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MchlW LlliMung. Amts- und Anzeigehlatt für das König!» Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Bl. für I Mark vicrtcljährl. zu beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh S Uhr, für das SonnabcndSblatt spätestens bis Freitag früh v Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuszeile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Ucbcreinkunft.) — Inserate für die Elbzeitnng nehmen an in Hohnstein Herr Vürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-VürcauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. IVO. Schandau, Mittwoch, den 15. December 1886. Bekanntma ch « u g. Scinc Majestät der König haben Allerhöchst Sich bewogen gefunden, den unter dein 23. April 1874 erlassenen Statuten für die Königlich Sächsischen Landwehr-Dienstanözcichunngen riickwirkcudc Kraft zu verleihen. In Folge diese« Allerhöchsten Gnadcnaclcs dürfen znr Vcrlcihnng der Landwchr-Dicnstanözcichnung 2. Klasse noch nachträglich diejenigen ehemaligen Sächsischen Militär-Personen in Vortrag gebracht werden, welche bei vorwurfsloser Führung, während nnd nach ihrer militärischen Dienstzeit an einem oder bei den der Feldzüge 1866 nnd 1870/71 theilgenommen haben, jedoch noch vor dem 23. April 1874 in den Landsturm übergeführt worden sind. Die hiernach berechtigten sicheren Sächsischen Militär-Personen werden aufgcfordcrt, ihre diesbezüglichen Ansprüche bis spätestens znm I. Jnni 1887 geltend machen zn wollen nnd zwar diejenigen, welche ihren Wohnsitz außerhalb dcö Königreichs Sachsen genommen haben, nulcr Beifügung 1) ihrer Militärpapicrc »nd 2) obrigkeitlicher Führnngöattcstc von dem Zeitpunkte ihrer Ucbcrführnng in den Landsturm ab, dircet bei dem unlcrzcichucteu Kriegs-Mini sterium, alle klebrigen nulcr Beifügung der unter I nnd 2 vorerwähnten Papiere bei dem nächsten Königlich Sächsischen Landwchr-AezirkS-Kommando, welches das Weitere veranlassen wird. Dresden, am 8. December 1886. K r i e q s - M i n i st c r i tt m. von Fabrice Bekannt m a ch n tt g. Nach Artikel 1 dcö mit dem 1. Januar 1887 in Kraft trctcudcu Gesetzes, einige Abänderungen des Gesetzes über die Landcö-Jmmobiliar-Brand- vcrsichcrnugöanstalt vom 25. Angnst 1876 betreffend, vom 13. Oktober 1886 hat die BrandvcrsichcrimgS-Eommission in Dresden vom Beginn dcö nächsten Jah, rcö an den Namen: „Brandvcrsichcrnngökammcr" zn führen. Es wird dies für Alle, die cö angcht, hiermit noch besonders znr Kcnntniß gebracht. Dresden, am 11. December 1886. Ministerium des Inner n. V. Nostitz Wallwitz. Münckncr. Deffentliche Zustellung. Die Soeietätsbraaeeei, Htktiengesellfchaft in Dresden, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Gerlach daselbst, klagt gegen den WirlthschaftsbesiAer Ma§ Scherz, früher'in Altendorf, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Knnsprciscö für gelieferte Biere, mit dem Anträge, den Beklagten kostenpflichtig znr Bezahlung von 268 Mark 68 Pf. nebst Zinsen zn 6 "/„, von Zustellung der Klage an gerechnet zn vcrnrthcilcn, das Urthcil auch für vorlänfig vollstreckbar zn erklären, nnd ladet den Beklagten znr mündlichen Verhandlung dcö Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zn Schandan ans den 17. Februar 1887, Vormittags II tthr. Znm Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Schandan, nm 13. December 1886. Der Gcrichtsschrcibcr des Königlichen Amtsgerichts. Hermann Saupe. B e k a n n t m a ch n n g. Die Wiedereröffnung der Schifferschnlen betreffend. Mit Genehmigung dcö Königlichen Ministerium dcö Juncrn wird anch in diesem Winter an den Schisferschulcn zn Schandan, «Königstein, Wehlen >ind Pirna in den znr gedeihlichen Führung dcö berufsmäßigen Schisfcrgewcrbcö erforderlichen Gegenständen, Unterricht crtheilt werde». Indem die unterzeichnete Direktion die bclhciligten Schisfsmannschaflcu insbesondere diejenigen, welche sich zu der vor der Königliche» Amtöhanptmann- schaft Pirna als Elbstromamt abzulcgc»dc» Stenermannsprufttttg vorznbcreitcn gedenken, hiervon in Kcnntniß setzt, werden dieselben gleichzeitig zum fleißigen Besuche des bevorstehenden Untcrrichtscursnö aufgcfordcrt. Die Aumcldnng zur Thciluahmc nm Unterricht hat bei den mit der Spccinlaufsicht der einzelnen Schifferschnlen bctrantcn Localvorständc» nnd zwar in Schandan: bei Herrn Statiouövorstaud dnil daselbst, in «Königstein: „ „ Schiffsherrn Lin»'! i» Halbestadt, in Wehlen: „ „ „ ILIclitvi daselbst, in Pirna: „ „ „ IU«L'i»»ain» 1*1^88«;»' daselbst zn geschehen, bei welcher Anmeldung gleichzeitig der Betrag von 3 Mark zn entrichten ist. Der Tag dcö Beginns dcö Unterrichts sowie die Unterrichtsstunde» werden von den Localvorständc» »och bcsondcrs bekannt gemacht. Dresden, den 6. December 1886. Königliche Direction der Schifferschnlen. Banrath Löhmann. Politische Nnndschnn. Nach viertägigem Aufenthalte in der Rcichöhanpt- stadt Hal der erlauchte Gast dcö Kaisers, Prinz Regent Lnitpold von Bayern, Berlin am Freitag Mittag wieder verlasse», nm über Dresden nach München zimickznkchrcn. Die BcdcMnng dieses Besuches ist in der TagcSprcssc schon hinlänglich hcrvorgchobcn »vor den und brauchen wir sic daher nicht nochmals zu bc- tonc», nur sei cs gestattet, auf de» a»ßcrordc»tlich herzlichen Verkehr, den der Prinz während seines Aufenthaltes am Berliner Hofe mit dem Kaiser wie mit den übrigen Mitgliedern des Kaiserhauses gepflo gen hat, hinznweisc», den» hieraus erhellt nm besten, wie innig sich die Beziehungen zwischen dcn Hänscrn Hohcnzollcrn und Wittclsbach gestaltet habe». Kaiser Wilhelm ließ cs sich auch nicht nehmen, seinen fürst lichen Frennd bei dessen Abreise persönlich bis zum Bahnhöfe zn geleiten nud nahmen hier die beiden Fürsten innigen Abschied von einander. — Der Prmz- rcgcnt hat seinen Aufenthalt in der Ncichshauplstadt meist zur eingehenden Bcsichtignng der reichen Knnst- schätze derselbe» verwendet, doch verdient anch ein bedeut sames politisches Moment auö diesen Tagen rcgistrirt zn werden: Die Ansprache, welche der Prinz-Negcnt am Donnerstag beim Empfange der bayerische» Neichö- tagsmitglieder an dieselben gerichtet hat. In warmen eindringlichen Worten legte der Prinz de» Vertreter» seines Landes die rasche imd zustimmende Erledigung der Militärvorlage an'S Herz und als der Viccc- Präsidcut dcö Reichstage«, Freiherr v. Franckcustciu hierauf erwiderte, daß die Vorlage vom politische» wie fi»a»ziclle» Gesichtspunkte auö die strengste Prüf ung zur Pflicht mache, bemerkte der Prinz-Regent, daß auch er sich der großen Wichtigkeit einer Mehr belastung dcö Volkes voll bewußt sei, daß aber unter allen Umständen die Sicherheit dcö Vaterlandes zu erst cnlschcidcu müsse. Am Freitag Nachmittag 4'/^ Uhr traf Prinz Lnitpold mit seinem Gefolge auf dein Böhmischen Bahnhöfe in Dresden ein, woselbst großer Empfang staltfand. Von de» Mitgliedern der sächsischen Königs- familic waren außer Sr. Majestät des Königs Albert selbst noch Prinz Georg und der künftige Thronerbe, Prinz Friedrich Angnst, znr erste» Bcgrüßnng des erlanchtc» Gastes ans dein Bahnhöfe erschiene». Im Rcsidcuzschlossc begrüßte sich dann dcr Prinz-Regcut mit dcr Königin Carola nnd dcn übrigen Mitglieder» dcr königlichen Familie. Die Rückkehr Sr. Kgl. Hoheit dcö Prinzrcgcutcn nach Münchc» erfolgte nm Sonnabend Abend 8 Uhr vom Böhm. Bahnhofe mittelst Scparat- znges. Zur Verabschiedung dcö hohen Besuchögastcö dcö Kgl. Hofcö halten sich cingcfnndcn: Sc. Mnj. dcr König, Ihre Kgl. Hoheiten Prinz Georg nnd Prinz Friedrich Angnst. Weiter bemerkte man die Herren KreiShauPtmami v. Koppenfclö, Oberbürger meister ür. Slübcl, Polizeipräsident Schwanß, Po- lizeihanptmaun Rehrhofs v. Hvlderbcrg. Anch hatte sich dcr kgl. bayrische Gesandte nebst Gemahlin ein, gefunden. Dem an« 10 Wagen bestehenden Extra» znge gab Herr Tranöpvrtdircctor Winkler bis Hof das Geleite. Infolge dcr Schnclligkcit dcr Abreise war mir ein kleiner Krciö vom Pnblikum znr Ver abschiedung erschienen. — Ursprünglich sollte die Ab- reise erst am Sonntag erfolgen. Die Erkrcmknug dcr Schwester dcö Priuzrcgcntcn, dcr 72jährigcn Herzogin von Modena, am Scharlach, änderte die Ncisedispo- sitioucn. Liegt anch momentan keine Gefahr vor, so ist in so hohem Alter eine Scharlacherkranknng immcr- hi» bedenklich. Se. Kgl. Hoheit hat sich hocherfreut über den Empfang am Böhm. Bahnhöfe anögcsprochcn, die rege Theiluahmc der versammelten Menschenmenge hat einen sehr wohlthncndcn Eindruck auf ihn gemacht. Daö allgemeine Interesse an den Ncichötagsvcr- Handlungen hat sich, wie immer, so anch diesmal zwischen den Plcnar- nnd dcn Commissionsbcralhnn- gcn zu thcilcu, nur daß gegenwärtig die letzteren dcn Vorrang vor den Plcnarvcrhaudlniigcn haben. We nigstens gilt dies von der Militärcommission des