Volltext Seite (XML)
Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Lo. 28. mit — Mit wl Annahme van A»p»<-« «i» f»«kiß^ Mttta,» ,, Uh, d« «rsch^W»NDI«WM. pr«t» fit, »t, »palqöu« r» Mtz. Erschein» Vien,tag», Donnerstag, und Sonnabend, abends. Bezugspreis: monatlich 4» psS- zweimonatlich «o pfg-, vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzelne Nummer io ssfg. O —* In der gestrigen Versammlung de« landwirtschtlichen Vereins erläuterte Herr Gemeindevorstand Richter die sür den Landwirt so bedeutsame D-rordnung des Kgl. Ministerium» de» Innern, «erhalten der Viehbesitzer bei Milzbrandoerdacht und Leistung der Ent schädigung aus der Viehseuchenkaffe. Wir verweisen auf die in unserm Blatte mehrfach erschienene amtliche Bekanntmachung über Milzbrand. und werden nicht unterlassen, auf die Angelegenheit nochmal« zurückzukommen. —* Da» Wetter im März. Die Witterung im Mär, soll dem allerdings recht un zuverlässigen hundertjährigen Kalender zufolge in den ersten Tagen heftigen Wind, dann Schnee vom 7. bis 9. oder Regen bescheren. Der 11. wird wieder al» schneereich, der 12. als rauh und kalt in Aussicht gestellt. Vom 14. ab soll e» dann sebr schön, hell und kalt werden, am 20. ist auf Schnee, in der Zeit vom 24. bi» 27. aber aus schöne» Wetter zu rechnen. Die letzten Tage de» Monat» dürfen Regen bringen. —* Teurer Spargel in Aussicht. Die Fein schmecker werden mit Schrecken hören, daß in diesem Jahre die ersten französischen Spargel fast unerschwinglich teuer sein werden. Die großen Spargelfrlder in Nord- und Mittel- frankreich, namentlich in der Umgegend von Paris, die gewöhnlich Anfang März ihre ersten Ernten li«fertrn, stehen noch völlig unter Wasser, und e« ist noch gar nicht abzusehen, wann die ersten Ernten werben erfolgen können. Beiläufig ist in den Delikateßgeschästen ur Treibhausspargel zu haben, der fünf bi« sechs Frank» da» Pfund kostet. Auch die belgischen Spargelselder bei Mecheln haben unter den Fluten außerordentlich gelitten, sodaß auch von dieser Seite auf wenig Zufuhr zu rechnen ist. Vor Anfang April dürste daher frischer Spargel unerhört teuer sein. (Hoffent lich geraten aber die Braunschweiger, Erfurter, Hannoverschen und anderen drulschen Spargel recht gut. — * Falsche Zeugengebührensorderungen. Trotz vielfacher Verwarnungen sowohl durch die zuständigen Behörden, al« auch durch die Preffe können es manche Leute nicht lassen, wenn sie gerichtlich al« Zeuge vernommen worden sind, wissentlich falsche Angaben zu machen, um höhere Gebühren herauSzuschlagen. Wie gefährlich da« ist. muß jetzt ein Land wirt aus der Umgegend von Lissa erfahren. Derselbe behauptete, al» er vor kurzer Zeil beim Rawischer Amtsgericht al« Zeuge ver nommen worben war, er habe einen Arbeiter al» Vertreter für den Tag extra annehmen müssm und blieb auch dabei, al» ihn der die Gebühren sestsetzende Beamte auf die eventl. Folgen einer etwaigen falschen Angabe in dieser Beziehung aufmerksam machte. Al« sein Gegner in dem Prozeß die« erfuhr, stellte er die Unwahrheit fest und machte dann Sertliches und Sächsisches. Dttendorf'Vkeilla, den s. März —* Die öffentliche Gemeinde- rat«-Sitzungam Donnerstag Abend hatte über 7 Punkte zu beraten, denen