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herab. Sogar in die Zimmer der Bewohner durfte der Späherblick dringen, die Leute beobachten und nicht selten eine Mahlzeit überschauen. — Gegen zwölf Uhr rollte ein Wagen in den Hof; es war ei» Miclhöfuhrwcrk ans der Stadt. Herr Sam Sebulon Wohringcr nebst Gemahlin betraten gleich darauf das Wohugemach Olrich'S und begrüßten lebhaft die Anwesenden. „Oh", begann Frau Eulalia Wohringcr sogleich, „schon wieder unwohl, Herr Olrich?" „Ja, eö ist das Alter, welches sich Zutritt ver schafft; ich habe mich erkältet während des schrecklichen Sturmes." „Sic sind aber auch zu treu in Ihren, Diensteifer! Sic müssen sich schonen — wer soll's Ihnen danken?" redete sie schmeichelnd weiter. „Ach, ich will gar keinen Dank, aber cs freut mich, daß Sic es nncrkcnucu. Ich thuc meine Pflicht gern, und hier kann ich tüchtig arbeiten mit Kopf nnd Hand. Sic glauben gar nicht, was zn thnn ist — doch ich halte Sic ans, abznlcgcn. Herr Wohringcr, haben Sic dic Gütc sich mit Cigarren zn bedienen, und ein Gläschen Portwein wird Ihnen nach der Fahrt wohl gnt thnn." Dic Hausfrau brachte das Angcdculctc uud dic Gäste machten sich's bcgucm. „Man sollte gar nicht glanbcn, wie ermüdend das langsame Fahren ist, man erstarrt förmlich — aber dic Miclhöpfcrdc sind auch crbärmlichc Thicrc", sagte Sebulon und reckte seine riesige Gestalt. „Dabei fällt mir eben ein, Herr Mohringcr, wie steht cs mit dem braunen Pferde? Alle, bis auf dieses, sind verkauft, soll es überwintert werden?" „Natürlich, Olrich, wo denken Sic hin! wic wollen Sic zur Stadt gelangen? Sic können dic zwei Meilen im Winter doch unmöglich zu Fuß znrücklcgcn, um Lcbeusmittcl auznschnsfeu. Nein! Lotte kanu das Thier besorgen; einen andern Wagen, als den grünen Brct- tcrwagcn, kann ich Ihnen leider nicht znr Verfügung stellen, da dic Chaise verkauft ist." Während der cingetrctcncu Pause hört man das Gespräch der beiden Damen, sic meißelten an Schcr- ler's Missclhal; die Männer horchten nnd bclhciligtcn sich daran. (Fortsetzung folgt.) Vcrmis ch t e s. — Erdbeer- und Waldincisterthce, ein Ersatz des chinesischen TheeS. Die jungen getrockneten Erdbecrblätter geben im Auf- guß einen aromatischen Thee, der im Geschmack dem chinesischen Thee sehr nahe kommt. Es eignet sich dazu ganz besonders die Hiigelcrdbecrc, die überall in Deutschland auf sonnigen Hügeln wächst und sich von der gemeinen Erdbeere durch ihren längeren Alüthenstiel und den nach dem Verblühen geschlossenen Kelch unterscheidet. Will man den angenehm riechenden Waldmeister zum Thee verwenden, so sammelt man ihn, ehe die Blüthen aufgegangen sind, pflückt die Blätter ab, trocknet sie in der Sonne oder auf heißen Platten und bewahrt sic in luftdichten Büchsen aus, damit das Aroma nicht entweicht. Solcher in ländischer Thee ist nicht nur billig und gesund, sondern auch von angenehmem Geschmack und steht dem chinesischen Thee, der meistens verfälscht wird, nicht nach. Will man den Geschmack deS inländischen Thees noch erhöhen, so kann man auch unter I Telephon mit der Kirche in Verbindnng bringen, kannst Du die Erdbecrblätter noch junge Brombecrblättcr uud Waldmeister SonnlagS die Predigt hören, ohne den Inh nnS dem Hause mischen. Von Hvlmnckan! Von Dresckon ! »aoli Dremleninaolc Helmmlam Kin 8onn- nnck levsltagon voilcolirvn anssvritvm nooli Vur- krüb 5 IO v. Ilautüvll Km. 8 ilvico.