben werden sollte, abgelshnt, ebenso den Anttag Lattmann, der das gleiche Ziel unter milderen Bedingungen erreichen wollte. Angenommen wurde nur ein Beschluß, mit dessen Inhalt Staatssekretär Dernburg sich im wesentlichen einverstanden erklären konnte. * Im inneren deutschen Postscheckver- kehr können seit dem 1. April die für einen Kontoinhaber durch Postauftrag oder Nachnahme eingezogenen Beträge seinem Konto mittels Zahlkarte überwiesen werden, soweit der für Postausträge und Nachnahme festgesetzte Höchst betrag von 800 Mk. im einzelnen hierbei nicht überschritten wird. Da in Geschäftskreisen bei der Anwendung dieser neuen Verkehrserleichterung Irrtümer unterlaufen find, wird amtlich darauf aufmerksam gemacht, daß immer nur der Konto inhaber selbst von einer solchen Überweisung Gebrauch machen kann. Es ist daher nicht zu geber, wie auf Seite der Arbeitnehmer ist man zum Frieden geneigt. Dementsprechend sollten dieser Tage erneut Vergleichsverhandlungen vorgenommen werden. Hoffentlich führen sie zum Ziele. Italien. * Der Papst hat den Kardinal-Erzbischof Fischer (Köln) in Audienz empfangen. Der Papst war bei bestem Wohlbefinden. Alle Gerüchte von einer ernsten Erkrankung sind er funden. Balkanstaaten. *Dem griechischen Kronprinzen wurden bei seiner Ankunft auf Korfu, wo er zum Besuche seines Vaters eintraf, stürmische Huldigungen dargebracht. Aus ciem Keickstage. Der Reichstag beschäftigte sich in seiner Sitzung vom Dienstag mit Waylprüfungen. Die Wahlen der Abgg. Glowatzki (Zentr., Krs. Kosel-Gr.-Streits, Labroise (Lothr., Krs. Saarburg) wurden für gültig erklärt. Die Wahl des Abg. Kleye (nat.-lib., Krs. Helmstedt-Wolfenbüttel) wurde nach kurzer Debatte an die Kommission zurückverwiesen. Die Wahl des Abg. Arnstadt (kons., Krs. Mühlhausen- Langensalza) wurde entgegen dem Kommissions antrage für gültig erklärt. Auch die Wahl des Abg. Mayer-Pfarrkirchen (Zentr.), sowie die der Abgg. Kaphengst (kons., Krs. West- und Oststernberg), Schwartz (soz., Lübeck), Struve (fortsch. Vp., Plön) wurden ohne Debatte für gültig erklärt, die Wahl des Abg. Spindler (Zentr., Krs. Bergzabern) nach kurzer Debatte ebenfalls. Die Wahl des Abg. Wehl (nat.-lib., Krs. Celle-Gifhorn) sollte nach dem Be schluß der Kommission wegen behördlicher Beein flussung der Kriegervereinsmitglieder für ungültig erklärt werden. Abg. Bassermann (nat.-lib.) beantragte Rückverweisung an die Kommission. Abg. Engelen (Zentr.) trat jedoch für den Kommissions antrag ein, während die Abgg. Arnold (freikons.), Gäbel (wirtsch. Vgg.) und Heinze (nat.-lib.) die Kcicgervereine als freie, von der Regierung un abhängige Vereine auffaßten und zum Anträge auf Gültigkeitserklärung kamen. Das Haus verband hiermit die Wahlprüfung des Abg. Sievers (nat.-lib.). Nach kurzer Erörterung wurden beide Wahlen für gültig erklärt. Ebenso die Wahlen der Abgg. Boltz (nat.-lib.) und Henning (kons.). Ohne wesentliche Erörterung beschloß das Haus bet der Wahl des Abg. de Wendel (Lothr.) Beweiserhebung, bei den Wahlen der Abgg. Böhle (soz.), Euen (kons.), Contze (nat.