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!! AWschc Llb^ituny I88K. Schandau, Mittwoch den 27. October -V Ludwig. gegangen einigen können, während < machen. Vielleicht tragen mit das Ihrige zur Klär- Stadtral Tagen In beitragen nicinschaftlichc Sache zn diese seltsamen Vorgänge p»'.t Aufgabe betrachte, das Zusammengehen der Mittel- Parteien in den politischen Actionen bei gebotenen Fällen zn mstcrstützcu. Im Ganzen lanfcn demnach die Bcnda'schcn Ausführungen daranf hinaus, daß eö für die Natiouallibcraleu nud die Frciconservativcn am besten sei, au dem Satze festzuhalteu: Getrennt mar- schircu — »creiuigl schlagen. Nach dieser Kundgcb- nng des nationastibcralcn Führers zn schließen, wer den nun wohl die Versuche zur Bildung der viel- genannten großen MiNctpartci bis ans Weiteres wie der vcrslnmmen nud daß allerdings die Zeit hierzu nicht besonder« geeignet erscheint, lehren u. A. die Vorgänge anläßlich der Ersatzwahl im ersten Berliner Ncichstagswahlkrcisc, wo die Frciconscrvntivcn nnd die Natiouallibcralcn sich in der Candidalcnfrage nicht Die „Sachs. Klb-Zcitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalteu, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 1 Mark vicrtcljährl. zu beziehen. — »cv Inserate für da« MittwochSblalt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das SonnabcndSblatt spätesten« bi« Freitag früh S Nhr erbeten. — Preis siir die ge spaltene CorpuSzcile oder deren Naum IN Ps., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Ucbcreintttnst.) — Inserate für die Elbzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmslr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-Bürcaus von Haasenstcin L Vogler, Jnvalidendank und Rud. Mosse. cs die Ultra-Conscrvativcu überhaupt ablchneu, mit den Gemäßigt-Liberalen gc- Bekanntmachuu g. Der am Elbufcr unterhalb der Dampfschisslaudcstcllc bei Pillnitz bestehende AnsschifsuugSplatz bildet ciucu Bestaudtheil dcö zum Schlosse Pillnitz gehörenden Areals und steht dessen Benutzung demnach zunächst der königlichen Hofvcrwaltnug zu. Wenn nun schon daö Ministerium des Königlichen Hauscö die fernere Mitbenutzung jene« Platze« der Gemeinde Pillnitz und sonstigen Privaten in der zcithcrigcu Maaßc gestatten will, so wird diese Mitbenutzung doch hiermit davon abhängig gemacht, 1 ., daß die Anlanduug der zu entladende» Schisfögcschirrc bei der Königlichen Schloßvcrwaltnng Pillnitz augcmcldct und die von der Letzteren zu bestimmende Reihenfolge für die Auöladnng — soweit solche gleichzeitig nicht lhunlich ist — unweigerlich iuncgchaltcn, sowie 2 ., daß den cinschlagcndcn Bestimmungen der Verordnung vom 2. Jannar 1864 und den von den fiöcalischcu Slromaufsichlöbcamtcn zu crthcilcndcn etwaigen specicllcn Vorschriften allculhalbcn genau entsprochen wird. Znwidcrhandlnngen werden nach Z 103 — bcz. in Verbindung mit ß 42 — der angczogcncu Verordnung vom 2. Januar 1864 mit Geldstrafe bis zu Einhundert Fünfzig Mark oder entsprechender Haft nunachsichllich geahndet werden. Dreödcn-Ncustadt, am 5. Oclobcr 1886. Die Königliche Amtshauptmannschaft, als Elbstromamt. V. Metzsch. t rH .'»'' Amts- und Anzeigeblatt für das Königl. Amtsgericht nnd den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein B e k a n ü t m achnn g. Die für Donnerstag, den 28. Oktober o. Nachmittags 4 Uhr im Gasthof zum „deutschen Kaiser" in Krippen angcsctztc Versteigerung eines Sophaö nnd einer Etagürc findet nicht statt. Schandan, den 25. Octobcr 1886. