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Ottendorfer Zeitung : 08.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190901080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090108
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-08
-
Monat
1909-01
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 08.01.1909
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Var Erdbeben in Zü-italien. Mit jedem Taye kommen aus Süditalien Nachrichten von neuen Erdstößen, und die Berichte über die entsetzliche Katastrophe der Weihnachtswoche lassen immer deutlicher er kennen, welche Verheerungen die Wut der Elemente angerichtet, welche ungeheuren Menschenopfer sie gefordert hat. Das italienische Königspaar hat das Erdbebengebiet wieder verlassen und ein Begleiter erzählt von dem Aufenthalte folgendes: Der König ist im tiefsten, innersten Herzen bewegt über das furchtbare Unglück. Als er nach seiner ersten Landung an Bord der „Regina Elena" zurück kehrte, sagte er tränenden Auges zur Königin: „DiesesUnglück ist nie wiedergut- z um achen, wegen der ungeheuren Menschen opfer und wegen des Unterganges unersetzlicher künstlerischer und historischer Schätze, die man um allen Reichtum der Welt nicht wieder schaffen kann. Angesichts dieser Katastrophe ist alle menschliche Kraft zu schwach." Persönlich hat der König energisch auf Entsendung von mehreren Schiffen, Sol daten, Ärzten und Medikamenten gedrungen. O, wie gerne hätte er gewollt, daß alle seine Befehle in kürzester Zeit ausgesührt würden. Aber Wunder sind nicht möglich. Wahre Heldentaten haben unsre braven See leute mit den Russen und Engländern ausge sührt, die Tage und Nächte unter den entsetz lichen Gefahren in dem furchtbaren Verwesungs geruch arbeiteten. Die Worte, die der König an sie richtete, haben ihre Kraft aufs äußerste an gespannt. Am zweiten Tage hat der König per sönlich die Leitung des Rettungsdienstes über nommen, aber trotzdem geht alles nicht so, wie es müßte. Scharen von Verwundeten, Bitten den, Bettelnden drängen sich um die Ärzte und die Verteiler von Lebensmitteln und Schiffs billetten, und der Ansturm war so riesengroß, daß die Ordnung nur ein frommer Wunsch blieb. Der König hat die Verkündigung des Standrechts, das mit großer Strenge in vielen Orten zur Ausführung kam, vollständig gebilligt. Der an fänglich gemachte Vorschlag, Messina zusammen zuschießen, wurde sofort in dem Rat von Gene ralen und Ministern abgewiesen. Neue heftige Erdstöße, die unter den verzweifelten Resten der Be völkerung wiederum Schrecken verursacht haben, werden aus zahlreichen Gegenden des Kata strophengebietes gemeldet. In Messina er eigneten sich neue Erdstöße, darunter ein sehr starker. Auch in dem zerstörten Reggio wurden neun neue, zum Teil sehr starke Erdstöße verspürt. Ferner wurde Caltagirone von einem starken Erdstoß heimgesucht. Der Turm der Kathedrale stürzte ein und zerschmetterte den Sakristan und seinen Sohn. Viele andre Ge bäude wurden beschädigt. Maßregeln zur Hilfe. Die italienische Kammer wird sich in einigen Tagen mit einem von der Regierung vorgelegten Notstandsgesetz beschäftigen. Der Finanz minister gab in einer Unterredung dazu folgende Erklärung: „Von einer Anleihe sehen wir vollständig ab, beantragen hingegen eine Steuerhöhung für die Dauer von zwei Jahren. Und zwar soll diese Erhöhung 5 Prozent bei der Steuer auf Fabrikerzeugnisie, bei der Steuer auf beweg liches Vermögen und bei der Grundsteuer, und 6 Prozent bei der Register- und Stempelsteuer betragen. Wir haben berechnet, daß diese Er höhung in zwei Jahren 80 Mill. Lire ein bringen wird. Außerdem wird noch eine Fahrkartensteuer von 5 Centesimos erhoben werden, wobei aber betont werden muß, daß alle diese Maßregeln nur für die Dauer von zwei Jahren als „Erdbebensteuer" in Kraft treten sollen. Aus dem Staatsschatz sollen überdies zur sofortigen Verfügung 30 Millionen Lira entnommen werden. O Nemesis. 