Volltext Seite (XML)
Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. fuir jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der ge wünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden Verfahren und Einrichtung zum Entrinden von Hölzern von C. Bache-Wiig und E. Morterud in Böhnsdalen (Norwegen). D. R. P. 67 020. (Kl. 55.) Es ist beobachtet worden, dass Holz, wenn es längere Zeit in Wasser gelegen hat und wieder getrocknet wird, leicht von seiner Rinde befreit werden kann, und zwar um so eher, wenn es wieder angefeuchtet wird. Derartiges Holz lässt sich vortheilhaft dadurch von seiner Rinde befreien, dass es mit schnell rotirenden Bürsten behandelt wird. Hierdurch löst sich die Rinde theils in grossen Stücken ab, theils wird sie von den Bürsten abgerieben, während das Holz selbst nicht beschädigt wird. Die Behandlung der Hölzer mit Bürsten wird zweckmässig unter Wasser oder einer andern Flüssig keit vorgenommen. In einem muldenähnlich geformten Behälter a sind drei Wellen parallel zu einander gelagert, von denen die oberste b zwei Arm kreuze c trägt. Diese sind gegen die Welle nicht drehbar und tragen, wie bei einer Drehbank, einerseits Körnerspitzen und ander seits gegenüberstehende Scheiben mit Spitzen, welche zum Ein spannen der zu reinigenden Hölzer H dienen und in Umdrehung versetzt werden. Die Armkreuze c werden vortheilhaft mit drei Armen versehen, da in diesem Fall, während ein Holzstück bearbeitet wird, das vorher bearbeitete herausgenommen und gleichzeitig zwischen den dritten Spitzenpaaren ein neues Stück eingesetzt werden kann. Die zweite, in der einen Stirnwand des Behälters und im Lager bock e gelagerte Welle d dient als Träger für eine parallele Walzen bürste f, welche von den Armen g gehalten wird. Die Welle d reicht mit einem Ende bis an eine Walze heran, auf welcher ein Zahnrad sitzt, welches mit einem auf dem Ende der Bürstenwelle d sitzenden kleineren Zahnrad in Eingriff steht. An dem freien Ende der Welle d ist ein durch ein Gewicht belasteter Hebel angeordnet. Während also die Bürste mit Hilfe des eben beschriebenen Trieb werkes in Drehung versetzt wird, wird dieselbe durch das am Hebel hängende Gewicht gegen das zu bearbeitende Holz gedrückt. Die dritte im Innern des Behälters liegende Welle h dient zur Unterstützung und gleichzeitig zur Bethätigung der in der Längs richtung des Holzes beweglichen Bürste i. Diese sitzt auf einer kleinen Welle k, welche senkrecht oder auch etwas geneigt zur Welle h gerichtet, in einem Gestell gelagert ist und durch das Kegelräderpaar m und n angetrieben wird. Das Triebrad n sitzt auf der Welle h fest, und diese trägt ausserhalb des Behälters eine Schnecke, die mit einer festen Zahnstange ip Eingriff steht, so dass die Welle, sobald sie sich dreht, an der Zahnstange ent lang gezogen wird. Die Drehung der Welle h wird durch eine Riemscheibe ver mittelt, welche durch gekreuzten und offenen Riemen abwechselnd in verschiedenen Richtungen angetrieben wird. Ausserhalb des Behälters a sitzt auf einer Welle ein gegen dieselbe verschiebbar, aber nicht drehbar angeordneter Hebel, welcher an seinem freien Ende mit einem Gewicht belastet werden kann. Hierdurch wird ermöglicht, dass die Bürste i unter be ständiger Drehung gegen das zu bearbeitende Holz gedrückt wird. Am Boden des Behälters a befindet sich ein Ablassventil. Durch die gemeinsame Wirkung der Bürsten f und i auf den Holz klotz wird eine vollkommene Reinigung desselben ermöglicht. Durch Lösen oder Einrücken einer Kupplung und durch ent sprechenden Antrieb mit Hilfe der festen und losen Riemscheibe können sowohl die Bürsten und das Holz gleichzeitig, als auch entweder die Bürsten oder das Holz allein gedreht werden. Um bei Hölzern, die