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Ottendorfer Zeitung : 17.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190902177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-17
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.02.1909
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Var englische Nsnigspaar in Berlin. Der Aufenthalt des englischen Königspaares in Berlin, der vier Tage währte, ist an Glanz- punlien nichts weniger als arm gewesen. Einen tiefen Eindruck hat der feierliche Empfang deS englischen Herrschers im Nathause hinterlassen. Das geht aus einem ausführlichen Handschreiben des Königs an den Oberbürgermeister Kirschner hervor, in dem König Eduard für die so überaus glänzende Ausnahme und den freundlichen Empfang sowie für die herrliche Ausschmückung des Rat hauses nochmals herzlichen Dank und An erkennung ausspricht und gleichzeitig hundert Pfund (20U0 Mark) für die Armen Berlins übersendet. Dem Oberbürgermeister verlieh der König den Royal-Viktoria-Orden mit dem Stern. Bürgermeister Dr. Reicke und Stadtverordneten- vorsieher Michelet erhielten denselben Orden, der am Bande getragen wird. Fräulein Johanna Kirschner, die dem hohen Gaste den Ehrentrunk reichte, wurde durch die Überreichung einer kostbaren Brosche seitens des Königs ausge zeichnet. König Eduard hatte eigentlich beab- sichiigt, am Donnerstag einen Ausflug nach Potsdam zu machen und im dortigen Mausoleum der Ruhestätte seiner Schwester, der Kaiserin Friedrich, einen Besuch abzustatten. Indessen die plötzlich hereingebrochene strenge Kälte ver eitelte diesen Plan. Dagegen staitete der König seinem Dragoner regiment einen Besuch ab. Der König, der an einem leichten Bronchialkatarrh erkrankt ist, unterhielt sich lebhaft mit mehreren Offizieren. Major v. Bärensprung, der Kommandeur des Regiments, brachte einen Trinkspruch auf den König aus, der sofort erwiderte. Dabei be diente sich der Monarch der deutschen Sprache, indem er etwa folgendes aussührte: „Es sei ihm eine außerordentliche Freude, bei seinem schönen Regiment weilen zu können, das sich jederzeit, im Krieg wie im Frieden, so ruhm voll hervorgetan habe, und von dem er über zeugt sei, daß es seinem Kriegsherrn immer Ehre machen werde. Besonders .stolz sei er, daß er nach dem Tode seiner unvergeßlichen Mutter an die Spitze des Regiments treten durfte, und er hoffe, daß auch einst seine Nach folger auf dem Throne Chefs des Regiments fein würden. Der König trank darauf auf das Wohl des Kaisers. Gegen Ende der Tafel er hob sich der Herrscher nochmals, um auf das Regiment und dessen Kommandeur ein Hoch auszubringen. An den Besuch der Kaserne des 1. Garde- Dragoner-Regiments durch den König schloß sich eine Besichtigung des Kaiser Friedrich- Museums, wo sich auch die Königin Alexandra, Kaiser Wilhelm und die Kaiserin emkanden. Geh.