331 Kriminalroman von E. Görbitz. (Fortsetzung Hier hielt Herr von Techi einige Augen blicke inne, wahrscheinlich um seinem Zuhörer Zeit zu lassen, seine Meinung zu sagen, aber kein Wort erfolgte. Leonhard, schwer atmend, den Kopf tief auf die Brust gesenkt, ver mochte keinen Laut hervorzubringen. Sein Geist arbeitete furchtbar, aber er konnte zu keinem Entschluß kommen, auf welche Weise er die drohende Gefahr dieser plötzlichen Entdeckung abwenden sollte. Da Leonhard beharrlich schwieg, fuhr Herr von Techi fort: „Als der Mörder bei mir vorbeieilte, er kannte ich im Schein der Gaslaterne — Sie! Daß mich eine Ähnlichkeit täuschte, kam mir keinen Augenblick in den Sinn, denn Sie, mein Herr Haushofmeister, haben ein zu charakteristisch ausaevrägtes Gesicht, das mir schon an jenem Spielabend ausgefallen war: außerdem hatte ich auch gehört, daß Sie nach der Residenz ab gereist waren. Alles dies zusammengenommen, schloß eine Täuschung meinerseits aus. Ich ließ Sie ruhig in der Dunkelheit verschwinden und begab mich dann, neuer Hoffnung voll, in meine Behausimg zurück. Heute früh machte ich mich aut die Suche; Sie mußten polizeilich ange meldet sein — " Leonhard zuckte zusammen, als jener der Polizei erwähnte, sein Entschluß war gefaßt, denn alles ftand auf dem Spiele. „Ich brauchte nicht lange nachzuforschen," Wie entsetzlich das Unglück ist, zeigt ein Blick auf die Totenliste Messinas. Umgekommen find das ganze 83.Regiment mit Ausnahme eines Soldaten Fucao, fast das ganze 22. Regiment, das 89. Regiment bis auf fünf Unteroffiziere, alle Carabinieri, alle Zollwächter, alles Personal der Dampf schiffe, alle Seminaristen, alle städtischen Beamten und alle Gemeinderäte. Es gibt keine Familie, die nicht ganz oder zum Teil zugrunde gegangen ist. Der Präfekt Trinchieri grub mit seinen Händen seinen Sohn aus. Viele Leute sind irrsinnig geworden. Der Papst und die Katastrophe. Der Papst hat bereits große Geldspenden nach Messina gesandt und auch in Rom ein Hospital errichten lassen. Dies wird voraus sichtlich den Papst veranlassen, das Gebiet des Vatikans auf kurze Zeit zu verlassen. Der Papst bedauert es schmerzlich, sich aus politischen Gründen nicht selbst nach Messina begeben zu können, er wird es sich aber keinesfalls nehmen lassen, die in Santa Marta untergebrachten Verletzten selbst zu besuchen. Interessant ist nun der Umstand, daß das Spital, obwohl zum Vatikan gehörig, von diesem durch eine staatliche Straße getrennt ist, die der Papst überschreiten müßte. Er wird also italienisches Gebiet betreten, wodurch er seine freiwillige Gefangenschaft bricht. poUlilcke Aunälckau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm hörte im königlichen Schlosse zu Berlin einen Vortrag des Professors Hergesell über die Motorluftschiff fahrt. Professor Hergesell ist langjähriger Mtarbeiter des Grafen Zeppelin. * Kürzlich berichtete der ,Daily Mail', der König Eduard habe die Absicht, einen Besuch in Berlin zu machen, aufgegeben. Diese Nachricht wird jetzt