Volltext Seite (XML)
9) e No. 28 811 Buchgewerbe Buchdruck e © e Buchbinderei © © © © © Steindruck © © © Buchhandel Eingesandte Werke finden Besprechung. Mitarbeiter und Berichteratatter erhalten angemessene Bezahlung. Sachliche Mltthellungen finden kostenfreie Aufnahme. Zeitungssatz. Fortsetzung zu Nr. 27. Zur Erleichterung der Arbeit des Umbrechers empfiehlt es sich, die z. B. für den »Politischen Theil« bestimmten Artikel sammt und sonders mit einem für alle gleichen Zeichen zu ver sehen, die für »Provinzielles« bestimmten Artikel wieder mit einem anderen usw. Sind einzelne Artikel des politischen oder eines sonstigen Theiles mit Korrespondenzzeichen zu versehen, so können letztere neben die zur Orientirung des Umbrechers dienen den Zeichen gesetzt werden.. Ein beispielsweise für die Rubrik »Deutsches Reich« bestimmter Artikel würde, sofern er kein be sonderes Korrespondenzzeichen erhält, wie folgt aussehen: - Berlin, 25. Dftobet. Die hiesige russtsche Botschaft hat in den letzten Stagen über die Sage der Auswanderer Beispiel 12. und mit Korrespondenzzeichen wie folgt: ■ )-( München, 26. Dktober. Sie baerischen Mitglieder des Bundesrathes haben mit Rücksicht auf das Brausteuer Beispiel 13. Der unter die Ueberschrift »Provinzielles« zu bringende Artikel könnte gesetzt werden ohne Korrespondenzzeichen: * Mainz, 26. Dktober. Das Königl. Gouvernement der Festung Köln hat befohlen, dasz fortan bie Militärbauten Beispiel 14. und mit Korrespondenzzeichen: * X Darmstadt, 26. DEtober. Rac telegraphisc hier eingetroffener Meldung wird Se. gl. Hoheit der @ro^ = Beispiel 15. Für die »Vermischten Nachrichten« liesse sich vielleicht ein f vorsetzen, der ohne Korrespondenzzeichen gesetzte Artikel er hielte dann ungefähr folgendes Aussehen: f Petersburg, 24. Dktober. In dem Gouvernement Klodno wirb sehr über bie Zunahme der Wölfe geklagt. Beispiel 16. der mit Korrespondenzzeichen zu versehende wie nachstehend: + w. Söln, 24. Dktober. Auf beut Rhein ereignete sic ein Unfall, der recht verhängniszvoll hätte werben fönnen Beispiel 17. Es ist einleuchtend, dass der Umbrecher, sobald Schriftleiter, Setzer oder Korrektor das Zeichen nicht vergessen, leichtere Arbeit bekommt; er wird alle mit - bezeichneten Artikel unter »Deutsches Reich«, die mit * bezeichneten unter »Provinzielles« und die mit + bezeichneten unter »Vermischtes« bringen. Unter Anwendung weiterer Zeichen lässt sich die Zahl der Merkmale zum Zweck des Umbrechens leicht auf die anderen Rubriken ausdehnen. § Auf dem Dbstmarkte waren heute solche Mengen Obst aufgefahren, das ein großer Theil bet Fuhrwerke in der Lahnstrasze Aufstellung nehmen muszte. Beispiel 18. ! ! Ein frecher Einbruc würbe in vergangener Racht in einem Radenlokal der Zollstrasze Verübt. Die Diebe stiegen nach Zerschneiden einer großen Glasscheibe vom Hausflur aus Beispiel 19. Die Mittheilungen über Vorgänge am Ort, die Markt- und Handelsberichte, die Besprechung literarischer Neuigkeiten, sowie alle Beiträge, welche nicht durch Vorsetzen eines Ortsnamens nebst Datum bezeichnet werden, erhalten am zweckmässigsten eine passende Spitzmarke. Auch diese Spitzmarke muss aus fetter Schrift gesetzt werden, damit bei einer grösseren Anzahl auf einander folgender Artikel die Uebersicht nicht erschwert wird. Aus diesen Beispielen ist ersichtlich, dass der Leser sich bei geschickter Stichwortwahl ohne Mühe Kenntniss von dem Inhalte des örtlichen