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Ottendorfer Zeitung : 27.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191002270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19100227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19100227
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-27
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.02.1910
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Überraschungen in der preust. wahlrechtsLommission. Was niemand hätte ahnen können und was niemand twrauszusagen gewagt hätte, ist in der Kommission, die sich gegenwärtig mit der Preuß. Wahlrechtsvorlage befaßt, zur Tatsache ge worden. Die Wahlrechtskommission hat einen von konservativer Seite gestellten Antrag ans Beibehaltung der indirekten Wahl in Verbindung mit einem von feiten deS Zentrums gestellten Antrag auf Einführung der geheime« Wahl angenommen. Vor Annahme dieses zusammen gelegten Antrages hatte der Minister des Innern erklärt, daß die Regierung bei Annahme des selben kaum noch großen Wert auf ein Er gebnis der Weiterverhandlung legen könne. Vor Annahme dieses überraschenden Antrages war es in der Kommission erst noch zu einer heftigen Debatte wegen Beibehaltung der im Regierungsentwurf vorgesehenen direkte» Wahl gekommen. Dann gab der Minister des Innern v. Moltke folgende Erklärung ab: Die Regie rung habe sich bei ihren langen Vorberatungen des Gesetzes gesagt, daß die direkte Wahl einen Fortschritt gegenüber dem gegenwärtigen Wahlsystem bedeute. In dem Verbleiben bei der Wahl durch Wahlmänner erblicke die Re gierung eine entschiedene Verschlechterung ihrer Vorlage, und gegen die geheime Wahl habe sie nach wie vor die entschiedensten Be denken. Es sei eine Verbesserung, wenn die Wähler sich mehr an der Wahl beteiligten. Wenn nach den Vorschlägen der Konservativen mit Hilfe andrer Parteien die indirekte Wahl in das Gesetz wieder hineingebracht werden sollte und wenn dafür die geheime Wahl seitens ihrer bisherigen Gegner angenommen würde, nachdem Merkmale aufgetaucht seien, daß diese geheime Wahl dem öffentlichen Wunsch entspricht, so würde die Vorlage dadurch so geändert, daß ihr Zustandekommen im höchsten Maße gefährdet sei. — Ein andrer Regierungsvertreter gab ein gehende statistische Mitteilungen, wie die ge- Heime Wahl auf die Vermehrung der sozial demokratischen und polnischen Stimmen wirken würde. Bei den Reichstagswahlen seien be deutend mehr Stimmen für die Sozialdemokraten und Polen abgegeben worden, als bei der öffent lichen Landtagswahl. Gleichwohl wurde ent sprechend dem obigen Anträge die Regierungsvorlage umgsftaltet, indem alle Bestimmungen über die direkte Wahl beseitigt uud die bisherigen Vorschriften über die Wahl der Wahlmänner wieder hergestellt werden. — Damit aber sind die Streitpunkte, die das endliche Zustandekommen einer Wahl reform gefährden, nicht erschöpft. Auch das Verfahren der Wahlen der Abgeordneten durch die Wahlmänner ist noch lebhaft umstritten. Schon die erste Lesung der Vorlage aber hat gezeigt, daß sich bei der Beratung unvorher gesehene Zwischenfälle ereignen können, die von unabsehbarer Tragweite find. Die Parteien sind jedenfalls zur Zusammenarbeit geneigt, um eine Wahlreform zu schaffen, und da schließlich auch die Regierung nichts andres will, so ist zu erwarten, daß auch die Regierung sich in irgend einer Forni mit dem neuen Anträge in der Kom mission abfinden wird. ILMM-d H politische Kunälckau. Deutschland. * Der frühere Vizepräsident der Der. Sraaten, Fairbanks, ist in einer halb stündigen Audienz von Kaiser Wilhelm empfangen worden. Der Monarch begrüßte feinen Gast mit großer Herzlichkeit und drückte seine Freude darüber aus, daß die