-Rat Bode führte die hohen Gäste und hatte Gelegenheit, auf die Hauptstücke der Sammlung hinzuweisen. Die hohen Gäste blieben etwa zwei Stunden in den Räumen des Museums. Am Abend fand eine Galavorstellung im Königliche» Opernhause statt. Das ganze Gebäude prangte in festlichem Blumenschmuck. Die Brüstung der großen Hofloge verdeckten Marechal-Niel-Rosen, die sich von einem heliotropfarbigen, blumigen Hintergründe abhoben und über denen das feurige Rot der Nelken leuchtete. Die Nelke, die mattrosa, die weiße und die vollrote, war die Blume des Abends. Um den Balkon uno den zweiten Rang zogen sich, durchwunden von grünen Tannenstreifen, die Nelken in den malten Farben. Der dritte und vierte Rang war ganz von dunkelroten Nelken garniert, und am Plaiond vereinten sich die Nelken aller Farbenichaltierungen zu leichten Girlanven. Bon den Logen an der Bühne fielen die Blumen in kunstvoll arrangierten Büscheln hernieder, und bis hinauf zur Bühnenrampe rankte sich der Nelken Zier. Familientafel beim Kronprinzenpaare. Der Galavorstellung war eine Familien ¬ tafel beim Kronprinzenpaare vorangegangen. Hieran nahmen außer dem König und der Königin von England und dem Kaiserpaare noch Prinz und Prinzessin Eitel-Friedrich, Prinz und Prinzessin August Wi Helm, Prinz Oskar, Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen, Prinzessin Viktoria Luise, Prinz und Prinzessin Adolf zu Schaumburg-Lippe, Prinz und Prin zessin Albert zu Holstein-Glücksburg, sowie Prinz Albert zu Schleswig-Holstein teil. Pressestimmen. Die Londoner Blätter berichten überein stimmend, daß die englische Regierung von dem Verlause der Berliner Festtage äußerst befriedigt sei. Man glaubt iu London mit Bestimmtheit, daß mit der Zeit eine Verständigung über die Schiffsbau- Programme der beiden Länder erzielt werden wird, die den Finanzen beider Länder zugute kommen würde und die in einer Weise erfolgen könnte, bei der jedweder Anschein vermieden wird, als schriebe England auch nur mittelbar Deutschland den Umfang seiner Flottenrüstung vor. In wohlunterrichteten Pariser Kreisen wird versichert, daß bei den umer Frankreichs Mit wirkung vor Monaten geführten englisch- russischen Verhandlungen schon die Möglichkeit einer späteren Sonderverstän digung Englands und Deutsch lands wegen deren beiderseitigen Verkehrs interessen am Persischen Golf ins Auge gefaßt wurde. Es blieb damals bei der münd lichen Erörterung jener Möglichkeit. Jetzt heißt es in Paris, daß der englische Unterstaats sekretär Hardinge, der den König begleitet hat, in seiner Unterredung mit dem Fürsten von Bülow nicht bloß die Einzelsrage der künftigen Endstation der Bagdadbahn am Per sischen Golf berührte, sondern auch andre für die Türkei und Persien wichtige Verkehrsange legenheiten besprach, von denen einige auch Ruß land interessieren. Es soll nun über alle diese Fragen in einen Meinungsaustausch zwischen den Kabinetten eingetreten werden. Somit hätte der Besuch König Eduards bereits ein praktisches Ergebnis gezeitigt, das im Interesse Deutsch lands, wie im Interesse des Weltfriedens gleichermaßen zu begrüßen ist. * * *Die Fahrt nach Potsdam hat König Eduard der anhaltenden Kälte wegen auf gegeben. Am Freitag nachmittag gegen V46 Uhr fuhr das englische Königspaar nach herzlicher Verabschiedung von Kaiser Wilhelm und der Kaiserin nach London zurück. politilcbe Aunälckau. Deutschland. * Schatzsekretär Sydow hat sich in der Steuerkommission des Reickstags mit dem Ersatz der Nachlaß- ourch eine Erb- anfallsteuer einverstanden erklärt. Nach längerer Debatte wurde die Regierungs vorlage betr. das Erbschaftssteuerge setz angenommen. * Der