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Ottendorfer Zeitung : 10.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190902101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090210
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-10
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 10.02.1909
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W )e. llle komüt i Falle sei 8eluck äes engkscken l^önigspaares in Berlin. n seien a« nur es wurde der Angeklagte, weil er im !Sher K. drei Jahre GelängniL unter für mich war. — Ich bin auch diesmal bereit, worden wie dürfte ich ihn da in seinem «Vornetzung jotgt.) SL s lucht, ehe er seine Hand nach fremdem Gut auS- streckte. Weil er mich und die Kinder vor dem Verhungern schützen wollte, ist er ein Dieb ge- rung übel >er auf del ehemalig« des Bet' l an del olzen ge< , der vol vorden ilt 'ommen ist Anblick v»> sehr rücksichtsvoll, daß er wohl wisse, der Präsi dent habe bereits eine Stelle als Zeitungs schreiber angenommen, aber diese Arbeit könne er ja nebenbei machen, und er werde ihm einen Wagen als Rcdaktionsstube einrichten lassen. besonder« ner Zeugd er einmal die schwiS' tme, wen« ausgebliebmen Zeugen zur Entziehung ihrer Eibes pflicht veranlaßt zu haben, sofort verhaftet. Kiel. In dem Prozeß wegen der Unterschleife auf der Kieler Werft ist nach mehrtägiger Verband« »Nds hat unzweifelhaft Ostfriesland aufzu- jeisen. Es ist der 90 jährige Rentier Gerd ichwassek age noch und dec sie Nach- Hang dec lzen nicht Schließlich nen Fall, be, d. h., konnten, die von einer andern Karawane unter wegs halb erschöpft aufgelesen wurden. Es ge lang einen Teil der Kamele zu retten, doch konnten weitere Überlebende nicht geborgen werden. Da die Karawane über 300 Pilger stark war, glaubt man, daß .ungefähr 250 im Sande umgekommen sind. Präsident Roosevelt im Zirkus. Einer Londoner Zeitung wird aus New Jork berichtet, daß ein ZirkaSdireklor dem „streitbaren Teddv" geschrieben und ihm ein Engagement von dreißig Wochen zu vierzigtausend Mark die Woche an geboten hat, um die Führung einer Truppe zu übernehmen, die sich „Außerordentliche Ansamm lung von Roosevelts rauhen Reitern" nennen soll. Der Direktor erwähnt in seinem Briefe lung das Urteil gefällt worden. Es lautet wie folgt: Der Magazlnaufseher K. drei Jahre Gefängnis unter leis' VS- ind ein- so daß befürchtet stört sind, stommen. und in Nd. chten, die über das iuken des se zu be- her schon auch die ch herein- .ders ge- WegeN und der Mrdnng olge von auf der och wasser Kettwig s-Düssel- numkrone lma 200 :cke wird die polizeiliche Vorführung der Zeugen ab. Dagegen ' r Verdacht steht, die Anrechnung von sieben Monaten aus die Unter suchungshaft und fünf Jahre Ehrverlust. Der Lohn- schreiber P. ein Jahr acht Monate Gefängnis unter Anrechnung von sieben Monaten UnterjuchungShaU. Der Bureaugehilfe K. sechs Wochen Gefängnis. Alle übrigen Angeklagten wurden sreigesprochen. tung, daß er durch seine Selbststellung sich nur Unterkunft für die Wintermonate habe ver schaffen wollen. Wider Erwarten traf wenige Tage darauf aus Ziegenhals die amtliche Mit teilung in Hamburg ein, daß zwar die frühere Geliebte Rasims noch am Leben sei, daß aber an der von diesem genau bezeichneten Stelle die Leiche eines andern jungen Mädchens verscharrt aufgefunden worden sei. Und jetzt ist der Ver dächtige auf Anordnung des Untersuchungs richters in Hamburg wieder