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No. 46 PAPIER-ZEITUNG. 1359 /9 zur Hälfte mit Wasser gefüllt wird. In diesem Wasserkasten ist eine Gummirolle b drehbar an geordnet. Der Papier streifen wird über zwei Röllchen gezogen, tritt bei d heraus und legt sich auf die Gummischeibe. Wird nun der Apparat in die linke Hand genommen und der Streifen mit dem Daumen vorwärtsschiebend auf Rolle b ge drückt, so dreht sich diese und befeuchtet den herausrollenden Streifen. Man kann die Etiketten nun abreissen und aufkleben. Damit die Papierrolle' a nicht infolge ihrer Spannung ablaufe, ist eine Bremsfeder e eingeschaltet. Einschlag-Papier mit Ansicht der Welt-Ausstellung in Chicago liefert Leopold Elias in Görlitz. Das Papier ist dünn und fest, 37 X 50 cm gross und enthält in der Mitte das Gesammtbild der Ausstellung. Der reichlich verbliebene freie Raum kann mit Geschäftsempfehlungen und dergl. bedruckt werden. Griffelspitzer. Der nebenstehend abgebildete, von Louis Leitz in Stuttgart gefertigte Griffel spitzer besteht aus sechs radial gestellten Blechscha bern, die in einer sechs eckigen Metallhülse befestigt sind. Das Anspitzen des Stiftes geschieht in bekannter Weise durch Einschieben und Drehen desselben. Rollhülsen aus Papiermasse. Als Kerne für Rotations-Druck papier benutzte man bisher Holzstäbe, die in der Druckerei heraus geschoben werden mussten, um einer eisernen Spindel Platz zu machen. Diese konnte in der Höhlung weder so fest sitzen, noch konnte die Rolle so rund laufen, wie es hätte sein sollen. Man wendete wohl auch Expansions-Spindeln an, die aber ihren Zweck auch nicht ganz erfüllen konnten, ausserdem zu viel Raum in Anspruch nahmen. Das Richtigste ist jedenfalls, die Rolle auf einen Kern zu wickeln, der beim Einhängen in die Rotationsmaschine an seiner Stelle bleiben kann, der also für die Spindel Raum lassen muss. Matthias Kalb in Wildenau, Post Schwarzen berg, fertigt nun Kerne oder Rollhülsen in nebenstehend im Durchschnitt gezeigter Form ganz aus Papiermasse. Der Hohlraum d ist zum Einstecken der Spindel bestimmt und wird nach Wunsch eckig oder rund in jedem beliebigen Maass geliefert. Er wird begrenzt von einer sehr dicken festen Schicht (c) braunen, beim Bewickeln zusammen geklebten Papiers; an diese schliessen sich vier Füllungen b aus hellerm Papierstoff von gleicher Festigkeit. Den Schluss nach aussen bilden zwei übereinander gelegte Schichten a von gleichem Stoff und doppelter Dicke wie c. Die so gebildete Hülse ist sehr fest, unbiegsam und aussen so gearbeitet, dass sie mit der darauf ge wickelten Rolle Druckpapier auf einer durchgesteckten Spindel genau rund läuft. Chicago-Federn. Als zeitgemässe Neuheit bringen Heintze & Blanckertz, Berlin SO., Schachtel - Ausstattungen in den Handel, die mit Abbildungen der Columbischen Weltausstellung in Farben druck versehen sind. Eine dieser Schachteln enthält Federhalter, Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden allo von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Etiketten-Anfeuchter. In Tuch -, Konfektions - und ähn lichen Geschäften werden die Verkaufs-Gegenstände mit kleinen Zetteln beklebt, um auf diesen Preise und sonstige Zahlen an bringen zu können. Die Zettel werden in Blättern verbraucht, die wie Briefmarkenbogen kreuzweise perforirt sind; das Anfeuchten geschieht meist auf einfachste Weise, nämlich mit der Zunge. Da nun selbst in kleinern Geschäften bei der Menge der ver schiedenartigsten Waaren täglich eine grosse Anzahl von Aus zeichnungen vorgenommen werden müssen, so wurde diese Art des Beklebens längst alsUebelstand empfunden. G. Gallewski in Forst i. L. hat nun einen kleinen handlichen Apparat erfunden und sich schützen lassen, der in der nachstehenden Abbildung veranschaulicht wird. Der mit dem Deckel g verschlossene Blechbehälter besteht aus zwei gesonderten Räumen, deren grösserer die in einen schmalen Streifen aufgerollten Etiketten a aufnimmt, während c deren Stiele mit den amerikanischen Farben recht lebhaft dekorirt