bekannte Neitergeneral und ehemalige Flügeladjutant des Kaisers, Generalmajor z. D. Bogislav v. Heyden-Linden, ist in Marienloh bei Paderborn im Alter von fünf undfünfzig Jahren infolge eines Herzschlages verstorben. * Die Ergänzung zum Strafgesetzbuch unterliegt zurzeit noch der Prüfung bei den einzelnen Bundesregierungen. Sobald deren Gutachten eingegangen sind, werden die Bundes ratsausschüsse sich mit der Vorlage beschäftigen. Die Vorlage wird wahrscheinlich Mitte oder Ende März an den Reichstag gelangen. *Ter Antrag betr. Zulassung der Volks schullehrer zum Schöffen dien st wurde von der Kommission des Preuß. Landtags a b - gelehnt. *Jm Preuß. Abgeordnetenhause wurde nach längerer Debatte der Antrag angenommen, die Wahlen in vier Berliner Wahl kreisen zu beanstanden und über ihr» Rechts- gülügleit Beweis zu erheben. *Die Wahlprüfungskommission deS Preuß. Abgeordnetenhauses hat die Wahl deS Abg. Dr. Wendlandt (nat.-lib., 5 Kassel) für ungültig erklärt. England. *Nach den Meldungen englischer Blätter sollen zwischen Deutschland und Japan Verhandlungen über ein zwischen beiden herzu stellendes Abkommen schweben. Eingeweihte Kreise in Japan zweifeln indes an der Richtig keit dieser Nachricht. Balkanstaaten. *Die Verschwörung gegen Sultan AbdulHamid, der beim Selamlik (Frei tagsgebet) durch ein Komplott mehrerer Offiziere und Politiker entthront werden sollte, ist ver eitelt worden; eine Meuterei im Marine ministerium wurde mit Waffengewalt unter drückt. *Das türkische Budget weist einen Fehlbetrag von 37^ Millionen Pfund auf, von denen 2 Mill, durch das geplante Petro leummonopol und die Zollerhöhung gedeckt werden können. Bus clem Keickstage. Der Reichstag beriet am Donnerstag zunächst den neuen Nachtragsetat, der 4 /, Millionen Mark zur Verzinsung weiterer Mittel zur Verstärkung der ordentlichen Betriebsmittel der Reichs-Hauptkasse, und außerdem noch 1700 000 Mark an Restkosten der Berufszählung von 1907 verlangt. Abg. Speck (Zentr.) sprach sich für Bewilligung der geforderten Beträge aus. Auf eine Anfrage des Abg. Ortel (nat.-lib.) erwiderte Schatzsekretär Sydow, es sei Weder angängig, die 120 Millionen des Reichs- kricgsschatzes in der Reichs-Hauptkasse arbeiten zu lassen, noch würde es angehen, den Reichskriegs schatz als Unterlage für die auszugebenden ReichS- fchuldverschreibungen zu verwenden, da der Reichs kriegsschatz festgelegt sei. Nach kurzer weiterer Debatte wurde die Vorlage in erster und zweiter Lesung genehmigt. Hierauf wurde die zweite Lesung des Etats des Reichsamts des Innern fortgesetzt Eine lange Debatte entwickelte sich bei der Forde rung von 350 000 Mark für den Seefischerei-Verein. Abg. Hermes (freis. Vp.) schilderte den großen Wert und die erfolgreiche Wirksamkeit dieses Vereins. Abg. Hahn (kons.) trat für eine Erhöhung des Heringszolles ein. Ministerialdirektor v. Jon- quivres machte hiergegen allerhand Bedenken gellend. Abg. G 0 thein (freis. Vgg.) polemisierte gegen den Abg. Hahn und protestierte gegen die in Aussicht gestellte Verteuerung eines so wichtigen Nahrungsmittels, wie die Heringe und wie Fische überhaupt es sind. Am 12. d. wird die Beratung des Etat des Reichsamtes des Innern, Kapitel Allge meine Fonds, fortgesetzt. Beim