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Ottendorfer Zeitung : 01.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191004012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19100401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19100401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-01
-
Monat
1910-04
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.04.1910
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Der äeuts^e flottenbLu. In einer großzügigen Rede hat Großadmiral v. Köster, der erste Vorsitzende des Deutschen Flottenvereins, das Programm für den deutschen Kriegsschiffbau behandelt. Der Großadmiral führte zunächst aus, daß das Bauprogramm sich unter allen Umständen im Rahmen des Flottengesetze« halte und erklärte dann: „Unsre Bautätigkeit ist durch Neichstagsbcschluß für die nächsten Jahre festgelegt, auch dürfen wir an diesem Bau- Programm nicht rütteln. Dasselbe bedeutet mit vier Schiffen für das Jahr die höchste An- ivannung für den organischen Ausbau unsrer Flotte, und wir hoffen, mit Beendigung dieser Periode auf den Standpunkt des regulären Er satzes, d. h. auf den jährlichen Bau von drei Linienschiffen bezw. großen Kreuzern zurückgehen zu können. Diese Zahl begründet sich darauf, daß wir bei einem Bestände von 38 Linienschiffen und 20 Großen Kreuzern und bei einer durch das Gesetz festgelegten Lebens dauer dieser Schiffe von 20 Jahren einen jähr lichen Ersatz von drei Schiffen brauchen. Auf diesem Wege würde es uns auch ermöglicht werden, daß wir bis zum Jahre 1917 für unsre Schulschiffe der „Herta" - Klaffe, die Kriegs zwecken nicht mehr dienen können, den erforder lichen Ersatz an Großen Kreuzern schaffen könnten. Dieser Ersatz ist meines Erachtens durchaus erforderlich; denn wenn das Flotiengesetz die Zahl der Großen Kreuzer zu den Linienschiffen wie 1 zu 2 festgesetzt hat, so hat es darin das richtige Verhältnis getroffen. Wenn einige andre Marinen augenblicklich nur geringen Wert aus den Panzerkreuzer legen, so haben sie das mit sich abzumachen, wir vermögen ihnen aus diesem Wege nicht zu folgen. Minderwertige Panzerkreuzer zu bauen würde eine Verschleuderung des Geldes bedeuten, wir müssen vielmehr — wie bei den Linienschiffen — Kreuzer schaffen, die denen andrer Nationen gleichwertig sind. Ich möchte diesen Gegenstand nicht verlassen, ohne den durchschlagenden Erfolg zu erwähnen, den wir mit dem Bau der „Nassau"-Klasse erreicht haben. Von den 13 200 Tonnen der „Deutsch- land"-Klasse find wir zu den 18 000 Tonnen der „Nassau" übergegangen, was seinerzeit von vielen als ein Wagnis, als ein Sprung ins Dunkle bezeichnet wurde. Wir haben aber nach den ausgezeichneten Leistungen unsrer Techniker beim Bau der „Deutschland"- und „Braunschweig"-Klaffe diesen Sprung getrost wagen dürfen, und der Erfolg hat uns recht gegeben; konnten doch „Nassau" und „West falen" nach kaum fünfmonatigen Probefahrten in die Front eingestellt werden, ein Ergebnis, das unsern Schiffbauern zur hohen Ehre ge- reicht." — Der Großadmiral verbreitete sich dann noch über die Reserseflotte. „An Stelle der Schiffe der „Siegfried".Klaffe hat man eine Reserveformation der Kaiser- Schiffe organisiert, zunächst allerdings nur mit einem Siammschiff. Man kann aber wohl an nehmen, daß es sich hier nur um ein stber- gangsstadium handelt, und daß man das zweite Stammschiff einstellen wird, sobald der Umbau dieser Schiffe beendet