durch eine Bekannt machung des Privatsekretürs des Königs, Lord Knollys, widerlegt. Danach ist die Erklärung des Blattes, daß der König die Absicht eines Besuches in Berlin ausgegeben habe, er funden. *Die dem Bundesrat demnächst zugehende Ergänzung zum Strafgesetzbuch läßt den allgemeinen Teil des Gesetzbuches unberührt und beschränkt sich auf Vorschriften über ein zelne Straftaten, insbesondere über solche, bei denen sozialpolitischeRücksichten eine veränderte Behandlung bedingen. Von diesem Gesichtspunkte aus soll für gewisse Gesetzesver letzungen, bei denen nach geltendem Recht aus schließlich Gefängnisstrafe verhängt werden kann, die aber wie leichter Hausfriedensbruch, Arrestbruch häufig sehr leichter Art sind, ge lindere Ahndung durch wahlweise Zulassung von Geldstrafen ermöglicht werden. Desgleichen soll eine mildere Behandlung der Entwendung geringwertiger Gegenstände zugelassen werden, namentlich dann, wenn die Tat aus Not be gangen ist. "Die Justizreform in Bayern macht tüchtige Fortschritte. Durch Verfügung deS Justizministers sollen zunächst 50 Frauen an den bayrischen Tagesgerichtshöfen zur Verteidigung von Angeklagten zu ge lassen werden. Frankreich. "Der deutsche Botschafter in Paris hatte dem ehemaligen Präsidenten der französischen Republik Loubet Geburtstagsglückwünsche Kaiser Wilhelms übermittelt. Nach dem Beispiel des deutschen Botschafters statteten alle Diplomaten Besuche ab. Der ehemalige Stactts- chef war hocherfreut über den Sympathie beweis des Kaisers Wilhelm und des Fürsten v. Bülow. *Aus den Senatswahlen ging die Mehrheit der Regierung um mehrere Sitze gestärkt hervor. Das Ministerium Clemenceau, eines der erfolgreichsten in Frankreich während der letzien 40 Jahre, hat also einen neuen Sieg errungen. sprach Techi ruhig weiter, „denn ich durste an- nebmen, daß ein Mann wie Sie, der Haushof meister des Masoratsherrn von Krödenitz, nur in einem vornehmen Teil der Residenz Wohnung genommen haben würde; so war es auch, denn bereits auf dem ersten Polizeibureau, wo ich Nachfrage hielt, fand sich Jbre Anmeldung vor und so sehen Sie mich vor sich, um unsre an der See begonnene Bekanntschaft fortzusetzen. Hier wie da handelt es sich um ein Spiel und ich glaube, daß ich auch heute recht gute Karten in der Hand habe." „Angenommen," sagte Leonhard, indem er aufsprang, zur Tür eilte, den Riegel an der selben vorschob und sich dann zu Techi um wandte, „wir befänden uns wirklich in der Lage, die Sie eben geschildert haben, so müssen Sie doch auch zugeben, daß ich ebenfalls be rechtigt bin, den Zufall, der Sie mir in die Hände führt, zu benutzen, um mich von Ihnen zu befreien! Sie werden mir ansehen, daß ich zu dem äußersten entschlossen bin!" „Das versteht sich," versetzte Techi mit bei behaltenem ruhigen Lächeln, „aber Sie werden mir doch wohl so viel Klugheit zutrauen, daß ich mich nicht in den Rachen des Wolfes stürze, ohne zuvor alle Maßregeln getroffen zu haben, die mir den Rückzug sichern. Ich kenne die Geheimnisse des Residenzlebens genug, um mich auf alle Zufälligketten vorbereitet zu haben!" Bei diesen Worten war Techi aufgestanden, hinter den Sessel getreten und hatte blitzschnell einen Revolver aus seiner Rocktasche hervorge zogen und auf Leonhard gerichtet. England. "Wie englische Blätter melden, wird König Eduard am 22. oder 27. Februar England verlassen, um eine Mittelmeerfahrt zu unter nehmen, die ihn wahrscheinlich nach Kon stantinopel führen werde. Der