Titel „Reichszuschuß zur Invalidenversiche rung" bemerkt. Abg. Stadthagen (soz.): Die Nentenkontrolle ist seit einigen Jahren außerordentlich scharf. Daß die Kontrollärzte, für die so große Summen auf gewendet werden, einen Erwerbsunfähigen wieder erwerbsfähig gemacht hätten, davon ist mir nichts bekannt. Wohl aber gibt es zahlreiche Fälle, wo die Arzte einen Erwerbsunfähigen erwerbsfähig ge schrieben haben! In einem dieser Fälle war der Betreffende, der angeblich wieder erwerbsfähig sein sollte, nach sechs Wochen tot. Die jetzige Definition des Begriffs erwerbsunfähig wäre nur erträglich, wenn sie mit Wohlwollen gehandhabt würde. Von den Vertrauensärzten werden aber die Interessen derer, die sie bezahlen, gewahrt, nicht aber die Inter essen derjenigen, deren Fürsorge der Gesetzgeber be zweckte. Abg. v. Oertzen (freikons.): Die unerhörten Vorwürfe des Herrn Stadthagen gegen die Arzte weise ich mit aller Entschiedenheit zurück. Freilich sind die Arzte sehr mißtrauisch, weil sie vielfach von Simulanten getäuscht worden sind. Wir wollen, daß den bedürftigen Leuten die Renten gewährt werden. Das sollten die Arzte sich immer vor Augen halten. Der Titel wird bewilligt. Für „allgemeine Interessen des deutschen Handels und Gewerbes" sind 100 000 Mk. ausgesetzt. Abg. Everling (nat.-lib.) : Warum hat man der deutschen Schlosserschule in Roßwein in Sachsen die bisher gewährte Unterstützung entzogen? Die Verhältnisse haben sich gegen früher nicht ge ändert. Nur an Stelle des sozialdemokratischen Ver treters des Wahlkreises ist ein Angehöriger des Blocks getreten. Unterstaatssekretär Wermuth: Der Fonds für 1S08 ist leider vollständig erschöpft und - der für 1808 nur noch ru «ine» geringe» Teil Vorhand» Wir können daher die Schule i» Roßwein uH dauernd unterstützen. Abg. Schiffer (Zentr.) wünscht, daß die Zak der Ausländer an den technischen Hochschule» uss Fachschulen mehr al- bisher eingeschränkt werde. ! Abg. G 0 thein (frs. Vgg.): Es ist höchst de denklich, zu verlangen, daß der Staatssekretär mit den einzelsiaatlichen Untsrrichtsverwaltungen H Verbindung setzen soll, um den Zuzug von Aue ländern hintanzuhalten. Eine Bevorzugung da Ausländer aus unsern technischen Hochschulen ui» Universitäten dürfe natürlich nicht stattfinden, ei«s Benachteiligung aber auch nicht. Freizügigkeit M herrschen. Abg. Frhr. v. Gamp lsreitons.): Was die AM ländcrfrage anlangt, so bin ich andrer Meinung al! Herr Gothein. Daß die Ausländer nicht bevorzM werden dürfen, das versteht sich ja ganz von selbld Aber man darf doch überhaupt nicht übersetz«» welche Gefährdung sür unsre Industrie in einer st! ausgiebigen Zulassung von Ausländern liegt. Staatssekretär 0. Bethmann-Hollweg Wir dürfen doch in bezug aus Unterstützung vo» Schulen nicht so schematisch vorgehen. Wir müM in jedem einzelnen Falle prüfen, ob eine Schu< gerade auch den allgemeinen Interessen des Reichs dient. Nach weiteren Bemerkungen schließt diese Debatte Beim Kapitel „Disziplinarbehörden" wird ei"' Resolution angenommen, die von der Kommissie" beantragt ist und die Wiederaufnahme im TM ziplinarverfahren gegen Beamte verlangt. Beim Kapitel „Behörden für Unterstützung Seeunfällen" fragt Abg. Hoch (soz.): Ist es richtig, daß dar Ob«« seeamt