-II üb in. Vamiifsvliifflalirt. Von 8vbumIaM Von Dresden I iiaob Dresden.Hmob8vbancknu. 1 Von 8eli»ndau vom *) Kur an 8vnu- nnck Vosttngon. I 58 3 86 6 46 I 6!)III) b. liockvnb. u.1'. *) -vib. in Krippen. io 60 lrüb Vorm. 8vbnncknu -Vnlcunv. b. liockvnb. u. b. liockvnb. -Vbknbrt ckos IInuMollnmt: 2 4 4 60 8 17 trüb Vorm. Knebm. » 3 6 8 v. Konst. 8 23 10 42 Von 8e!mndan nnvb Ibnlonbnvb-Iotsvbon 6 32 7 40 10 8 2 26 4 44 8 6 RsissAsIsAonksHsn. K. 8. 8tnnt8bnbnvn. ckesgl. ckesgl. ckvskl. ckosgt. V. linntxvn b. Konst. zn setzen. Soll ich daS cinrichtcn?" —"Frau: „Nein, um Gottcswillen, nein, -- per Telephon kann man doch in der Kirche meinen neuen Dreißig Gulden-Hut nicht sehen!" Von Dantrvn 1,02. von 8vbnit^ nnvb 8ebnncknu - 7 36 Vm. 10 46 mittags 8 vbr 6, Kaebm. 12 vbr 6 nnck 3 Mir 10 ölin. I?ügo von vresckon naell 8olinncknn. 6 10,30 2,45 4,46 6,15 III) Louriorxng mit I.—3. l3. krllb 2 11 III) - 6 15 - 7 30 III) Vm. 8 46*) - II 12 Km. 12 47 - 4 1 - 6 27 - 6I6III) - 7 43 - 9 14*) trüb 6—*) - 7 — Vm. 9 20 - II 13 III) Km. 12 45 - 2 10 - 4 20 - 7 30*) - 9-III) - II 16 - I 6 III) trüb 7 27*) b. liockonb. - 7 59 b. Lockond. u. D Vm.10 46 ckosgl. - 12 I III)b. Nockoub.u.^V. b. Dockend.». 5V. - 9 3*) b. liockvnb. u.'l'. - 9 51 III) b. 'l'otsolivn. - 12 45 b. liockonbavli. 6 8 10 n Kaobm. 2 — In diesem Jahre sind eS 100 Jahre, daß im Schne- pfcnthal im Jahre 1786 der erste Turnplatz Deutschlands von Gulhs-MulhS unter Salzmann gegründet worden ist. Wic ein meiningischeS Blatt mittheilt, wird eine bezügliche Feier beabsichtigt. — Vor länger als 200 Jahren wurde bei Frcienwaldau i. Schl, auf der Gvldkoppe Bergbau auf Gold betrieben. Dic vcr- fallcncn Stollen sind noch vorhanden. An diese Ucberlieferung nnkuüpsend, sah sich im vorigen Jahre ein Herr Saltcrh, der län gere Zeit Goldgräber«! in Kalifornien betrieben, gelegentlich veranlaßt, auf der Goldkoppc die Erze zu untersuchen, uud er faud in der That in Quarzstückc» Goldgehalt. Infolgedessen eröffnete er zunächst allein nnd probeweise in der Nähe der verfallenen Stollen eine Goldgräber«!, erbaute einen Pochhammer, mit Dampf betrieben, und dic gewonnenen Ergebnisse crmuthig- tcn ihn zu immer eifrigeren Bemühungen. Der Betrieb hat bereits ergeben, daß er bald vergrößert werden muß, denn die Goldsteingunrzlnger nehmen, je weiter gearbeitet wird, immer mehr au Stärke zu. Von dem gewonnenen Golde lagen dem Korrespondenten nicht blos Sandgold, sondern auch größere Stücke gediegenen Goldes von der Größe einer Erbse vor, und ein dortiger Goldarbeit» hat bereits eine Busennadel aus Kop pengold im