Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 20.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191003205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19100320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19100320
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-20
-
Monat
1910-03
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.03.1910
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vie preutz. Wahlrechtsvorlage angenommen. Die vorläufige Entscheidung über die Wahl rechtsreform ist am Mittwoch im Preuß. Avge- «dnetenhause gefallen. Die Vorlage wurde in «llen wesentlichen Punkten unverändert nach den Beschlüssen zweiter Lesung in der Gesamtab stimmung mit 238 Stimmen gegen 168 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die Freikonser vativen, Nationalliberalen, Freisinnigen, Sozial demokraten und Polen. Auch einige konser vative Abgeordnete, die keine Veränderung des Wahlrechts wünschten, stimmten dagegen. Die Schlutzabstimmang »uß, um den Bestimmungen der Verfassung zu genügen, nach drei Wochen wiederholt werden, »md zwar hat dies in den Formen einer dritten Beratung zu geschehen, so daß auch gelegentlich dieser Verhandlung noch Abände- rungsanträgc gestellt werden können. Erst dann kann die Vorlage an das Herrenhaus zur Beschlußfassung weitergegeben werden, über die Stellungnahme der Regierung äußerte Ministerpräsident v. Bethmann-Hollweg vor der Abstimmung: „Die König!. Staats regierung ist bei Ausarbeitung der Vorlage von der Auffassung ausgegangen, daß an dem System des abgestuften Wahlrechts grundsätzlich festgehalten weroen müsse, und das direkte und geheime Wahlrecht gleichzeitig nicht gegeben werden könne. Sie hat sich aus den Gründen, die ich bei Einführung der Vorlage hier darzu legen die Ehre hatte, dahin entschieden, die indirekte Lurch die direkte Wahl zu ersetzen, die Öffentlichkeit der Wahlhandlung aber aufrechtzuerhalten. Die König!. Staats- Regierung hält diese Lösung auch heute noch für die zweckmäßigste. Wenn sich indessen eine erhebliche Mehrheit dieses Hohen Hauses dahin entscheidet, die indirekte Wahl ausrechtzuerhalten und die geheime Stimmabgabe für die Wahl der Wahlmänner vorzusehen, so wird die König!. Staats-Regierung diese Lösung annehmen, ohne sich im übrigen an alle einzelnen Bestimmungen des Entwurfs in seiner jetzigen Gestalt zu binden." — Es wird nun abzuwarten sein, wie sich die Regierung bei der abermaligen Beratung zu den Einzelheiten der Vorlage stellt und welche Aufnahme diese im Herrenhause findet. Vor läufig ist in dem heißen Ringen um eine Wahlrechtsreform ein Schritt vorwärts zu ver zeichnen. Dennoch ist anzunehmen, daß kein Stillstand der Wahlrechtsbewegung eintreten wird, denn die „organische Fort entwickelung" deS Wahlrechts, wie sie jetzt im Abgeordnetenhaus beschlossen worden ist, wird allgemein als nicht weitreichend genug empfunden. Wie die Reichsfinanzreform tm vergangenen Sommer im Reiche den Parteienhader entfacht hat, so ist jetzt in Preußen durch die Verhand- urngen über die Reform dem inneren Frieden eine Wunde geschlagen worden, die nur schwer verharschen wird. Ob das neue Wahlrecht den daran geknüpften Erwartungen entspricht, ob es anderseits sich als völlig unzureichend erweisen wird, das ist erst zu entscheiden, wenn in seinem Zeichen Neuwahlen stattfinden. Politische Kunälckau. Deutschlaud. "Beim