sein wird. Auch bei den Schiffen der „Brandenb,urg"-Klasse müssen wir uns noch immer mit einem Stammschiff be gnügen. Das Flottengesetz besagt aber, daß von der Reserveflotte dauernd die Hälfte der Schiffe und auch der Kreuzer in Dienst gehalten werden soll." Zum Schluß ging der Redner näher auf die Frage des Ersatzes der Schiffsbesatzung ein und vertrat dabei den Standpunkt, daß es bei modernen Schiffen unmöglich ist, mit einer Schiffsbesatzung auch nur die Spezialiftenstellen von vier Schiffen in genügender Weise zu be setzen ; er hält das Vorhandensein von mindestens zwei Schlffsbrsatzungen zur schnellen Flott- machung einer Division für erforderlich. Ist das Personal nicht vorhanden, so müßte das selbe nachgeforden werden, denn diese immerhin geringfügige Mehrausgabe erscheint vom wirt- ichasittcheu Sranopanki aus nchttger, als wenn ! vorhandene kriegsbrauchbare Schiffe nicht kriegs- bereit sind. — Die Rede des Großadmirals v. Köster wird ihren Eindruck auch in England nicht verfehlen. Nachdem erst vor einigen Tagen die,Nordd. Allg. Ztg.' erklärt hat, daß Deutschlands Flottenbau sich in den durch Gesetz vorgeschriebenen Bahnen bewege, werden die Äußerungen des Großadmirals hoffentlich unsre Kanalvettern völlig beruhigen. poUrilcke Aunälckau. Deutschland. *Das Kaiserpaar wird anfangs April in Homburg v. d. H. eintreffsn, um dort einen etwa 14 tägigen Aufenthalt zu nehmen. * Der Preuß. Minister für Handel und Ge werbe, Sydow, hat angeordnet, daß der §35 des Bauschutzgesetzes in Preußen auf das strengste angewendet wird, und daß sofort die polizeiliche Anmeldung sämtlicher Be triebe, die sich mit irgend einem Zweige des Baugeschäftes befassen, gefordert werden soll. Zur Meldung verpflichtet find alle die Bau gewerbetreibenden, durch deren Gewerbebetrieb Leben und Gesundheit der Mitbürger gefährdet werden können. Technisch unzuverlässige Unter nehmer oder solche Personen, denen unmoralische Führung oder geschästlich unsaubere Machen schaften nachgewiesen werden können, sollen aus der Liste der Bauberechtigten gestrichen werden. Der Minister Sydow hat erklärt, daß er für Klagen der Bauhandwerker nicht nur Verständ nis besitze, sondern offenbare Mißstände auf dem Gebiete des Bauwesens anerkenne und deren Beseitigung wünscht. * Die Nachricht, daß das Preuß. Abge ordnetenhaus die verfassungsmäßige wiederholte Beratung und Abstimmung über das Wahlrechtsgesetz wah icheinlich schon am 8. April vornehmen werde, ist nach amtlichen Berichten unzutreffend. Der Seniorenkonvent des Abgeordnetenhauses hat sich dahin geeinigt, die wiederholte Abstimmung erst am Dienstag, den 12. April, stattfinden zu lassen. Frankreich. * König Eduard, der erkältet war und mehrere Tage in Biarritz das Zimmer hütete, hat seine regelmäßigen Spaziergänge wieder ausgenommen. Sein Leibarzt erklärt, daß der Husten aufgehört hat und der Puls normal ist, nur soll der König seine Spaziergänge nicht so lange ausdehnen wie bisher. Gngland. "Die Lage des Ministeriums Asquith ist eine so kritische geworden, daß nunmehr nicht mehr an einen Ausgleich der Gegensätze gedacht wird. Die Iren und die Arbeiterpartei, ohne die die Regierung keine Mehrheit hat, stellen so weitgehende Forderungen, daß das Kabinett die Auflösung des Unterhauses und damit abermalige Wahlen beschlossen hat. Rußland. »Mit wachsendem Eifer verfolgen die russischen Militärbehörden die Fortschritte der Luftschiffahrt