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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der ge wünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden Pneumatische Typenschreibmaschine von Marshall Arthur Wier in Kingston on Thames (Grafschaft Surrey, England). D. R. P 66330. (KL 15.) Die Maschine ist in Nr. 6, Seite 152 der Papier-Zeitung von 1893 ausführlich beschrieben. Patent -Ansprüche: 1. Eine Typenschreibmaschine mit nach der Druckstelle gerichteten Führungsrohren, welche als Typenträger dienende Stempel aufnehmen und einzeln mit durch Typenanschlag zu sammendrückbaren Luftkammern derart in Rohrverbindung stehen, dass bei jedem Tasten anschlag ein bezüglicher Typenstempel in die wirksame Lage durch Luftdruck herausgetrieben wird. 2. (Betrifft Einzelheiten.) 3. Bei einer Typenschreibmaschine der unter 1. gekennzeich neten Art die Abänderung, dass durch Tastenanschlag Ventile ausgelöst bezw. Luftkanäle geöffnet werden, welche an einen gemeinsamen und durch eine besondere Druckluftvorrichtung (Blasebalg) zu speisenden Windkessel anschliessen. 4. Bei einer Typenschreibmaschine der unter 1. gekenn zeichneten Art die Abänderung, dass die Typenträger mittelbar durch Hebel von je einem dem Druckleitwerk zugehörigen Luft kissen bethätigt werden. Verfahren, Gelatine oder andere plastische Stoffe mit Metall überzügen zu versehen von E. de Soye in Paris. D. R. P. 66299. (Kl. 39.) Infolge der Eigenschaft der Gelatine, des Gummis, des Stärke kleisters und dergleichen, Wasser anzuziehen, war es bisher sehr schwer, auf grossen Flächen mit den erwähnten Stoffen vergoldete oder versilberte Blättchen zu befestigen. Nach dem vorliegenden Verfahren wird diese Schwierigkeit wie folgt überwunden: Je nach dem beabsichtigten Zweck bringt man auf den als Untergrund für die Metallblättchen dienenden Platten (von Glas, Marmor oder sonstigem Stoff) vertiefte öder erhabene Muster an, oder lässt die Platte ohne Muster, falls nur glatte Blätter hergestellt werden sollen. Diese. Platten werden auf bekannte Weise, z. B. auf elektro lytischem Wege oder durch Aufdrücken von Metallblättchen, mit einem Metallüberzug versehen. Auf diesen Ueberzug wird eine ver dünnte Lösung von einem der genannten Stoffe (Gelatine, Gummi usw.) gegossen, welche je nach dem Zweck gefärbt oder nicht gefärbt ist. Nach der vollständigen Austrocknung löst sich die plastische Masse mit der Metallschicht von der Unterlage ab. Auf diese Weise erhält man Blätter, welche Gleichmässigkeit in der Vertheilung der Metallschicht (ohne Falten und Brüche) mit vollkommen scharfer Wiedergabe des auf der Unterlage an gebrachten Musters verbinden. Nachstehend soll die Herstellung einer mit Gold überzogenen Gelatineplatte näher beschrieben werden. Man stellt zunächst eine wässrige Lösung von Goldchlorür her, welche 4 g Goldchlorür pro Liter enthält. Um die Lösung alkalisch zu machen, fügt man eine alkoholische Natronlösung hinzu, und zwar in dem Verhältniss von 10 g Natron auf 1 g Gold. Als Reduktionsmittel bringt man Mannit in die Lösung in solchem Verhältniss, dass ungefähr 0,9 g Mannit auf 1 g Gold kommen. Die so erhaltene Lösung giesst man nach kräftigem Schütteln in einen Behälter, in welchen man eine Glasplatte von beliebiger Oberfläche einhängt. Nachdem sich nach ungefähr 4 bis 5 Stunden das Gold in genügender Dicke auf der Platte niedergeschlagen hat, wird sie aus der Flüssigkeit herausgenommen, abgewaschen, getrocknet und mit einem Holzrahmen bekleidet. Ueber das auf der Platte befindliche Gold giesst man nun ungefähr in einer Dicke von 5 mm eine