Reichskanzler v. Bethmann- Hollweg fand am Dienstag ein Abendessen statt, an dem auch Kaiser Wilhelm teil nahm. Der Monarch unterhielt sich den Abend über fast ausschließlich mit dem Kanzler. Das ist wohl die beste Widerlegung der Gerüchts, Herr v. Bethmann-Hollweg besitze nicht mehr im vollen Maße das Vertrauen des Kaisers. * Der Entwurf über die Errichiung eines ober st en Kolonial-Gerichtshofes wird dem Bundesrate in nächster Zeit zugehen. Der Gerichtshof ist als oberste Entscheisungs- behördr für alle kolonialen Prozesse gedacht. Der Sitz des Gerichtshofs ist Berlin. O auf -er Bahn -es Verbrechens. 7s Detektivroman von Max Arendt-Denart. (isort>etzn«ci0 Nachdem sich Klara etwas gefaßt batte, be- oann sie: „Wohl weiß ich, daß auch Sie Ihren Vater beweinen, aber der Ihre ist nicht entehrt, kein reines Bild ist in Ihrem Herzen unversehrt und Sie können ihm täglich auf dem Mar Ihrer Kindesliebe opfern, mein Vater aber schmachtet im Gefängnis und dunkle Gewalten, denen er machtlos gegenübersteht, find im Be griff, ihn für immer im Gedenken der Menschen zu vernichten." „Und kann ich etwa? tun, um sein Schicksal zu erleichtern?" sagte Hermann, im tiefsten Herzen berührt von dem Wohllaut ihrer Stimme. „Das glaube ich kaum, das wage ich auch nicht zu hoffen. Ich bin auch deshalb nicht gekommen, sondern weil ich aus Ihrem Munde hören wollte, ob Sie meinen Vater für schuldig haben?" Und Klara sah den jungen Mann mit so flehenden Blicken an, daß er geraume Zeit nach Worten suchen mußte, ehe er begann: „Mein Fräulein, ich kann mir darüber kein Urteil er lauben." „Also auch Sie!' seufzte sie. „Alle Men schen fragen ihren prüfenden Verstand und er antwortet ihnen immer und immer wieder: „Ja I" Wir aber sagt mein Herz — und dessen Stimme lügt nicht — daß mein Vater unschuldig ist. Was ober h'lft das ? Der UntersuchunaSrichier hat mir angesichts der drückenden Beweise keine "Die neuen Reichs steuern machen den Finanz- und Steuerbehörden fortgesetzt Arbeit. So ist jetzt wieder die Zündwarenstsuer Gegenstand einer Verfügung des Preuß. Finanz- Ministers. Sie betrifft die Verpfändung von Zündwarenvorräten als Sicherheit für gestundete Steuern. Zündwaren, die auf einem Zünd warensteuerlager sich befinden, dürfen als Sicher heit nur angenommen werden, wenn sie unbe schränktes Eigentum des Verpfänders sind. Vor der Verpfändung hat der Stundungsnehmer die Zündwarenvorräte gegen Feuersgefahr zu ver sichern und die Versicherung sowie ihre regel mäßige Erneuerung dem Hauptzollamte nachzu weisen. * über Nachzvlle und Nach st euern, wie sie sich im laufenden Finanzjahre infolge der Reichssteusrreform gestaltet haben, finden sich genaue Zahlen in einer dem Reichstage gegebenen Übersicht über die Einnahmen von Neichssteuern. Danach beliefen sich die Nach zölle bis Ende Januar auf 22,5 Mill. Mk.; die Nachsteuer bei der neuen Dranntwein- verbrauchsabgabe aus 29,4 Mill. Mk., bei der Essigsäureverbrauchsabgabe auf 0,1 Mill. Mk., bei der Leuchtmittelsteuer auf 4,8 Mill. Mk. und bei der Zündwarenstsuer auf 2,3 Mill. Mk. Frankreich. * Trotz der heftigen Angriffe, die aus Anlaß der Unterschlagungen bei der Verwal tung der aufgehobenen Kirchengüter gegen die Regierung gerichtet worden sind, hat das Kabinett Briand die Stürm; in der Kammer siegreich bestanden. Mit großer Mehrheit haben ihm die Abgeordneten das Vertrauen ausge