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948 PAPIER-ZEITUNG. No. 32. Unf all-V ersicherung. Vor dem Senat des Reichs-Versicherungsamts zu Berlin wurde am 11. April 1893 ein verwickelter Prozess zu Ende geführt, welchen der Arbeiter Sachse aus der Papierfabrik von Schnieke & Strobel zu Borstendorf in Sachsen gegen die Papiermacher- Berufsgenossenschaft angestrengt hatte. Der Kläger war ein geschickter und fleissiger Mann, den der Direktor Geissler von der Papierfabrik zu allen möglichen Arbeiten gern verwendete. Er bezog nicht nur Gehalt, sondern hatte auch über einen Garten, in dem sich Obstbäume befanden, zu verfügen. Auf dem Fabrik grundstück befand sich ferner auch ein Bienenhaus mit sechs Stöcken. Den Honig, welchen die Bienen zusammentrugen, er hielten die Inhaber der Papierfabrik, und der Zucker, welchen man im Winter zur Fütterung der Bienen aufwendete, wurde gewöhn lich aus der Fabrikskasse bezahlt. Der Kläger war häufig im Garten thätig, und nicht selten wurde er beauftragt, nach den Bienen zu sehen. Im Juli 1891 bemerkte der Direktor Geissler, dass die Bienen ausgeschwärmt waren und sich auf einen Baum gesetzt hatten. Sofort wurde das Faktotum Sachse gerufen, um die Bienen einzufangen. Derselbe kletterte auf eine hohe Leiter und war gerade im Begriff die Bienen einzuschlagen, als die Leiter mit Sachse umfiel und Letzteren erheblich beschädigte, so dass er vielleicht nie wieder seine frühere Gesundheit erlangen wird. Indem der Verletzte annahm, dass die Bienenwirthschaft als Nebenbetrieb der Landwirthschaft anzusehen sei, bat er auf Grund des Gesetzes vom 6. Mai 1886 die landwirthschaftliche Berufs genossenschaft für das Königreich Sachsen, ihm die gesetzliche Rente gewähren zu wollen. Diese Genossenschaft erklärte sich aber für nicht haftbar und verweigerte jede Rentenzahlung. Das Schiedsgericht hielt einen Unfall im landwirthschaftlichen Betriebe nicht für vorliegend und wies den Kläger mit seiner Forderung ab. Auf den Rekurs des Verletzten bestätigte das Reichs-Ver sicherungsamt die Entscheidung des Schiedsgerichts als zutreffend. Sachse sah sich nun genöthigt, auf Grund des Gesetzes vom 6. Juli 1884 an die Papiermacher-Berufsgenossenschaft mit seinen Ansprüchen auf Rente heranzutreten. Indessen auch diese Ge nossenschaft weigerte sich, freiwillig dem Verletzten eine Rente zu zahlen. Das Schiedsgericht zu Dresden wies den Kläger eben falls mit seiner Forderung ab und hielt einen Unfall, den die Papiermacher-Berufsgenossenschaft zu entschädigen hätte, nicht für vorliegend. Die Thätigkeit in der Papierfabrik sei so ausser ordentlich weit von der Bienenwirthschaft abgelegen, dass ein Zusammenhang zwischen beiden Betrieben nicht bestehe. Der Kläger wandte sich sodann abermals an das Reichs-Versicherungs amt und erklärte, er sei bei einer Arbeit verunglückt, die ihm der Direktor der Papierfabrik anbefohlen habe und müsse mithin entschädigt werden. Der Senat hob das Urtheil des Schieds gerichts Dresden als unzutreffend auf und sprach dem Verletzten die erbetene Rente auf Kosten der Papiermacher-Berufsgenossen schaft zu. Grosse Fabrik von Spielkarten für alle Länder der Weit. Cartons für Spielkarten. Buntpapier und einfarbige Papiere. Grösste Buchbinderei Belgiens. Brepols & Dierckx zoon, Turnhout (Belgien). Vertreter: ' P. Wiesike, Berlin SW., Friedrichstr. 243. Ferd. Plate, Hamburg, Bergstrasse 17. [62101 Bei Bedarf von Maschinen, Schriften, Utensilien für Buchdruckereien wende man sich vertrauensvoll an die Firma Gutenberg-Haus Franz Franke Behrenstr. 7, BERLIN WMauerstr. 33. Lieferung completter Buchdruckerei-Einrichtungen beliebigen Umfanges in kürzester Frist. Meine langjährige Thätigkeit als praktischer Buchdrucker bürgt für sach- und fachgemässe Bedienung. Prospekte zu Diensten. [63486 C. W. SCHÜRMANN. :00 [63322 Aufroll- und Messmaschinen flir Papierrollen von bestimmter Meterzahl. ELBERFELD. Glätt- u. Packpressen in jeder Pressfläche und Höhe. Schleifapparate für gerade Messer in jeder Schleiflänge. CÜ — Q <D W w 0 o o 9 Papier-, Pappen- u. Beutelschneidemaschinen werthen Neuerungen in bewährter und kräftigster Construction und 18 verschiedenen Schnittlängen. Lang- u, Querschneidemaschinen für Papierrollen jeder Qualität. Carton- und Pappkreisscheeren bisuzsnlSoFaantTillormassangsndungshr, Heinr. Thiele & Comp. gegründet 1881 BERLIN S. 42, Prinzenstr. 86. Specialität: Numerir - Einrichtungen zur Massen -Numerirung von Werth- papieren, Loosen etc. Patent - Paginir - Maschinen für Fuss- und Handbetrieb. Numeroteure, Datumstempel, Selbst färber, Hebel- und Schlagpressen, Plombenzangen etc. [64125 Deutsche u. franz. Cataloge gratis u. franco.