auf freien Fuß ge setzt worden, und zwar, wie es heißt, aus Mangel an Beweisen. Ein wahnsinniger Mörder. Der Kätner Otto Podleschni in Ruda (Westpreußen) er mordete im Wahnsinn den Tischler Rook und falsch änn durch mß diese« daß. ei" er frühere flesellswafl von den Plomben, elektrischen wenn sie f „freie unter Se« gewesen, und neue Weichen- und als ie etwas sei« er im n Erd- eiue» enarzt, er Bo- wenige wollte, weiß r Ein- . was r Taq HauS- mdert« Fra« r de« löhne« Ache« rt des d, da öffnet, nssam- ienzkr, seines >orde« mutzte Wiss« kam« id. «r g, d« nußt«. ur z» waten nach- ehört, A Aerlmer Oumor vor Serickt. Die Grunewald-Fahrt. Eins sog. „Spritz tour" nach dem Grunewald und ihr tragikomischer Abschluß lagen einer Verhandlung zugrunoe, die den Chauffeur Schulz und Herrn Bräuer vor das schrecklichen Unglück verlassen." „Ist das vielleicht auch Ihre Meinung, Herr Doktor ?" wandle sich die Baronin an den Rechts anwalt. „Nach der glänzenden Verteidigungs rede, die Sie ihrem Manns weben gehalten, wird Frau Fenzke vermutlich Ihrer Ansicht eine ganz besondere Bedeutung beilegen." „Sie bedarf, wie wir soeben gehört haben, meines Nates nicht, gnädige Frau! Ihr eigenes Empfinden hat ihr bereits den richtigen Weg gezeigt !" Die vornehme Wohltäterin wandte sich mit einem Achselzucken ab. „Sie wird dann, wie ich hoffe, auch unsrer Unterstützung nicht be dürfen. Denn ich bin an den Beschluß des Vereinsvorstandes gebunden und kann an dem selben um so weniger etwas ändern, als er ganz meiner eigenen Anschauung entspricht. Ich empfehle Ihnen, Frau Fen sie, sich meinen wohl- gemeinteu Vorschlag noch einmal zu überlegen. Oder weisen Sie denselben schon jetzt endgültig zurück ?" „Ich kann nicht anders, Frau Baronin! Eher will ich mit meinen armen Kindern m die Spree gehen, als daß ich von meinem Manne lasse. Von unä fern. X Eine kaiserliche Stiftung. Der Kaiser hat aus Anlaß seines 50. Geburtstages für die Forstbeamten in der Rominter Heide lls Erinnerungszeichen eine Agraffe gestiftet. Diese ist von länglich runder Form und zeigt vif grünem Emaillegrund den Hubertushirsch, Umgeben von einem Bronzekranz, überragt von der Kaiserkrone und unten mit der Zahl 50 ab schließend. Die in der königlichen Hofgoldschmiede don Sy u. Wagner in Berlin hergestellte Agraffe wird neben der Kokarde am Hut ge- lragsn. Außer den Revierverwaltern erhielten die Auszeichnung die älteren Forstbeamten der he^de, die mit dem Kaiser seit einer Reihe von wahren gepirscht haben. Als seinem Rade dem zuständigen Landratsamte !>nen Besuch abstattete, um sich eine Radfahrer- Arie — auf Lebenszeit ausstellrn zu lassen. Vielleicht wären wir da unten auch am beste« aufgehoben." „Versündigen Sie sich nicht, Frau!" mahnte die Baronin streng. „Sie machen Ihre Lage nicht besser dadurch, daß Sie sich mit so frevel haften Gedanken trage«. — Auf den Beistand unsres Vereins aber rechnen Sie künftig nicht mehr! Wir sind zusammengetreten, um unver schuldete Not zu lindern; Sie aber werden nicht länger berechtigt sein, Ihr Geschick als ein unverdientes zu betrachten. — Komme« Sie, meine liebe Komtesse Herta, wir haben keine Veranlassung, uns noch weiter hier auszuhalten." Ihr Blick glitt über den Rechtsanwalt hin weg, wie wenn da, wo er stand, nur leere Luft gewesen wäre, und mit stolz erhobenem Haupte ging sie zur Tür. Die junge Komtesse aber beugte sich noch einmal über das kleine wimmernde Wesen in