sprochen. Auch im Senat dürften Herrn Briand, für den man im Augenblick keinen geeigneten Ersatz hätte, keine besonderen Schwierigkeiten bereitet werden. England. * Das Flottenbudget, das die Forde rung von 800 MU. Mk. aufweist, ist im Unter hause heftig umstritten worden. Während die Unionisten erklärten, das Budget entspreche kaum den Anforderungen, erklärten verschiedene Liberale, es sei bedauerlich, daß die Negierung die Politik der Ersparnis aufgegeben habe, da alle Behauptungen, die Zu dsr Vermehrung des Budgets geführt hätten, sich als grundlos er wiesen hätten und da Englands gegenwärtige Stärke zur See für die Beschützung der Küsten wie des Handels völlig genügend sei. Zus ciem KeiLkslage. Der Reichstag setzte am Dienstag die zweite Lesung des Reichskanzlcr-EtatS fort, nachdem die Abstimmung über die Ostmarkenzulage beim Post- Etat die Annahme mst 154 gegen 140 Stimmen ergeben hatte. Zunächst gelangten die zum Etat eingebrachten Resolutionen zur Besprechung. Eine Resolution auf Gewährung einer Beihilfe zur Unter stützung der Bestrebungen für die internationale Schiedsgerichtsbewegung wurde einstimmig ange nommen. Dann begründete der Abg. Lebebour (soz.) eine Resolution seiner Partei, in der ein Gesetz entwurf über die Verantwortlichkeit des Reichs kanzlers verlangt wurde. Diese Resolution gelangte mit den Stimmen der Linken gegen die Rechte zur Annahme. Dagegen wurde die Resolution der Sozialdemokraten, daß eventuelle Neuwahlen späte stens 60 Tage nach Erledigung des Mandats vor genommen werden müssen,, nicht in dieser Form angenommen, sondern erst, nachdem auf Antrag der fortschrittlichen Volkspartei die Frist von 60 auf 70 Tage verlängert war. Bei der Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes wurden alle im Vordergrund der auswärtigen Politik stehenden Fragen eingehend erörtert: die Romreise des Reichs kanzlers, die Balkanpolitik, die Affäre Mannesmann, das Verhältnis Deutschlands zu England, das Handelsabkommen mit Amerika, Frankreichs Zoll erhöhung usw. Am 16. d. wird die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes fortgesetzt. Abg. v. Dirksen (freik.): Je weniger wir über England und Frankreich sprechen, desto besser, wir respektieren ihre Eigenart und ihre Interessen und nehmen dasselbe >ür uns in Anspruch. Wir brauchen uns um die Freundschaft andrer nicht be werben. Wir brauchen eine Politik der. Stärke und Entschlossenheit. Der Redner erörtert die Mannes- niann-Angeiegmheil. Die Brüder Mannesmann sind jmarle Amerikaner. Du Erklärungen untrer Regierung in der Buogetkommission sind ausreichend. Hoffnung gemacht, und den zurzeit notwendigen Weg, meinem Vater einen Verteidiger zu stellen, vermag ich nicht zu gehen, da alle die Herren, mst denen ich über den Fall sprach, zwar sehr inter essiert schienen, aber Ksstenvorschösse verlangten, die ich zu leisten nicht imstande bin." „Wenn es sich darum handelt, mein Fräu lein, so bitte ich Sie, über mich zu verfügen." Eine dunkle Röte zog über ihr Gesicht. „Herr Klinger, ich bin nicht deshalb zu Ihnen gekommen —" „Aber, mein Fräulein," unterbrach er sie, „mag Ihr Vater schuldig sein oder nicht, ich habe ein Interesse daran, daß diese dunkle Tat geklärt wird. Ich bitte Sie deshalb, mein Anerbieten anzunehmen." Und da sie noch zögerte, fuhr er fort: „Ich setze dabei voraus, daß Sie keine andre Hilfe zu erwarten haben. Klara zögerte