König fühle sich gedrungen, dem Sultan seine Genugtuung über die in der Türkei eingeführten Reformen und die Konstitutton auszudrücken. Auch gedenke er dem Sultan ein Geschenk in Form eines englischen Reitpferdes zu machen. Rustland. "Die Landesverteidigungskommission der Duma hat die vom Marineministerium für den Bau von Linienschiffen für das Jahr 1909 geforderten drei Millionen Rubel einstimmig abgelehnt. Balkanstaaten. "Der deutsche Botschafter Frhr. Marschall v. Bieberstein hat im Namen seiner Regierung in Konstantinopel die Erklärung abgegeben, daß die Türkei bei der geplanten Erhöhung der Einfuhrzölle und der Einführung be stimmter Monopole fest auf die wohl wollendste und freundschaftlich st e Unterstützung der deutschen Regierung rechnen könne. Die gesamte europäische und türkische Presse in Konstantinopel hebt die Be deutung dieses Schrittes hervor. "Der österreichisch-ungarische Botschafter in Konstantinopel hat dem türkischen Minister des Äußern erneut Vorstellungen wegen ver schiedener, durch den Ausschluß öster reichischer Waren veranlaßter Zwischen fälle erhoben und darauf hingewiesen, daß bei weiteren Wiederholungen solcher Vorgänge ernste Folgen heraufbeschworen werden könnten. "Die neue Steuervorlage der bul garischen Regierung hat im ganzen Lande große Aufregung verursacht. In allen größeren Städten finden Kundgebungen gegen die Regierung statt. Ministerpräsident Malinow er kläre einer vor der Sobranje versammelten Menge, die um Steuererlaß bat, daß er ihnen nicht helfen könne, im Gegenteil, der Staat werde in nicht weiter Ferne neue zwei hundert Millionen Frank brauchen und für den Dienst der neuen Anleihe weitere Steuern auferlegen müssen..— Tiefe Mißstimmung herrscht auch unter den Offizieren wegen der vom Kriegsminister angeordneten Entziehung der Offiziersburschen. Einige hundert'Offiziere sollen um Versetzung in den Ruhestand nachgesucht haben. Afrika. * Der Mullah Hai im englischen Somalilande wieder einige den Eng ländern befreundete Stämme angegriffen. Die gegen ihn geplante Expedition soll daher schnell stens ins Werk gesetzt werden. Asien. "Der um das chinesische Reform werk hochverdiente Vizekönig Iuanschikai, der Erneuerer der chinesischen Armee, ist durch den Prinz-Regenten seines Amtes enthoben und aus Peking verbannt worden. Die Nachricht von seiner Entsetzung hat in der ganzen Welt großes Aufsehen erregt. * In der persischen Stadt Ispahan sind große Ruhestörungen ausgebrochen. Angehörige des Stammes der Bakhtiari sind in die Stadt eingedrungen und plünderten dort alles aus, was ihnen erreichbar war. Vie neue Regierung in Okina. Der Prinz-Regent Tschun in China hat in den wenigen Wochen, da er die Zügel der Re gierung in der Hand hält, schon verschiedene Male gezeigt, daß er seines Amtes mit Ernst und Strenge walten will. Sein Regierungs programm, das den Geist der Erneuerung atmet, hat alle Welt überrascht. Nun aber kommt eine Nachricht aus Peking, die noch verblüffender ist. Juanschikai, nach Li-Hung-Tschang der größte chinesische Staatsmann, der Erneuerer der Armee, ist plötzlich aller seiner Ämter entsetzt und seine Heimat, fern von Peking, verbannt morde Es heißt, die Amtsentsetzung sei aus G sundheitsrücksichten geschehen. Niemand al glaubt daran, daß der Mann, auf den die W bei Fortführung und Vollendung des chinesisch Reformwerkes so große Hoffnung gesetzt st gerade jetzt seinen Posten freiwillig verlass sollte, wo seine Kraft vonnöten ist. Außerde