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MeOschr Zeitung g — — g Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgcholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Ü—— V Klatt s ————W Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile »der deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. IS U des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. No. 52. Sonntag, den 1. Mai 1910 9. Jahrgang. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die 8taat86illkomm«ll- und LrAlln2UNK88t6üer aus den 1, Termin, sowie di- Ltempelsttzner iür Mel- und kaoktverträKe ist am 30. ^xril Ü. ^8. fällig und binnen 3 Wochen, spälestenS aber bis 21. Mai 1910 an die hiesige Ortssteuereinnahme (Gemeindeamt) obzuführen Nach Ablauf dieser Frist beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren. Ottenäork-Uoriträork, den 28 April 19 w. Der Grmeindevorstand. Körung der Bullen betr. Die Anmeldung der Bullen zur Körung ist bis zum 6. Mai dieses Jahres ju bewirken. Es sollen nur solche Bullen angemeldet werden, die zur Körung rvirklivb KkeiZllkt sind. OttenäorL-JIoritrllork, den 30. April 1910. - Der Gemeindevorstand. Sparkasse ÜtieMorf - MolWorf verzinst Einlagen mit 3*/, und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 5—5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten Einlagebücher fremder Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Nertliches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, den za. April zyzo- —* Vom April zum Mail Walpurgisnacht wird heute gefeiert. Auf dem Brocken im Harz war's, wo vor langer Zeit in der Wal purgisnacht die Hexen auf Besenstielen durch Ur Lust ritten und vom Hexentanzplatz aus den Eipsel des Berges umkreisten, daß es nur so sine Art hatte. Hu — hu — hul Ja sie ist sine gespensterhafle Nacht zum Gruseln und jum Fürchten! In alten Burgen und Schlössern lu Türmen und Kellern spukt und rumort es. Türen schlagend krachend zu, Stelzentritte und rasselnde Kelten werden hörbar, Eu'en schreien. Weiße schemenhafte Spukgestalten huschen um ^e Ecken, heiseres Lachen oder verdächtiges Klopfen dringt aus den V rließen, Spinnräder wrrm, grünäugige Katzen drücken sich umher, 'alle Wurde blasen aus dunklen Verstecken und was solcher Popanz mehr ist. Sogar in den Wen wars früher ungeheuerlich und irgend wo sauste am nächtlichen Wanderer eine fliegende Kolonne vorüber. Wir modernen Menschen W glücklich über diesen Aberglauben erhaben. W feiern ja auch Walpurgisnacht, aber wir mrrn sie im Scherz in fröhlicher Laune. Fröhlich gestimmt, weil auf die Walpurgis nacht ja der Mai-Morgen kommt I Schon am Sonntag können wir singen: Der Mai ist ge- 'oninien, die Bäume schlagen aus! Der Wonne- Wond ist ein Freubenbringer. Wunderbare Eppich- rollt er über die Fluren, die Bäume Wad Sträucher läßt er blühen, den Nadel- Mmen setzt er neue Lichter hellgrünen Mai wuchses auf. Und zu all diesem Sprießen und Glühen froher Sang von Lerchen und Drosseln Wein und Finken! Ja, gewiß im Monat ^>ai ist's eine Lust zu leben! Aber wie auch dar Allerbeste in der Welt seine Schattenseiten so ist auch dies beim Mai der Fall Tenn gegen Mitte des Monats treffen drei sing kalte Männer ein, die ost — wenn auch Wt immer — an den Pflanzen großen Schaden anrichten. Auch den Maikäfer könnte zu den Schattenseiten des Mai rechnen, °bwohl er aller Kinder Freund ist. Große Andeutung hat der deutsche Lieblingsmonat für An Gärtner und Landmann. Schon die vielen ^auernregeln vom Mai deuten darauf hin ^>n Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Pku, sagt der Imker. Dann heißt eS t Mai- '°brjahr ein fruchtbar Jahr, Kühler Mai — Hut Geschrei, Warmer Maienregen bedeutet Früchtesegen nnd: DonnertS ins junge Laub hinein, wird das Brod bald bill'ger sein., — Mag's donnern!! —* Der von Lomnitz nach Ottendorf führende Komunikationsweg wird in der Flur Lomnitz wegen Massenschütlnng vom 4. bis mit 7. Mai des Jahres für den öffentlichen Fähr verkehr gesperrt. Letzterer wird über SeiserS- korf verwiesen. — * Am 1. Mai nimmt der öffentliche Wetterdienst seine volle Tätigkeit wieder auf. Diese unter dem Namen „Oeffentlicher Wetter dienst" bekannte, vom Reiche geschaffene und von ihm unterhaltende Einrichtung besteht seit dem Jahre 1906. Es fällt derselben die Auf gabe zu, auf Grund der sogenannt-n See- wartendepeschen, welche Wetternachrichten aus aanz Europa enthalten, Wetterkarten herzu stellen und Wettervorhersagen herausmgeben und überhaupt für die Verbreitung von Wetter- nachrickten zu sorgen. Vierzehn über das ganze Reich verteilte Dienststellen des öffent lichen Wetterdienstes sind berufen, diese oben genannten Aufgaben zu erfüllen. Jeder Dienst stelle ist ein bestimmter Bezirk zugeteilt, inner halb dessen ihr die Verbreitung von Wetter nachrichten und die Verbreitung von meteor ologischen Kenntnissen überhaupt obliegt. In Sachsen