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»ahmen. In An-stan- getreten seinen Austritt in einem längeren Schreiben an den Prä» sidenten Grafen v. Schwerin-Löwitz begründet. Frau v. Schoenebeck wird heute die Irrenanstalt Kortau verlosten und sich in ein Privat-Sanatorium nach Schlachten, see bei Berlin begeben. durch Aufnahme einer Anleihe von 100 Millionen Pfund inS Ungemestene zu steigern. Indessen haben diese Ver suche bisher wenig Anklang beim englischen Volke gefunden. Die Hochzeit der Frau v. Siemens. Man entsinnt sich der Odyssee der schöne» Frau v. Sir menS, die im italienischen Parlament und in der Presse als Spionin gegeißelt und aufS schärfste angegriffen wurde. Sie wurde damals von dem greisen General Freia Di Cossato in mehrere« Duellen gegen ihre Beleidiger verteidigt. Seit- her tauchte wiederholt das Gerücht auf, der galante General habe die reizende reiche Witwe bereits geheiratet; die Nach- richt wurde aber immer wieder dementiert. Endlich ist in aller Stille, und ohne daß irgendwelche Kunde in die Oeffentlichkeit gesickert war, vorgestern abend um halb zehn Uhr das Paar im Kapitol getraut worden. Außer den Trauzeugen, deren einer der bekannte Marquis Rocca- giovane aus dem Hause Bonaparte war, war sonst niemand zugegen. Der Gatte zählt 68, die noch immer blendcnd schöne Frau 36 Lenze. — Se. König!. Hoheit der Prinz Joha«« Georg beging gestern die Feier seines Geburtstages. Um 1 Uhr fand bei den prinzlichen Herrschaften aus diesem Anlaß Familie «frühstück statt, an dem Se. Majestät der König mit Ihren König!. Hoheiten den Prinzen-Söhnen, Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde und die im Hause zu Besuch weilenden hohen Herrschaften teilnahmen. — Anfrage« und Beschwerde« über Vor kommnisse des laufenden technische« Post- bez. Telegraphendienstes werden vom Publikum häufig an die Overpostdirektiou statt an die beteiligte Post- oder Telegraphenanstalt gerichtet. Auf Ansuchen der Ober- Postdireklion machen wir deshalb auf die bestehende Geschäftsverteilung aufmerksam. Hiernach sind Eingaben und Beschwerden, welche ein gelieferte Postsendungen und Telegramme betreffen (z. B Verzögerungen in der Be förderung und Zustellung, unrichtige Aushändigung und Gebührenerhebung, Verlustjälle), an die Post- oder Telegraphmankalt zu richten, bei der die Einlieferung erfolgt ist. Andererseits sind Anträge wegen Abholung und Nachsendung von Postsendungen, Anzeigen von Wohnungsveränderungen, Beschwerden über Unregel mäßigkeiten bet angckommencn Postsendungen und Tele- grammen bei derjenigen Post- und Telegraphenanstalt anzubringen, in deren Bestellbezirk der Antragsteller usw. wohnt oder durch welche die Zustellung erfolgt ist. An die Ober-Postdirektion sind uur Beschwerden über Ent scheidungen und Maßnahm'n der Post- und Telegraphen- anstalten sowie solche Anträge zu richten, welche die Post- und Telegraphen-BetriebSeinrichtungen im allgemeinen betktffen. Die Beobachtung dieser Vorschriften liegt besonders im Interesse des Publikums, da dadurch eine schnellere, dabet aber ebenso sachgemäße Erledigung der Anträge oder Beschwerden erreicht wird. — In letzter Zeit ist häufiger darüber zu klagen gewesen, dsß Personen, vorzugsweise Schulkinder an den Postbriefkasten in der Weise Unfug getrieben, daß