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Ottendorfer Zeitung : 20.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191002201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19100220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19100220
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-20
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.02.1910
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Andreas Hofers GedeMaq. Das Lank Tirol hat im Jahre 1809 eine An-avl von Gedenktagen feiern können, die dem In Kel galten. HunKeA Jahre waren vergangen, seit das heldenmütige Volk des Paiseyr- und des Nustertals den Mannen Napoleons nicht nur standgebalten. sondern ihnen, als Österreich bereits den Kamvf argen den Korsen, Ker anl Ker Höbe der Macht stand, mifgegesten hatte, hier und oa noch empfindliche Verluste zugMat harte. Die Jahreswende brachte einen eupiindlichen Wechsel, Schon kurz vor der Weihnacht 1809 hatte der Kampf auf den Höhen nachgelassen und uw 26. Dezember war er auf Anraten der Führer, die. die Übermacht der Franzose« wohl zu schätzen wühlen, oanz eingestellt worden. Mit unerhörter Grausamkeit — die an Albas Wüten in den N everlanden zur Zeit Philipps Ist von Spanien erinnerte — verfolgten die durch den langen und bestigen Widerstand empörten Franzosen alle Feinde, besonders aber den Or- oani'ator des Aufstandes, Andreas Hofer. Er allein wurde auch von der Amnestie ausge schlossen und ein Preis von 300 Dukaten auf seinen Kops gesetzt. Der mit d»m unwirtlichen Gebirge Vertrante aber h'"lt 'üb in einer fast - n"wä"g>ichen Hü te de^ Paff-yrgebirass ver borgen. Den Anrechten, Ken ein Jahr zuvor die Schmeichelei Kes großen Korsen nicht ver lachen r-mm?, seiner Sache und Ker seines Vater- *and»s untreu zu werden, vermochte nur -er Verräter zu fällen. Ein übel beleumdeter Bursche aus Kem Pafscyrtal (nach andern Quellen ein Ortsoberer) verriet nun für 300 Dukaten Hofers Aufenthalt an die Franzosen. Am 27. Januar 1810 wurde der Sandwirt Hofer verhaltet und nach Mantua gebracht, wo er am 20. Februar 1810 erschossen wurde. Napoleon, der in diesem Falle hätte Großmut üben können, konnte sich m seinem wilden Hasse aber zu einer Begnadigung nicht entschließen. Es ilt wahr, daß Hofer im Anfang November 1809 die Waffen uiedergelegt und sich unterworfen hatte. Nach Krieasgebramh hatte er also gegen das übliche Recht gefehlt, alr< er den Kampf wieder aufnahm. Aber dem Überwinder hätte gerade in diesem Falls ein Gnadenakt viele Sympathien erworben, denn durch die Htnrlchtuiig Hofers schien das Regiment Napoleons zum Ausdruck bringen zu wollen dah er jeden als vogelfrei betrachte, der sich der Fremdherrschaft mit Mut und Ausdauer widersetze. Der Sandwirt Hofer aber, der unerschrockenen Mutes starb, ist nicht nur der Nationalheld der Tiroler geworden, sondern ein Symbol für jeden Kämpfer gegen Fremdherrschaft und feindliche Anmaßung. Neben dem Namen Napoleons wird auch der Andreas Hofers als einer seiner stärksten und mutigsten Widersacher immer genannt werden. MLMsr. Politische Kunälckau. Deutschland. * Über die Einzelheiten der Mittelmeerreiie Kaiser Wilhelms sind nach einer halb amtlichen Erklärung noch keinerlei Bestimmungen getroffen. Es ist also noch zweifelhaft, ob der Monarch, wie