dem Waschkorbe, und ein leises Klirren wurde dabei vernehmbar. Dann erst schickte sie sich an, der Baronin, die bereits mit hoch aufgerafftem Kleide an der Tür der Lumpensammlerin vorüberging, zu folgen. Und ehe sie das Zimmer verließ^ reichte sie der weinenden Frau ihre schmale Hand. „Fassen Sie Mut I" sagte sie mit weicher Stimme, auS der die ganze Innigkeit eines echten, tiefen Mitleids klang. „Und lassen Sie sich nicht wankend machen in dem Entschluß, treu und standhaft bei Ihrem unglücklichen Manne auszuharren. Auch Ihnen werden wieorr bessere Tage anbrechen, und ich verspreche Ihnen, daß ich Sie nicht mehr aus den Augen verlieren werde." den Schuhmacher Rosenfeld und begab sich dann nach Bromberg, um auch seine dort wohnende Tochter umzubringen. Die Brom- becger Polizei wurde telegraphisch verständigt und nahm den Mörder, der ein Schlachtmesser bei sich trug, am Bahnhof fest. X Gin unglücklicher Schuß. Bei dem Kaisermedaillenschießen im Schießhause der Kgl. priv. Schützengilde in Gleiwitz ereignete sich ein schwerer Unfall. Als eines der Mit glieder der Gilde, ein Lokomotivführer W., einen Schuß abgeben wollte, versagte aus noch nicht aufgeklärten Gründen die Büchse und der Schuß explodierte im Laufe. Die Büchse wurde zerschmettert und der Schütze selbst rücklings zu Boden geworfen, wo er besinnungslos liegen blieb. Wie sich später herausstellte, ist er ohne nennenswerten Schaden davongekommen. Da gegen erlitten die zur Beobachtung der Wirkung des Schusses links und rechts aufgestellten Schützen, die Kaufleute Th. und Kr., schwere Verwundungen. Th. wurde durch die rückwärts sich entladende Kugel getroffen und am Kopse und den Armen nicht unbedenklich verletzt. Kr. erlitt durch die umherfliegenden Büchsensplitter Fleischwunden, die ihn für längere Zeit an das Bett fesseln dürften. Bon einer Lawine zerstört wurde das Giglgut in Annaberg (Tirol), zwei Personen wurden verletzt und eine getötet. In Weißbach (Loser) wurde das Gschloßhaus verschüttet. Hierbei fand ein Bauer seinen Tod. 00- SSO Mektapilger umgetoMmeu. Nachrichten aus Medina besagen, daß eine dort nach Metta abgegangene Karawane mit Pilgern AuMes -Merler. A Der Zeitsinn der Ara«. Die Un- Pünktlichkeit der Frau, die im Theater oder im Konzert so gern ein wenig zu spät kommt, im Boudoir bei der Toilette jedes Gefühl für Zeit verhältnisse zu verlieren scheint beim Ausem- andergehen noch lange stehen bleibt und bei Verabredungen dem Partner oft eine bittere Geduldsprobe auserlegi, erfährt seine wissen schaftliche Rechtfertigung. Der Prozessor an der Harvard-Universität, Mac Dougall, hat eine Reihe von praktischen Versuchen vorgenomineu und ist am Schluffe zu dem Ergebnis ge kommen, daß der Zeitsinn bei der Frau in der Tat ungleich weniger entwickelt ist, als bei den Männern. In seinem Seminar hat er mit 250 jungen Männern von 17 bis 23 Jahren und mit der gleichen Anzahl junger Damen im Älter von 17 bis 20 Jahren Versuche vorgenommen und sie Zeiträume von 30—100 Sekunden ab schützen lassen. Die Prüfungen wurden vorge- nowmen, als die Herren und Damen entweder ' ^en oder schrieben oder unbeschäftigt waren. In der Tat haben die Frauen hierbei ungleich wemger gut abgeschnitten als die Männer, und die Irrtümer im Zeitempfinden waren bei ihnen ost außerordentlich schwere. Ein junges Mädchen z. B. schützte eure Spanne Zen auf 10 Minuten, dir in Wirklichkeit nur 75 Sekunden gewährt