-lib.) und EnderS (wildlib.) Gültigkeitserklärung. Am 27. d. steht zunächst auf der Tagesordnung die dritte Lesung der Vorlage betr. Verlänge rung desdeutsch-schwedischen Handels vertrages bis 1911. Abg. Graf Kanitz (kons.): Wie schon in der zweiten Lesung ausgeführt wurde, sind die schwedi schen Zollsätze erheblich erhöht worden: auf elektrische Kabel, Baumwollgarn usw. Der Hauptgrund bei dieser Vertraxsfrage ist die Erzausfuhr aus Schweden. Ich will darauf nicht mehr näher eingchen, sondern nur sage», daß uns dis Erzeinfuhr durch möglichst billige Verkehrstarife erleichtert werden follte. Wir sollten gegen Schweben nicht zu nachgiebig sein, sondern nötigenfalls unsern Generaltarif Schweden gegenüber anwenden. Wie steht es mit den franzö sischen Zollerhöhungens Wir müssen Maßnahmen dagegen treffen, wie das schon in einem Initiativ antrag Bassermann angeregt ist. Nach weiterer Debatte wird die Vorlage definitiv genehmigt. Es folgt die dritte Lesung des Gesetzentwurfs über die Haftung des Reiches für seine Beamten. Abg. Heine (soz.): Wir sind nach wie vor gegen den Ausschluß der farbigen Beamten. Und wir können daher dem 8 4, so wie er jetzt ist, nicht zustimmen. Damit schließt die Generaldebatte. In der Spe zialberatung wird bei 8 4 ein Antrag Schultz (freik.), Erzberger (Zentr.) und Roth (freik.) angenommen, der auch das Schutzgebiet Kiautschou in das Gesetz einbezieht. Mit dieser Änderung wird das Gesetz angenommen. Debaitelos wird das Gesetz betr. Änderung des Reichsschuldbuchs angenommen. Es folgt die dritte Lesung des Gesetzentwurfs über die Gewährung einer Beihilfe an die Kriegsteilnehmer. In der Generaldebatte bemerkt Abg. Prinz Schönaich-Carolath (nat.-lib.): Es ist ge bieterische Pflicht, für die Veteranen zu lorgen. In einigen Jahren wird aber die Lage genau dieselbe sein, wie jetzt. Die Schwierigkeiten liegen lediglich in der Dcckungsfrage. abgelehnt sei. Auch der von der Resolulion Abla^ vorgeschlagene Weg der Verkürzung der Liebesgabe ist nicht gangbar. Dem jetzigen Zunande darf I auch die Regierung nicht länger teilnahmslos zu sehen. Er schlage vor, daß in einer freien Konkurrenz über die Deckungsfrage beratschlagt werde. Schatzsekretär Wermuth: Meine Bedenken neulich haben sich als berechtigt herausgestellt, indem das Haus ja die Wehrsteuer-Resolution abgclebnt hat. Es sind schon sechs Entwürfe zugunsten dec Veteranen ausgearbeitet worden. Der Unterschied zwischen Ihrer und unsrer Anschauung besteht nur darin, daß Sie Ausgaben beschließen, aber nicht einen geeigneten Weg für Einnahmen angeben. Das überlassen Sie uns. Ich hege auch die Hoff nung, daß sich noch ein Weg finden wird. Viel leicht ein Teil des Ertrages der Reichswertzuwachs steuer. Abg. Gröber tZentr.): Die Wehrsteuer iit nicht abgelehnt, sondern nur die Resolution. Es fragt sich eben nur, wie die Ausführung ist. Das müssen wir allerdings erst wissen, ehe wir der Wehr steuer, die ja sehr verschieden gestaltet sein kann, zu stimmen können. Abg. Arnstadt (kons.): Wir halten so lang«, bis uns bessere Vorschläge gemacht werden, an der Wehrsteuer fest. Abg. Kopsch (fortschr. Vp.): Wir werden gern an der vom Prinzen Carolath empfohlenen Keim Konkurrenz teilnebmen. Leider hat der Schatzseketär nichts darüber gesagt, ob er sie eiuberufcn will- Was die Wertzuwachssteuer anlangt, so sucht j« gerade die Rechte, sie in ihrem Ertrage zu ver kümmern! Die Veteranenfürsorge ist dringend. Abg. v. Liebert (freikons.): Mit schönen langen Reden wird den Veteranen nicht gedient. Die Vorgänge vom Sonnabend haben im Lande Entrüstung hervoroerufcn. Erstens