italienische Blätter berichtet haben, mit dem König ViktorEmanuel Zusammen treffen wird. * Bei einem Festmahl des deutschen Landwirtschaftsrats in Berlin hielt Reichskanzler v. Bethmann-Holl weg eine Rede, in der er betonte, daß er an der Wirtschaftspolitik des früheren Reichskanzlers Fürsten Bülow sesthalten werde. *Zum Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg ist der Unterstaatssekrstär im Ministerium für Landwirtschaft Wirklicher Geh. Rat v. Conrad ernannt worden. *Die Reichs-Versicherungsord nung wird voraussichtlich Mitte März dem Reichstage zugehen. Dieser Entwurf dürfte vor der Vertagung des Reichstages nicht mehr zur Besprechung kommen. Tie Entwürfe über die «eitragspfücht des Reiches zu Staats- und Eine titeliole 6 lckiAte. 11) Von Eugen Osborne. - -Nkitketzmizp Der Graf macht eine Pause, um zu beob achten, welchen Eindruck seine Worte auf Herrn von Stein machen würden. Dann fuhr er fort: „Es gilt, meine Nichte nur aus K . . . . sortzubrinaen, aus dem Einfluß ihrer leicht- Unnigen Freundin, der Fran von Gundlingen. Hier übernehme ich es, ihr den Kopf zurechtzu- setzen." „Aber, Herr Graf, gegen ihren Willen!" „Sie weiß selbst nicht, was sie will. Sie, Herr von Stein, bitte ich, jenen Brief als un- aeschrieben betrachten zu wollen. Sie haben bei mir um die Hand meiner Nichte anashalten. Ich betrachte diese Verbindung als vollkommen wünschenswert kür meine Verwandte. Als deren Vormund habe ich über ihre Hand zu be stimmen. Ich werde wein Wort halten und er warte. daß Sie dasselbe tun." „Verzeihen Sie, Herr Graf," sprach der junge Mann sehr kalt, „der Brief ist einmal geschrieben worden; kein vorher gegebenes Ver sprechen kann als bindend angesehen werden." „Hmr von Stein!" „H rr Grat! Sie brauchen gar keinen hohen Ton anzunebmen. Die Beweggründe Jbrer Handlungsweise liegen leider gar zu klar vor Annen, als daß ich dieselbe für einen Ausdruck Ihrer freundschaftlichen Gefühle für r ich, vi er selbst für Ihr? Ihnen anvertraute Nichte ansehen könnte. Fräulein Helene ist von G - m e ind e last en und über die Regelung der Reisekosten kür dieReichsbeam- ten werden dem Reichstage Anfang März zugehen. *Rei der Neichstagsersatzwabl im Wahlkreise »öln 6 (Mülheim - Gummersbach - MippeAürth) haben erkalten Oberlandssg-michtsrat Marx (Ztr.) 20 367, Schriftsteller Erdmann (soz.) 10 927, Rechtsanwalt Falk (nat.-lib.) 8461, Pfarrer Hosmann (chnsts.-soz.)1124 Summen. JcÄv'uttert waren 32 Summen. Es ist daher Stichwahl zwischen Marx und Erdmann er forderlich. Die Stichwahl ist auf den 26. d. festgesetzt. * In der Mahlrechtskommission des Preuß. Abgeordnetenhauses wurde das gleiche Wahlrecht mit 15 gegen 11 Stimmen abgelehnt, dasgeheimeWahl- recht mit 15 gegen 13 Stimmen ange nommen. * Vor der Preuß. Botschaft in München kam es zu einer Kundgebung für das gleiche und geheime Wahlrecht. Die Polizei fand keine Veranlassung einzugreifen, da sich die Masse wieder ruhig entfernte. *Das bayrische Abgeordneten haus hat zum neuen Malzsteuergesetz die Einführung des Erklärungszwanges beschlossen, wonach nunmehr jede Brauerei ver- vstichtet ist, den Extrakigehalt ihres Bieres öffen'lich anzugeben und an den Schankstätien anzuschlagen. Ermittelt eine Kontrollunter- suchnng der Steuerbehörde, daß das Bier dünner ist, als die