haue. ' """" GerrcbwbLUe. Duisburg. Als die Strafkammer gegen den Kaufmann G. wegen Betruges gegen den Erb prinzen Everwhn zu Bentheim-Steinfurt verhandelte, waren die geladenen Zeugen sämtlich nicht erscheinen. Der Staatsanwalt erachtete eine Verabredung zur Entziehung der Eides pflicht als vorliegend und beantragte gegen jeden der Zeugen die Höchstrase von 300 Mark, sowie die polizeiliche Vorführung derselben. Das Gericht erkannte gegen die Zeugen wegen Ausbleibens zwar auf eine Geldstrafe von je 300 Mk., lehnte jedoch Schöffengericht führten. Sie haben sich gegenseitig wegen Beleidigung verklagt. Vorsitzender: Also Herr Bräuer, Sie behaupten, Ihr Ausflug mit Schulz hätte einen schrecklichen Verlauf genommen. Wieso? Was haben Sie an jenem Tage erlebt? — Bräuer: Ick traf Schulz, mit dem ick ober flächlich bekannt war. in een Lokal, wo Schulz eene Weiße drank, während det Auto vor die Düre stand. Ick war noch nie eene längere Tour mit eenen Auto jefahren und sagte det zu Schulzen. „Wenn Se wat zum besten jeden", sagte er, „denn fahre ick Ihnen mal nach'n Jrunewald. Ick habe jerade weiter nischt vor." Det halt' ick zwar ooch nich, aber ick hatte ooch zufällij nich jenügend Kleenjeld injestochen. „Det schad't nischt", sagte Schulz, „ick werd' Ihnen wat pumpen. Morjen abend jeden Sie't denn bet unsern Freund Hermann hier — det war der Rcstoratör — ab, da werd' ick mir's holen." — „Schön," sagt ick, „fah'n wa loSI" — Et war eene famose Fahrt. Wir Kranken untawejs verschiedene Töppkens un Schnäpskens, die ick in Erwartung von den Daler, den mir Schulz pumpen sollte, von meine letzten paar Jroschen bezahlte. Als wir in een idyllisch jelcjcnet Jrunewaldrestorang inkehrten, hatte ick jerade noch fuszehn Fennje in die Tasche. Wir aßen erst jeder 'ne Bockwurscht, denn wurden Ziehjarren, Bier und een janz vorzüjlicher Nord häuser uffjesahren, wobei der Wirt uns Jesellschaft leistete. Kurz und jut. et war äußerst jemütlich. Plötzlich kommt een Dienstmeechen aus die Küche und macht den Wirt eene Bestellung. Als se dem Chauffeur erblickt, macht se Oogen, als wenn se wat Über- oder Unterirdischet gesehen hätte. „Ja, is denn det nich der saute Kopp, der mir damals in Berlin so bedroogen hat?" sräjt st mir. Unwillkürlich dreh' ick mir nach Schulze um. In denselben Momang kriegte der eene Art Keuchhusten. Er wurde puterrot in't Jesichte, hustete und spuckte, als ob er ersticken wollte und denn hielt er sich det Taschenbuch vor und stürzte raus, als ob ihm noch wat schlimmeret passieren sollte. „Wat war denn det for 'ne Sache damals in Berlin," wende ick mir an dem Dienstbolzen. Aber noch bevor se mir Aniwort jeden konnte, knatterte und puffte et draußen und wie een jeölter Blitz flooch det Auto mit Schulzen bei die Fenster vorbei. „UmHimmelswillenmeinDhaler!" schrie ick entsetzt und stürzte raus — adjeh Sie, det Auto flitzte jerade um de nächste Strgßenbicjung und verschwand. Eene rauhe Hand faßte mir jleichzeitij in't Genicke und des Wirtes Stimme dröhnte mir im Ohre: „Ehe Se sich ooch dünne machen, wie Ihr dufter Benzinkulscher, beßahlen Se man die Zeche, et macht jerade zwee Mark und achzij Fennje I" — Ick brauche Sie Woll nich erzählen, in wat for 'ne schreckliche Lage ick mir befand. Ick mußte meine Uhr als Fand dalassen und nach Hause loosen, dabei konnte ick noch von Jlück sagen, det ick nich noch' ne Tracht Prügel von den Wirt und seinen Kellner