sich in nicht öffentlicher Beratung vier weitere Punkte, da runter eine Nrmensachr und zwei Sparkaffen- angelegenheiten anschloffen. Herr Vorstand Richter eröffnete dir Sitzung mit der Mitteilung der bereits in unserem Blatte veröffentlichten neu festgesetzten ortsüblichen Tagelöhne. Ferner wurde den Gemrindevertretern die offizielle Mitteilung gemacht, daß der Gemeinderat«. beschluß, die „Ottendorfer Zeitung" zum Amts- blott zu erwählen, die Zustimmung der Amts- hauptmannschast gesunden hat. Im Anschluß daran beschließt man eine dadurch notwendig gewordene Aenderung de« Ortsstatuts dergestalt, daß «a jetzt heißen muß, „da« Amtsblatt Ist die Ottendorfer Zeitung" (nicht mehr die Rade berger Zeitung). Der Einspruch der Gemeinde gegen Errichtung einer Dachpappenfabrik ist zurückgezogen worden, nachdem durch Sach verständige festgestellt worden ist, daß eine TeruchSb'lästigung nicht stattfinde und alle« getan wrrde, um die« zu verhindern. Ge nehmigt wurden drei Bausachen. Herr Haupt- wann Fischer hier beabsichtigt, ein Villen- grungstück auf einem von Herrn Gutsbesitzer Mißbach erworbenen Bauplatz zu errichten Dir Fabrik Türpe in Dresden plant «inen Neubau von etwa 28 Meter Länge an da« ihr gehörig« Grundstück am Tunner«dorfer Bahnhöfe und Herr Hau«besitzer Ernst Keller «in, Dachänderung. Die Wertzuwachisteuer- vrdnung hat in der beschlossenen Form nicht die Genehmigung der Aufsichtsbehörde gefunden, ändern wird der Gemeinde ein eigen« für Landgemeinden vom Ministerium auSgearbeiteter Entwarf zur Annahme empfohlen. Herr Vor- uand Richter teilt noch mit, daß Herr Kassierer Grohmann als Protokollant verpflichtet worden m und erstattet ferner den Jahresbericht der Tparkaffe. Wir werden denselben in Kürze ium Abdruck bringen. Der Antrag de« Bau- vu«schuffe«, bei der Neuschüttung der Rade- Burger Straße die tiefe Stelle vom Grund- nück de« Herrn Fleischermeistrrs Zimmermann bi» zum Gemeindeamt höher zu legen, löst Eine lebhafte Debatte aus. Denn man ist über Notwendigkeit dieser Höherlegung geteilter Ansicht und trotzdem Mitgetrilt wird, daß Herr v e'schtrmeister Zimmermann sich verpflichten ^ll, einen Teil der Kosten zu tragen, kommt Antrag doch nur mit einer Stimme Mehr heit zur Annahme In derselben Sache wird beschlossen, da» Walzen der Radeburger ^raße mittel« Dampswalze vornehmen zu —* Unsere Straßenlaternen sind nunmehr Mit selbsttätigen Fernzündern veisehen und ^det gegenwärtig die Ausprobierung derselben Ottendorfer Zeitung Amtsblatt des Gememderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdors 100 Kölner Hakorstroli (Maschinendrusch) Zentner 3 Alk. verkauft Hotrsvdlkikerei Oründerx. Arisch ausgenommen! PW" Reinsten Ledibltüskdovig -/< Pst. 25 W, l Pst 90 Ps. (»«rette« ««il srSekte empfiehlt llvrmkum Clemens. vru-k und v-,!-s --N h. WHI-. Inh- -- r>°-ch " «roß.«'», . Sonntag, den 6. Marz 1810 Schlachtvirh-Prrtsr am 3. März 1910. Zum Auftrieb waren gekommen: 1S Ochsen 3 Kalben und Kühe, 23 Bullen, 1386 Kälber 25 Schaf« und 1755 Schweine, zusammen 3207 Schlachtstückr. E« erzielten für 50 Kilo Ochsen Lebendgewicht 25—48 Mk. Schlachtgewicht 57—7» Mk-, Kalbin uub Kühe Lebendgewicht 25—41 Mk., Schlacht gewicht 46—73 Mk., Lullen Ltbenbgewich. 