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts daselbst. Taupe. fiscationörccht hinsichtlich anöwärtigcr Lollcricgcwinne zustchc. Für die zahlreichen Personen in Preußen, welche in auswärtigen Lotterien spielen, ist diese Ent scheidung von schwerwiegender Bedeutung. Die schweizerische Bundesversammlung tritt laut Erlaß des BuudcSralheö am 29. November zu ihrer ordcullichcu Wiulcrscssiou zusammen. Die Verhand lungen derselben werden auch für uns in Deutschland Jutcrcssc haben, da z. B. auch die Frage der Braunt- wcinmouopolisirung in den Debatten eine hervorragende Nolle spielen wird. Iu der Freitagssitzung des österreichischen Abge ordnetenhauses ist seitens dcö Finanzministcrs Or. DunajcwSli daö Budget ciugcbracht und durch ciu ausführliches, vo» Zahlen wimmelndes Exposü erläutert worden. Um gleich daö Wichtigste hcrvor- zuhcbcu, so beträgt daö Gcsammtcrfordcrniß für daö Jahr 1887 ca. 522000000 Gulden, welches sich nach Abzug anßcrordcutlichcr Ausgabe» auf ca. 5l0 Mil lionen Gulden verringert; die Gcsammtcinnahmcn sind ans 505 Millionen Gnldcn veranschlagt und cr- gicbl sich ein Gcsammtdcficit für 1887 von 4073455 Gulden, dessen Deckung aber Herrn Dunajcwski selber noch nicht ganz klar zn sei» scheint, wenigstens opcrirt er in dieser Beziehung mit einer Menge vo» Voraus setzungen mid seltsamen Zahlcu-Grnppirnngcn, die kein bestimmtes Bild dcö Dcckungövorschlagö erkennen las. scn. Anerkannt mnß jedoch werden, daß sich der Fi- nnuzmittistcr, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, von einer allzu optimistischen Auffassung der Finanz lage Oesterreichs frcigchallcn hat, wenn er auch schließ lich die Hoffnung anöspricht, daß sich daö Deficit für 1887 ans derselben Linie wie für das laufende Jahr, bewegen werde, daö heißt, daß cS sich auf noch nicht zwei Millionen werde hcrabnpudcrn lassen. Die französische Politik in Bezug auf Eghplcu bc. giuut sich durch die Erklärungen, welche Frankreich vom Londoner Cabiuct über die Zeitdauer der engli schen Occnpation in Egypten verlangt hat, oder noch fordcrn will, schärfer zn accculniren. Interessant ist hierbei der Umstand, daß die französischen Forderun gen durch Rußland und die Psorte unterstützt werden, waö darauf hiudeutct, daß die französische Diplomatie in letzter Zeit iu Constanliuopcl nicht erfolglos ge arbeitet hat. Ob mdcsseu diese Unterstützung mehr uug der politischen Partcivcrhältnissc wenigstens in der Ncichöhanplsladt bei. Die Neichölagöcrsatzwahl im Wahlkreise Graudcuz- Straßbnrg i. W. hat crfrcnlichcr Weise mit dem Siege des deutschen Candidalcn über seinen polnischen Gegner geendigt nnd mir mit Gcnnglhnuug kann man cs begrüßen, daß dem Dcntschthnm dieser Wahl kreis wieder znrückgcwouncn worden ist. Ans den deutschen Caudidalcn, Staatöministcr a. D. Hobrccht (nat.