beiden Stationen sich so gut verständen. "Kaiser Wilhelm hat dem öster reichischen Minister des Nutzern, Grafen Ähren- thut, der zum Gegenbesuch beim Reichskanzler in Berlin weilte, die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden verliehen. * Die Postkonferenz der Bundes staaten, die kürzlich in Berlin statlland, hat beschlossen, daß zwar die Wiedereinführung des Anlunfisstcmpels auf Wertsendungen und Eil briefen, nicht aber die Wiedereinführung bei ge wöhnlichen Briefen geplant sei. "Dem Reichstag wird demnächst der Entwurf einer Reichswertz n wach ssteuer (für bebaute und unbebaute Grundstücke) zu gehen. Nach dem Entwurf sollen sich Reich und Gemeinden in den Ertrag der Steuer teilen. "Wie aus dem neusten, dem Reichstage unterbreiteten Geschäftsbericht des Reichs-Ver- stcherungsamtes hervorgeht, sind im Jahre 1909 an Entschädigungen für Unfälle durch die Berufsgenossenschaften und die sonstigen Träger der Unfallversicherung 162,2 Mill. Mk. zur Auszahlung gelangt. Die Gesamtsumme der gezahlten Entschädigungsbeiträge (Renten usw.) belief sich im Jahre 1908 auf 157,1 Mill. Mk. Sie hat sich demgemäß im letztverflossenen Jahre nur um 5,1 Mill. Mk. gesteigert, während in den letzten Jahren die Steigerung stets be deutend höher war, ja sogar 12 Millionen schon erreicht hat. "Zur Frage der Schiffahrtsab-i gaben erklärte Minister v. Bodmann in der! Zwesten badischen Kammer auf Anfrage! aus dem Hause: Er könne wenig darüber! sagen, weil die Verhandlungen noch in vollem s Gange und vertraulicher Natur seien. Aber so s viel könne er doch mitteilen, daß Baden sowohl s in staatsrechtlicher wie in wirtschaftlicher Be- z ziehung Entgegenkommen bei Preußen! gefunden habe und auf eine befriedigende Ge- : staltung — „soweit überhaupt von Befriedigung in dieser Sache für Baden zu sprechen ist" — rechnen dürfe. Die grundsätzliche Frage, daß nämlich Schiffahrtsabgaben kommen, sei ja er ledigt im Gegensatz zum Standounkte Badens. Das Entgegenkommen liegt, wie der Minister kurz andeutet, auf dem Gebiete der Oberrhein regulierung bis Straßburg. "Im elsässischen Landesaus schuß kam es zu lebhaften persönlichen Auseinandersetzungen zwischen einigm Vertretern der „Franzosenpartei" und dem Staatssekretär Zorn v. Bulach. Der Ver lauf der Auseinander! etzung, in die auch andre Abgeordnete eingriffen, zeigte, daß die Mehrheit des Landesausschusses „im Hinblick auf die unleugbaren Fortschritte in der Entwickelung des Landes den Frieden wünsche." Das wurde von mehreren Rednern offen ausgesprochen. Man darf daher hoffen, daß auch im elsässischen Landesausschuß nun bald der Friede einziehen wird zum Segen für das Reichsland und für das Reich. England. * Als sich Prinz Heinrich von Vreußen, der mit seiner Gemahlin als Gast König Eduards in London geweilt hat, von dem König verabschiedete, stellte dieser seinen Besuch in Deutschland für den Sommer in Aussicht. Das Prinzenpaar wird noch etwa 14 Tage in England verweilen. * Die parlamentarische Lage ist jetzt einiger maßen geklärt. Obwohl die irischenNatio- nalisten und die Ar b eiter mit der Thron rede, die eine geringe Beschränkung der Rechte des Oberhauses in Aussicht stellt, nicht einver standen sind, sondern seine völlige Abschaffung wünschen, hat man sich doch in letzter Stunde mit der Regierung geeinigt in der Erwartung, daß das Ministerium Asquith alles daransetzm werde, dem Oberhause das Entscheidungsrecht über Finanzfragen zu nehmen. — Obwohl durch diese Beschlüsse die Mehrheit der Regierung ge sichert ist, hält man in weiten Kreisen an der Überzeugung fest, daß es Herrn Asquith nicht gelingen wird, dauernd seine Anhänger zusammen zuhalten, und man rechnet bestimmt noch für dieses