aber hört man in China nicht nur, so dern auch in Europa die bange Frag Warum wurde er verbannt? Juanschi! wird durch Natung ersetzt werden, der nach de Kriege zwischen Japan und China das Finac Ministerium übernommen hat. Aller Wahrschei lichkeit nach ist Juanschikai der Pekinger He kamarilla erlegen, die sich aus rückschrittlich Politikern zusammensetzt, denen der Nachfolg Li-Hung-Tschangs stets ein Dom im Auge gewes ist. Denn er war ihnen durch seinen Einsle auf das von ihm energisch geförderte Bildung! und Heereswesen zu klug und zu mächli Vielleicht sind das auch die maßgebend! Gründe gewesen, die den Prinz-Regenten bestimm haben, sich von diesem vielgewandten Politil zu trennen. Eine Persönlichkeit, die die Verhältnisse a Pekinger Hose ziemlich genau kennt, hat de Pekinger Vertreter des ,Berl. Lok.-Anz.' folge des über die plötzliche Amtsenthebung Juc» schikais geäußert: „Wer den Schlüssel zu diese politischen Ereignis suchen will, muß sich d Rede erinnern, die der Prinz-Regent kürzb gehalten hat. Als den Hauptpunkt sein! Regierungsprogramms hatte er dabei die G sundung der chinesischen Finanzen bezeichn! Für eine solche Aufgabe aber ist nicht Juck schikai, sondern Natung der geeignete Matz Dem ganzen Reich der Mitte gilt er als s Finanzgenie. Und dieser Ruf ist begründet, k hat bald nach dem unglücklichen Kriege a Japan das Finanzministerium übernommen w in die Geldverhältnisse Chinas so rasch Ordnuc gebracht, daß das Reich der Mitte selbst währer der Boxerunruhen seinen Verpflichtungen nal! zukommen vermochte. Seit etwa drei Jahn steht Natung an der Spitze des Auswärtig! Amtes. Er ist durchaus konservativ. D Forderungen der Zett hat aber auch er sich nsi verschließen können, und so ist er Reform« nicht abgeneigt, wenn er auch als refor« freundlich nicht bezeichnet werden darf. Do moderne China besitzt in ihm jedenfalls kein! überzeugten Anhänger. Wenn also bei der Eifer, mit dem der Prinz-Regent die Red ganisation und Gesundung des chinesisch! Geldwesens betrieben haben will, der Gedack naheliegt, daß das Staatswohl diesen Schsi diktiert habe, so erscheint es dennoch nsi ausgeschlossen, daß auch andere Bcweggrün! mitgesprochen haben. Juanschikai war stS der Vertreter der Kaiserin - Regentin und i niemals der Mgnn des verstorbenen Kaisei gewesen. Im Gegenteil: Kwanghsü hat nicht ss mit ihm gestanden, aber er hatte keine Mack ihn zu entlassen. So hat der Prinz-Regent si vielleicht als Testamentsvollstrecker sein! Bruders gefühlt, als er Juanschikai fortschickte. M welchem Standpunkte aus man dieses Erei nis aber auch betrachten mag — eins soll dabei nicht vergessen werden: Juanschikai go als die mächtigste Stütze des Thrones, ul es wurde vielfach so dargestelll, als brauck er, auf seine Truppen gestützt, nur zu wolle um selbst den Drachenthron zu besteigen. Ur jetzt sehen wir, wie ein Pinselstrich des R genten ihn von allen Ämtern entfernt und si nach seiner kleinen Heimatstadt in der Provi! Honan verbannt. Daraus ist zu erkennen, do Prinz Tschun die Zügel der Regierung st fester Hand führt und daß das Kaiserhal nichts zu befürchten hat." Wie ernst man ab! in der ganzen Welt diesen Schritt des PriM Regenten auch außerhalb wertet, zeigt eine Me düng aus Peking, nach der der englisch deutsche und amerikanische Gesandte in der enl lischen Gesandtschaft zu einer mehrstündigen N sprechung zusammenkamen, nm die verändek Lage zu beraten. Man hat das uubestimM Gefühl, daß Iuanschikms Entlassung