zu einem Neichsschifsahrtsamt ausgebaii! werden soll? Die Aussicht aus diesem Gebiet iV mangelhaft. Direktor v. I 0 nquiöreS: Die. betreffend« Zeitungsnachricht ist unzutreffend. Der Bundes^ hat sich über diese Fragt noch nicht schlüssig gemacht. Das Kapitel wird bewilligt. Es folgt das Kapitel „Statistischer Amt". Tast liegen zwei Nesöjutionen vor betr. gleichmäßige Fess' setzung der diätarischen Beschäftigung bei allen Reichs ämtern und betr. Vorlegung der Verträge mit d» Druckereien über die amtlichen Veröffentlichungen de« Reichsämter. Abg. Legien (soz.): Die bisherigen amtlich» Streikstatistiken sind durchaus unzuverlässig, k« würden nur einen Wert haben, wenn auch di« Gegnerschaften dazu herangezogen werden. Staatssekretär v. Bethmann-Hollweg Die verbündeten Regierungen werden' sich schliesst darüber machen, in welcher Forni die Statistiken aufg« nomMen werden sollen. Wenn die Gewerkschaft» sich dieier Form nicht anpassen und dabei nicht wirken wollen, dann muß es eben unterbleiben. Abg. Heckscher (freis. Vgg.) tritt für di« Resolution betr. die diätarische Beschäftigung in de" Reichsämtern ein. Unterstaatssekretär Wermuth: Allgemein« Regeln über die diätarischc Beschäftigung in d» Reichsämtern lassen sich nur sehr schwer aufstell», da die Verhältnisse in den einzelnen Ressorts zu schiedenartige sind. Durch Anregungen des Abg. Giesbertk (Zentr.) erklärt Direktor Casper vom Reichsm»! des Innern: Wegen einer einheitlichen Bergbau' Stastik nach Art der preußischen hat sich der Staals sekretär bereits mit den übrigen für den Bergbau«" Betracht kommenden Einzelregierungen in Verbind^ gesetzt. Eine allgemeine Lohnstatistik macht einst' Schwierigkeiten. Die Resolutionen werden genehmigt. Namens der Budgetkommission erklärt st« Referent Erzberger: Die Kommission habe, Staunen gehört, baß die Arbeitszeit der BüreM beamten bei den Zentralbehörden nur eine seO' stündige sei und habe einstimmig gewümcht, bat auch in diesen. Bureaus acht Stunden gearbeiw werde. .. Staatssekretär v. Bethmann-Hollweg Die Beamten wohnen meist nicht so nahe «Mt d» Bureaus, daß eine Mittagspause gemacht werd«" könnte. Und da ist eine ununterbrochen? achtstünbst' geistige Arbeit zu viel. ' « Abg. Erzberger (Zenrrss: Diese geistig« Bureauarbeit ist'doch nicht so anstrengend; daß i«' nicht acht Stunden dauern könnte! AlS.Reit«"« der Kommission beantrag« ich Rückverweisung. de« Titels „Burcaubcamte" an die Kommission. . Die Nückverwenung, über die Hammelsprung (AM zähiung) notwendig wird, wird mit 119 gegen 10" Stimmen beschlossen. . Abg. Fischer (Zentr.) bittet, eine größere Zab' ungefährlicher Heilmittel dem freien Verkauf . prM zugeven und der Glsigefahr in der keramischen M duslrie erneut ebenso Aufmerksamkeit zu schenken p«' den Bleiweißgefahren. Nach weuerer Debatte tritt Vertagung «iw A dm eine fürltenkrone. 11j Roman von Reinhold Ortmann. "Fon!es„na.