in Deutschland uno Frankreich. Alle Mittel werden be nutzt, um das Volk von der Notwendigkeit einer starken Luftflotte zu überzeugen. Ins besondere ist es der Großfürst Alexander Michaelowitsch, der seine ganze Kraft dafür ein setzt, um dieser Idee zum Durchbruch zu ver helfen. Mil einer bedeutsamen Kundgebung, die der Zar genehmigt hat, ist diese Luftflotten- Bewegunq jetzt in eine neue Erscheinung ge treten. Ein Aufruf' ist erlassen, tu dem das ganze russische Volk, arm und reich, mit schwungvollen Worten aufgesordert wird, durch eine Nationalsammlung, zu der jeder Russe nach Maßgabe seiner Kräfte beitragen soll, der Regierung die nötigen Mittel zu geben, um eine mächtige Luftflotte zu schaffen, „die be stimmt ist, den Aus gang eines künftigen Krieges zu entscheiden". Der Aufruf hat ein lebhaftes Echo gefunden, und allem Anschein nach wird man in kurzer Zeit eine ansehnliche Geldsumme s zusammenbnngen. Balkanstaaten. * Lie Bauernunruhenin Thessa lien (an der griechisch-türkischen Grenze) dauern Der neue Dumapräsident Gutschkow. Chomjakow, der amtsmüde Präsident der russi schen Reichsduma, ha! wenige Tage nach seiner Abdankung einen Nachfolger erhalten, der seiner eigenen Partei angehört. Der neue Präsident Alexander Gutschkow ist einer der namhaftesten Führer der gemäßigt-konstitutionellen Oktobristen- parlei, an deren linken Flügel er steht. Seine Wahl erfolgte mit 22t gegen 68 Stimmen. Die Sozialdemokraten, die Arbeitergruvpe und die Kadetten enthielten sich der Abstimmung, da ihrer Ansicht nach das Präsidium der dritten Duma bis her deutlich der Rechten zugeneigt habe und da sie in der Persönlichkeit Gutschkows keine Garantie da für erblickten, daß das anders wird. Schiedsgericht vorgelegt werden können, und der Präsident des Bundesgerichtes könnte die Ermächtigung erhalten, Klagen wegen Ver letzungen der Rechte von Ausländern in den einzelnen Bundesstaaten zu erledigen. immer noch an. Der türki'che Konsul erhob deswegen Einspruch und machte die griechischen Behörden dafür verantwortlich. Die griechische Regierung hat das Aufgebot großer Truppen- massen angekündigt, falls die aufständischen Bauern nicht Ruhe halten. *Der Präsident der Ver. Staaten, Tast, erklärte in einer Rede, daß Amerika die Politik der Rüstungen nur fortsetze, bis der Panama-Kanal fertig sei, der die amerikanische Flotte geradezu verdoppeln würde. Bis dahin werde man vielleicht auch ein Mittel gefunden haben, um die Rüstungen einzu schränken, denn die dahingehende allgemeine Beivegung sei nicht aufzuhaiten. Selbst Fragen der nationalen Ehre müßten einem Ver Ausbruch -es Ätna. Der Ätna auf Sizilien, der höchste feuer speiende Berg, ist wieder in voller Tätigkeit, nachdem er jahrelang der Bevölkerung keinen Anlaß zu Furcht und Schrecken gegeben hatte. Dir Menge der in 36 Stunden ausgeworfenen Lava übertrifft neun Millionen Kubikmeter, ihre Schnelligkeit beträgt einen Meter in der Minute, so wie beim Vesuv-Ausbruch 1996. Am zweiten Tage spaltete sich der Strom, ein Arm fließt in der Richtung auf die Ortschaft Borello, die dem Untergang geweiht ist. Neben Borello liegt Belpasso, ein zu beiden Seiten der Bergstraße gelegener Ort von 10 000 Einwohnern. Borello hat 3000 Ein wohner und wurde schon 1883, 1886 und 1892 durch Lava schwer geschädigt. Die Angst ist unter den Leuten überall furchtbar. Die Blicke der ganzen Bevölkerung rings um den Vulkan hängen mit ängstlicher Spannung