Schaufenster ausgestellt. — Ju Gernrode im Eichöfcldc grub am 18. v. M. der Todteugräber das Grab für seinen verstorbenen Bruder. Mit ten in dieser Arbeit stürzte er, vom Schlagflnß getroffen, nie der und war eine Leiche. — Die sicbenundfünfzigjährigc unverehelichte Auerbach in Friedrichsfelde in Brandenburg führte ein ungewöhnlich kärgliches Leben. Sie selbst gönnte sich nichts, nur ihren sechs Katzen, dic sie recht gut fütterte. Als sic starb, wurde sie als Dorfnrmc begraben. Ihre sechs Katzcn mußten, lveil dieselben sich ganz rasend zeigten und durchaus die Wohnung nicht ver lassen wollten, durch einen Jäger erschossen werden. Bei der sodann erfolgten Feststellung der Hinterlassenschaft der Verstor benen aber fand man zmn allgemeinen Staunen in einem Schranke 20 000 Mrk. in Wcrthpapicren, sowie außerdem sehr werthvolle Pretiosen. — Die Pslaumcnerntc in Böhmen wird, wie berichtet wird, nach den jetzigen Aussichten die Ernte vom Jahre 1883 weit überholen, die Frucht ist in Folge der überaus günstigen Witterung größer als je. — Aus Karlsbad wird berichtet, daß der Graf von Paris demnächst zur Kur dort cmtressen soll. — Im Alter von 114 Jahren verschied dieser Tage in St. Petersburg eine Dame, die eine Zeitgenossin der Kaiserin Katharina und unter dem Kaiser Paul I. Hoffräulcin gewesen ist, Frau Goruli. Dic Beerdigung ihrer irdischen Hülle hat, wic die „Now. Wr." berichtet, am letzten Sonnabend auf dem Ssmolenski-Fricdhofe stattgcfuuden. Unter den Leidtragende» befand sich eine Schwester der Verstorbenen, ebenfalls eine Zeit genossin der Kaiserin Katharina. Dieselbe ist bereits 113 Jahre alt, dabei aber noch so rüstig, daß sic dem Sarge zu Fuß fol gen konnte. — Ein Poetisches Necept für Hausfrauen bringt die Zeit schrift „Für'S Haus". Es lautet: „Nicht Poesie, nicht Senli- tüncut verlangt das Küchen-Regiment". Die Nase spricht: „Die Zunge brauch' Und habe überall daS Äug'." „Sobald am Feuer sicht der Topf, Schlag alles Andre aus dem Kopf, Hüt' ihn vor Rauche und vor Braud Und salze Alles mit Ver stand! Ist so gelungen das Gericht, So bring'S mit fröhlichem Gesicht, Würz' cs zugleich mit heitrem Scherz, Dann schmeckt cS köstlich, liebes Herz!" (Paffender Vergleich.) Onkel zu seinem Neffen, (der sich eben eine Cigarre augesteckt hat): „Du kommst mir vor, wie der Vesuv; wenn der speien will, raucht er zuvor." (Aus dem Leben.) Mann: „Es ist doch erstaunlich, was man mit dein Fernsprecher jetzt Alles macht. Wenn wir unser Vorm. 10,85 Ins Deilmritz. Kavdm. 12,45 dis Ilerrns- Icrvtsvdvn. Kavdm. 2,46 dis Aussig. „ 3,46 dis Ilvrriis- drotsedvii. Vamp Id 00 tos vom vadndok: (Selbstverrath.) (Jin Männcrgesangvercin.) „Ah, Anna, Du auch hier?" -- „Ja freilich! Weißt Du, Bertha, ich sehe zu gern Männerchöre!" (Pfiffig gewesen.) „Pardon, Herr Rittmeister hätten ja die Tochter haben können. Warm» belieben Sic, die Mutter zu heirathcn?" — „Pfiffig gewesen, Schwiegermutter erspart." Russische 1864 Prämicn-Anleihc. Die nächste Ziehung findet am 13. Inti statt. Gegen den Coursvcrlust von circa 280 Mk. bei der AuSloosung übernimmt das Bankhaus Earl Neuburger, Berlin, Französische Strafte 13 die Versicherung für eine Prämie von Mr. 1,60 pro Stück. Von 8elumdnn naod liaut/en trüb 625^ 8 45 Vorm. 12 5 Kavdm. 