Jahr aus Neuwahlen — oder Kabinetts wechsel. Spante«. * König Alfons hat sich zu einer hoch herzigen Tat entschlossen, indem er einen Erlaß unterzeichnete, durch den allen wegen politischer Vergehen verurteilten Personen völlige oder teil weise Begnadigung gewährt wird. Ruhland. "Wie aus Petersburg berichtet wird, beab sichtigt der Zar, demnächst die Mächte zu einer neuen Friedenskonferenz ein zuladen, um vor allem etwaigen Verwickelungen auf dem Balkan vorzubeugen. — Das Befinden des Herrschers soll übrigens ein sehr ungünstiges sein, da der Gesundheitszustand seiner Gemahlin dem Zaren große Sorge macht. Balkanstaate«. "über das Befinden des früheren Sultans AbdulHamid find die widersprechendsten Gerüchte im Umlauf. Während die Regierung durch ihre amtlichen Organe erklären läßt, daß der Sultan durchaus gesund sei, besagen Privat meldungen, Abd ul Hamid sei in Geisteskrank- Der ermordete ägyptische Ministerpräsident Butros-Pascha. Buiros-Pascha Gali, der durch die Hand eines fanatisierten Mitgliedes der jungägyplischen National- partci gefallen ist, galt als ein Freund der englischen Herrschaft und war deswegen unter den national- gesinnten Ägyptern sehr unbeliebt. Er war kein Mohammedaner, sondern ein koptischer Christ. Auch dieser Umstand hat ihm viel Hatz zugezogen. Butros war im Herbst 1908 an die Spitze der ägyptischen Regierung getreten. Besonders in der letzten Zeit, seit dem Amtsantritt des neuen englischen Residenten Sir Eldon Gorst, hatte die Presse der england- feindlichen Gesellschaft „Lewa" den Ministerpräsi denten so heftig bekämpft, daß sein baldiger Sturz erwartet wurde. Er trat indessen nicht freiwillig von seinem Amt zurück. ein Provisorium, dem ein selbständiger Reichs- Rechnungshof und ein Komptabililätsgesetz späte» folgen müßten. Abg. Frhr. v. Gamp (freikons.): Der Entwurf verdankt seine Entstehung eigentlich dem südafrikani schen Aufstande, bei dem ungeheure Mängel bei der Abrechnung sich zeigten. Unser Rechnungswesen ist seit 200 Jahren nicht verbessert worden. Eine Ver einfachung des Rechnungswesens sei dadurch möglich, daß man der Selbstverwaltung breiteren Spielraum gewähre. Abg. Frhr. v. Richthofen (kons.): Die Be ratung des Gesetzes läßt sich am besten in der Kom mission vornehmen. Wir Preußen stimmen in die Tadelsvoten über die Oberrechnungskammer nicht ein. Wir sind immer stolz auf sie. Wir sehen in dem Entwurf nur einen Versuch. Damit schließt die Beratung nnd der Entwurf geht an die Budgetkommission. heit (Verfolgungswahn) verfallen und seine Auflösung stehe nahe bevor. Da der Exsultan in strenger Haft gehalten wird, sind alle Ge rüchte schwer kontrollierbar. unser Wirtschaftsleben sich in Krisen so widerstands fähig erweist wie in den letzten Jahren, werde nie mand daran denken, sich von der gegenwärtigen haben wir begonnen, um eine leistungsfähige Industrie und Landwirtschaft zu erhalten. Die Vor würfe, daß die Reichsregierung die Interessen der Expyrtindustrie nicht genügend gewahrt habe, "" " . Durch den Zolltarif von Deutscher Reichstag. Am 23. d. steht auf der Tagesordnung die erste Lesung des Reichskontrollgesetzes. Handelspolitik abzukehren. Der Staatssekretär ve- spricht dann unser handelspolitisches Verhältnis »st Schweden, Kanada, Amerika. Mit der gestaffelten Mühlenumsatzsteuer werde man die kleinen Mühlen nicht schützen und die großen schädigen. Ein Reichs- kartellgefetz sei leichter verlangt als ausgeführt, und es ist besser, damit noch einige Jahre zu warten. Die Versicherung der Privatbeamten werde kommen, wenn die Reichsversicherungsordnung erledigt ist. Abg. Brejski (Pole) bespricht Matznahneen gegenüber fremden Arbeitern, den aussimdqchm Be suchern deurscher Hochschulen