an dem von Schnee starrenden Koloß. Der jetzige Ausbruch übertrifft an Heftigkeit alle der früheren Jahrzehnte, selbst den von 1892. Immer neu sich öffnende Seitsnkra'.er ergießen unter starker Rauch- und Dampfentwickelung Schlacken und ungeheure Lavafluten in südlicher Richtung. Der Hauptstrom der Lava i hat in einer Ausdehnung von fünfzehn Kilo meter Länge, zwei Kilometer Breite und zehn Meter Höhe N colosi erreicht und überstutet eine Farm nach der andern, Häuser und Pflanzun gen vernichtend. Hier fallen Weinreben, jede einzelne so mühselig, so liebevoll gepflegt, reihen weise zu Tausenden dem verheerenden Element zum Opfer. Dort werden Obstbäume, im lieb lichen Frühlingsschmucke prangend, von den Glutmassen überschüttet, verbrannt, zermalmt. Unmittelbar vor diesem ungeheuren, bis 25 Meter hohen Wall rorglühender Schlarkendlöcke stehend, von ihrer sengenden Hitze angefaucht, ihrem Brodeln und Poltern verwirrt, gerät auch der Beherzteste im ersten Augenblick in Ver suchung, Hals über Kops davonzulaufen. Bald aber gewöhnt man sich an den Anblick. Man erkennt, daß auch dieser plumpen Urkraft gewisse Grenzen gezogen sind, daß sie bestimmten Ge setzen folgen muß. Sie kann nur langsam vor wärts, zurzeit etwa 20 Meter stündlich. Der Vorstoß erfolgt ruckweise mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks. Dröhnend kollern die ersten Blöcke hinab; neue treten an ihre Stelle. Die Augen brennen, die Zunge wird Hari wie ein Stück Leder, und dennoch vermag man sich kaum loszureitzen vom Anbrick dieser Todesflut und ihrer unfaßbaren Energie. Sie wandert Tag und Nacht, sie kann Wochen und Monate lang wandern. Hat sie doch früher schon halb Sizilien überzogen und stehen doch ganze Slädte, wie auch Catania, das erst vor einem Jahre vom Erdbeben heimgesucht wurde, aus alten Lava strömen. Mit jeder Stunde erhöht sich die Gefahr für die Umwohner. Der Hauptstrom der Lava ist 400 Meter breu und droht blühende Städte und alles Menschenwerk auf seinem Wege zu vernichten. Während man so im Nordwesten der Insel Sizilien in banger Sorge der Darge eniqegenharrt, kommt aus Rom eine andre Schreckensnachricht. Auch der Vesuv zeigt sich unruhig und man fürchtet auch hier einen folgenschweren Ausbruch. f)eer unä flotte. — Infolge des bei einzelnen Truppenteilen erteilten Unterrichts im LanMirtschastswesen ist es, wie die jetzt beim Kriegsministerium eingegangenen Berichte beweisen, im letzten Herbst tatsächlich gelungen, eine weit größere Zahl nach beendeter Dienstzeit entlassener Mannschaften zu bestimmen, sich wieder nach dem Lande zurückzuwenden, als dies roch 1908 geschehen konnte. Es ist deshalv -- der ,Mil.-Pol. Korr.' zufolge — seitens der Heeres verwaltung endgültig beschlossen worden, diesen Unterricht allmählich in allen Regimentern ein- zusühren. Beim Gardekorps finden derartige Unterweisungen schon seit 1V» Jahren all gemein statt. 500 Menschen verbrannt. In dem Dorfe Otkörito (Ungarn) veranstaltete am ersten Feiertag die Jugend in einer großen Scheune, die im Hose des Lorfwirtshauies lag, einen Ball. Die Scheune war mit Zweigen und Lampions geschmückt. In dieses Äallatal konnte man nur gegen Erlangung eines Emrees Zutritt erlangen. Als der Saal gedrängt voll war, wurden, um Neugierige nicht mehr zuzu lassen, die Türen vernagelt, und es begann der Tanz. Gegen zehn Uhr abends entzündete sich ein Lampion; das Feuer verbreitete sich reißend schnell uns den trocknen Zweigen und oen Bretlerwänden, und es entstand ein furchtbarer Schrecken. Die im Saale befindlichen etwa 600 Personen eilten zur Türe, die aber ver nagelt war. Es spielten sich entsetzliche Schreckensszensn ab. Nahezu üoO Personen kamen in den Flammen um, während über 100 schwer verwundet wurden- K Auf -er Bahn -es verbrechens. 