Brauerei angegeben hat, so ist die Steurnbehörke befugt, den Namen der Brauerei und die Tatsache der Verdünnung des Bieres in den Tageszeitungen zu veröffentlichen. *^ie deutschen Farmer in Deutsch- Ostafrika haben sich wiederholt darüber be schwert, daß Neger, die von ihnen in Dienst? genommen wurden, kontraktbrüchig wurden und ohne weiteres ihre Stellung verließen, wodurch Ken Unternehmern nicht geringer Schaden zuge- sügt wurde. Jetzt hat der Gouverneur eine Verordnung erlassen, wonach Neger bei Kontrakt bruch unter harte Strafe gestellt werden. Jeder Neger, der au? nicht zu rechtfertigenden Gründen das Nertragsverhältnis bricht, wird mit Kettew Haft bis zu drei Monaten, körperlicher Züchti gung oder hoben Geldbußen bestraft. QK-nreich-Nn^ar«. * Ministerpräsident Frhr. v. Bienerth hat die deutschen Parteiführer in längerer Audienz empfangen und ihnen auf eine Auflage bezüglich der Annäherung Osterreich- Ungarns und Rußlands erklärt, die auswärtige Politik der Donaumonarchie bleibe unverändert und besonders dasdeutsch-österreichische Bündnis bleibe unerschüttert bestehen. E»glarrd. *Der Empfang des Prinzen Heinrich von Preußen, der mit seiner Gemahlin zu längerem Aufenthalt in London einge- troffen ist, gestaltete sich äußerst herzlich. Der in Vertretung König Eduards auf dem Bahnhofe anwesende Prinz von Wales umarmte den Prinzen Heinrich mehrmals und beide küßten sich wiederholt. Taufende von Menschen bildeten auf dem Weg? vom Bahn hof zum Schlosse Spalier und jubelten dem deutschen Prinzenpaare zu. Auch König Eduard bereitete seinen Besuchern einen über aus herzlichen Empfang. Ftätis«. *Jn der Deputierieukammer sprach der Minister des Äußern, GuicciorKini, über die Lage auf dem Balkan. Er erklärte, daß die Kreta-Frage durch das Zusammen wirken der Mächte insofern gelöst sei, als Kreter die griechische Nationalversammlung nicht be suchen dürfen. Damit sei die Türkei zufrsden- gesrellt. Die endgültige Lösung der Kreta-Frage solle friedlicheren Zeiten Vorbehalten bleiben. — Herr Guicciordini scheint also im Gegensatz zu andern europäischen Diplomaten die gegenwärtige Zeit nicht für besonders fried lich zu halten. Spanien. *Das neue Kabinett hat eine weitgehende einer seltenen Schönheit; die Bewerber können nicht ausbleiben. In kurzer Zeit könnte es ge schehen, daß deren erwählter Gitte Sie bäte, Rechenschaft von der Art, wie Sie das Ver mögen Ihrer Mündel verwaltet hätten, abzu legen. Ich erinnere mich sehr gut, uns kalt Sie alle meine Bemühungen um Ihre Nichte auf nahmen, bis ich Ihnen das bewußte Versprechen gegeben. Ich tat es aus vollem Herzen; es kommt mir wirklich nicht darauf an, ob das Mädchen, das ich liebe, reich oder arm ist, aber es fiel mir nicht ein, mir meine Frau zu kaufen." „Herr von Stein!" schrie der Graf wütend. „Suchen Sie sich nicht zu rechtfertigen, Ihre Machinationen können Sie nicht wegleugnen. Sie haben Helene nicht gezwungen, o nein! Aber Sie benutzten jede Gelegenheit, uns zu sammenzubringen, sie an mich zu gewöhnen. Sie hielten jeden fern, der hätte störend da zwischentreten können. Sie stachelten meinen Ehrgeiz und meine Estersucht an; ersteren, um mich zu lebhafteren Bemühungen anzuipornen, letztere, um mit mir gemeinschaftlich Helene in ein System der Isolierung zu bringen, das