30—41 Mk., Schlachtgewicht 60—72 Mk Kälber Lebendgewicht 43-55 Mk., Schlacht- Schlachtgewicht 73—85 Schaf« Lebendgewicht 35—45 Mk. Schaft Schlachtgewicht 74 bi« 85 Mk., Schwein» Lebendgewicht 4»—56 Mk. Schlachtgewicht 66-78 Mk. Sparkasse vnena-rs - M-ritzü-rf .«M mi, S-/. -n--di«> °n I-d-m -°» --l, 3-5 Uhr, Sonnabends von 8-2 Uhr. Einlagen werden streng gehet« gehalten Einlagebücher fremder Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Produktrnprrifr. Dre«den, 4. März. Preis» in Mark. I. An d»r Börse. W«iz»n pro 1800 kW nett» »eißtr — bi« — brauner 75—78 kW 215-223, bl feucht» (70-74 kg.) — bi« —, russischer, rot 235 bi« 247, Saasa« 246 bi« 249, Argentinitr 250 bi» 255. Am»rikan. w»tß 245 bi» 252, Roggen, pro 1000 kg netto, sächsischer (70 bi» 74 kW) 154- 160, russischer 181—184. Gerst» pro 1000 kg. n«tt», sächsisch» 152 bi, 165. schlesisch» 162 bi», 175 p,s»n»r 159 bi« 178 böhmische 179—190. Futt»rg»rst» 133—140 Hafrr, pr, 1000 KZ netto: sächsischer 161 di« 167. Mai« pro 1000 K? netto: Sinquantine alter 187—187, do. neuer , Laplata gelber alter 160—168, Rund««i», gelbtr alter 157—161, d». neuer feuchter — bi« —. Erbsrn pro 1000 kx nrtto: Futterwar» 180 bi« 190, Dicken, pro 1000 kW nett«: sächsisch» 170—185. Buchweizen, pro 1000 kW netto: inländischer und fremdir 190—195. Leinsaat pro 1000 kW nett» feine 26,50—27,50, mtttl»r» 25,50—26,50. Rüb-l,pro 100 kg. netto mit Faß, raffinierte« 61. Rapskuchen, pro 100 kW (Dre«dner Marken) lang» 13,50. Leinkuchen, pro 100 Kg (Dre»dn«r Marken), 1. 19,00 2. 18,50. Futtermehl 14,20—14,40 Weizen- klrie, pro 100 kW netto ohne Sack (Dresdner Marken, grobe 11,80—12,00, feine 11,80 bi« 11,50. Roggenkleie, pro 100 kx nett» ohne Sack (Dre«dner Marken) 12,20 di» 12,40. »»-nNi-i, -rlck-m-nd-r S-mntagsb-ilag- „Illustrierter Untechallungsblutt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wan»-I", öchenmey -riq-m°no „Spiel und Spart" und „Deutsche Made» k«8k»ll«ktl8tälIIMk sowie »Iniuv». und empfiehlt VLrtverel Heru». KrbeitttW^M«^ ri«dl»m,«ilj, s M. alles sehr schön wegzugrhalber 8okort zu verkaufen. " örnel, Sirmarcksttape. Kirrhrnnachriarten. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 6. März 1910. */,10 Uhr: Predigtgoltesdienst, Lirchennachrichten. Sonntag, den 6 Mä,z 1910. - Medingen. Vorm. 8 Uhr: P edigtgolteüdienst. Großdittmannsdorf, Kachln 1 Uhr: PredigtgotteSdienst. . Nachm. 2 Udr: kirchliche Unterredung konfirmierten Jugend. 9. I«hrg«n-. ließ sich gestern mittag ein 1» Jahr alter G«schäst»g«hilf» au« Buchholz i. E, dir hi»r in der Friedrichstraße wohnte, von einem Schnellzug» überfahren. Der Unglücklich» fand hierbei den ersehnten Tod. Er litt an Epilepsie. Diese» Leiden veranlaßte den vedauer»«ert«n wahrscheinlich, seinem Leben freiwillig »in Zi»l zu setz»». Tr»u»n. Am Donnerstag vormittag wurde di» Tocht»r de» Bauunt»rn»hm»r« Fischer von einem größern Knaben mit einem Messer in den Hal» gestochen, so daß sie in ärztlich« vehandlung gegebm werden mußte. Der Täter ist entkommen. — An einem der letzten Tage wurde der taubstumme Handel»mann Ketting au» Perl,» in der Nähr de» Au»ficht»turme» über fallen und mit einem Knüppel niedergischlagen, so daß auch hier sofortige ärztlich« Hilf« nötig war. Der Verüber de» Ueberfall«» soll er mittelt sein. Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger vrrgnügungr^rlenaer. Heute Sonnabend, Frauenfastnacht im Hirsch. Sonntag: Bratwurstschmaus im Restaurant z, Forsthau». Ballmusik im Roß. Ballmusik im Hirsch. Brllmusik im Gasthof zu Cunnersdorf. Mittwoch- Bratwurst-Schmau« im Bahnrestaurant Ottendorf-Okrilla. K. S. Militärverein Ottendorf u. Umg. Sonntag nachm. Versammlung bei Küttner». an zuständiger Stelle Anzeigen. Die Folge davon war, daß gegen den Mann Anklag« wegen Betrug erhoben worden ist. —* In der Schweiz Im Hinblick aus die streng« Handhabung der Fremdenkontrolle durch die OitSbehörden in der Schweiz und zur Ver meidung von Weiterungen und Unzuträglich- keilen sowohl für di« Behörden al» in»besond«r« für die Beteiligten wird seitens dr» Kgl. Sächs. Ministerium« de« Innern denjenigen sächsischen Staat«angehörigen, die sich in der Schweiz niederzulaffen oder dort längeren Aufenthalt zu nehmen beabsichtigen, empfohlen, sich vor der Abreise mit einem Heimatschein oder doch mit einem Leumundszeugni« zu versehen. Diese Scheint stellen auf Antrag die Gemeinde- vorständ« au». Droben. Der Dre«dener Kunstmal«r Earl«» Marten« ist unter Hinterlassung be deutender Schulden flüchtig gewordeu. Außer dem hat er sich der Unterschlagung und de« Dieb- stahl« schuldig gemacht. Merten» ist 1877 in New-Aork geboren und spricht gebrochen deutsch. — Gestern früh erhängten sich «in 77 Jahre alter Maschinenfabrikant und ein 31 jähriger Kaufmann. Radeberg. Der 21 jährige, in der Wendmühle in Kleinwolmer«dorf beschäftigte Bäckergehilfe Säurig au» Mohorn bet Pul»nitz wurde kurz vor der Mühle, al« er über da« Bahnglei« gehen wollte, um s«in«n Weg ab- zukürzen; von einer Lokomotive gefaßt und tätlich überfahren. Bautzen. Hier hat sich vorgestern mittag eine Kellnrrin durch Erhängen entleibt. Str steht, wie au« einem hint«rlaff«nrn Zettel er sichtlich, mit der Affäre in Mittel in Verbindung. — Schwer verunglückt ist der 19 jährige Arbeiter Randig au« Streitseld mit seinrm Rade auf der von Neuleuba nach Lunewald» sehr steilen Straß». Bewußilo« wurde er mittel« Geschirr« nach seiner Wohnung gebracht. Leipzig. Aus der Bahnstreck» zwischen Leipzig und Leutzsch in der Nähe von Möckern Vle grösste fikat. O denkt an die Not, di« bittere Not, Die manche Mutter bedrückt! In kalter Kammer fehlt e« an Brot, An allem, wa« Menschen beglückt. Die Frau ist so matt, so krank, so schwach, Auch ihr hat da« Glück einst gewinkt I Doch ach. der Mann, der so viel ihr versprach, Er sitzt in der Kneipe und trinkt! O denkt an die Not, die bittere Not, Die manches Kind schon erfaßt! Ach daß doch der Tod, ein früher Tod Ihm nähme de« Leben« Last! E« hungert und fröstelt im dünnen Gewand E« fühlt sich von Schrecken umringt, Geschlagen wird r«, verachtet, verkannt, Und nur weil der Vater trinkt! O denkt an di« Not und erhrbet die Hand, Gelobt euch: so bleibt'« nicht mehr! Und schützet vereint unser Vaterland Vor de» Alkohols feindlichem Heer I Und schützet das Heim vor zerstörendem Trank, Und schützet da» junge Geschlecht! Habt Mitleid mit allen, die arm sind und krank. Für sie kämpst um Freiheit und Recht!