12j Detektivroman von Max Arenbt-Denart. < Fortsetzung.« „So will ich nicht länger stören. Ich komme morgen wieder. Adieu, meine Herren." Kaum hatte von Palm das Zimmer ver lassen, so trat Breitenfeld auf Samuel Wolff zu: „Wenn Sie ein Wort darüber verlieren, wer ich bin —" Aber Samuel unterbrach ihn: „Lassen Sie bloß mich aus dem Spiel." „Warum wollten Sie nicht, daß Palm hier in das Zimmer trat?" „Ich bitte Sie, wenn jemand bei mir die Polizei findet." Samuel bemühte sich, harmlos auszuiehen. Aber Breitenfeld durchschaute ihn. „Niemand weiß, daß ich Beamter bin. Ich muß jetzt fort. Wenn Sie also nicht reinen Mund halten, so wird sich die Behörde in den nächsten Tagen Ihr Geschäftslokal einmal ge nauer ansehen." Samuel legte die Hand auf den Mund, zum Zeichen, daß er schweigen werde. Der Detektiv sah diese Gebärde schon nicht mehr. In großer Eile war er hinausgestürmt, er wollte die Spur Palms heute unter allen Um ständen verfolgen. Als er die Straße betrat, sah er in einiger Entfernung den Baron über den Damm schreiten. In angemessenem Abstande folgte ihm Breiten feld. Es mochten etwa 30 Minuten vergangen sein, Herr von Palm hatte seine Schritte immer mehr beschleunigt, da stand er vor einem Cafö der Friedrichstraße. Er winkte dem Portier freundlich zu und ging hinein. Breitenfeld überlegte. Sollte er ihm folgen ? Das hätte unter Umständen bei Palm Verdacht erregen können. Sollte er vor der Tür warten? Es konnten vielleicht Stunden vergehen, ja es konnte bis zum Morgen dauern, ehe der Baron sein Heim anssuchte. Lange zermarterte der Detektiv sein Hirn. Endlich kam ihm eine gute Idee. Er trat zu dem Portier. „Verzeihen Sie, ist Herr von Palm im Cafö?" fragte er und ließ dabei einen Nickel in die Hand des Türstehers gleiten. „Soeben ist er gekommen. Die Herren warten schon." „Ah, er ist in Gesellschaft?" „Ja, die Herren spielen allabendlich ihr Partiechen." „Nun; da will ich nicht stören. Ich werde ihn morgen in seiner Wohnung auf suchen." Mit eiligen Schritten entfernte sich der Detektiv. Etwa eine Stunde später betrat das Cafö, in dem Herr von Palm im oberen Saale beim Spiel saß, ein feingekleideter Herr. Sein aufrechter, etwas steifer Gang verriet den Aristo kraten. Das linke Auge hatte er mit einem schwarzen Tuche verbunden, das fast den ganzen Kopf bedeckte. Im rechten Auge trug er ein goldgerändertss Monokel. Nachlässig schlenderte er durch den dichtbesetzten Saal. Sein Auge schweifte augenscheinlich interessiert über den Schwarm schwatzender, lärmender, fröhlicher Menschen. Dann stieg er langsam die Treppe zu den Spielsälen empor. Auch hier waren ziemlich alle Tische besetzt. Endlich nahm der alte Herr an einem Tische Platz, an dem niemand saß. Dafür ging cs am Neben tisch um so toller her. Hier saßen acht Herren angelegentlich st im Spiel vertieft. Vor ihnen lagen Haufen von Gold und Silbergeld. Es wurde gepokert, und die Gelder flogen auf dem Tische hin und her. Mit unermüd licher Ausdauer sah der alte Herr dem Spiel zu. Und als endlich einige der Herren auf standen, um nach Hause zu gehen, bat