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PAPIER-ZEITUNG. No. 41. 1211 Fig. Fig. Fig. zweifelhaft. (Fortsetzung folgt.) 0 © Fig. 7. Fig. 8. Figg. 4 a bis c zeigen die Konstruktion des Druckstellers, a ist die Tiegel-Achse; um diese Achse liegt auf beiden Seiten eine excentrisch ausgedrehte, durch Schraffirung gekennzeichnete Hülse. Diese excentrischen Hülsen liegen in den Lagern der Zugstangen und sind durch einen Bügel miteinander verbunden, in dessen Mitte ein Knopf sitzt, der mit seiner keilförmigen Verlängerung beim Einstellen in eine Vertiefung einschnappt. Diese Vertiefung befindet sich in einem auf der Tiegel-Achse verstellbaren Gleitstück, durch dessen Verschieben nach oben der Druck bis zu einer gewissen Grenze schärfer gestellt werden kann. Fig. 4a zeigt den Drucksteller eingerückt. Wird derselbe ausgerückt, so drehen sich die excentrischen (schraffirten) Hülsen ringer als bei der deutschen. Dagegen besteht die erstere aus und 3 Schrauben, die deutsche aus 3 Theilen und 4 Schrauben, was doch nicht ge- 2 Theilen bewirkt. Das Gleitstück oder der Schieber b trägt eine Grad skala c (Fig. 5), nach welcher der Druck geregelt werden kann. Die besprochene excentrische Ein- und Ausrückvorrichtung hat sich in der Praxis sehr angenehm gemacht, sie hat aber den Fehler, dass die Maschinen an dieser Stelle vorzeitig »klapprig« werden. Der excentrische weiche Rothgussring nutzt sich bei der starken Beanspruchung ab, ohne dass Nachstellen möglich wäre. Diesen offenbaren Fehler sollte man zu beseitigen suchen. Die Liberty-Maschine wird neuerdings auf Wunsch mit einem Selbstausleger ausgerüstet, der im Jahrgang 1892, Seite 1001 der Papier-Zeitung beschrieben wurde. Der Vollständigkeit wegen führe ich die Abbildungen nebst kurzer Beschreibung nachstehend nochmals v.or. Fig. 6 stellt die Maschine in dem Augenblicke dar, in welchem der Ausleger eben einen Bogen auf dem hoch angebrachten Aus legetisch abgelegt hat. Fig. 7 zeigt, wie der Bogen, welcher stets einen oder einige cm über den vorderen Rand des Tiegels heraus- ragen muss, von den verstellbaren Greifern erfasst wird, und Fig. 8 zeigt, wie die seitlich angebrachten Stäbe des Auslegers, zwischen welchen Schnüre quergespannt sind, den Bogen empor schwingen. Auf die eigenartigen Ansprüche des Selbstauslegers muss schon beim Schliessen der Form Rücksicht genommen werden. Da ein vorn vorragender Papierrand unerlässlich ist, muss der Satz möglichst hoch geschlossen werden, d. h. möglichst weit nach der beim Zusammengehen der Maschine oben befindlichen Rahmengrenze hin. Um dies auch bei ziemlich knappem Rande zu ermöglichen, wird ein besonderer Rahmen mit schmalen Rand leisten beigegeben. Ueber den Werth dieses Selbst-Auslegers lässt sich streiten. Schon der Umstand, dass stets ein breiter Papierrand über den Tiegel hinaushängen muss, an dem der Bogen gefasst werden kann, stellt seine Verwendbarkeit in vielen Fällen in Frage. Auch die Nothwendigkeit, dass die Formen am äussersten Rande des Rahmens (also abseits der Mitte des Tiegels) geschlossen sein müssen, um den nothwendigen Papierrand zu erhalten, hat manche Uebel stände im Gefolge, z. B. das Kippen des Tiegels bei schweren Formen, so dass die Vortheile des Auslegers durch die Nachtheile unter Umständen aufgewogen werden. Ich habe den Ausleger arbeiten sehen und kann darüber durchaus nichts Nachtheiliges sagen, halte aber seinen praktischen Werth, wie gesagt, für Durch das Verstellen des Gleitstückes, in welches der Druck steller einschnappt, wird den excentrischen Ringen eine bestimmte Lage gegeben, die auf beide Achsen-Enden des Tiegelstückes ganz gleichmässig wirkt und je nach Grösse der Verschiebung einen schärferen oder schwächeren Druck des Tiegels gegen die Form ganz feine Einstellung ermöglicht wird. Zur seitlichen Verstellung dient der die Marke tragende Kloben, welcher auf der Markenstange ver schiebbar und durch eine Stellschraube befestigt ist. Es sind also im ganzen 3 Schrauben erforderlich. Bei der sogenannten verbesserten Vordermarke Figg. 1 und 2, Seite 1118, wird die seitliche Verstellung ebenfalls mittels Kloben und Stellschraube auf der Markenstange bewirkt. Die Vor- und Rückwärts-Stellung ist eine doppelte. Die feine Stellbarkeit ist bei der amerikanischen Marke nicht Vordermarken an Schnellpressen. In Nr. 38, Seite 1118 der Papier-Zeitung befindet sich ein Aufsatz, welcher sich mit den in Nr. 17 der Papier-Zeitung von mir beschriebenen amerikanischen Vordermarken beschäftigt. Dass dieselben auch von deutschen Maschinenfabriken in mehr oder minder ähnlicher Ausführung hergestellt werden, ist mir wohl bekannt; worin aber die behauptete bedeutende Verbesserung der in den Figg. 1 und 2, Seite 1118, dar gestellten Vordermarken bestehen soll, ist mir nicht ersichtlich. Bei den amerikanischen ist die ganze Vordermarke auf einen Kloben durch eine am hintern Ende angebrachte Stellschraube vor- und rückwärts verstellbar und durch eine zweite Schraube gesichert, wodurch eine Fig. 6. um etwa eine Viertelwendung; dadurch wird der Drehpunkt der Tiegelachse von der Druckstelle abgerückt, die Zugstangen werden sozusagen länger, und der Tiegel trifft beim Zusammengehen die Form nicht mehr. (Fig. 4 b). zu Gunsten der amerikanischen Konstruktion spricht. Ausserdem ist die zum Vor- und Rückwärtsstellen der Marken dienende Stellschraube bei den amerikanischen Marken hinten angebracht und leichter zu gänglich, als bei der deutschen Vordermarke nach Nr. 38, S. 1118, Fig. 1 der Papier-Zeitung. Was nun die Anbringung der Vordermarken am Druckcylinder betrifft, so wird der Herr Verfasser des Aufsatzes in Nr. 38 der Papier- Zeitung wohl schon bemerkt haben, dass sich seine Vorschläge mit meiner in Nr. 36, S. 1058 der Papier-Zeitung enthaltenen Beschreibung im wesentlichen decken. Auch der von ihm erwähnte Uebelstand, dass die Markensitze bei einer neuen Zurichtung abgeschraubt werden müssen, ist bei dieser Ausführung, die von der C. Hummel’schen Maschinen fabrik in Berlin seit Jahren geliefert wird, beseitigt. Es genügt ein faches Zurückklappen der Markensitze, um die den Aufzug haltenden Stangen freizulegen. Berlin. Eduard Schöpp, Ingenieur.