sie Briefsendungen aus den Kasten herauszunehmen versucht haben, ferner, daß sie Gegenstände, Eisstücke, Unrat in die Kasten geworfen und Flüssigkeiten hineingegossen haben, durch die die Kasten verunreinigt und die eingelegten Briefsendungen beschädigt oder vernichtet worden find. Abgesehen davon, daß durch solchen Unfug die Interessen )er Allgemeinheit erheblichen Schaden leiden können, etzen sich die Täter strafrechtlicher Verfolgung aus und önnen unter Umständen von der Postverwaltung und von )en Absendern solcher beschädigten usw. Postsendungen ür den angerichteten Schaden auch noch zivilrechtlich bc- angt werden. Auch die Eltern, Vormünder usw., die hrer Aufsichtspflicht nicht gehörig vachgekommen sind, önnen nach § 832 des Bürgerlichen Gesetzbuches für den von ihren Pflegebefohlenen verübten Unfug Haft- pflichtig gemacht werden und haben daher allen Anlaß, auf diese warnend und belehrend einzuwirken. Soweit uns bekannt, gewährt die Postverwaltung allen Personen, die die Urheber von Brteskastenbeschädigungen und Be- aubuugen dergestalt zur Anzeige bringen, daß diese traf- und u. a. zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könnnen, Geldbelohnungen. — Neue Hundertmarkscheine werden demnächst >em Verkehr übergeben. Diese neuen ReichSkassenscheine nd fast so groß wie die Tausendmarkscheine, tragen die iblichen Darstellungen von Industrie, Handel, Schiffahrt, Landwirtschaft usw., sind tiefblau in Farbe gehalten wie sie alten und haben als Wasserzeichen das Bild Wilhelms l. Die Zweigstellen der Reichsbank sind bereits im Besitze rößtier Posten dieser Wertscheine. — IX. Deutscher Stenographentag Gabels« »erger. Eine gewaltige Kundgebung für GabetSbergers Lerk verspricht der vom 23.-26. Juki in Stuttgart attfindende ix. Deutsche Stenographentag »GabelSberger* zu werden. BiS jetzt haben sich — eine für stenozra- ihische Kongresse bisher unerreichte Zahl — über 3000 Teil- nehmer aus allen Teilen des deutschen Sprachgebietes angemeldet. Mit dem Steuographentage wird zum ersten Aus Stadt «nd Land. Mitteilung« aoi dem Leserkreis« sSr diese Rubrik nehm« vir jederzeit dankbar entzege». Wilsdruff, den 11. Juli. — Wiesenblumen. Ferne vom Lärm der Stadt, wo die Bäuerin noch, mit dein hölzernen Joch aus den Schultern, die an langen Ketten hängenden Wassereimer am Dorsbrunnen füllt, wo sich das Ochsengespann, von keinem der welterobernden Automobile behelligt, schwerfällig aus den schmalen, steinigen Feldsahrwegen dahinschleppt, dort gedeihen sie am üppigsten, die schlichten, in der Menge so prächtigen Wiesenblumen. Welch' ein lustiges Kunterbunt von Glockenblumen, kleinen und großen Maßliebsternen, Butterblumen, Sauerampfer, Wiesen schaumkraut, Skabiafen und wie sie alle heißen mögen, ist da nicht nur auf den weit zwischen Büschen und Getreidefeldern sich hindehnenden Wiesen, jondern auch in den großen und kleinen Gärten der Land bewohner zu erblicken! Tie Dorfkinder, an den Blütenreichtum ihrer Fluren gewöhnt, schenken diesem verhältnismäßig wenig Beachtung. Die Städter dagegen, die ein Sountagsausflug oder eine Ferienreife bis zu den „Gefilden der Seligen" führt, als was die ländliche Frei heit besonders der Kinderwelt wohl ost scheinen mag, plündern Raine und Wiesen nach Herzenslust, um daheim die Vasen mit den duftigen