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9 1485 Buchgewerbe Buchdruck ® ® @ Buchbinderei e ® ee Steindruck ® ® ® Buchhandel Eingesandte Werke finden Besprechung. Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. No. 50 Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme. Eigenartige Tonplatten. Bei der Herstellung von Werthpapieren muss man bestrebt sein, etwaige Nachahmungen möglichst zu erschweren. Würden die Druckformen zu solchen Arbeiten gänzlich aus Typen zusammen gesetzt, so ist es leicht, sie bis ins Kleinste nachzuahmen. Selbst eine kleine Druckerei kann derartige Fälschungen vornehmen, weil das ihr fehlende Material leicht und unauffällig beschafft werden kann. Da man den Typen-Aufdruck nicht gut umgehen kann — wenn man nicht das Ganze in Stahl- oder Kupferstich ausführen will —, so hat man alle Sorgfalt, Fälschern das Hand werk zu verleiden, bisher ganz richtig auf den Ton-Unterdruck gerichtet. Fig. 1. Doch was bezüglich der leichten Nachahmung des satzlichen Theiles von Werthpapieren gesagt wurde, gilt auch für die aus Typen hergestellten Töne. Dieselben erfüllen ihren einzigen Zweck deshalb nur ungenügend. Ein Untergrund, welcher der Nach ahmung besondere Schwierigkeiten bietet, muss deshalb erwünscht sein, und ich will in Nachstehendem versuchen, das Verfahren zur Herstellung eines solchen zu beschreiben. Bei Platten nach dieser Art ist jede Fälschung völlig ausgeschlossen, auch ist Fig- 2. es nicht schwer, an irgend einem Loch oder Riss die echten von den falschen Papieren zu unterscheiden. Auf einem eisernen Fundament (Schliessplatte) macht man sich in der ungefähren Grösse der herzustellenden Tonplatte ein Quadrat oder Rechteck, je nach der Form des Werthpapiers, aus Stegen, und bindet dasselbe fest aus; auf den Boden dieser Form streut man Asphaltkörnchen, die vorher in Del getaucht wurden, und spritzt dann noch einige Oeltröpfchen hinein. Sodann nimmt man einen Löffel flüssigen Bleis und giesst die Form schnell voll. Da, wo die Asphaltkörnchen lagen, zeigen sich in der gegossenen Platte Löcher, ebenso sieht man an der Stelle der Oeltröpfchen nicht allein Löcher, sondern durch den plötzlichen Einguss zer läuft das Blei nach allen Seiten und bildet manchmal recht charakteristische, zerrissene Gebilde in der Platte, die beim Druck sich genau so wiedergeben, und welche eben ihrer unregel mässigen Form wegen die Nachahmung ganz unmöglich machen. Denn niemals, man kann noch so viele Nachgüsse machen, fallen dieselben gleich oder selbst nur ähnlich aus. Nachdem die Platte erkaltet ist, schlichtet man die Unregelmässigkeiten auf der Rück seite mit der Feile und nagelt die Platte auf. Vor dem Druck polirt man die Oberfläche mit weichem Druckpapier, um dem an fänglichen Schmitzen vorzubeugen (Fig. 1). Vor etlicher Zeit machte Jemand einen andern Vorschlag zur Herstellung solcher Platten, den ich, da er zu diesem Verfahren sich ebenso gut eignet, hier kurz erwähnen will: Man nimmt einen Bogen Seidenpapier, ballt denselben recht fest zusammen, breitet ihn dann wieder recht vorsichtig aus und talkumirt ihn. Das Blatt wird nach dieser Behandlung unzählige kleine Fältchen und Knicke aufweisen. Nun legt man das Blatt auf die Schliessplatte, stellt den oben beschriebenen Stegrahmen darüber und giesst wie vorhin. Das Giessen kann auch im Stereotypie-Apparat geschehen. Die so hergestellten Platten (Fig. 2) zeigen marmorartige Gebilde, die nicht nur reizvoll, sondern auch, was hier in Betracht kommt, schwer nachzuahmen sind. An Hand der damit gedruckten Original - Werthpapiere kann man jede Fälschung sofort mit leichter Mühe erkennen. Nach obigen beiden Verfahren lassen sich auch Leisten her stellen und im Druck nach Art der Selenotypie behandeln. Die Reihenfolge der aufeinander folgenden Farben ist: Roth als Grund; nachdem derselbe vollständig getrocknet ist, drucke man mit der selben Form das Gold, indem diese um eine Achtel- oder Viertel petit seitlich verschoben wird. In gleicher Weise wird die nächste Form, welche blau oder grün sein kann, behandelt. Man kann natürlich auch andere Farben wählen. Ferd. Eilbrecht. Offenbach a. M. Satzschliesser von C. Jesinghaus, Düsseldorf. D. R. P. 67866 (Kl. 15). Diese in der Abbildung skizzirten Schliesser sollen das Ausbinden ersetzen, also die dazu nöthige Schnur sparen. Sie bestehen aus etwa Nonparel starken Eisenschienen von Ausschlusshöhe, die an den Enden auf halbe Tiefe derart gezähnt sind, dass je zwei Enden kreuzweise ineinander gehakt werden können. Die Zähnung ist je 1 Konkordanz lang, und der Abstand von einem Zahn zum andern beträgt 1 Cicero. Man kann das Innere, den zu schliessen den Raum, bei Verwendung derselben Schliesser um 1 bis 6 Cicero verkleinern oder vergrössern, je nachdem d | man die äussern oder die innern Zähne be- -i--- nutzt. Wie aus der Abbildung hervorgeht, stehen die Enden der Stege über die Ecken a c hervor, was beim Aufsbrettschieben des Satzes oder beim Formatmachen in der __________ _ Maschine oftmals hinderlich sein mag. Auch b wird es den Nutzen der Schliesser beein- 1 trächtigen, dass die erforderliche Länge (bis auf 3 Cicero Spielraum) stets vorher festgestellt werden muss, und dass man nur immer cicerobreit verstellen kann. Ferner wird es stören, dass die beiden ersten Stege a und b im Setzschiff auf untergelegte Bleistege gestellt werden müssen, da sonst die über stehenden Zacken-Enden keinen Platz haben. Es kommt doch auch häufig vor, dass der Satz die Schiffsbreite ziemlich füllt, und dass kaum für die Schnur, geschweige denn für die Schliesshaken Platz bleibt. Für Werk- oder Paketsatz ist diese Einrichtung schwerlich zu gebrauchen. Endlich vertraget! die eisernen Stäbe das Anfeuchten nicht. Trotzdem mag es Fälle geben, in denen sie auch mit Vortheil verwendet werden können, vielleicht für auf Bretter stehenden Satz u. dgl. Wir haben die uns gesandten Stege in die Druckerei der Papier-Ztg. gegeben und, was leichtes