> Doktor Mohrungen erhob fick und grüßte die Besucherin, die gleich darauf in der Tür erschien, mit leichter Verbeugung. Auf den ersten Blick hatte er erkannt, daß ihm eine völlig Fremde gegen über stand. Aber ihre auffallende Schönheit machte ihn fast betroffen. „Womit kann ich Ihnen dienen?" fragte; er höflich, indem er mit einladender Hand- ! bewegung auf den Sessel neben seinem Schreib tisch deutete. „Und mit wem habe ich die Ehre?" „Gestatten Sie mir, Ihnen meinen Namen nock für eine kurze Zeit zu verschweigen, Herr Doktor," erwiderte sie mit wohlklingender, etwas tief gefärbter Stimme. „Sie haben die Verteidigung deS Schauspielers Paul Wismar übernommen, nicht wahr?" „Ja! Wünschen Sie mir eine Mitteilung in dieser Sache zu macken?" „Vielleicht! Aber ich möchte mir die Frei heil nehmen, zuvor einige Fragen an Sie zu richten. Wie lauter die Anklage, welche man gegen ihn erhebt?" „Sie lauiet auf versuchten Mord." „Ah, ist es möglich? Aber Sie halten doch wohl stür ausgeschlossen, daß er dieses Ver brechens schuldig befunden werden könnte?" Mohrungen machte eine Geberde der Un gewißheit. „Ich habe mich aller Prophezeihungen nach dieser Richtung hin entwöhnt. Ganz abgesehen von den Zufälligkeiten und Überraschungen, die die Beweisaufnahme bei der Hauptverhandlung mit sich bringen kann, ist eine Jury von Ge schworenen stets unberechenbar." , „Aber Sie selbst, Herr Doktor, haben Sie die Überzeugung von seiner Schuld?" Er sah die Fragende aufmerksam an; dann erklärte er nach einem kurzen Zaudern: „Ich müß«e Sie doch bitten, mir Ihren Namen und den Zweck Ihres Besuches mitzuteilen, ehe ich mich auf derartige Fragen auslassen könnte. Ich nehme ja keineswegs an, daß es nur müßige Neugier ist, die Ihnen dieselben ein gibt; aber ich bin schon durch die Rücksicht auf meinen Klienten genötigt, unbekannten Fragern gegenüber eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten. Sie schlug die Augen nieder und schwieg eine kleine Weile; dann aber sagte sie plötzlich wie mit energischem Entschluß: „Einem Rechts anwalt darf man ja, wie ich denke, ebenso un- begrenzes Vertrauen schenken, als einem Geist lichen oder einem Arzt. Ich gebe meine Ehre in Ihre Hand, indem ich Ihnen meinen Namen nenne, Herr Doktor! Aber ich bin sicher, daß ich darum nichts zu fürchten habe! — Gräfin Raffaella Hohenstein!" Mohrungen zeigte weder in Worten noch in Mienen irgend welche Überraschung. Er ver neigte sich leicht, wie vorhin bei ihrem Eintritt, und erwiderte in seiner ruhigen Wesse: „Sie dürfen in der Tat unbesorgt fein, Frau Gräfin! Und ich wüßte überdies kaum, was selbst ein Bekanutwerden Ihres Besuches Kompromittieren des sür Sie im Gefolge haben könnte." „Nun, ick rechne jedenfalls fest auf Ihre unbedingte Verschwiegenheit. Aber Sie sind mir noch immer die Antwort schuldig auf meine vorige Frage. Glauben Sie an Paul Wismars Schuld?" „Eine Gegenfrage zuvor, Frau Gräfin! Sie werden ja bei der Verhandlung, die in einigen Tagen stattfindet, als Zeugin auszu treten haben. Sind Sie mit sich selber schon vollkommen im Reinen über das, was Sie dort unter Ihrem Eide aussagen werden?" „Ick denke Wohl! Meiner Überzeugung nach hatte Wismar nicht die Absicht, auf mich zu schießen." „Und wenn er selbst nun diese Absicht zu gestände?" „So würde ich daran nichts andres sehen, als eine übersvannte Selbsttäuschung oder den komö diantenhaften Wunsch, selbst um den Preis eines Martyriums für das Publikum im Lichte eines tragischen Helden zu erscheinen." Aber die Kugel traf eine Vaie, die unmittel bar hinter ihnen stand. Der Schuß war also unzweifelhaft