sie endlich mir wohl zuführsn mußte. Mir konnten solche Manöver nicht im Traume einfallen. So lange ich Ihren Worten glaubte, daß das Herz meiner Braut wirklich mir gehöre, ließ ich mich willenlos von Ihnen leiten, aber nun, da ich einsehe, daß das Ganze nur eine Finanz operation war, Halts ich mich denn doch für zu gut, um als Ausgleich Ihrer Bilanz zu dienen. Ich empfehle mich!" Der Graf war rot und blaß geworden Begnadigung politischer Ver brecher beschlossen, sodaß mich Personen, die wegen des Juli-Aufstandes in Barcelona ihre Strafe verbüßen, begnadigt werden. Der Ein druck dieser umfassenden Amnestie, dis das radikale Ministerium durchgesetzt hat, ist im ganzen Lande ein gewaltiger. ÄqlkanMat««. *Die Macht der Militärliga in Griechenland ist noch immer ungebrochen. Das zeigt ein Vorstoß, den sie jetzt gegen die Preise unternommen hat. Mehrere Blätter, di? die Einberufung einer National versammlung kritisiert hatten, wurden be schlagnahmt. Dieiss Vorgehen bat selbst in den Kreisen der Anhänger der Liga Unwillen erregt. Dazu kommt, daß zwischen der Militär- liga und der Marine aufs neue der Streit ausgebrochen ist. Man hält in eingewsihten Kreisen die Lage für sehr kritisch, zumal auch der begnadigte Typaldos, der Meuterer von Salamis, der verbannt war, nach Athen zurückgekehrt ist. Affe». *Der Koreaner, der den japanischen Staatsmann Fürsten Ito auf dem Bahnhof Chardin (Mandschurei) erschossen hat, wurde vom Kriegsgericht in Port Arthur Zum Tode verurteilt. Zwei Komplicen erhielten längere Freiheitsstrafen. Hus Äem Aeickstage. Der Reichstag führte am 15. d. die erste Lesung des Kaligesetzes zu Ende. Abg. Ricklin (els.-lothr. Ztr.) sprach sich gegen die Vorlage aus, da sie pri- vaten Produzenten die Möglichkeit gebe, ihrs Pro dukte möglichst teuer zu verkaufen. Hingegen zog Abg. v. Damm (wirtich. Bgg.) den Entwurf einem Staatsmonopol mit Ausfiihrungszoll vor. Abg. Werner (Refp.) legte den Hauvtwert aus die Ab wehr des Eindringens amerikanischen Kapitals. Auch die Abgg. v. Dan nenberg (Welfe) und Brandys (Pole) stellten sich der Vorlage freundlich gegenüber. Darauf wurde die Vorlage einer Kommission von 28 Mitgliedern überwiesen. Es solgte die 1. Lesung Kes Stellenvsrmittelungsgesttzes. Staatssekretär Delbrück begründete die Vorlage. Die verbün deten Regierungen halten einen Zwanqsarbeitsnach- weis auch öffentlich-rechtlich mit paritälstcher Ver waltung noch nicht für möglich und wollen daher die private Stellenvermittelung nur insoweit Be schränkungen unterwerfen, als die Stellenvermitte lung von behördlicher Genehmigung abhängig gemacht werden soll. Abg. Pfeiffer (Ztr.) sah in dem Entwurf einen Fortschritt, hoffte aber auch Ver schärfung des Entwurfes durch die Kommission. Die Abgg. Wagner (kons.) und Wölzl (nat.-lib.) sahen in der Vorlage die Erfüllung aller billigen Ansprüche. Hingegen ging die Vorlage dem Abg. v. Paver (iüdd. Vp.) etwas zu weit. Er wünschte hinsichtlich der Gebühren mehr Freiheit, hinsichtlich der Strafen mehr Milde, damit der Stand der Stellenvermittler nicht ohne weiteres erdrosselt werde. Im wesentlichen zustimmend äußerten sich noch die Abgg. Brühne (soz.) und Burhardt (wirtsch. Bgg.). Grundsätzliche Bedenken hatte nur Abg. KulerSki (Pole), der wegen der in der Vorlage vorgesehenen