kriejte. Ick habe denn in Berlin lange uff Schulzen verjeblich jelauert; als ick ihm aber eenes Dages erwstchte, hab' ick mir for die Blamaschc von damals rewangschicrt. Et wäre zur Keilerei je- kommen, wenn nich een Schutzmann injeschritten wäre. — Kläger und Widerkläger wurden mit je 10 Mark Geldstrafe belegt, sie erklären aber beide, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen. Frau Fenzke, Ihnen im Namen unsres Vereins eine angemessene Unterstützung zu gewähren. Aber ich habe Ihnen eine ganz bestimmte Be dingung zu stellen. Da eS uns darum zu tun ist, unsern Schützlingen nicht nur vorübergehend zu helfen, sondern vielmehr soweit es in Menschenhand gegeben ist, für alle Zukunft dem Verderben zu entreißen — und da wir die Überzeugung haben, daß es die verbrecherischen Neigungen Ihres Mannes sind, die Sie in's Elend gebracht — so machen wir zur unerläß lichen Voraussetzung für unsre Hilfe, daß Sie sich von diesem Menschen scheiden lassen. Seine wiederholte Bestrafung und seine er wiesene Unfähigkeit, seine Familie zu erhalten, geben Ihnen, wie der Herr Rechtsanwalt viel leicht freundlichst bestätigen wird, die Mittel dazu in die Hand, und ich erwarte von Ihnen eine bestimmte und bündige Erklärung, daß Sie sich unsrer Bedingung, die selbstverständlich nur in Ihrem Interesse und im Interesse Ihrer Kinder gestellt wird, unterwerfen." Die Frau, die sich während der Unter haltung ihrer Besucher scheu in eine Ecke zu rückgezogen hatte und dort mit ihrem Kinde wie gebrochen auf einem Holzstuhl niedergesunken war, sah mit entsetztem und flehendem Ausdruck zu dem harten Gesicht der Baronin auf. bareres Publikum hatten, als heute. Im I^hl die Empfindung halten, daß neben ihm As der Anklagebank unsichtbar noch ein Mit- Aildiger saß, auf den der bei weitem größere Ml der Verantwortung entfiel. Dieser Mit- ^uldige, gnädige Frau, ist eben die feige und Meidstose menschliche Gesellschaft — und Kun die harten Worte, die diese arme Frau ?°rhin aus Ihrem Munde vernehmen mußte, feinst wirklich zur Wahrheit werden sollten, ^nu aus dem Unglücklichen nun in der Tat M Müßiggänger und ein gewohnheitsmäßiger fMbrecher würde, so müßte dje Verantwortung Mur schwer auf die Seelen derjenigen fallen, versäumten, dem Sinkenden die Hand ent- ikgenzuslrecken, als eS noch Zeit gewesen wäre, M zu retten." ,' Wiederholt noch hatte die Baronin Miene Macht, ihn mit sehr beleidigtem Gesicht zu Zerbrechen. Aber sie hatte wahrgenommen, ?ß die Augen der Komtesse mit gespannter ^fmer'samkett an seinen Lippen hingen, und war. offenbar allein die Rücksicht auf ihre ^ge Begleiterin gewesen, die sie bestimmt hatte, ?>l Rechtsanwalt bis zu Ende anzuhören. Mx an dieie als an sie selbst schien denn N der größte Teil seiner Ausführungen ge- Utet zu .sein, und nur seine letztm, tiefernsten ?«>rte aalten mit dem schweren Borwurf, den ^enthielten, lediglich der hochmütig dreinblicken- Dame mit den blitzenden Brillautohrringen. „Ohne Zweifel war es eine Wiederholung Aes Plaidoyers, mit der Sie uns da beglückt Men, mein Herr," sagte sie jetzt höhnisch, „und >. war gut für Ihren Schutzbefohlenen, daß vorgestern ein empfänglicheres und dauk- gesetzt werden. Zusammenstoss zweier deutscher Kriegs schiffe im Schneesturm. Ein Zusammenstoß zweier deutscher Panzerschiffe hat sich während «ines heftigen Schneeslurmes bei den Übungen des deutschen Panzergeschwadsrs in der Ostsee «leignet. Das