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No 31 PAPIER-ZEITUNG. 909 Verfahren zur Herstellung von Pigmentbildern auf dünnen Glimmer- oder Celluloidplatten von Max Raphael in Breslau. D. R. P. 66730. (KL 57.) Durch vorliegende Erfindung wird bezweckt, Kohledruck- (Pigment-) Bilder abweichend von dem bisherigen Verfahren, und zwar ohne Anwendung der bisher üblichen Pigmentpapiere, Um druckpapiere und Quetschvorrichtung, von einem Negativ unmittel bar auf einer mit Pigment-Emulsion präparirten Glimmerplatte zu erzeugen. Das bisherige Verfahren, Pigmentbilder herzustellen, ist nur möglich, wenn das Bild auf Pigmentpapier, nachdem dasselbe mit doppeltchromsaurem Kali lichtempfindlich gemacht wurde, durch Abziehen auf sogenanntes einfaches und doppeltes Umdruckpapier gebracht und von diesem Papier auf Glas oder andere Gegen stände übertragen wurde. Um diese Uebertragung jedoch zu be werkstelligen, bedarf es bis jetzt noch einer Menge anderer Mani pulationen. Hierzu kommt aber, dass man bei dem bisherigen Verfahren stets durch die Belichtung das Bild nur verkehrt reproduziren konnte und erst durch das Uebertragen das richtige Bild erlangte- Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, dass man die Pigment-Emulsion unmittelbar auf Glimmer giesst, dieselbe trocknen lässt, die trockene Emulsion auf der Glimmerplatte statt auf dem Pigmentabziehpapier durch doppeltchromsaures Kali lichtempfind lich macht und so beim Belichten des Negativs sofort ein richtiges Bild erhält. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Glimmerplatte ver kehrt gedruckt wird, d. h. dass der Druck nicht, wie bisher üb lich, durch Auflegen von Schicht auf Schicht bewerkstelligt wird, sondern dass die Glimmerplatte mit ihrer Rückseite — das ist die Fläche, auf der keine Pigmentschicht sich befindet — auf die Schicht des Negativs gelegt wird. Eine derartige Belichtung ist nur deshalb vorzunehmen möglich, weil der Glimmer eine bedeu tend geringere Stärke als Glas hat. Ein unmittelbares Kopiren eines Negativs auf eine mit Pigment versehene Glasplatte ist wegen deren Stärke nicht möglich, denn man würde nur unvollkommene Bilder erzielen können. Das vorstehend erläuterte Pigmentdruckverfahren erfordert demnach folgende Operationen: 1) die auf Glimmerplatten befind liche Emulsion durch Baden in doppeltchromsaurem Kali licht empfindlich zu machen; 2) diese lichtempfindliche Glimmerplatte mit der Rückseite auf die Schicht des Negativs in den Kopir- rahmen zu legen; 3) die Belichtung; 4) das Entwickeln des Bildes; 5) das Alauniren des Bildes. Alle anderen bisher nothwendigen Manipulationen des Pig- mentverfahrens kommen in Wegfall. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Pigmentbildern auf dünnen Glimmer- oder Celluloidplatten, darin bestehend, dass man die mit lichtempfindlicher Pigmentschicht versehenen Schichtträger (Glimmer, Celluloid) von der Rückseite aus exponirt und das Bild auf diesen Unterlagen ohne Uebertragung in bekannter Weise ent wickelt. Doppelschnellpresse von Maschinenfabrik Augsburg in Augsburg. D. R. P. 66801. (Kl. 15.) Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige Einrichtung einer Doppelschnellpresse der nur mit einem Druckcylinder und zwei getrennten Farbwerken arbeitenden Art und besteht im wesentlichen in der Anordnung zweier wechselweise in Thätig- keit tretender Zuführungscylinder in Verbindung mit dem schwin genden Druckcylinder, um diesem letzteren durch den jeweilig in Bewegung gesetzten Zuführungscylinder abwechselnd einen auf diesem angelegten Bogen zuzuführen, wodurch ein genaueres und bequemeres Anlegen der Bogen und, was besonders bei Benutzung der Presse für Illustrationsdruck werthvoll ist, ein genaueres Register erzielt wird. In Verbindung mit dieser Einrichtung wird zu beiden Seiten des Druckcylinders je ein unterbrochenes Bändersystem zum Abführen der bedruckten Bogen benutzt, d. h. ein Bändersystem, welches aus zwei getrennten, von einander ganz unabhängigen, theils ihre Bewegungsrichtung ändernden, theils ihre Bewegung ganz unterbrechenden Bänderpaaren besteht, von