noch. Endlich ssh sie ibn mit einem dankbaren Blick aus ihren klaren Augen an: „Ich werde mir's noch überlegen," sagte sie. „Heute kam ich nur, um von Ihnen zu erfahren, ob nickt irgendwelche Spuren gesunden worden sind, die auf einen andern Täter ver weisen." „Soweit mir bekannt ist, keine einzige." „Und dennoch sagt mir eine Stimme, daß man bei genauem NEorschen unter den Briefen Ihres Herrn Vaters Papiers finden wird, die über sein Verhältnis zu meinem Vater ge naueren Ausschluß geben und die auch andre überzeugen werden, daß mein Vater nicht zum Mörder an seinem Freunde wurde." „Sie dürfen 'n;lr glauben," entgegnete Hermann, „daß ich nichts unversucht lassen Auf geräuschloses Arbeiten kommt eS setzt an; das hätten die Brüder Mannesmann in ihrem eigenen Interesse auch tun sollen. Abg. Scheidemann hat gesagt, die Politik war früher operettenhaft, jetzt ledern. Mr scheint oas ein Geschäftsgeheimnis der jetzigen Reichskanzlers zu sein. Mag es nur ruhig ein bißchen langweilig sein, wenn wir nur das Ge fühl der Sicherheit haben. Mst der Art und Weise, wie von den Arbeitern jetzt ihr „Befreiungskampf" geführt wirb, wird dem Volke jedenfalls nicht gedient Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg: Nachdem eine große Reihe von Rednern aus diesem Hohen Hause die Mannesmannfrage ausführlich erörtert hat, sehe ich mich genötigt, auch meinerseits einige Worte zu sagen. Aus freien Stücken hätte ich es nicht getan. Ich glaube nicht, daß die breite Erörterung im Plenum die Ziele fördert, in die der Vorsitzende der Budgetkommi'sion deren Wünsche zusammenqefaßt hat. Dieser rückhalt losen Vertretung der Politik, die wir in der Mannes mannfrage eingenommen haben, kann ich um so objektiver gegenüberstehen, als die Grundlinien dieser Politik festgesetzt waren, lange bevor ich die Geschäfte übernommen habe. Der Reichskanzler sucht nachzu weisen, daß das Berggesetz, auf das die Mannes manns ihre Ansprüche stützen, der AlgeciraSakte nicht entspreche, da es dem diplomatischen Korps nicht vor- gelegt worden sei. Will also Deutschland dieses Berggesetz, auf das sich die ManneSmannkonzcssion stützt, als gültig anerkennen, so muß eS sich in direkten Widerspruch mit den Beschlüssen de» diplomatischen Korps vom 20. August 1908 setzen. Kein rechtlicher, kein politischer Grund gibt uns dar Recht, von diesem Abkommen einseitg zurückzutreten. Selbst wenn das Gegenteil der Fall wäre, so bringt uns der Augustbeschluß immerhin eine einmütige Vereinbarung der Mächte darüber. Wenn wir uns davon lossagen, so würde das nichts andres be deuten, als diesen Vertrag zu brechen. Zu einer Politik eines solchen Vertragsbruches werde ich mich nicht hingeben. Mögen die wirtschaftlichen Werte der Mannesmann-Konzessionen noch so hoch sein: eine Lebensfrage Deutschlands sind sie nicht. Darum wird mich nichts bestimmen können, das Wort zu verlassen, was unsre Politik am 20. August 1908 in-Tanger eingesetzt hat. Es ist gestern gesagt worden, das Auswärtige Amt habe mit der Ver öffentlichung des Weißbuches ein, Flucht in die Öffentlichkeit getan. Dieser Auffassung muß ich mit aller Entschiedenheit wiedersprechen. Wir mußten l der Öffentlichkeit zeigen, daß das Auswärtige Amt ! in dieser Angelegenheit nichts zu befürchten hat. Was die auswärtige Politik anbelangt, so steht sie mit Recht unter der Kritik der Öffentlichkeit. Aber ich möchte