und plädiert für die Erweiterung der politischen Rechte der Landarbeiter. Darauf vertagt sich das Haus. Die zweite Lesung des Etats für das Reichsamt des Innern wird fortgesetzt. Abg. GrafCarmer - Zieserwitz (kons.) empfiehlt die von seinen politischen Freunden eingebrachte Resolution auf baldige Einführung der Privat beamtenversicherung. Diese Frage muß noch in dieser Session erledigt werden. Was die von mehreren Resolutionen geforderte Erweiterung des Koalitionsrechtes anbetrifft, so gehe das doch zu weit. Wir wollen das Koalitionsrecht der Arbeiter nicht verkümmern, sind aber der Ansicht, daß die be stehenden Bestimmungen ausreichend sind. Von einem Koalitionsrecht der Landarbeiter kann keine Rede sein. Auf dem Lande sind die Verhältnisse grnz andre wie in der Industrie. Industrie und Landwirtschaft kann man nicht über einen Kamui scheren. Wenn schon in der Industrie Arbeitseinstellungen schädigen, so ist dies in der Landwirtschaft in noch höherem Maße der Fall. Dadurch wird vor allem auch die Allgemeinheit geschädigt. Wenn die Landarbeiter das Recht haben, mitten in der Ernte die Arbeit einzustellen, so würde die Landwirtschaft nicht mehr die Nahrung für das ganze Volk liefern können und wir würden immer mehr vom Auslande abhängig. Wohin das im Falls eines Krieges führen kann, können Sie sich ja denken. Der Landarbeiter hat am Koalitionsrecht gar kein Interesse. Man würde nur einen Keil in das gute Verhältnis zwischen Arbeitern und Gutsbesitzern treiben. Da die Ar beiter auch zugleich auf dem Gute wohnen, so würden sie im Falle eines Streiks nicht nur brotlos, sondern auch wohnungslos werden. Die Resolutionen auf Regelung des Verkehrs mit Kunstdünger und Fuster mitteln unterstützen wir. Unsre Resolution, die eine Herabsetzung der ununterbrochenen Ruhezeit der Arbeiterinnen in den Molkereien ermög ichen soll, bitten wir anzunehmen. Sie ist notwendig, damit die Arbeiterinnen nicht aus den Molkereien durch männliche Arbeiter verdrängt werden. Die allgemeine Sonntagsruhe ist auf dem Lande nicht durchführbar. Wir hoffen ferner, daß die Landesbehörden die Aus führungsbestimmungen zum Automobilgesetz energisch durchführen werden. Abg. Stresemann (uat.-lib.) verlangt Gegex- maßrcgeln gegen den neuen französischen Zolltarif: höhere Zölle auf Schaumweine, kosmetische Mittel us». Der Vertrag mit Portugal hat wohl nur dort Freude erregt. Es wäre gut, einen Zollbeirat zu schaffen. Redner geht auf den Hansabund ein. Der Zentrumsturm werde seine Entwickelung nicht auf halten. Redner fordert weiter die Pensionsversiche rung der Privatbeamten. Wir leben in einem handels politischen Kometenjahr. Meine Freunde werden für praktische Sozialyolitik stets zu haben sein. Staatssekretär Delbrück: Lassen Sie mich einige allgemeine und spezielle Fragen unsrer Wirt schaftspolitik erörtern. Unsre Schutzzollpolitik Reichsschatzsekretär Wermuth empfiehlt die , . Vorlage und weist auf den großen Umfang der ! mun ich zuraaweisen. Arbeiten der Rechnungshofes hin. Das Bewußt- i 1902 liege imsre Handelspolitik fest. Solange Handel sein, daß jede Rechnung von dem Rechnungshöfe ! und Wandels sich, n:sreuüch^entwickeln und solamze geprüft werden kann, müsse in dem gesamten """" Beamten-Organismus lebendig erhalten werden. Das Wie der Prüfung, ob durch Stichproben oder durch Überweisung an die Verwaltungsbehörden, müsse dem Rechnungshöfe überlassen bleiben. Ihm müsse die bolle Unabhängigkeit bewahrt bleiben. Abg. Görcke„ (nat.