die ablehnende Erklärung des Schatzsekretärs, und zweitens die negative« Abstimmungen über die Ausbringung der Mittel. Wir müssen jetzt etwas tun, um den Veteranen zu helfen. Der Widerstand der Regierung muß «ndkä überwunden werden. Abg. Werner (Refp.): Wir dürfen nicht »ebc warten. Es scheint, als ob der Schatzsekretär die Veteranen als Vorspann brauchen wollte stk die Wcrtzuwachssteucr. Wir lassen uns auf diese Steuer nicht ein, denn das geht nicht so rasch. Schatzsekretär Wermuth: Der Reichstag bat jedenfalls keine Deckung, keine Einnahmen beschlösse«. Ich wiederhole nochmals, daß auf dem Wege dec Wehrsteuer kein Erfolg zu erzielen ist. Ich bleibe dabei, daß wir uns nach der gegenwärtigen Lage zn richten haben und daß es am besten wäre, von der Wertzuwachssteuer kleine Beträge für diesen Zweck zu erübrigen. Abg. Schöpflin (soz.): Daran, daß die Wehrstsuer nicht gangbar sei, darf doch die Beterauen beihilfe nicht scheitern. Abg. Bindewald (wirtsch. Vgg.): Der Haupt fehler liegt bei der Negierung, das lasse ich m>r nicht ausreden. Daß die Wertzuwachssleuer föc diesen Zweck die geeignetste Steuer ist, glaube i<b allerdings auch nicht. Abg. Arendt (freikons.): Der Schatzseketär kann jedenfalls nicht verlangen, daß wir in dem selben Entwurfs, in dem wir Ausgaben Vorschlägen, auch gleich für Deckung sorgen. Uber letztere Vor schläge zu machen, ist L-achs des Schatzsskretärs. Stößt die Wehrsteuer auf Widerstand im Bnndeörat, so hat dieser unt so mehr die Verpflichtung, irin^c- seits Vorschläge zu machen. Besteht der Schatz- sckretär auf Verwendung der Wertzuwachssleuer M diesen Zweck, so werde ich bei deren Beratung bean tragen, daß ihr Ertrag auch tatsächlich sür die Vete ranen festgelegt wird. Schatzsekretär Wermuth: Ich halte a? meinem Vorschlag wegen der Wertzuwachssleuer fett und deshalb habe ich mich auch über den Vorschlag wegen der Konferenz nicht weiter ausgelassen. Abg. Lehmann- Wiesbaden (so;.): Diese «ot- ' wendige Ausgabe können wir jedenfalls nicht davo» abhängig machen, daß sür den bestimmten Zwea auch sofort die Mittel bereitgelegt sind. Auf eine Anfrage des Abg. Prinz C a r o l a l tz, ob denn der lausende Etat bereits Überschüsse ergcttz antwortet Schatzsekretär Wermuth: Das Defizit, Las wir im Etat von 1909 haben, ist erst bis aut 60 Millionen gedeckt. Das ist ja eben die Schwierig keit, derenthalben wir auch bei Angelegenheiten, denen wir mit warmem Herzen gegenüderstehen, vorsichtig sein müssen. Eine Ausscheidung der alten und neuen Steuern im Ertrage läßt sich bis jetzt noch nicht s vornehmen. Jedenfalls aber ergeben die neuen l Steuern noch nicht annähernd das Erwartete, wenn f auch anzunchmen ist, daß das im BeharrangS- l zustande der Fall sein wird. , . Hierauf wird der Veteranen-Gesetzentwurf u> ganzen angenommen und zwar einstimmig. lässig, daß Nichtkontoinyaoer den von ihnen aufgelieferten Postaufträgen und Nachnahmen Zahlkarten beifügen, die auf das Postscheckkonto Dritter lauten. * Allem Anschein nach wird der Kampf im deutschen Baugewerbe bald sein f Ende finden. Sowohl auf Seile der Arbeit- Zu bedauern ist, daß die Wehrsteuer-Resolution Hl Eine schwergeprüfte frau. 10) Roman von M. de la Chapelle. (g»rtsetzang.t Und dann jene hunderttausend Mark, die Otto, wie er sagte, in nächster Zett sicher zu falle« wußten l