Boten des Sommers zu füllen. Die sonst jo verwöhnten Stadtkinder md in dieser Hinsicht sehr anspruchslos. Sie freuen sich über jedes Gänseblümchen, jedes Käserchen, jeden Schmetterling und schauen wohl gar mit neidischen Blicken nach den kleinen, vielleicht grün umrankten Häusern an der Dorsstrahe, die aus den sie umwuchernden Sonnen blumen wie aus einem Blütenbeete Herausschauen. Sie bedenken kaum, wie ost gerade in diesen malerischen Häuschen die Sorge daheim ist. Die Dörfler aber blicken verwundert aus den niedrigen Fenstern nach den städtisch gekleideten Vorübergehenden und nach den mächtigen Sträußen schlichter Wiesenblumen, die diese in den Händen tragen. So ehnt sich der Mensch stets nach dem, was er nicht besitzt, und mag es auch schlicht und einfach sein, ja, ost so wenig Wert haben, wie die bescheidensten Wiesenblumen. Das Kriegsrecht über Fin«la«d. Die filmischen Behörden verweigern die Durchführung deS von der Duma angenommenen und vom Kaiser sank- tionierten Gesetzes über die Ausdehnung der russischen Machtbefugnisse in Finnland. Der Ministercat hat eine Maffendisziplinteruna finnischer Kommunalbehörden be- schlossen. Die offiziös benutzten Biälter droben bereits mit der Verhängung des KriezsrechteS über Finnland. Ei« neues russisches «ohleupanama. In den Schwarzen Meer-Häfen hat die russische Re gierung ein neues Kohlcnpanama aufgedeckt. Der Marine- Minister hatte eine Untersuchung einer verhältnismäßig nichtssagenden Angelegenheit angeordnet. Bei dieser Ge legenheit kamen die gröbsten Mißbräuche bei Kohlenliese- rungen zutage. I» die Angelegenheit ist eine Reihe von höheren Beamten deS Hafens Sewastopol verwickelt, da runter ein Aomiral. Es verlautet, daß das Marine- mintsterium den Fall in die Oeffentlichkeit zu bringen ge- denkt, da es ihn selbst aufgedeckt hat, ohne durch eine Interpellation dazu gezwungen worden zu sein. Ernster Konflikt zwischen Rußland und China. Zwischen Rußland und China ist ein ernster Konflikt ausgebrochen. Die Pekinger Regierung hat den russischen Unternehmern die weitere Ausbeutung der Kohlenschächtc von Cheilong-Kiang plötzlich verboten. Botschafter Korosto- wetz forderte die Pekinger Regierung auf, daS Verbot zurückzunehmen; diese Aufforderung wurde jedoch nicht be- antwortet. Infolgedessen richtete Rußland an China eine scharfe Note unter Androhung der Abberufung deS Bot schafters. Die Wiedererrichtung des Janitscharettkorps in der historischen Uniform wird vom türkischen Kriegs- Minister geplant. Die erste Kompanie soll bereits an der Mtlttäl Parade am 23. d. M. teilnehmcn. Das Janit- scharenkorps wurde im Jahre 1329 vom Sufian Orcham aus christlichen Gefangenen, die gezwungen wurden, zum Islam überzutreten, gebildet. Das Korps wurde mit verschiedenen Vorrechten ausgestottet, die auch junge Türken zum Eintritt veranlaßten. Die Zahl der Janitscharen wurde noch bedeutend erhöht, sie waren gut bewaffnet und waren Ue Kerntruppen des türkischen HeereS. Aus ihrer Mitte wurden auch die Leibwachen der Sultane gebildet. Im Laufe der Jahre riß unter ihnen Zuchlostgkeit ein, sie erhoben sich mehrmals und es kam zu Serailrevolten Dem Sultan Mahmud gelang es, das Korps zu ver nichten. ES wurde am 17 Juni 1826 abgeschaff!, Tausende von Janitscharen wurden hingertchtet, Tausende