3 35 5 65 9 65 d. Kvust. V.-Ick 6 — K.-öl. I 85 V.-öl. 6 16 K.-öl. 2 — 7 10 3 15 7 30 3 85 7 40 3 45 8 — 4 6 8 20 4 25* 8 48 4 40* 9 20* 5 5 9 35* 6 46 10 25 5 56 10 46 6 20 10 56 7 25 11 12 7 45 II 40 8 40 K -öl.12 5 9 12 K.-HI.I2 20 9 35 12 50 9 65 I 20* I 30* tt. !^87l.k'8 KIIEKMNI.. Halil i'violw ckvr orstvu mväiviuisvdvu ^utuiitivtvv. Vo»8tRNl!ig68 ^alil*ung8miit6l M Kleins Kinäsn. Lrsat? dei ölangvl au Nuttvrmilvd, vrlviodtvrt ckas KuUvüdnvu, Ivivdt nnck vollstäuckig vvrckanlivd, ckvsdald auvd I > dvi als Kadrungsmittvl bestens empkobteu. Aum 8vdut? gegen ckiv ^ablrvieben Kaodadmungvn Uidrt zecke Vüvdsv ckio Vntvrsvdrit't ckvs Krtiuckvrs Verkauf in allen -Ipaldeken unck Drogueii-IImuIImigvn. (va. I.) 15jri:I»ri8ivL LriolA. 21 cvorunter 8 I2I», «»«liploitti; unck 8 OMvuo NocirüIIvn. ^U88iöllung8 - I-Mme 3. Hauptgew. 30 000 W. 4. Hauptgew. 20 000 W. 2. Hauptgcw. 40000 W. 1. Hauptgcw. ,60000 „E W. Ziehung schon nächste Woche. Eine Verschiebung derselben findet keinesfalls statt Weimar 1886 in 3 Klassen. 15 0V0 Gewinne im Werthe von 750000 Mark, darunter Hauptgewiuuc im Wcrthc von 6VVVV A., 4000V A., 30000 »I., 20000 »I. 3 X 10000 AN., 4 X 5000 Mk., 7 X 3000 Mk. u. s. w. u. s. w. Erste Ziehung am 6. und 7. Juli d. I. r » 1 Rß »>,1/ H Stück IV Mk., Bollloosc für aye 3Zichuugcn tl ifltll U gültig ä 5 AN., II Stück für 5« Mk. versendet Der Vorstand der Ständigen Ausstellung in Weimar. Loose find auch zu haben bei: v. ^c l8«l»üiil»vii W'. U Buchhandlung uud <L. W. Lotlcric-Collcctcur in Lamperl's Keil- und Zug-Ufi'aster (bestes Magenpflaster, amtlich geprüft) 81'LELV benimmt ans der Stelle Schmerzen und i« -iss Hitze aller Beulen und Citerungcn. Vortrefflich anznwendcn bei Brännc, ili ilm Husten, gieißcn, Krenz- nnd Gclcnk- VKOOKIM'. schmerz, verhütet wildes Fleisch, und Entzündungen. Tanscndfach bewährt bei erfrorenen Gliedern, bösen Fingern und Frostbeulen, bestes Magcnpflaster. Eine Probe gemacht, überzeugt, daß Besserung sogleich cintritt. Nnr echt mit obigem Stempel in Schachteln zn 25 Pfennigen zu beziehen durch die Apotheken in Schandau, Sebuitz, Stolpen, Neustadt nnd Hohn stein. vn. Lpi'angkn'sekk Heilsalbv benimmt sofort Hitze nnd Schmerzen aller Wunden und Benlcn, verhütet wildcö Fleisch, zieht jedes Geschwür ohne Erwcichnngömittcl und ohne zn schneiden fast schmerzlos auf. Heilt in kürzester Zeit böse Brust, Kar funkel, veraltete Bcinschädc», böse Finger, Frost schäden, Brandwunden, aufgesprungene Hände rc. Bei Huste», Stickhusten, Diphtheritis, Reiften, Krcuzschmerzen, GclcnkrhenniatiSmnS, tritt sofort Linderung ein. Zn haben bei Herrn Apotheker UnvlL in Schandau ü, Schachtel 50 Nedaction, Druck und Verlag von Th. Legler L H. Zeuner in Schandau,