War es nicht ein rechtes Glück für Hedwig, wenn sie die Frau eines so reichen Mannes wurde? Der Vater täte daher gut daran, ihre Bekanntschaft mit Otto eher zu fördern, als zu hindern, denn durch seinen Eigensinn konnte er sie schließlich noch um ihr Glück bringen. Diese und ähnliche Gedanken beschäftigten Hedwig während des Heimgangs und brachten sie zu dem Entschluß: gegen den Vater sowohl, wie auch gegen ihren Vetter Karl energischer auszutreten — was hatte sich letzterer überhaupt in ihre Angelegenheiten zu mischen? — Sie war seiner Eifersüchteleien herzlich überdrüssig und wollte ihn bei nächster Gelegenheü ernstlich in seine Schranken zurückweisen. In ziemlich kriegerischer Stimmung betrat sie daher die väterliche Wohnung, und da Papa Schwendler sie mtt einer Flut von Vorwürfen wegen ihres Zuspätkommens empfing, nahm sie sogleich Gelegenheit, ihren vorhin gefaßten Ent schluß ins Werk zu setzen, indem sie dem Baier in ziemlich unvermittelter Weise erklärte: daß er sich nächste Woche einen halben Tag ohne sie behelfen müsse, da Herr Hartkopf sie einge laden habe, mit ihm eine Automoöilfahrt in die Umgegend Berlins zu unternehmen. Papa Schwendler glaubte seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. „Was — eine Automobil- i fahrt mit einem jungen Mann — du bist wohl gar nicht klug!" grunzte er sie an. „Jawohl — Automobfl ist jetzt das Mo dernste, und ich sehe nicht ein, warum ich mir das Vergnügen entgehen lassen soll." „Dann mußt du aber doch erst meine Er laubnis dazu haben, und die gebe ich dir nicht, darauf kannst du dich verlassen." Hedwig zog ein schnippisches Gesicht, indem sie erwiderte: „Dann fahre ich eben ohne deine Erlaubnis, denn zurückhalten lasse ich mich nicht — ich habe es Herm Hartkopf schon versprochen, den Ausflug mit ihm zu machen." Papa Schwendler fuhr in seinem Lehnstuhl hock, wie eine gereizte Katze. „Also bist du vorhin wieder mit deinem Windbeutel zusammen getroffen ?" rief er erbost. „Der soll mit seinem Automobil fahren, wohin er will, aber ohne dich, das bitte ich mir aus!" An diese unzweideutige Weisuug knüpfte der alte Mann nun eine lange, geharnischte Rede, welcher Hedwig in trotzigem Schweigen zuhörte. Mehr als einmal hatte sie auf der Zunge, dem Vater von Ottos Vermögensaussichten zu sprechen, allein sie dachte daran, daß er ihr beim Abschiednehmen noch einmal Verschwiegen heit über diesen Punkt anempfohlen, also mußte sie gehorchen, so schwer es ihr auch wurde, denn sie war überzeugt, daß sie den Vater durch einen Hinweis auf jene bewußten hunderttausend Mark sofort entwaffnen würde. Papa Schwendler tobte noch eine Weile fort, mußte aber doch zuletzt einsehen, daß sein Zorn an Hedwigs trotziger Schweigsamkeit machtlos abprallte, weshalb er sich endlich, vom Ärger und Schreien ganz heiser, zu frieden gab. Als jedoch sein Neffe Karl nach Hause kam, begann er den Zank von neuem, denn er wußte wohl, daß er nun einen Helfershelfer zur Seite hatte. Und Karl, der schon lange danach trachtete, Hedwig einmal gründlich seine Meinung über Otto Hartkopf zu sagen, stimmte nur zu bereit willig auf ven Ton des Alten ein, ja, als er von der beabsichtigten Automobilfahrt hörte, geriet er fast noch mehr in Rage, wie Schwendler. „Das wirst du doch unter keinen Umständen zugeben, Onkel!" rief er, kirschrot vor Zorn. „Es