sind, andere Halter zeigen auf ihrer Aussenseite Abbildungen einzelner Baulichkeiten der Ausstellung. Die Federtülle ist zum Umstecken eingerichtet und enthält am andern Ende einen Kopir- stift. Die ebenfalls mit Ausstellungsbildern reich bedruckten Feder-Schachteln sind so geformt, dass sie in geleertem Zustande flach zusammengelegt Werden können; sie enthalten je sechs kleinere Schachteln mit guten Federn. Als weitere Neuheit wurde uns eine mit Sportbildern gezierte Schachtel vorgelegt, die eine für Schnellschreiber bestimmte Federsorte »Rapid« ent hält. Die Federn sind breit geformt, an den Spitzen sorgfältig gerundet und gleiten angenehm über das Papier. Das Geschäftsbuch. Auf die Mittheilungen des Herrn C. Riefenstahl in Nrn. 42 und 43 über „das Geschäftsbuch“ erlaube ich mir in Bezug auf zwei Punkte zu- rückzukommen, von welchen der eine für mich wirklich Neues enthält, während in dem andern ein mir unverständlicher Widerspruch liegt. In der Rubrik „Papier“, Nr. 42, S. 1242, sagt der Herr Verfasser: „Eine andere Eigenschaft, die von solchem (aus langgemahlenem Stoff her gestelltem) Papier verlangt wird, ist: es soll sich gut radiren lassen, d. h. es soll beim Radiren möglichst wenig rauh werden. Gutes, wie vorstehend beschriebenes Papier, richtig verfilzt und gut geleimt, lässt sich schaben, ohne faserig zu werden.“ Ich habe nun während meiner langjährigen Praxis genau das Gegen theil festgestellt und stets gefunden, dass gerade ein aus langgemahlenem Stoff hergestelltes, also gutes, zähes Papier sich schwer radiren lässt und durch das Radiren faserig wird, selbst wenn es gut geleimt und geglättet ist. Papiere dagegen, dessen Stoff kurz gemahlen ist, selbst solche, welche Holzschliff und sonstige Surrogate enthalten, lassen sich besser und leichter radiren. Es würde demnach durchaus nicht zutreffen, wenn man aus dem Um stande, dass ein Papier sich „gut radiren“ lässt, schliessen wollte, dass das selbe deshalb von guter Beschaffenheit sei. Auf Seite 1274 in Nr. 43 d. P.-Z. behandelt Herr Riefenstahl die „Sprungrücken“ und sagt u. a. Folgendes: „In neuerer Zeit fertigt Karl Krause in Leipzig Maschinen zur Her stellung überhalbrunder Papprücken; die Einführung dieser Rücken dürfte jetzt eine allgemeine werden. Erwähnen möchte ich noch die losschichtigen Rücken. Der Rücken soll fest sein, das ist die erste Regel, deshalb sind losschichtige Rücken in den meisten Fällen nicht am Platze“ usw. Nun fertigt aber Herr Karl Krause gerade die den Herren Gebrüder Friedrichs s. Z. patentirte Maschine zur Herstellung losschichtiger Rücken. Das derselbe ausserdem noch eine Maschine zur Herstellung überhalbrunder Rücken anfertigt, ist mir nicht bekannt und aus seinen Katalogen nicht ersichtlich. Wenn nun Herr Riefenstahl meint, losschichtige Rücken seien »in den meisten Fällen nicht am Platze», und dann ferner im nächst folgenden Satze einen »losen Rücken« empfiehlt, der genau nach dem Prinzipe der patentirten losschichtigen Rücken (bis auf die Abformung oben geheizter Schablone) hergestellt wird, so finde ich darin einen mir unver ständlichen Widerspruch. Ich verwende übrigens seit etwa 11/2 Jahren fast ausschliesslich (namentlich für alle bessern und schwereren Bücher) die auf der erwähnten Maschine hergestellten »losschichtigen Rücken«, und kann dem Herrn Kollegen Riefenstahl die Versicherung geben, dass dieselben neben ihren andern guten Eigenschaften eine Festigkeit besitzen, welche die weitgehendsten Ansprüche befriedigen dürften. r. Biblorhaptes Registrators Sammelmappen fabrizirt in den bewährtesten Systemen [64873 Louis Leitz, Stuttgart. Vertreter für Berlin: M. Steinthai, Berlin S., Prinzenstr. 89. Nienburger Eisengiesserei und Maschinenfabrik Actien-Gesellschaft zu Nienburg a. Saale empfiehlt [60994 D.R.P.a. Filter-Anlagen D.R.P.a. zur Feinfiltration grösster Wassermengen unter Garantie fiir quantitative und qualitative Leistungen. Geringster Raumbedarf, minimaler Druckverlust, einfachste Reinigung, billigste Betriebs- und Anschaffungskosten.