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Erachtens das angenehmste Satzbild von einer Kolumne, wie in nach stehender Skizze der Augenschein lehrt: Sopf der Zeitung. Bolitif illIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIII iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii IIIIIIIIIII"IIIIIII iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Feuilleton IIIIIIIIIIIIIIIIIIII iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIII iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIII ulIIIIII""II"II"IIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII ItIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII iiniiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiii IlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiI IIIIIIIIUIIIIIIII IllIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIItiIIIIIIIIIII miiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Beispiel 22. Illlllllllllllllllllllllllllllllllll IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIII IumIIIIIIIIIII »//«IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIII IIttiIIIIIIIIIII"III IIIIIIIIIWWWWIHIIIIIII IIIIIIIIII1IIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIII iiiIiIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII lllilllUliUIHIIIIIIIIIIHIIIIII!l IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Iiililiitiiilliiilililiiiiliiililill IlIIIIIIIIIIIIIiIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Als Textschrift kann die gewöhnliche Garmond- oder Borgis- Fraktur, gegebenenfalls auch eine kleinere (Borgis auf Petit) ver wendet werden, auch lasse man die Kapitel-Ueberschriften etwas hervortreten. Die Ausstattung des redaktionellen Theils in Bezug auf den Satz ist für das Ansehen und die Beliebtheit einer Zeitung gerade so von Einfluss, wie der Lesestoff selbst. Es sollten daher alle Diejenigen, welche entweder ihre schon bestehende Zeitung ver- grössern oder ihr sonst ein neues Gesicht verleihen wollen, oder aber Diejenigen, welche durch Gründung einer neuen Zeitung einem »längst gefühlten, dringenden Bedürfnisse« abhelfen wollen, vor allem darauf sehen, dass das Blatt eine die Uebersichtlichkeit des Lesestoffs erleichternde Ausstattung erhält. Wer nicht Urtheils- kraft über die Zweckmässigkeit und Schönheit der Ausstattung genug zu besitzen glaubt, der ziehe einen erfahrenen Fachmann zu Rathe. Die hübsche Ausstattung einer Zeitung ist für diese ein nicht zu verachtender Geleitsbrief, womit natürlich nicht ge sagt sein soll, dass anderseits die Gediegenheit des Lesestoffs zum Vortheil der typographischen Ausstattung vernachlässigt werden darf. Aus mancherlei Gründen empfiehlt es sich, den sogenannten glatten Satz in einer Zeitung möglichst eng zu halten. Enger Satz sieht besser aus, besonders wenn die Spalten nicht breit sind. Eine ganze Anzahl von Zeitungen werden in ihrem redak tionellen Theile mit Drittelgevierten gesetzt. Satz mit Halb gevierten sollte nur bei Antiqua, oder bei auf vollen Kegel ge gossener Fraktur gestattet werden, nicht aber z. B. bei Borgis auf Garmondkegel. Bei letztbezeichneter Schrift sind Drittelgeviert- Satz oder Ausschlussstücke in Halbpetitstärke zu empfehlen. Wie bei der Eigenart des Zeitungssatzes im allgemeinen zu empfehlen ist, befleissige man sich im besonderen beim sogenannten glatten Satze der grössten Einfachheit und beschränke sich namentlich in dem Hineinbringen fremder Zeichen in demselben auf das Allernothwendigste, bezw. auf die nicht zu entbehrenden Verfasserzeichen. Mark- und Pfennigzeichen, Gewichts- und Maass- Zeichen halte man aus dem glatten Satze fern, desgleichen nach Möglichkeit Bruchziffern und römische Ziffern. Diese verkriechen sich beim Ablegen in Fächer, in die sie nicht gehören. Derartige Zeichen wirken auch, weil nicht zur Schrift gehörig, störend. Man setzt statt M. 3=T. Pf, statt kg = Kilo, statt m = Ptr. und kehre sich nicht an die amtlich, wahrscheinlich ohne Hin zuziehung von Buchdruckern, festgesetzten Zeichen. Römische Ziffern in Fraktursatz wirken besonders störend, sie mögen ge duldet werden, wenn z. B. Ludwig IV. zu setzen ist. Bei Be zeichnungen aber, wie XVIII. Jahrhundert, XIV. Armeekorps, III. Bataillon, sollte man sie, selbst wenn sie noch so »offiziell« sind, im Zeitungssatze vermeiden. 