es für ein gefährliches Beginnen Hilten, ' dte Leitung der auswärtigen Politik durch den Vorwurf der Schwäche — und ich kenne keinen stärkeren Vorwurf — vor dem Inland und Ausland zu diskreditieren, ohne diesen Vorwurf durch ganz bestimmte Tatsachen be weisen zu können. Es handelt sich dabei nicht so wohl um die Stellung oder die Person deS ver antwortlichen Staatsmannes, sondern es werden dadurch die Grundlagen gefährdet, auf denen Deutschlands Stellung in der Welt beruht. Ws hat Deutschland in neuerer Zeit in seiner Stellung zu den Mächten Schwäche oder Nachgiebigkeit gezeigt? Wir sind in der Lage gewesen, unsre Beziehungen zu den Mächten freundschaftlich zu pflegen, ohne dabei etwas andres einzwetzen als den.Willen, Deutschlands Stellung in der Welt nachhaltig, aber loyal zu vertreten. Ich habe den Eindruck gehabt, . daß wir dabei nicht schlecht gefahren sind. Zum > Schluß geht der Reichskanzler auf die innere Politik I ein. Er werde sich durch Angriffe auf diese von der Linie in der Verfolgung unsrer auswärtigen Politik nicht abdrängen lassen, die er für die richtige hatte und er hoffe, daß er in allen Fragen, ! bet denen es sich um unsre Stellung unter den Weltmächten handelt, den Reichstag hinter sich haben werde. Abg. Liebermann v. Sonnenberg (wirtsch. Vgg.) hält die Ansprüche der Gebrüder Mannesmann für begründet. Er greift das Aus wärtige Amt an und meint zum Schluß: Wer sich auf das Auswärlige Amt verlasse, sei verlassen. Abg. Dove lfortschr. Vp.) meint, es seien ' lediglich nationalistische Kreise, die in England und Deutschland beide Länder verhetzen wollen. Bet der Vertretung deutscher Interessen müsse die rechtliche Grundlage geprüft werden. Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg: Der Abg. v. Liebermann hat vorhin Angriffe auf das Auswärtige Amt und auf seine verdienstvollen Lester in dieiem Hause gerichtet, die in ihrer Allge meinheit das Unerhörteste sind, was ich in meinem Leben je gehört have. Er hat gesagt: der Dermche im Auslande, der sich aus das Auswärtige Amt verlassen wollte, sei verlaffen. Eine solche Behaup tung weise ich mit Entrüstung zurück, solange nicht Beweise im einzelnen gebracht sind, daß eine solche Behauptung berechtigt ist. Staatssekretär v. Schön bestreitet, baß im diplomatischen Dienst der Adel bevorzugt wird und legt Verwahrung ein, daß wir Dänemark gegenüber die Vertragstreue verletzen. Wir find überall loyal in der Auslegung vertraglicher Verpflichtungen. Die Behörden weisen niemand aus ohne gute Gründe. Der Staatssekretär weist dann dis Angriffe des Abg. Liebermann auf das Auswärtige Amt zurück. Abg. Arning inat.-lib.) tritt eingehend für »ie MarmeSmannschen Ansprüche ein. Abg. David ssoz.) spricht dagegen. Redner geht ausführlich auf unser Verhältnis zu England ein, aus das Wettrüsten, das ein Resultat unsrer Flottentreiberei sei. Hierauf wird die Debatte geschlossen und »« Staatssekretärtitel genehmigt. Es folgt der Etat sä r d a s R e l ch S s ch atz- a m t. DaS Gehalt des Staatssekretärs wird bewilligt. Ein Antrag Albrecht kioz.) fordert ausreichende Unterstützung der arbeitslos gewordenen Tabsk- arbeiter. Nach kurzer Debatte wird ein Antrag der Budgetkommisfion angenommen, neu 750000 Mk. zur Unterstützung aller arbeitslos gewordenen Tabak arbeiter «inzüstellen. Die andern Anträge werde« abgelehnt. Damit ist die zweite Lesung des Etats