Schlachtschiff „Wettin" drehte bei, um die ausgegebeue Order, zu ankern, aus- iuführen, „Kaiser Karl der Große" dampfte währenddessen vorwärts und rammte „Wettin" Wit dem Vordersteven am Hinterteil. Das ge hoffene Schiff erhielt leichte Beschädigungen und dampfte nach Kiel ins Dock; „Karl der Große" dlieb unbeschädigt. Eine Eingemeindung grossen Stils. Die Stadtverordneten Düsseldorfs haben die letzten Eingemeindungsverträge, und zwar mit Eller, Aath und Teilen der Gemeinden Ludenberg, Twckum und Lohausen gutgeheißen. Die be treffenden Gemeinden haben den fraglichen Ver trägen bereits in den letzten Tagen zugestimml. Nachdem schon früher die Eingemejndungsverträge wir Himmelgeist, Wersten, Gerresheim und Ober tasse! gutgeheißen worden sind, ist nunmehr das Anze große Eingemeindungswerk vollendet. Es läßt Düsseldorf mit dem l. April d. auf 340 000 Einwohner anwachsen, und sein Flächeninhalt tteigt von 5226 auf 11 700 Hektar. Düsseldorf wird damit räumlich die größte Stadt Deutsch- tands. Nach der Eingemeindung besitzt Düssel- Ms rechtsrheinisch 26 Kilometer Rheiufront, linksrheinisch 9 Kilometer. Heldenmut eines deutschen Matrosen. Über die wackere Tat eines Siegerländers be ichtet der ,B. L.-A.' aus Buenos Aires. Ein ttglischer Dampfer war in der Höhe von Pernambuco in schweren Sturm geraten und däe ungeheure Sturzwelle riß die 16jährige iochter des Kapitäns über Bord in die losende «ee. Die ausgesetzte Rettungsbarke wurde vom vturm zerschlagen. Da sprang der Öber- wairose Keßler aus Niederschelden ins Meer. Hk erreichte das Kind nach übermenschlicher An- chnguug und hielt es solange über Wasser, bis Mttmg gebracht werden konnte. Keßler wurde !»s Hospital geschafft, von wo er, nach langer Awerer Krankheit nunmehr genesen, in seine Heimat zurückbesördert werden wird, nachdem hm der englische Generalkonsul das Ehren zeichen der Seeleute für Rettung aus Lebens wahr überreicht, und er außerdem von der vamilie. des Kapitäns reich beschenkt worden ist. , x Den ältesten Radfahrer Deutsch- X Eine übsrraschertde Haftentiafsuuk Md aus Hamburg gemeldet. Es handelt sich M den 34jährigen Schuhmacher Rasim aus ...... Ajße. Dieser bezichtigte sich, wie berichtet ttcu'et Mde, zunächst selbst der Ermordung seiner in , ,cc iMeuhals wohnhaft gewesenen Geliebten, dann gemeldet- ! nach Mekka unterwegs m einen Sandsturm ge ierrief er düs Geständnis mit der Behaup- j raten lst, au» dem sich nur wenige retten „Nein, gnädige Frau," sagte sie leise und zermalmenden Bewußtsein meiner Schuld täte mit von Tränen halb erstickter Stimme, „dar ich ja gewiß am besten, mich mrf der Stelle werden Sie nicht im Ernst von wir verlangen, zurückzuziehen; aber meine Christenpflicht ver- Er ist ja nur um unsertwillen so weit ge bietet mir, diese arme Frau entgelten zu lassen, ! kommen; denn wenn er allein gewesen wäre, was in Ihren Worten vielleicht Beleidigendes hätte er sicherlich lieber freiwillig den Tod ge- Mj tt'g»' ^cheu in Wymeer bei Norden, der erst kürzlich . Eie deutsche Hilfe für Süd-Italien, ge verstelltes Stadtschultheißenamt Stuttgart hat bei ' - den: Neichskomitee für die Erdbebengeschädigten in Italien angeregt, nach dem Vorgänge des Komitees von Mailand und Turin mit den ge sammelten Geldern unter eigener Leitung einzelne Ortsteile wieder aufzubauen. Es würde damit dem deutschen Hilfewerk ein bleibendes Denkmal
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