18. Sahrhundert, 14. Armeekorps, 3 Batailon ist schöner und deutlicher. Man wird, was die Bruch ziffern im glatten Satze betrifft, vielleicht nicht umhin können, einmal »21/2 Pfd « zu setzen, aber anstatt » 3weidrittel-ajorität« 2/3 Majorität zu setzen, ist kaum verzeihlich. Soll der erste Theil einer in die Abschnitte: »Redaktionelles« und »Anzeigen» getheilten Zeitung in Bezug auf Inhalt und Ausstattung den Leser fesseln, der Zeitung sonach neben der Erhaltung alter Freunde neue zuführen, so darf dies der zweite Theil nicht minder. Diesem Theile besondere Sorgfalt zuzuwenden, liegt ebenso im Interesse der Leser und Anzeigenden wie des Zeitungseigenthümers selbst. Der Anzeigentheil einer Zeitung ist für den Zeitungseigenthümer das Feld, von welchem er ernten soll und ernten muss; durch die Anzeigen-Einnahmen müssen neben dem Bezugspreise die Mittel beschafft werden, mit denen die Zeitung erhalten und auch der Lesestoff beschafft wird. Der gewiegte Geschäftsmann wird nur demjenigen Blatte seine Anzeige geben, in welchem dieselbe eine wirksame, leicht in die Augen fällende Ausstattung erhält. Es giebt Geschäftsleute, die nicht nur die bekannten Reklamegedichte, sondern auch besonders eigenartige Anzeigen-Entwürfe gut bezahlen; ja es ist schon dahin gekommen, dass besonders eigenartige oder wenigstens eigenartig sein sollende Anzeigen-Schemas unter Musterschutz gestellt wurden. Freilich ist man nicht immer glücklich in der Wahl der Entwürfe, denn es kommen mitunter Sachen zum Vorschein, die ebenso hässlich wie unauffällig sind. Mancher Setzer hält sich für ein Genie, wenn er eine Anzeige aus Gott weiss wie vielerlei Schriften, schnörkelhaften Einfassungen, Schrägstellungen, Bogen usw. zu sammengebaut, im Grunde genommen aber etwas geschaffen hat, was im günstigsten Falle das Interesse seiner Fachgenossen in Anspruch nimmt, im ungünstigen zu allerhand Randglossen von Seiten derselben herausfordert, nimmermehr aber seinen Zweck, den Leser zu fesseln, erfüllen wird. Gerade die Anzeige ist es, an welcher der Setzer zeigen kann, was er aus dem für den Zeitungssatz bestimmten, durchgängig einfachen Material herzustellen vermag. Der Anzeigensatz erfordert Verständniss des Setzers für den Zweck der Anzeige im ganzen, wie für die Bedeutung ihrer einzelnen Theile, und so ergiebt sich, dass es nicht die »schwachen Kräfte« unter den Setzern sein dürfen, welche »in die Zeitung gestoppt« werden. Der Anzeigensatz ist die Vorschule des Accidenzsatzes. Wer in jenem etwas leistet, wird auch in diesem zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten arbeiten. Aus diesem Grunde ist es auch rathsam, die Lehrlinge nach Erlangung der nöthigen Fertigkeit im glatten Satze bald mit Anzeigensatz zu beschäftigen. Der Satz der Zeitung muss gewöhnlich in recht knapp be messener Zeit hergestellt werden; es ist daher erstes Gebot einer Zeitungsdruckerei, dass sie sich so einrichtet, dass sie auch schnell arbeiten kann. Vor allem ist darauf zu sehen, dass an Schrift material kein Mangel eintritt, wenn einmal ausserordentliche An forderungen an die Druckerei, z. B. durch umfangreiche Beilagen, gestellt werden. Schwierige Satzarbeiten für Anzeigen zu schaffen ist, sofern nicht die Accidenzsetzerei zu Hilfe .genommen wird, in den seltensten Fällen möglich; deshalb wird von dem Setzer, dem die Aufgabe wird, in kurzer Zeit etwas recht Auffallendes für den Inseratentheil zu schaffen, ein gut Theil Scharfsinn verlangt. Wie bereits erwähnt, ist die vielfach verbreitete, selbst in Buchdrucker fachblättern zu lesende Meinung, ein Buchdrucker, der nur in der Zeitung beschäftigt wird, "brauche nicht viel gelernt zu haben, durchaus irrig. In früheren Zeiten mag diese Meinung eine gewisse Berechtigung gehabt haben; zu einer Zeit, als dem Lesebedürfniss des Publikums noch durch ein ein- bis dreimal wöchentlich er scheinendes Ortsblättchen gedient war. Redakteur und Verleger, beides meistens in der Person des Prinzipals vereinigt, waren in der Lage, das zum Abdruck bestimmte Manuskript in aller Gemüths- ruhe zusammenzustellen und dem Setzer mundgerecht zu machen. Heute ist dies anders, denn der durch das Vorhandensein mehrerer Blätter an einem Orte geschaffene Wettbewerb bringt es mit sich, dass auch bei Herstellung von Provinzblättern rasch gearbeitet werden muss. Das tägliche Erscheinen der Zeitung erfordert nicht nur rasches Arbeiten im Setzersaale, sondern auch in der Redaktions stube, und die Folge ist, dass manchmal Manuskript in die Druckerei wandert, welches dort erst zurecht gestutzt werden muss. Hieraus ergiebt sich von selbst, dass die Druckerei über ein gutes, ge schultes Zeitungssetzerpersonal verfügen und auch einen umsichtigen, mit allem vertrauten Umbrecher besitzen muss. Es gilt nicht nur, das für den redaktionellen Theil bestimmte Manuskript zu vervollkommnen und, wenn nöthig, Aenderungen daran vorzu nehmen, falls infolge von Zwischenfällen auf politischem oder sonst einem Gebiete dies nöthig erscheint, oder eine eben zur Ver öffentlichung bestimmte Nachricht über ein Tagesereigniss durch eine andere Nachricht überholt oder durch irgend ein Ereigniss gegenstandslos wird, — sondern es sind auch im Anzeigentheile Verbesserungen mancher Art vorzunehmen, die Urtheilsfähigkeit und Verständniss von den Setzern erfordern. Umbrecher und Setzer sind berufen, die Schriftleitung zu stützen, ihr den Weg zu ebnen, auf welchem das Geschriebene in leicht verständlicher uud verständiger Form an die Leserwelt gelangen kann. (Fortsetzung folgt.)