sehr unrund oder schief sind, die Bürste f über deren ganze Länge wirksam zu machen, kann dieselbe aus ringförmigen Theilen zusammengesetzt werden, derart, dass jeder Bürstenring federnd mit der Welle verbunden ist, so dass eine gewisse freie Bewegung jedes Bürstenringes ermöglicht wird. Anstatt bei dem oben beschriebenen Verfahren sich reinen Wassers zu bedienen, kann man auch vortheilhaft die bei der Zell stoff-Fabrikation zum Kochen gebrauchte Lauge verwenden. Unter Umständen erscheint es auch zweckmässig, wenn keine Lauge vor handen ist, solche künstlich herzustellen. Es genügt dann eine dünne Sodalösung. Sogar Abwässer jeder Art können zu diesem Zweck verwendet werden. Haben sich derartige Flüssigkeiten, ehe sie zum Entrinden von Hölzern benutzt werden, stark abgekühlt, so ist es gut, dieselben vorher wieder anzuwärmen. Patent-Ansprüche: 1) Verfahren zum Entrinden von Hölzern, bestehend in der Behandlung der Hölzer unter Wasser oder einer anderen vor zugsweise angewärmten Flüssigkeit mit rotirenden Bürsten. 2) Zur Ausführung des Verfahrens von Anspruch 1. eine Bürstmaschine, gekennzeichnet durch eine auswechselbare Ein spannvorrichtung (b c), in welcher das zu bearbeitende Holz dreh bar gelagert wird, und durch zwei durch Gewichtsdruck gegen dasselbe angedrückte drehbare Bürsten (f und i), von denen die eine (f) auf einer parallel zum Arbeitsstück liegenden Welle und die zweite (i) auf einer senkrecht oder etwas geneigt zu demselben stehenden Welle sich dreht, wobei die letztere Bürste (i) das Holz entlang hin- und hergeführt wird. Bleistiftspitzer von Firma Johann Faber in Nürnberg. D. R. P. 67053. (Kl. 70.) [Siehe auch Jahrg. 1892, Seite 1008.] Die äussere Form dieses Bleistiftspitzers ist diejenige der so genannten Granaten. Das Messer ist an beiden Seiten geschärft, sodass es doppelt so lange benutzt werden kann, wie ein Messer mit nur einer Schneide. Die Einstellung des auf seiner Unter lage durch eine Pressschraube festgehaltenen Messers erfolgt durch Stellschrauben, welche sich gegen die nicht benutzte Schneide des Messers legen. Pat ent-Anspruch: Ein Bleistiftspitzer, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit zwei gegenüberliegenden Schneiden versehenes Messer mit diesen Schneiden auf der am Bleistiftspitzergehäuse befindlichen Fläche aufliegt, und dass die Einstellung des Messers direkt in der Schneidebene durch Schrauben bewirkt wird, die auf die nicht in Benutzung befindliche Schraube wirken, wobei die Andrückung des Messers an die Grundfläche durch eine Pressschraube erfolgt, zum Zweck, durch völlige Auflage und direkte Unterstützung der Messerschneide in Richtung der Schneidkante ein sicheres, langes Schneiden zu erzielen und jede Vibration des Messers zu hindern. Vorrichtung zur Verzögerung des Zifferntransports an in den Schriftsatz einzusetzenden Numerirvorrichtungen (sog. Plunger werken) von R. Auerbach in Berlin. D. R. P. 66 498. (Kl. 15.) Ein wesentlicher Nachtheil der gleichzeitig mit dem Schrift satz druckenden Numerirvorrichtungen (sog. Plungerwerke) besteht darin, dass die Schaltung der Ziffern sofort nach dem Druck er folgt. Hierbei kann es leicht vorkommen, dass die im Wechsel begriffene Ziffer ein Auswischen des soeben fertiggestellten Ab druckes bewirkt, weil sie sich noch in nächster Nähe der Druck fläche befindet. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, ist eine Einrichtung er wünscht, welche erst umschaltet, nachdem der Abdruck bezw. die Druckfläche von dem Numerirapparat entfernt ist, d. h. die Zahlen reihe noch eine gewisse Zeit nach erfolgtem Druck festhält. Eine solche Einrichtung ist Gegenstand dieses Patentes. Wegen der Einzelheiten muss auf die Patentschrift verwiesen werden.