beendet. Zur Reichsverficherrmgrordnung. Vo -D M im ; mb Loß «lt d« e ,v. d. T U Awas wir diese, -D< bmk To Grbinen »«de im ft«« Pu 1ms dies tkev-Toi eine Ges Kd eiwc kmckinen ied« Hins ßkmgste iß »« so das Müsieten ßchrien m; Schon mehrfach ist darauf hingewiesen, daß die Besorgnisse vor großen finanziellen Leistungen, die der Reichstasse aus der Neuregelung unsrer sozialen Gesetzgebung erwachsen würden, unbe gründet sind. Tatsächlich handelt es sich, wie ja auch die Begründung des jetzi veröffentlichtes Gesetzentwurfes nachweist, nur um Ausgaben von ü bis 7 Millionen, wobei aber zu berück sichtigen ist, daß dies nicht Aufwendungen find, die durch die Reichsversicherung neu entstehen; fie stellen vielmehr nur eine Zusammenfassung der an zahlreichen Stellen verschiedener Art bereits zurzeit erwachsenden Kosten dar. D« Errichtung der Versicherung sämter bedeute! also keineswegs eine Kostenbelastunz, die sich durch Streichung der Versicherungsämter ersparen ließe, denn sie führen in ihrer Gesamt« Wirkung nicht zu einer Verteuerung der Arbeiter- Versicherung, sondern eher zu einer Verminde rung der Lasten für alle Beteiligten durch em« den Besitzen besser entsprechende Handhabung der Vorschriften. — Die Versichenmgsänmr sollen eine gemeinsame örtliche Stelle für die gesamte Arbeiterversicherung sein. Und eines solchen Unterbau haben im Reichstage in den Jahren 1903—05 Vertreter aller Parteien gefordert. Es sollen den Ämtern hauptsächlich die bisher den örtlichen unteren Verwaltungs- Behörden und teilweise den Polizeibehörden obliegenden Aufgaben übertragen und neu« örtliche Aufgaben zugewiesen werden. De« Wesen dieses Ausgabenkreises entspricht es, wenn die VersicherungSämter in möglichst enge Beziehungen zu den untern Verwaltungsbehörden gebracht werden. Die ReichSversicherungsorduung will aber keineswegs, wie man vielfach ange nommen hat, neben jede untere Verwaltungs behörde eixe neue Berfichernug-behörde setzen, sondern sie will die Beamten, die zurzeit bei den unteren Verwaltungsbehörden die Ge schäfte der Arbeiteroersicherung erledigen, iB den Vertretern der Arbeitgeber und Versicherte« zu einem Bersicherungsamt zusammenfasten, dessen Leitung einem besonderen Fachbeamtes anvertram wird. In Stadtbezirken, wo sch«« jetzi ein besonderer Posten für Sozialpolitik oder für das Gewerbewesen mst besonderem Bureau besteh:, wird durch die Aeichsverficherungsordnmig organisatorisch sehr wenig geändert; ebensowenig i« Lauddezirken, wenn die Versicherungsämter, wie in Preußen beabsichtigt wird, an die Kreisver waltungen oder in Bayern an die Bezirksämter angegliedert werden. Wohl aber wird eise beoeutende Entlastung des mit verschiedenartig sten Verwaltungsgeschäfien überlasteten Lesters der unteren Verwaltungsbehörden erreicht. Dabei ist zu berücksichtigen, daß zahlreiche Angeleges- heüen, die heute allein von einem BerussbeaaM entschieden werden, künftig der Mitwirkung be teiligter Laien in Len Ausschüssen der Verficht« rungsümter unterliegen. G» unter Michte t klMdes Msinsynd « «Nftschj öligen B Avon der «»r verl MMg Hai Schlag be »uf s Selhausen Mde ein F *ehjhrigcn erlitt E Prinzen Ksil Frie! *ahlm au 's Jerusal «°d V. r Hoh«, Wü ks«r Gel, * Name Hmeicht Sach Jeni sc xi», Eib Altans zi Kt auf de . Gin » Akio,,. M Lachriä .Streich Mis zweie M>er eine- Asner voi As der Ha Mshältem Metzle sie die Pol 2 m einen