-lib.) fielen 8860, auf dcu polnischen Candidalcn, Rittergutsbesitzer Rybinöki, 7788 Stimmen; die noch außenstehenden Bezirke können an dem Gcsammtrcsul- late nichts mehr ändern. Offenbar haben nicht mir die Conscrvativcn nnd Dcntschfrcisinuigcn, sondern zum überwiegenden Thcilc die dculschcu Katholiken für den uationallibcralcn Candidatcu gestimmt. Die amtlichen „Braunschweigischen Anzeigen" be stätigen, daß Verhandlungen über verschiedene seitens des Herzogs von Cumberland au den Privalnachlaß des Herzogs von Braunschweig erhobene Forderungen cingelcitet worden, daß aber die hierüber gebrachten ZcitungSmeldnugcn thcilö unvollständig, thcilö ganz unzutreffend seien; einstweilen würden die Verhand lungen geheim geführt. Daö Oberlandcögcricht in Breslau hat die wich, tigc Entscheidung getroffen, daß dem Fiscns daö Con- Politische Rundschau. In recht gcmlnhbcwcgcndcr Weise Hal Kaiser Wil helm diesmal Abschied von seinem lieben Baden-Baden genommen. Bei der Abreise äußerte der kaiserliche Herr zum dortigen Oberbürgermeister ungefähr, daß cs in Gottes Hand stünde, ob er noch einmal wicder- kommcn werde nnd wies er hierbei ans sein hohes Alter hin. Weiter sprach der Kaiser seine Freude für die Freundlichkeiten, welche ihm und der Kaiserin auch bei dem jetzigen Aufenthalte festen« der Stadl erwiesen worden, seinen Dank an«. „Sagen Sic", schloß der greise Monarch — „der Bürgerschaft noch mal« mein Dank dafür. Ich würde mich frcncn, wicdcrkommcn zu können und sage deshalb ans Wie dersehen — vielleicht." Die ösfcustichc Meinung wird zum Theil uoch immer durch die neuerdings wieder angeregte Frage de« Zusammengehens aller gemäßigten Elemente in Anspruch genommen. Die uncrgnicklichc Polemik zwi- scheu der „Nordd. Allg. Ztg." und der nalionallibcra- lcn Presse über die Haltung der natiouallibcralcn Partei war nicht besonders geeignet, diese Frage zu fördern, dagegen kommt gerade eine Kundgebung dcö Reichstags nud Laudtagöabgcorduclcu von Bcuda, ciucö dcr hervorragcudstcu Mitglieder der unliouallibcralcu Partei, zur rechte» Zeit, um die bcrcglc Frage zn klären. I» einer Flugschrift beleuchtet dcr grcisc Parlamentarier die gesetzgeberischen Arbeiten dcö letz ten Jahres nnd die Bclhciligung seiner Partei an denselben nnd gelangt im Verlauf seiner Betrachtun gen zn dem bcmcrkcuöwerthcn Satze, daß ein cugcr Zusammenschluß zwischen den beiden bestehenden Mittcl- partcicn, den Natiouallibcralcn nud dcn Frciconscr- vativcn, zn cincr Gcsammlpartci für dic vaterländischen Jntcrcsscn znr Zeit uicht wüuscheuöwerth sei. Das gute Verhältnis; beider Parteien — führt Herr v. Benda aus — zn cinandcr beruhe gerade auf dcr Erhaltung der vollen Selbstständigkeit dcr beiderseiti gen Parteigruppen, währcnd eine Verschmelzung in bcfrenudctcu Kreisen eine tiefgehende Entfremdung Hervorrufen und dic Machtsphäre der Mitlclpartcicn mir einschränkcn würde. Herr v. Benda betont, wie dies auch vou den leitenden Persönlichkeiten der bei den Fraktionen anerkannt worden sei, wiewohl mau es in diesen Krciscii cmdcrscitö als eine naheliegende Um dcn lcidcr so überhand nchmcudcu, Leben nnd Gcsnudhcil gefährdenden Unfällen beim Gebrauch vou Petroleum zu steuern, hat dcr untcrzcichuclc für dic HanShallnugcn dcö hicsigcn Ortcö Plakate Nnweifuttg für -e« Umgang mit Petroleum anfcrligcn lassen, welche in dcn nächsten sämmtlichcu Häusern hiesigen Ortcö znr Anstellung gelangen werden nnd welche in zehn Regeln Alles enthalte», was zur Verhütung von UnglückSfällcn kann. Wir ersuchen im Interesse dcr öffentlichen wic dcr persönlichen Sicherheit alle Einwohner, darauf zu scheu, daß diescu Anweisungen allenthalben nnch- wird nud daß dieselben überall an einem leicht zugänglichen Orte dcr Haushaltung zur Anheftung gelangen. Schandan, am 15. Oktober 1886. Der Stadtrat. Bürgermeister Wieck.