-lib.) hält Überweisung an eine Kommission für angezcigt, schon um zu er wägen, ob nicht die vom Reichstage erst wieder im Vorjahre beschlossene Resolution wegen eines Komp- tabilitätsgesetzes und Errichtung eines selbständigen Reichs-Rechnungshofes durchgeführt werden könne. Es sei doch auch fraglich, ob nicht die Verwaltungs behörden zu abhängig seien, als daß ihnen von der jetzt als Rechnungshof für das Reich fungierenden preußischen Behörde so wichtige Kontrollsunktionen übertragen werden könnten. Abg. Nacken (Ztr.) begrüßt den Entwurf, der allerdings noch nichts Ideales sei, sondern nur A Eine titeNole Geschickte. 14 j Von Suge« Osborne. Am we«igst«n dachten die beiden Fremde in jenen Augenblicken daran, als sie, hingerissen von Leidenschaft und Bewunderung, ihren Ge- Mhlen in den bekannten Briesen Ausdruck gaben, Md dieselben mit den richtigen Unterschriften Md Adressen versehen an die rechten Personen «bsendeten. Man kann sich denken, welchen Eindruck die scharfen abweisend« Antworten «tf sie machen mußten. „Aber wie find Sie denn schließlich dazu ge- filommen, sich doch mit Helene zu verständigen?" fragte Adelheid lachend. „Ich? Ja so!" antwortete der Baron. -Zuerst wollte ich mir den Kopf an den Wände» einrennen; dann bestellte ich einen Wagen, um, der Himmel weiß wohin, zu ver weisen. Eine Idee, die auch noch andern Leuten -nutzer mir gekommen ist," fügte er neckend hin- M. Während mm di« Pferde auspannte, faßte ftch die Idee, mich lieber zu erschießen. Zum Glück fiel es mir ein, während ich den Aevolver lud, noch einmal mein Todesurteil, den schrecklichen Brief, durchzulesen; dabei kam mir denn der Gedanke, daß er doch gar zu schnippisch abgefaU sei — (Helene wurde purpurn) — wvM doch eigentlich kein Grund Vorgelegen. So entstand in mir die Idee einer Möglichkeit, daß hier ein Mißverständnis ob walte — ich kam hierher, mir eine Erklärung zu verschaffen, und ich hab« sie gefunden zu meiner Befriedigung" — so schloß der junge Mann, indem er Helenes Hände leidenschaftlich an sein Herz preßte. „Aber alles ist noch nicht aufgeklärt," meinte Helene. „Wie kommt es, daß die Reimvrrse, die du geschrieben, die Handschrift des Professors tragen?" „Weil er sie auch geschrieben hat," erklärte Herr von Guntzlow. „Der Umstand ist mir genau erinnerlich, weil es gerade das letztemal war, daß ich mich noch mit der albernen Mysti fikation abgab. Es war hier eins ziemliche Ge sellschaft versammelt; wir spielten 6s« jsar ä's^it. Da sagte Fredericks: diese Verse hat derProfefforSonnenfeld gemacht. Einige Minuten später nahm mein Liebling das Blättchen auf und fragte mich: Diese Verse find von Ihnen, Herr Professor? Ich war unverschämt genug, eS zu bestätigen. Da siehst du, meine Schönheft, daß unsre Bekanntschaft mit Lug und Trng angefangen hat, und daß es dir viel Mühe kosten wird, mir zu vertrauen." „Nun erklären Sie noch diese Papierstückchen," sprach Frau von Gundlingen, indem sie tief errötend das verhängnisvolle Gekritzel hervor brachte. Herr von Guntzlow lächelte: „Leider muß ich bekennen, verehrte Freundin, daß ich auch an dieser Sünde nicht unbeteiligt bin. Ich habe die Gewohnheit zu kritzeln, wenn ich nur ein Stück Papier und eine Bleifeder unter die Hand bekommen kann. Auf diesem Papier war der Name meiner angebrieten Braut gewiß ebenso viele Male verzeichnet, wie der ihrer liebenswürdigen, von nur hochverehrten Freundin, und manches andre vielleicht auch. Mein ge ¬ lehrter Freund kritzelt mich" — (hier machte der Professor eine Grimasse, durch die der andre sich durchaus nicht einschüchtern ließ) — „er hält sich aber dabei an eine Spezialität. Bon seiner Kindheit an hat er die Gewohnheit, wenn er ein Stück Papier findet, breitschweistge Hähne darauf zn zeichnen, er hat es darin wirklich zu einer großen Fertigkeit gebracht. Nun waren wir alle beide hier, beide kritzelten; Sie, gnädige Frau, fanden nachher Ihren Teppich wahr scheinlich mit