denen das eine Paar von dem schwingenden Druckcylinder einmal in der einen und dann wieder in der anderen Richtung gedreht wird, während das andere Paar von dem voranlaufenden Karren aus nur einmal eine Drehung in der einen Richtung des erstgenannten, von ihm getrennten Paares empfängt, beim Rück gang des Karrens aber seine Bewegung gänzlich unterbricht und stillsteht. Es sind also zu beiden Seiten des Druckcylinders die einen Bänderpaare beider Systeme beständig in wechselnder, einander entgegengesetzter Bewegung, während von den anderen Bänderpaaren das eine jedesmal zum Stillstand kommt, sobald das andere seine unterbrochene Bewegung wieder aufnimmt. Patent-Ansprüche: 1) Eine Schnellpresse mit einem schwingenden Druckcylinder, bei welcher die Zuführung der zu bedruckenden Bogen an den schwingenden Druckcylinder mittels zweier Zuführungscylinder erfolgt, deren Umfang einen ganzen Bruchtheil von der Länge des Karrenweges ausmacht, und von welchen immer abwechselnd der eine den angelegten Bogen dem Druckcylinder zuführt, während der andere während dieser Zeit stillsteht, zu dem Zwecke, ein bequemeres und genaueres Anlegen der Bogen zu ermöglichen und somit ein genaueres Register, besonders bei An wendung der Presse für Illustrationsdruck, zu erzielen. 2) In einer Schnellpresse der unter 1) gekennzeichneten Art ein unterbrochenes Bändersystem, dessen eines Bänderpaar den schwingenden Bewegungen des Druckcylinders folgt, während das zweite Bänderpaar, nachdem es den bedruckten Bogen von dem sich zurückdrehenden Bänderpaar empfangen hat, stillgesetzt wird, um diesen Bogen bei der erneuten Umsteuerung des Druck cylinders und Karrens den Auslegern zuzuführen. Federhalter mit Einrichtung zur Herbeiführung gestreckter Haltung des Zeigefingers beim Schreiben von Gustav Pickhardt in Bonn a. Rh. und Paul Kalisch in Golssen (N.L.). D. R. P. 66835. (Kl. 70.) Der senkrecht von dem Halter a abstehende Stift b wird zwischen Daumen und Zeigefinger an die innere Handfläche gelegt. Derselbe befindet sich in einem solchen Abstande von der Spitze des Halters, dass der Zeigefinger in gestreckter Lage dicht hinter der Schreibfeder auf dem Halter liegt. Um nun zu verhindern, dass der Zeigefinger eine gekrümmte Haltung einnehme, ist der Halter dicht hinter der Spitze unterbrochen und an dieser Stelle ein Draht c, ein Ring oder etwas anderes eingeschaltet, was dem Zeigefinger kein geeignetes Lager bietet, sodass dieser ge zwungen ist, sich zu strecken. Patent-Anspruch: Bei Federhaltern eine Einrichtung zur Herbeiführung ge streckter Haltung des Zeigefingers beim Schreiben, gekennzeichnet durch die Kombination eines am Griff a befindlichen Stiftes oder Ansatzes b, der beim Schreiben zwischen Daumen und Zeigefinger an die innere Handfläche gelegt werden kann, mit einem zwischen ihm und dem Kopf des Griffes a angeordneten Theil c von solcher Ausbildung, dass dieser Theil dem Zeigefinger keine zum Schreiben ausreichend sichere Auflage gewährt. Reklameständertrommel mit auswechselbaren Glasplatten für aus transparenten Buchstaben zusammengesetzte Reklamen von Firma Vogler & Kachholz in Hamburg. D. R. P. 66633. (Kl. 54.) Die bisher zu Reklamezwecken gebräuchlichen Ständer sind, sofern transparente Aufschriften dabei zur Verwendung kommen, sehr kostspielig, weil einerseits die Herstellungskosten derartiger transparenter Platten ziemlich bedeutend sind, anderseits aber bei irgend einer nothwendig werdenden Aenderung die ganze Platte verworfen werden muss. Diese Mängel werden nach vorliegender Erfindung dadurch beseitigt, dass die drehbare Trommel aus auswechselbaren Glas platten hergestellt wird, auf welchen die die Reklameartikel angebenden einzelnen transparenten Buchstaben derart befestigt werden, dass sie jederzeit behufs Aenderung der Reklame wieder abgehoben werden können. Die lösbare Befestigung der Buch staben auf den Glasplatten geschieht mittels Glycerins. Die Glas platten sind zu dem Zweck durch geätzte Linien in einzelne Felder getheilt, welche je einen Buchstaben aufnehmen. Das Abheben der Buchstaben geschieht mittels eines Messers.