ein Wend punkt in der chinesischen Politik ist. „Sie.sehen, Herr Hartwig, ich bin mit einer guten Waffe versehen, auch werden Sie hoffent lich nichts an meiner Körverstärke und meinem Mute auszusetzen haben, um zu bezweifeln, daß ich mich gehörig verteidigen würde. Ich gebe Ihnen mein Wort, dieser Revolver hat noch nie versagt; außerdem brauchen Sie nur einen Blick aus dem Fenster zu werfen, dann werden Sie vor der Haustür eine Droschke erblicken, in der einer meiner Freunde auf mich wartet. Der selbe weiß, daß ich zu Ihnen gegangen bin, wenn auch nicht, aus welchem Grunde; jeden falls würde er aber Lärm schlagen, wenn er mich nicht bald zurückkehren sähe. Folglich wer den Sie zugeben, daß ich in allen Teilen plan mäßig zu Werke gegangen bin und ich erlaube mir daher die Frage an Sie zu richten : „Was gedenken Sie jetzt zu tun?" „Sie zu ersuchen, mir gerade heraus die Summe zu nennen, auf welche Sie Anspruch machen!" „Das nenne ich verständig gesprochen," lächelte Techi ihm zu, „ich werde leicht zu be friedigen sein, ich gebrauche nur zehntausend Mark. Da ich weiß, woher der Inhalt Ihres Portefeuilles heute stammt und doch einen Teil desselben annehmen werde, so können Sie vor weiteren Ansprüchen meinerseits sicher sein! Ich werde Ihnen überhaupt aus dem Wege gehen!" „Die zehntausend Mark sollen zu Ihrer Ver fügung sein!" Damit verließ Leonhard den Platz an der Tür und ging in sein anstoßendes Schlaf zimmer. Ms er, mit den Bankscheinen in der Hand, aus demselben zurückkehrte, stand H< von Techi an dem von ihm inzwischen geöffnet Fenster. Leonhard hörte noch, wie er sein« unten in der Droschke sitzenden Freunde hi abrief, daß . er sogleich wieder bei ihm se würde. Herr von Techi keß das Fenster off stehen, verbarg den Revolver wieder in sein Tasche und nahm dann von Leonhard dt Geld in Empfang. Indem er die Kassenscheine zählte, zusamme' kniff und wohlgefällig lächelnd in die West«! iasche steckte, sagte er: „Vortrefflich, diele Kleinigkeit kommt gerat zur rechten Zeit, um die Breschen zu verstopfe welche das launige Spielglück in den letzt! Tagen meiner Kasse zugekügt hat! Sie erlaub! wohl, Herr Hartwig, daß ich jetzt die Ä wieder öffnen darf?" Leonhard, keines Wortes mächtig, verneig sich mit mühsam verhaltener Wut. Herr von Techi öffnete die Tür, die al den Korridor Hinausführte und entfernte st mit derselben kavaliermäßigen Feinheit in Gr» und Gebärde, mit der er vor einer Viertelstunt' eingetteten war. Als Leonhard sich allein sah, schlug er st mit der Hand vor die Stirn. „Dieser Schuft!" murmelte er halbla» zwischen den Zähnen, „es ist gerade, als e man aus Verzweiflung ein ehrlicher Mack werden möchte!" Dann setzte er sich an de Fenster, stützte den Kopf mißmutig in die Hack und sah der forttollenden Droschke nack „Zehntausend Mark," murmelte er vor sich hsi Vo 2 82 in Berlin „bearbeite Vorjahre. Ein zweite H sttllungsll hoben w agentur r Presse vc sich nicht neralagent hätten dal 8Nt>< Niederingc einer reich kommen halbe Mil Gemeinde Verhi Schwerte mann irrti Branntwei Krankenha Geist auf. Fab, Maschinen ger Mechc umstürzen! der Samt! Gladbach Maschine, zerjchmette Unfallstück Hand Zwei Auf dem liegenden Waldemar Steuermai betäubt a stellten Re wieder er! nungsloier haust gc' ! Tösii In Hamb; vierten St, Fahrstuhlo vorher uni Erdgeschoß öffnete W. tief in der ständig ze; Tod In der , bayern wl schienen o kommen N Eine dron. 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