wässrige, etwas erwärmte 15prozentige Gelatinelösung und bringt dann die im Rahmen eingespannte Platte in einen Lufttrockenapparat, in welchem bei einer Tem peratur von ungefähr 35° C. alles Wasser verdunstet. Nach dem völligen Erstarren kann man die Gelatine in Form einer Platte, an welcher das Goldhäutchen haftet, ohne Falten von der Glas platte abheben. Die so erhaltene Platte kann in beliebiger Grösse und Form ausgeschnitten werden. Auch kann man das Gold an einzelnen Stellen entfernen und die Gelatine sichtbar werden lassen, indem man durch pulverisirten Bimsstein, welchen man mittels einer Bürste durch eine aufgelegte Schablone aufreibt, das Gold ab scheuert. Je nach dem Farben-Effekt, welchen man erzielen will, kann die sichtbar werdende Gelatine verschiedentlich gefärbt sein. Das beschriebene Verfahren gestattet zahlreiche Anwendungen, namentlich in der Photographie, in der Bilder- und Luxuspapier fabrikation usw. Patent-Anspruch: Verfahren, Gelatine und andere plastische Stoffe mit Metall überzügen zu versehen, darin bestehend, dass man auf beliebig geformte und mit einer Metallschicht versehene Platten eine ver dünnte Lösung von Gelatine, Gummi oder dergleichen giesst und hierauf trocknen lässt. Ritzvorrichtung für Pappen von Karl Krause in Leipzig- Anger-Crottendorf. D. R. P. 65732. (Kl. 54.) Die Vorrichtung dient zur Herstellung zweier dicht neben einander liegender paralleler Einschnitte in Pappe oder dergl. An derselben sind leicht zu handhabende Mittel angebracht, um in sind. die Entfernung der beiden Schnitte von einander nach Bedarf zu regeln. Zu diesem Zweck sind die Achsen der beiden Ritzmesser R, R l schräg zu einander gestellt, der art, dass die Ebenen der Ritzmesser nach keiner Richtung parallel zu ein ander, wohl aber symme trisch zur senkrechten Mittelebene des gemein samen Halters B liegen. Auf diese Weise ist es er möglicht, durch Drehung eines die schrägen Achsen aufnehmenden Mittel stückes M den Abstand der Ritzmesser an der Stelle, an welcher sie die Pappe berühren, enger oder weiter zu stellen. A ist das Kopfstück der Ritzmaschine und B der gemeinschaftliche Halter, welcher eine horizontale und eine ver tikale Verstellung der beiden Ritzmesser R R l zulässt. Die beiden letz teren drehen sich um die Achsbolzen x x1, welche unter einem gewissen Winkel schräg zueinander Das Mittelstück M ist einem Mittelstück M befestigt drehbar um seine horizontale Achse und feststellbar in dem ge bogenen Schenkel des Halters B gelagert. Der Umfang des Mittel stückes M ist mit Schneckengewinde versehen, mit welchem eine Schraube S in Eingriff ist. Durch Drehung der Schraube S wird somit auch eine Drehung des Mittel stücks und eine Aenderung der Schnitt breite der Messer erzielt. Das Einstellen der Ritzmesser auf die gewünschte Breite kann auch in folgender Weise geschehen. In das Mittelstück M ist ein Stift J eingeschraubt (Fig. 2), der durch einen Schlitz des Halterschenkels nach aussen reicht und durch einen mit einer Schraube versehenen Knopf L an einem geschlitz ten Bogenstück K befestigt ist. Dieser Knopf L dient bei dem Verstellen des Mittelstückes als Handhabe. Durch den Fig. 2. Schlitz des Stückes K geht die im Halterschenkel befestigte Schraube N hindurch, mittels welcher die Welle in der gewünschten Stellung festgehalten wird. Patent-Anspruch: Eine Ritzvorrichtung für Pappen, bei welcher, um die Ent fernung der Einschnitte von einander regeln zu können, die Kreismesser (R R1) auf winklig zu einander liegenden, in ein dreh bares Mittelstück (M) eingeschraubten Achsen angeordnet sind.