in der Richtung nach Ihrem Platze hin abgefeuert worden." Raffaella schien für einen Moment betroffen, dann aber sagte sie hastig: „Auch dies würde sich schließlich durch einen verhängnisvollen Zu fall erklären lassen. Als ein unwiederleglicher Beweis für Wismars mörderische Absicht kann es doch gewiß nicht gelten." „An und stür sich vielleicht nicht! Man würde an einen Zufall glauben können, wenn Sie ihm eine Fremde gewesen wären. Sie wissen, Frau Gräfin, daß dies nicht der Fall war, und daß Paul Wismar in jenem Fall recht wohl ein Verlangen fühlen konnte. Ihnen Bößes zuzufügen." „Nein, davon weiß ich nichts! Ich hatte ihm keine Veranlassung gegeben, mich zu hassen, sondern ich kielt ihn vielmehr für meinen guten Freund. Wie hätte er dazu kommen sollen, wir nach dem Leben zu trachten, da doch nicht das kleinste Zerwürfnis zwischen Uns ein getreten war." Ihre schwarzen Augen ruhten mit durch dringendem Blick in den seinigen. Er durch schaute ihre Absicht, und erwiderte ernst: „Ich bin im Besitz der Briefe, die Sie bis zu Ihr« Verlobung an Wismar nach Petersburg ge richtet haben, Frau Gräfin, und ich glaube nicht, daß Sie die Echtheit derselben werden in Abrede stellen wollen." „Slh! Er hat diese Feigheit also wirklich begangen! — Und Sie denken daran, m dtt öffentlichen Gerichtsverhandlung Gebrauch von diesen Briefen zu machen?" „Ich werde tun, was mir im Interesse meines Klienten geboten erscheint, Frau Gräfin." „Dies aber könnte doch unmöglich von irgend welchem Nutzen stür ihn fein! Und eS wäre ehrlos, eine schutzlose Frau zu kompro- * mittleren!" « „Wenn es ohne Not geschähe — gewiß! Hier aber handelt es sich um ein Menschen leben, und darum kann es hier keine andre Rücksicht geben, als die auf Wahrheit upd Ge rechtigkeit. Paul Wismar gesteht zu, daß ek in dem Augenblick, da .er jenen Schuß ab- feuerte, die Absicht gehabt habe, Sie zu töten, Krick; Bei de württembe denk Dr. eines Ab, für auswk ans: „D im Laufe wichtigen darf, zur gelebt. T O«gan zi tretenen B Wörtchen sammentrst Schwierig! schriftlich 1 in äußere trauliche t richtei gew eirener G, gewiesen g der Auslck sammenget der für di, Verankwor schwierigst! Aufgabe I Vortrag e München i binzufügen Die 'onwe nehmen L doll ständig wie'er die volle über wickelten Stellung d österreichisc begrüßt. ! der Aus st Zmischenrä 3ch halte Werte, .unk das Ausla über die innere gest des friedst nicht habc Näßten B begrüße iä Weise herg V01 Eine Kassel st an vor 25 Ja! kam, hatte Bad Szli Lenoir das Kassel gest schreiben la ausbedunge Breis jema Nt Szliacs Beusohl in W—Neust reiche Eisei Gasquellen X De, bahnbeam lUchungsbeh M um .d, «er seit eini Wnhofe b« W früh Nnommen ßwa vier Listen zwisi BE-Kü. ^gefunden vioro oder bleibt dahe Einem Verb' «eiche auf ) Eine 2 vechs Schn halten sich, 'ad je Hn zu 'ach den Ur Armig vo "ichtern bei wildernde I fwes Mens Msin, w« Heß nicht Mssüchtige "bleiern. § fallen, daß shren Verl ^ohrhaftigk, ^ß so heiße M werden haß Sie ihr ssvmal fhr i ^van.zu m Lsseie undec beunruhigen, ^weiz dafü ihm zu "tteiis gelös Mmel mn ^eile an il "ar bevorstc kßvas Uma Tßen Wahi mktliche' A ^agentchein 'Hue Urlaub er ging ?dhn Minute 'er er die H
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