Asrohr uv A Teich o Men. - Gin m< seinem Si »Mennen e ^e, wurde beiäv und t .Ei« rnc Mangenen zu M-i-e du «leises L großen ( Urdet. ist e! werde, um solche Spuren zu finden. Zurzeit! ist in dem Hanse noch alles versiegelt. Sind i die Siegel entfernt, so werde ich mit meinen! Nachforschungen beginnen und Ihnen von dem! Erfolge sofort Nachricht geben." „Ich danke Ihnen," sagte Klara, indem sie sich erhob. „Ich möchte Sie noch einmal bitten," wieder holte Hermann, „mein Angebot nicht auszu- schlaaen." Sie legte Zitternd ihre Hand zum Abschied in die seine: „Ich werde mit mir zu Rate gehen und — Ihnen Bescheid geben." Damit schied sie, Hermann aber blieb in tiefen Gedanken versunken, zurück. Er hatte schon ost in Frauenaugen gesehen, aber nie Zuvor den geheimnisvollen Zauder empfunden, der setzt sein Herz völlig gefangen nahm. Vergebens stickte er sich dem Banne dieser Augen zu entziehen. Mochte er sich auch immer wieder sagen, baß Klara die Tochter eines ungetreuen Beamten sei, der unter Ke« schweren Verdachte des Mordes — des Mordes an seinem Vater stand, immer wieder tauchte vor seinem inneren Auge der Blick dieser rätsel vollen Augen auf, die ihn so flehentlich um Beistand baten. — — Während sich Hermann noch immer mit seinem Besuche beschäftigte, stand K'ara wieder vor ihrem Onkel, der ihr sckon einmal seine HM verweigert hatte. Auch heute blieb er trotz aller Briten Ksiwa? hart, indem er sagte: „Geben Sie fick keine Mühe, mein Fräulein. Ich habe nur Ihr Anfinnen wohl durch den Kopf gehen lassen, ich habe mich genau nach ! allen Einzelheiten der Tat erkundigt; aber es ! gibt gar keine andre Möglichkeit, als die Nu- ! nähme, daß Artur Baumgart seinen Freund cr- ! mordete, weil er Geld gebrauchte, um- seins« Fehlbetrag in seiner Kasse zu decken. Mein Bruder hat unsem Namen durch Mord, Raub und Unterschlagung gebrandmarkt — —" „Halten Sie rin," rief Klara. „E? ist die Wahrheit," fuhr Baumgart mit schneidender Kälte fort, „denn heute merzen habe ich erfahren, daß der Revolver, der in de« Schranke Ihres DaterS gefunden wurde, ohne Zweifel zur Tat benutzt worden ist." „Das ist nicht möglich!" schrie Klara aus. „Auch ich habe es immer noch nicht sür möglich gehalten, aber es bleibt kein Zweifel, wenn man einen Blick auf Ihres Vaters Vor-, leben wirft." „Aus sein Vorleben?" fragte Klara in ci«e« Tone, der Empörung und Erstaunen zugleich auSdrsickte. „Mein Vater war ein Ehrenmann —' „Ja, bis ihn der Spielteufel ergriff. er nicht seit Jahr und Tag an dem wüste« Treiben eines unsrer großstädtischen Klubs tei'' genommen? Hai er nicht das Vermögen simsr Frau, sein Erspartes und seinen Verdienst ver spielt unk «ndlick die Hand nach fremdem Eigen tum auSgestreckt?" Klara war unter diesen anklagenden Werts« leichenblaß geworden. Sie konnte unmöglich a« deren Wahrheit glauben; vielmehr schienen ße ihr von dem unauslöschlichen unk unbegreifliche Haß dieses Manne S gegen den Bruder diktic«- Aber dennoch verwirkte sie die Sicherheit, nm der der Bankoirekior sprach. ,.,.-Ich dm Listen, ind wich zu ...»Der S Adsr müri "fch den R Uew er wn »^nahm, I und i K-u noch Deutenden t Nanzen S Ü"' °b § Kng des »7^>gt bat, Eignet sind. nur ei Mers übei Kn e. A einen L Gerung mv . Baumga Zanken Kin » auch sein zu und ""er Güe, kDomit Si' mm Awcht-n § Halali" Erschreck! das ? harte Wc
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)