Konzesstonspflicht eine Übergehung pol nischer Stellenvermittler befürchtete. Die Vorlage ging an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Daraus trat Vertagung ein. Am 16. d. steht das Arbeitskammer gesetz ans der Tagesordnung. Abg. Will (Zentr.) bedauert, daß die Regierung in dieser Vorlage sich die Beschlüsse der vorjährigen Kommission nur zum Teil angeeignet hat. Besonders scheint ihm die Ablehnung der Wahl der Arbeiter sekretäre zur Arbeitskammer für unbegründet. Abg. v. W i nterse ldt-Menkin (kons.): Wir halten es für ersprießlich, daß in die Arbeitskammern nur wirkliche Arbeiter gewählt werden dürfen und nicht auch Arbeitersekretäre. Einverstanden sind wir auch mit der Ausdehnung der Befugnisse der Arbeits- kamwern bei Abschluß von Tarifverträgen und Förderung paritätischer Arbeitsnachweise, sowie mit der Geheimhaltung der Verhandlungen. Abg. Horn- Reuß (nat. - lib.): Grundsätzlich stimmen wir der Errichtung von Arbeitskammern zu, halten aber eins allgemeine Errichtung für ver fehlt, halten es dagegen für richtiger, daß das nur nach Bedürfnis geschehe. Abg. Naumann (fls. Vgg.): Die Frage der Einbeziehung der Techniker werden wir noch einmal sorgsam erwägen müssen, damit sie und die Werk meister nicht das Gefühl der Stiefkinder haben. Wir sind für öffentliche Verhandlungen? die Kammer soll jedoch selbst die geheime oder öffent liche Verhandlung von "stall zu Fall beschließen können. Die Beteiligung der Arbsitcrselretäre halten wir für erwüwcht, da sie von den Arbeitern nicht mehr entbehrt werden können. Staatssekretär Delbrück: Einige Redner haben die Nichteinbezichung der Techniker in das Gesetz getadelt. Aber im Rahmen dieses Gesetzes werden die Techniker nicht zu einer Vertretung ihrer Interessen kommen können. Sobald wir die Folgen des Gesetzes übersehen können, werden wir auch zugunsten der Techniker wirken können. Was die Ärbeitersekretäre anbetrifft, so stehe ich denselben durchaus freundlich gegenüber. Aber sie sind zu sehr aus ein bestimmtes Programm gebunden. Die - Ärbeitskammern sollen vor allem ein Instrument des Friedens sein, das unbefangen verhandeln kann. Ich weiß, daß die Vorlage nicht ungeteiltes Interesse findet, daß ibr besonders die Arbeitgeber zweifelnd gegen über stehen. Wir wollen ihr diejenige Form geben, die ihr eine freundliche Aufnahme sichert. Verlassen Sie bei der Beratung des Gesetzes nicht den Boden der Narität. Abg. Legien (soz.): Wir werden den Versuch machen, in der Kommission den Technikern und auch den Handlungsgehilfen schon in diesem Goletz ihr Recht zu geben. Wir verlangen, daß die Arbeiter das Recht haben sollen, diejenigen in die ArbcitL- kammern zu wählen, die ihr Vertrauen verdienen, also auch Arbeitersekretäre. Wir beantragen die Verweisung an eine Kommission von 28 Mitgliedern. I Abg. Schmidt (freikons.): Im Kreise meiner I Freunde ist man von der Notwendigkeit der Arbeits kammern überhaupt nicht überzeugt. Sie sollten I aber wenigstens als Friedsnswerk errichtet werden I und keine Ärbeitersekretäre aufweisen. Abg. Kulerski (Pole) bespricht die einzelnen I Bestimmungen der Vorlage, verfangt besonders das I Wahlrecht vom 21. Jahre an und spricht sich I für die Zulassung der Nrbeitcrsekretäre aus. Durch Fernhaltung derselben hält man noch I nicht dm