der Alte nm die Erlaubnis, mitspielen zu dürfen. Sie wurde gern gewährt. Man räumte dem neuen Spieler einen Platz neben einem jungen Mann ein, der sich ihm als Baron von Palm vorstellte. Nachdem die früheren Spieler sich verabschiedet hatten, war das Spiel bald wieder im Gange. Niemand achtete auf die Uhr. Erst als die Flammen verlöschten und die ersten Strahlen der Morgensonne durch die hohen Bogen fenster drangen, warf man die Karten endlich zusammen. Der alte Herr wandle sich freundlich an seinen Nachbar: „Herr Bacon wohnen hier in der Nähe?" „Nein, leider nicht! Ich bin ganz draußen in einem westlichen Vorort zuhause," erwiderte Palm. „Ach, das trifft sich gut," entgegnete der Alle. „So haben wir bis zur Bahn denselben Weg" „Ich möchte noch nicht nach Hause gehen. Es ist eine niederträchtige Geschichte. Früher hatte ich hier ganz in der Nähe eine famose Unter ¬ kunst. Euer der Herren, mit dem ich zu spielen pflegte, wohnte dort und wir, ein Freund von mir und ich, übernachteten bäufig bei ihm, wenn es zu spät geworden war. Wenn man jetzt den Zug versäumt, so muß man immer den Morgen ab sitzen." Damit erhob er sich, nahm seinen Hat und verabschiedete sich. „Trifft man häufig hier so angenehme Ge- sellschast?" fragte der aste Herr noch. „Wenn es Ihnen Spaß macht, können Sie uns morgen abend um dieselbe Zeit wieder treffen." Als letzter Gast verließ Breitenfeld — er war der alte Herr — das Ca°ö. Als er in seinem Heim angekommen war, legte er seine Verkleidung ab. „In drei Tagen," murmelte er, „muß die Geschichte erledigt sein — dann ist mein Urlaub zu Ende — und ich weiß nichts, als daß Herr von Palm schlimmstenfalls ein Abenteurer ist. — O nein," fügte er plötzlich, sich ausrichtend, hinzu: „ich weiß, daß dieser Mann — die Vor bereitungen traf, geräuschlos in das Klingersche Haus zu gelangen. Darüber wenigstens muß ich mir Gewißheit verschaffen." Am andern Abend war Breitenfeld, wieder in der Maske vom vorigen Abend, der Erste am Platze. Er hatte sich eine Flasche Rotwein be stellt, und als der Baron kam, lud er ihn zu einem Glase ein. Bald war eine lebhafte Unterhaltung i« Gange. Man sprach über Tagesereignisse, Politik und endlich über die Steuern. -Da wir gerade von den Steuern reden Vor Unter Unter den di in der Arm d. Oidiman Regiments i und Komme insofern den acht Brüder ertragen ha Dienstgrad Generale de In einer F Bon seinen militärische als Oberstlk frühzeitig o einer als S Heldentod p Platin Einbruch in Krupp in i Werte van Prinz Ksstn Kle Aftigt st» dollen Nack Prinzen V Clementine Leopold) in °en. Man auf das b assen Intris dedentsam g beseitigen, mage, ob i "der in alle Streik ^ie Schüle Tholon beg me sofortige Ehrerin ve md. Die °"igegen un Mng der bestanden m M, Sc "Niarbeit s bnigenomme klangt sind Raubm Me von S Arde auf Alenbahnan ^auiwn wa ^amvwneu )Nküakebren! Leiche » beworfen. . «Tas Ä jedem Ja Vatikan ein M einem i Hlieht. Da >'e Schale i >rs zwar Min ausg, Ästchen am pichen, t »Mst. Dc ?V00 Mk. i nicht bekc regierend A Verehrer Jahre ikMchen stamm k Ein am A'chtum. kürzlich 'S-» 2°'" Unier zu rn der großer < den Tr «Mberische, Kirchen «nten und von der L niet, er Ka auch tt,»Aber m ^end. "Sie wü ^r eiin ""S° Zeit . d^ber 6" "Aber i-l nc> ir -A «ern ai »Ich wer und Ehrend Br grabscht Samuel Hben, all Fen . Fann! r°Mreiicnfe tzsGewi E lange, " Ziel kor , "Herr W
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