Papierstückchen bestreut, worauf allerlei gekritzelt war, darunter die Namen beider Damen, und talentvoll ausgeführter Hähne; es war unter den Umständen wohl natürlich, daß darunter bloß Ihre Name Ihre Aufmerksamkeit erregte, und daß Sie denselben dem sehr beschämten Hdwfeffor hier zuschrieben, dessen Vorliebe für das Geschlecht der Hähne Sie nicht kannten." „Weich' heilloser Unsinn!" rief Adelheid, die Hände zusammenschlagend. „Und nun, da ich meine Beichte beendigt habe," sprach der übermütige junge Mann, „verlange ich Absolution und verspreche, daß dieses di« letzte meiner Tollheiten gewesen ist, denn erstens sehe ich, daß sie mir auch einmal über den Kopf wachsen und ganz »ausrechen bare Folgen haben können und zweitens nimmt mir der Brief hinterher zu viel Zeit weg, die ich besser verwenden kann." Nach diesem heroischen Entschluß nahm er seine vorige Stellung zu Helenes Füßen wieder ein, während das andre Paar auf dem Sofa sich Hand in Hand halbleisem glücklichen Ge plauder überließ. 11. „W! da sehen wir ja ein ganz hübsches trdkM 6« k-unllls!" fiel plötzlich eine Stimm« wie ein Weiterstrahl Ms heiterem Himmel in die glücklichen Gruppen hinein, die erschrocken auSeinanderfuhren. An-der Tür stand der Graf von Griesheim- Pattenberg mit spöttischem Gesicht und boshaften Augen; hinter ihm, halb durch die Portiers drappiert, sehr blaß, aber sehr ruhig und hoch Migsrichtet, Herr von Stein „Ganz hübsches Genre-Bildchen," fuhr Se. Erlaucht fort, die Hände wir zum Applau- dissement leicht zusammenschlagend, „und ge rade eines, wie es einem Fräulein von Kriegs heim, von mütterlicher Seite geborenen Gräfin von Griesheim-Pattenberg darzustellen geziemt.". Die übrigen Herren standen alle steif da und maßen einander mit feindseligen Blicken. Helene war blaß und zitterte; Adelheid war die erste, die sich mit großem Taft als Hausfrau und Weltdame in die peinliche Situation hin einfand. Sie trat mit einer graziösen Verbeugung auf den Neuangekommenen zu und sprach zum Grafen in unbefangen liebenswürdigem Tone: „Ihre Ankunft, Herr Graf, gerade in diesem Augenblicke hat uns allerdings überrascht, doch ist es uns lieb, Sie zu einem Zeitpunkte be grüßen zu können, wo Ihre Nichte mehr als je Ihrer väterlichen Fürsorge bedarf. Jener Herr ist vermutlich ..." „Herr Edmund von Stein, der Verlobte meiner Nichte," vollendete der Graf mü scharfer Stimme. Von Der He die G Lebensgefahr »on Sachser Meiningen ei empfangen r eine« zweisp Eingänge der Die Tiere r konnjen erst »erden. D blieben unv herbeigerufen denzlchlosse. Zeppelt, Regivve«. s^ast ist in «ngeworben Spitzbergen bäliniffe zu bereitungen f düion zur ( Äevveün-Lufi Einsturz Da? Gemen Kasirwitz ist Mbenmauerr «Mes Zimms: «eMzt, das »nd das W, Mcklicherwei »eldet, kein ' treffenden Zin gebracht war« Echrecke, lstspheuihe« « Maedelsh« Mch eine < Zuschauern ei .Pfälzisch, "«letzt, einig, yFruer ft A Krankend England) b EtabeS eine Mk vom St, Ahj worder Menkchmmass Mälitzt an. Menden Kr Mahl Ang, Me auf die brennend Maiern le ^benachbart, ^bracht wnr Morden war « Ti« Z Erdige Ent Mit: Der m Nemmn, de! Miuts auf Met, hat Mames, bis! Nen Fisch, Utelglied z» ft- Der F Muppenlos Men Skelett M in dem k! Met sich u Ms. Auf Maste, die , - ^emplar Mm Pütt hoffen und ^"nz die Ge z^pfer M-rd auf N- Schneel Umwohner H Attentat Leiter i tzM'w, Robe MMe dsn H D und NU ^Mallen Zn «Herr vor einer ft daß ' Mn gereich " »ach«»/ fyL« i-mge t Miert von lungerr Fr ist Sfr Erlauben Ihne, Verlob Z' spöttisch, i^en, und Frau, »^kuschen. noch - M „-ver «Entschuldi ^«8 mit d Ms Es wa Harser, b h.,' M bitte' Kschentrete! EMeiden. daß - Ulmen Ver heute hab c»-stid ich,"
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