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PAPIER-ZEITUNG. 1029 Zeitungssatz. Fortsetzung zu Nr. 33. Für Zeitungen, deren Eigenthümer zugleich Buchdruckerei besitzer sind, sollte die Empfehlung des eigenen Geschäfts mög lichst oft, und in einer Form und Ausstattung gegeben werden, die einen ziemlich zuverlässigen Schluss auf die Leistungsfähigkeit in Bezug auf Accidenzen zulässt. Allerdings ist dabei zu beachten, dass diese Art Anzeigen, was Schrift, Einfassung, überhaupt Aus stattung betrifft, in den Rahmen passen müssen, der der Zeitungs- bezw. Anzeigen-Ausstattung vorgezeichnet ist. Zierliche Schriftchen und Einfassungen, fein geschnittene Vignetten und sonstiger Zier- rath sollten zu Geschäfts-Empfehlungen für die eigene Druckerei Darstellung einiger der oben vorgeschlagenen Gruppen-Empfehlungen an dieser Stelle nehme ich Abstand, füge aber dafür in dem Beispiel 33 eine vor ungefähr 5 Jahren von mir gesetzte Geschäfts- Empfehlung grösseren Umfanges bei, in welcher so ziemlich alle in mittleren Druckereien hergestellten Drucksachen aufgeführt werden. Ich bemerke dabei, dass mir bei Ausführung des Satzes Stereotypie, Linienschneidmaschine bezw. Linienhobel, und zur Herstellung der fetten, schräg schraffirten Linien, wie der ge musterten Eckfüllungen ein Friebel’scher Accidenzhobel zur Ver fügung standen. Aber auch ohne diese Hilfswerkzeuge lässt sich, je nach dem Vorhandensein sonstigen guten Materials an Schriften und Einfassungen, eine wirksame Empfehlungsanzeige für das eigene Geschäft herstellen. (Fortsetzung folgt.) Giessen eRce,8% jef d0Poi Re ka dduuuuuän ei'lag des VS Giessener Anzeigers. KuiiiiimffiT Kunst - Druckerei empfohlen. Preisaufstellungen Wir liefern alle Drucksachen, vom einfachsten Schwarz- bis zum . :60 vt ‘nO «$‘ 6398222022382 ct®.P gvepo stellen wir zu Diensten e 6666666666666666666666666666666666666666666666 ei ein tretendem Bedarf an Drucksachen halten wir unsere mit den neuesten Schriften, Maschinene®, und Apparaten ausgestattete Euch- u.scboLe elegantesten Luxusdruck; mit Entwürfen, Mustern -2 -e Inserate äiBser oder in ähnlicher Mrecsa 8 besonders in die Augen fallender ev- Artigen wir auch behufs K e \x^^^^inrückung in auswärtige Zeitungen an; Abgüsse (Stereotypen) werden billig berechnet. illllliUUIlUIllHI IUI nIIIIT Beispiel 33.“ nicht verwendet, sondern in gleichem Maasse zu kräftigen Linien und Schriften gegriffen werden, wie bei der Ausstattung des übrigen Anzeigentheils. Der Buchdrucker selbst hat es in der Hand, seinen Geschäfts-Empfehlungen eine etwas eigenartige Aus stattung zu geben. Er kann in Zeiten ruhigeren Geschäftsganges Entwürfe anfertigen und wirkungsvolle Anzeigen herstellen lassen. Derartige Anzeigen dienen dem Anzeigentheile immer zum Schmuck, besonders wenn sie auf Seiten angebracht werden, die viel ein fachen Satz, z. B. amtliche Bekanntmachungen, Vermiethungen usw. aufweisen; auf solchen Anzeigenseiten wirken sie besonders gut und werden gelesen. Wer diese Art Geschäftsempfehlung recht vielseitig gestalten will und auch mehrere Entwürfe vorräthig hat, fertige am zweckmässigsten für bestimmte Gruppen von Accidenzen je besondere Anzeigen, d. h. er empfehle heute die Gruppe »Visitenkarten, Adresskarten, Verlobungs- und Vermählungs- Anzeigen, Trauerbriefe«, morgen die Gruppe »Rechnungen, Quittungen, Postkarten, Zirkulare, Wechselformulare«, über morgen die Gruppe »Briefumschläge, Briefköpfe, Postpaket adressen, Mittheilungen, Etiketten « usw., bis sämmtliche Accidenz- arten durchgenommen, bezw. »durchempfohlen« sind. Auf diese Weise erhält der »zeitungsbesitzende Buchdruckereibesitzer« eine durch Ausstattung und Form sich unterscheidende Anzahl von »Lückenbüssern« für seinen Anzeigentheil, die sich schliesslich bezahlt machen. Wenn man sich dann noch etwas Besonderes leisten will, so lässt sich für die in der Regel umfangreichere Sonntagsnummer dann noch eine Geschäftsempfehlung herstellen, die alle während der Woche gruppenweise empfohlenen Druck sachen zusammenfasst, also eine Gesammt-Empfehlung. Von der Büchertisch. Jahrbuch der Photographie und Reproduktionstechnik für das Jahr 1893. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben von Dr. Josef Maria Eder. Siebenter Jahrgang. Mit 145 Holzschnitten im Texte und 34 artistischen Tafeln. Halle a. S., 1893, Verlag von Wilhelm Knapp. Der gegenwärtige Jahrgang zeichnet sich durch besondere Dickleibig keit aus. Der erste, 329 Seiten umfassende Theil enthält nur Original- Beiträge bekannter photographischer und Reproduktions-Fachmänner, der zweite, bis 586 reichende Theil bringt Zusammenstellungen der wichtigsten im abgelaufenen Jahre in den verschiedenen Fachzeitschriften und Büchern mitgetheilten Neuerungen und Fortschritte. Wir haben Eder’s Jahrbuch wiederholt als die wichtigste Quelle für Belehrung über die Fortschritte der photographischen Wissenschaft und Technik bezeichnet. Der neue Jahrgang rechtfertigt diese Werthschätzung aufs Neue. Auffallend erscheint, dass in der Aufzählung der ins photo graphische Fach schlagenden Patente die Abtheilung B ausserordentlich unsorgfältig bearbeitet ist. Hier gehören unter den aufgeführten Er findungen höchstens 25 pCt. wirklich ins Gebiet der photographischen Techniken, sonst sind es Papierfalz-Apparate, Setzmaschinen, Schreib maschinen, Datumsteller, Bogen-Ableger für Tiegeldruckpressen, Ver fahren zur Herstellung lithographischer Zinkplatten, Letterngiesszange, Typen-Ablegemaschine usw. Die beigegebenen Kunstdruckblätter sind theilweise achtenswert!), z. B. eine von der Münchener Kunst- und Verlagsanstalt Dr. E. Albert & Co. gelieferte, im Dreifarbendruck hergestellte autotypische Wiedergabe eines farbenreichen Glasfensters, ein Lichtdruck auf Schaeuffelen’schem Pyramidenkornpapier, Aufnahmen mit dem Miethe’schen telephotographischen Objektiv usw.