Einfluß derselben lern Die Öffentlichkeit I l der Sitzungen halte ich für durchaus geboten. Abg. Behrens (wirtsch. Vgg.): Wir können I l die Vorlage nicht in allen Punkten annehmen. Wir I bedauern besonder? die Nichtzulassung der Staats- arbeiten. Ohne Beamte der Organisationen scheint das Gesetz ziemlich wertlos. Wir hasten das Gesetz für ein Friedensqesetz. — Die Vorlage wird sodann an eine Kommission von 28 Mitgliedern verwiesen. Es folgt die erste Lesung desHauSarbeits- l gesetzes Staatssekretär Delbrück legt einleitend dar, es 'ei lehr schwierig, die Verhältnisse der Heimarbeit schematisch zu reglementieren. Die Regierungen leien so weit wie möglich den Wünschen der Kommission j gs'o'M. Grundiätzliche B-denken habe die Regierung, in di - Festsetzung der Löhne einzugreifen. Er sei kein Gegner der Tarifverträge, meine aber, daß diese I nicht überall zweckmäßig und anwendbar seien. Be sonders auf dem Gebiete der Heimarbeit sei das schwierig. ! Abg. Pieper (Zent.): Wir erkennen an, daß die Regierung auf manche Wünsche der Gewerbe ordnung? kommission eingegangen ist. Vielleicht ist es aber möglich, noch weitere Wünsche zu verwirk lichen. Der Schwerpunkt liegt bei der Hausarbeit in der Regelung des Lohnes. Abg. Henning (kons.): Auch wir begrüße« j die Vorlage. Alles wird ja auch hier nicht lofort zu erreichen sein. Gar zu weitgehende Wünsche werden zur Verschleppung führen. Wir billigen, daß nicht alles im Gesetz geregelt wird, sondern Spielraum für Bundesrat und Landeszemral- behörden verbleibt. Abg. Mantz (frs. Vp.): Auch wir verkennen s nicht, daß die Regierung den ReichStagswünstbc« entgegengekommen ist. Aber die Vorlage bedarf noch in mannigfachen Punkten der Verbesserung. Abg. Werling (nat.-lib.): Fraglich ist, ob nichi der Entwurf etwas zu weitgehende Zuständigkeiten in die Hände der Polizei legt. I Abg. Schmidt (soz.): Besonders notwendig ist ein Verbot der Heimarbeit für Nabrungs- und Gs- nußmittel. Dis tabakindustrielle Hausarbeit ferner I ist für die Heimarbeiter selber lehr uyäd Al Uns fehlt das Vertrauen, daß der Bundesrat oo« seinen Befugnissen einen ausreichenden Gebrauch machen wird. Abg. Kulerski (Pole) heißt die Vorlage willkommen trotz der Besorgnis vor polizeiliche« Schikanen. Abg. Behrens (wirtsch. Vgg.) begrüßt die j Vorlage, die allerdings nicht völlig ausreichend se« ! In irgend einer Form müssen wir zu Lohnämter« j kommen. Die Vorlage geht an eine Kommission, moral« ! sich das Haus vertagt. I während dieser unerwarteten Rede. Solche Wahrheiten zu hören, war ihm selten vor gekommen. „Sie sind furchtbar erregt," sprach er schein bar vollkommen ruhig, „und bringen Dinge herein, die gar nicht zur Sache gehören. Daß Sie sich freiwillig erboten, an Ihrem Hochzeits tags mir eine Quittung über das vollständig empfangene Vermögen Ihrer Gattin auszu stellen, macht Ihrer Uneigennützigkeit alle Ehre, hat aber mit dem, was uns beschäftigt, nichts zu schaffen. Hätte ich auf Ihren Ehrgeiz und Ihre Eifersucht spekuliert, io würde ich mich allerdings sehr verrechnet haben; nun, da ich sehen muß, mit welcher liebenswürdigen Be scheidenheit Sie zurückzutreten und andem Ihre Rechte einzuräumen bereit sind —" „Was heißt das?" rief Herr von Stein heftig. „Was das heißt? Äon Vien!" sprach der Graf achselzuckend. „Verstehen