Theils verschaffen kann. Die aus fetter Schrift ge setzten Worte an der Spitze sagen ihm sofort, um was es sich handelt; er kann, sofern die eine Notiz sein Interesse nicht zu fesseln vermag, sofort auf eine andere überspringen. Es ist nicht schwer, für die verschiedenen Berichte eine passende Spitzmarke, gegebenenfalls unter theilweiser Umänderung des Textes, zu finden. Ist übrigens die Sache erst einmal in der eben mitgetheilten Weise eingeführt, so legen die Ortsberichterstatter ihre Berichte gleich danach an; wenn dies ab und zu einmal unterbleiben sollte, so wird wold der Witz von Umbrecher und Setzer so weit reichen, dass diese die nöthigen Abänderungen selbst treffen können. Es giebt Zeitungen, in denen ohne Rücksicht auf den Wort laut eines Lokalberichts oder auf vorkommende Worttrennung am Uebergang von der ersten auf die zweite Zeile die ganze erste Zeile aus fetter Schrift gesetzt ist; diese fette Zeile bildet dann eine Art Abschlusslinie gegen die über ihr stehende Notiz: aufgefahren, dasz ein großer Theil der Fuhrwerke in der Lahn- strasze Aufstellung nehmen muszte. ! ! Ciu schwerer Cinbruchsdiebstahl würbe in vergangener Racht in einem Ladenlokal der 3ollstrasze verübt. Beispiel 20. Es wird immer Geschmackssache der bei Ausstattung einer Zeitung maassgebenden Personen sein, für welche Art der hier beschriebenen Auszeichnungen sie sich entscheiden. Die Verleger von Werken und sonstigen, der Empfehlung durch die Presse bedürftigen Literaturerzeugnissen dürften dem Zeitungsdrucker Dank zollen, wenn er unter »Literarisches« die Titel der Bücher usw. in fetter Schrift hervorhebt. - Bon dem allseitig beliebten Lieferungswerte Heber Eand und Weer ging uns soeben bie Weihnachtsnummer zu. Wir gestehen Beispiel 21. Vorstehend sind es die Worte: »Ueber Land und Meer«, welche in die Augen des Lesers fallen, ihm die Zeitschrift empfehlen sollen. Deshalb sind sie fett zu drucken, blosses Spationiren wäre so gut wie zwecklos. In Zeitungen müssen oft umfangreiche Aufstellungen veröffent licht werden, welche aus lauter einzelnen, meist auf Personen bezüglichen Abschnitten bestehen. Mit Rücksicht auf den knappen Raum kann man solche Abschnitte nicht kleinspaltig untereinander setzen, und mit Rücksicht auf den übergrossen Schriftbedarf kann man die Stichwörter (Namen) nicht aus einer Auszeichnungsschrift nehmen. Wird unter dem Einfluss dieser Hindernisse die ganze Zusammenstellung, also z. B. eine Beförderungs- oder Ordens-Liste, aus magerer Schrift gesetzt, so ist das Herausfinden eines Namens sehr schwierig. In solchen Fällen bietet die Einschaltung irgend eines dicken Zeichens, eines schwarzen Kreises oder Sternes ein geeignetes Trennungsmittel, welches jeden Einzelbestandtheil für sich erkennen lässt. Die »Tägliche Rundschau« z. B. verwendet in solchen Fällen einen dicken auf Kegelgeviert gegossenen Punkt, der seine Aufgabe in befriedigender Weise erfüllt. Das Feuilleton einer Zeitung wird, sofern für dasselbe nicht ein besonderes Unterhaltungsblatt vorhanden ist, zweckmässig durch einen starken fettfeinen Strich über die ganze Breite des Blattes vom politischen usw. Theil getrennt. Auch hier halte man die Ueberschrift, also den Titel des betr. Romans, der Novelle usw. in einer Schrift, die sich gut vom Text abhebt. Die einzelnen Feuilleton-Spalten mache man so lang, dass sie zwei Fünftel der Gesammtspaltenlänge einnehmen; diese Eintheilung giebt meines