ist deine Pflicht, hier energisch aufzutreten, traurig genug, daß Hedwig alle Scham und Süte so vergessen kann, um diesem Wicht ein solches Versprechen zu geben." Er hatte absichtlich laut gesprochen, so daß seine Worte in der Küche gehört werden mußten, wohin sich Hedwig bei Karls Erscheinen zurück- gezogen. Jetzt kam sie ebenfalls in die Wohn- stube herüber. Ihre hübschen Augen blitzten Karl zornig an und ihre Wangen waren von innerer Er regung gerötet. „Es wäre wohl besser, du kümmertest dich um deine Angelegenhetten und nicht um die meinen. Ich lasse mir von dir keine Vorschriften machen, denn ich wüßte nicht, daß ich Scham und Sitte verletzt hätte, als ich Otto das Versprechen gab, mtt ihm auszuiahren." .Wüßtest du nicht? — Ach du liebe Un ¬ schuld du!" höhnte Karl. „So den halben Tag mit dem Herrn allein herumkutschieren, bald da, bald dort einkehren in hübsch abge legene Restaurants — na, wenn du in all dem nichts Unpassendes findest, dann kannst du mir leid Lun." i Hedwig wollte heftig erwidern, allein Herr Schwendler bedeutete ihr energisch, zu schweigen, so daß Karl ungehindert fortfahren konnte: „Ich werde übrigens diesen Henn Hartkopf einmal aufsuchen und ihm auf gut Deutsch begreiflich machen, daß er seine Lieoesabenteuer anverSwo suchen soll — es gibt ja noch genug gläubige Herzen, die so einfältig sind, seine Auf schneidereien Mr bare Münze zu nehmen." Blitzschnell fuhr Hedwig herum und trat dicht vor ibn hin. „Das wirst du nicht tun — dazu hast du ganz und gar kein Recht! Übrigens würde Otto dich ja auch nur avslachen — der ist viel zu vornehm, um sich mit dir in Streifig keiten einzulassen." „So — zu vornehm — dieser ehemalige Modewarenkommis — dieser Herr von Habe nichts, der schon seit Monaten stellenlos herum- läuft und dem lieben Herrgott den Tag ab stiehlt? — Der — zu vornehm? Ich verdiene mein Geld auf ehrliche Weise, durch meiner Hände Arbeit, woher aber der Herr Hartkopf das Geld zu seinen Vergnügungen nimmt, weiß kein Mensch — jedenfalls lebt er vom Schulden machen, wenn nicht noch etwas Schlimmeres dahintersteckt." Eine heftige Bewegung Hedwigs schnitt Karl das Wort ab. „Vielleicht machst du ihn noch zum Dieb, auf dem besten Wege bist du dazu!" - Der General v. doch sein 6 Lom 27. A die Julius 1t. Infante w 19. Jul der wenigst entscheidende großen Kri wichischen Eeneralstak und den K leuinant un Uuartier mi 1- Klasse ge Kriege ist er Armeekorps, Lrigade, 3 deportementt devr der i Mderveur «April 18 Mnnl, in Reichskanzlei uu Oktober und wurde »Met. -Für d ^u° Besiimi wuff dürfen djerde gerittc UN den r Mch-ndeS ? ^kden. Ui °,er Eeiamts AlSndehinde senden Ta M Meiern 7"ir zu reit West bese ^e Lösung > ^on Vjörnstj Dienstag Logische s Nendimg ! ^amaüksr di -Zum Au ^erijj/in 'S Z K U" einen A sehr einem seit Sektion der ^Tra? wir! K wie einz, Vortrag tX Eine K» Ehren bei HM Ms des! Infanterie tz Turmh, » Doli Und H^de ich t HS einmal n>ie i NM.« I Ma Schwe sie nich - h - -- ^°ja, sag er den ^"-ufiend S; denn Onkel, ^>uht - V WegiE zum Ä NS c schien. rK-außer fi Ml H das Vie unv ! Men. An K kommandi E «dm. > I,ZWenkr iK der Ink K Die Ma N zur Halle Swen. N Sugslied d S Gon läs L^KlNäsobei zK'ni?rede. S^kaprÜ „Jen iS zitternd «tz-nd. „O deute se VS ein ^verfügen t,^da Schw«
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