Sie denn gar nicht, zwischen den Zeilen zu lesen? Es ist doch klar, daß jemand Ihnen die Braut vor den Augen wegnimmt. Da steht's ja in ihrem Briefe. Sie achtete Sie hoch, fühlte viel Sympathie für Sw, und legte Ihren Gefühlen eine ernstere Bedeutung bei, als sie verdienten. WaS hat sie über diesen Irrtum aufge klärt ? Die Trennung? Dummes Zeug! Wenn ein Mädchen einen Mann zu lieben glaubt, und erkennt plötzlich, daß es bloße Achtung war, so geschieht es nicht ohne Grund; es muß eben einen Lehrmeister gefunden haben, der ihm den Unterschied definierte. Mir sind sogar schon ' Gerüchte zu Ohren gekommen, und ich habe meine Rückkehr deswegen um einige Tage be schleunigt." „Was für Gerüchte?" „Ich nenne keine Namen, ehe ich meines Sache vollkommen gewiß bin. Zudem will ick Ihre beneidenswerte Friedfertigkeit nicht auf die Probe stellen, da ich gestehen muß, daß die ungeahnte Entwickelung dieser Eigenschaft Ihrer' seits angreisend auf meine Nerven wirkt." „Sie haben hoffentlich nicht die Absicht Herr Graf, einen Zweifel an meinem Mute auszudrücken. In solchem Falle würde ich Ehre haben, Sie persönlich davon zu über' zeugen," sagte Herr von Stein, der vor W>» ! zitterte. „Bewahre!" rief der alte Herr beinah! lachend, setzte aber augenblicklich ernst und m« einem Anschein großer Würde hinzu: „Beachte» , Sie diese grauen Haare, junger Mann; iss zeugen von einer Vergangenheit, aus der w» erinnerlich ist, daß man sich nicht mit lechzt i jährigen Männern schlug, um eines offene» Wortes willen, wie es sich ein viel älterck Freund und halber Angehöriger wohl gestatte» Kars — daß man sich aber auch nicht sei»' ; Verlobte von dem ersten besten wegschnappe» ließ, ohne sich genügend Rechenschaft dafür a legen zu lassen. Doch, das ist Ihre Sacb^ Ich nehme natürlicherweise Ihre VerzichtleistM auf die Hand meiner Nichte an und werde allein handeln müssen, um sie vor den F-M" ihrer unüberlegten Handlungsweise zu bewahre«) k Daher müssen Sie mich entschuldigen, geschätzt I Herr," sprach er, in verbindlich spöttischen verfallend, weiter, „daß ich mich nicht länge' Vo Eine Köln a. Waschanft Dampftess sich allein verbrannt. Arbeiter v in einem > Arbeiter Wunden, gerufen ui und zwei Explosion ins Krank Geftä Bogusla Koscinski fachen Ra baden. E Stunde m Ermordete Unfformst» Deserteur) Gin Budakeste: sehr bekan laufansteck kk 6 dinterzie batte sich d (Frankreiö Ziehung zi halb der > er zahlreic ohne den Es wurde! nachgswies strafe unk nur noch weitersühr« kB Z stürzende meindeBer der Witwe stand der schreiten gl Bewohner, Personen, des Hause- und das g Dvrch das Bichvarn Aettung di Es gelang zu bergen sämtlich nu die picht l< Mit Grund g bürg angek Mit, daß e ichiss in de kannten P herrschte di ausgeichlof vermeiden, dor dem er dumpfer sa Möglich, fes oder welch« Menig war Wohl sich t der Unfallfi hmderie jet Im st Wuchs K Tage eine eigneten L »udre Kriek bereiteten. Scheibe tre: Bord, und des Feuer, ewe ganze Mg mitten Wasser. E Feuer der don der «L dem Perm Mit Ihnen lähri nach »Ich re Unterdes zu K. in E Glückes - dnd hoffter selben. Sie hat Mcht ausge Balle. Bei «er Gesill^ Mick zu fol> »ber doch k »ud vor a Trej von i dienen, dei klangen sein !° prächtig stbrigs Web Karen. 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