ist die Dienststelle des öffentlichen Wetterdienstes der Kgl. Landeswetterkarte an gegliedert. Die Verbreitung von Wetterkarten und Wettervorhersagen erfolgt also von Dresden aus. Die Tätgkeit derselben im Vorjahre läßt erkennen, daß das Interesse für die Wetterkarten und die Wetternachrichten überhaupt stetig im Steigen begriffen ist. Die Zahl der täglich zur Ausgabe gelangenden Wetterkarten überstieg im Sommer 1909 500. Immerhin ist zu wünschen, daß der Bezug von Wetterkarten noch Weiler zunimmt. Der Abonnementspreis ist so niedrig gehalten, daß dadurch noch die Unkosten für die Kartenherstellung gedeckt werden. Er beträgt monatlich 50 Pfg. Die ersten Züge, welche Wetterkarten von Dresden aus mil nehmen, gehen bereits kurz nach 11 Uhr ab so daß dieselben auch von Dresden entfernt gelegene Orte noch am Nachmittag erreichen können. Weit mehr als die Wetterkarten, deren Herstellung und Verbreitung die Haupt aufgabe einer öffentlichen Wetter-Dienst stelle ist, kommen die Vorhersagen dem großen Publikum zu Gesicht. Die letzteren werden an jedem Telegraphen« und Telephonamte Sachsens zu jedermanns Einsichtnahme aufgehängt. Im Hinblick daraus sei noch kurz auf die Treff- icherheit derselben im Vorjahre hingewiesen. Königsbrück. Hier wurde der Arbeiter S. verhaftet, da er dringend im Verdacht steht an einem 11jährigen Mädchen unsittliche Handlungen begangen zu haben. Dresden. Die Mitteilung hiesiger Blätter )aß die Firma Gebr. Alsberg am Postplatz ein neues Warenhaus zu erlichten beabsichtige, wird als unrichtig erklärt — Vom Schnelllzuge überfahren ließ sich vorgestern früh in der 4. Stunde aus Klotzschener Forstrevier ein Postschaffner aus Dresden Friedrichstadt. Er soll Verdruß im Verdienst zehabt und deshalb den Tod gesucht haben. — Am Dienstag stieß auf dem Albertplatze ein Kraftfahrzeug mit einem Straßenbahnwagen und einer Automobildroschke zusammen und uhren daraus einen Radfahrer um, der von rem Kraftfahrzeug einige Meter weit geschleift wurde. Der Radfahrer trug mehrere Ver« etzungen davon, sein Ziad war gebrauchsun- ähig geworden. Der an dem Zusammenstoß chuldige Kraftwagensührer versuchte die Fest, tellung seiner Persönlichkeit durch schnelles Davonfahren zu vereiteln, wurde aber später ermittelt. Merschwitz. Die Leiche des vor mehreren Wochen bei Clöden vom Kahne in die Elbe gestürzten und ertrunkenen Steuer manns August Engel von hier ist in der Nähe von Roßlau geborgen und sodann aus dem hiesigen Friedhöfe beerdigt worden. Bockau. Ein kaum der Schule er wachsenes Bürschen bedrohte in einem Re staurant in Albernau den Bruder seiner Braut mit einem geladenen sechslä figen Revolver. Der hinzukommende Wirt nahm ihm den Re volver ab. Neu ei bau. Sin Ehedrama hat sich Donnerstag nachmittag auf dem Wege zwischen Neugersdorf und Neueibau abgespielt. Der in den dreißiger Jahren stehende Fabrikarbeiter Dreßler aus Neugersdorf bat auf freiem Felde eine gleichaltrige Ehefrau durch sechs Revolvrr- chusse getötet uud dann in einem nahen Teiche durch Ertränken Selbstmord begangen. Johanngeorgenstadt. Als der Oekonom Bergbauer im nahen Jugel beim Eggen den Strang der einen der vor die Egge gespannten beiden Kühe in Ordnung bringen wollte, scheuten die noch jungen Tiere und warfen den alten Mann zu Boden, die chwere Egge über ihn wegziehend. In dieser Lage wurde der Unglückliche, der laut um Hilfe chrte, eine Strecke weit geschleift. Als man hm endlich zu Hilse kommen konnte war er bereits seinen furchtbaren Verletzungen erlegen. Sein zerhackter Körper bot einen gräßlichen Anblick. kZelmgekunöen. Mütterchen, in stockfinstrer Nacht Hab ich mich heimlich aufgemacht, Hielt es nicht aus Im wirren Gebraus, Mußte nach Haus. Konnte beinahe den Weg nicht finden Aus den Schluchten, den tiefen Gründen Irrte umher Die Kreuz und die Quer Durch Wüsten und Meer. Endlich hörte ich Pappeln rauschen. Stille stand ich, zu lauschen, zu lauschen. Hei, wie das klang! Die Seele durchdrang Der Heimatgesang. Querfeldein bin ich gesprungen. Habe mit Jauchzen den Hut geschwungen Sah durchs Spalier, Dann in die Tür, Und nun bin ich hier. Ein Waggon krims ZpikHrrtM» soll vienstaK XaekmittaA auf Bahnhof Ilorilräork verdankt werden. Pro Zentner 2,80 AK. «Roll»!»» bei II TAenienlS. sowie vorübergehend auch f. weitere Umgegend Radebergs gewährt Spar- uns Vorschußvereln zu staaeberg e. 6. m. d. ü. —Gegründet 1859. mim»—. Kirrhrnnachrirhten. Sonntag, den 1. Mai. Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr: Predigt-Lesegotte-dienst. Kollekte für die Jungfrauen-Vereine Medingen. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst, im Anschluß daran Unterredung mit der konfir« mirten männlichen und weiblichen Jugend von 1908, 1909 und 1910. Großdittmannsdorf. Nachm. 1 Uhr: Predigtgottesdienst, darnach Unterredung. In beiden Kirchen Kollekte für den evang. Jungsrauenverein in Deutschland.