verbrannt. De«1sche«hetze i« China. Seit längerer Zeit wird eine systematische Hetze gegen Deutschland betrieben, die von Studenten aus Schantung in Peking genährt wird. Mit bewußter Lügenhaftigkeit verbreiten diese Leute die Behauptung, Deutschland habe sich Uebergriffe in Schantung zuschulden kommen lassen, obwohl tatsächlich das Verhältnis zwischen der deutschen Kolonie Kiautschou und dem Gouvernement von Schantung stets ein freundschaftliches gewesen ist und noch heute ist. Die kürzlich erschienene Nummer der .Tlchung-wcijchnao" meldet, daß Schantunger Studenten in Peking Versammlungen abhalten, in denen der Boykott deutscher Waren in China vorbereitet werden soll. Es ist zu erwarte», daß die chinesische Regierung solchen Treiben rechtzeitig energisch entgegentreten wird. Die Cholera i« J«dochi«a. Die aus Ostasten etngetroffeve Post meldet ein weiteres Umsichgreifen der Cholera. In Indochina sind ihr zahl- reiche Soldaten der Fremdenlegion erlegen. Alle Truppen wurden in ihren Quartieren konsigniert. Die Eingeborenen zeigen sich widerspenstig gegen alle prophylaktischen Maß- > Male auch ein stenographisches Wettschreiben verbünde« sein, bei dem über 2000 gabelsbrrgersche Stenographen i aller deutschen Stämme ihre Kräfte gegeneinander meffe« - werden. Die sächsischen Stenographen fahren Freitag, den 22 Juli abends 10 Uhr von Reichenbach t. V. mittels Sonderzug nach Stuttgart. Fahrkarten zum Preise von 8,35 Mk. für die III. Klaffe und 12,50 Mk. für die ll. Klasse werden auch an Nichtstenographen abgegeben. Nähere Auskunft erteilt das Kgl. Stenographische Landes amt in Dresden, StändehauS. — s. L. L Schulisches aus Japa« und ' Krankreich. Japan hat bekanntlich die reia religionslose Slaatsschule wie Frankreich auch. Daswerden die folgende» ' Notizen interessieren: In Marseille stellten die Schüler der höheren Bürgerschule und einer Gewerbeschule den Schulbesuch ein, weil künftighin nur bedürftige Schüler die Lehrmittel umsonst bekommen sollten. Das sei gegen vie Grundsätze der republikanischen Gleichheit. — Aus Japan aber berichtet der Engländer Rowltng: Viele Schuldirektoren haben erkannt, daß ihr moralisches Lehr- Wem versage, und daß sie eine Religion brauchen, die sich als fitil cher Hebel erweise. — Aerztliche Mission. Das Kaiserliche Gouver nement in DareSsalam hat vem Misionsarzt der Leipziger Mission, Or. Jtlameier in Madschame am Kilimandscharo, einen Betrag von 1000 Mk. für das Jahr 1910 zur Ver» fügung gestellt gegen die Verpflichtung, diese Summe aus schließlich zur Errichtung und Erhaltung einer Eingebornen« klinik in Madschame zu verwenden und in ihr sämtliche Eingeborene, welche dort feine Hilfe in Anspruch nehmen» Christen und Heiden, zu behandeln, und zwar, soweit eS sich um zahlungsunfähige Kranke handelt, unentgeltlich. Am Schluffe jetes Vierteljahres sind statistische Angaben über die in der Klinik behandelten Patienten und am Schluß des EtatSjahres Angaben über die hygieaischen Verhält nisse der Eingebornen nach einem vom Gouvernement aufgestellten Sch.ma an den Referenten für das Medizinal wesen in DareSsalam zu senden. — Wieviel Zeitungen «nd Zeitschriften er» scheine« in Sachsen? Nach dem Stande vom 1. Januar 1910 erscheinen im Königreich Sachsen ins gesamt 832 Zeitungen und Zeitschriften, von welches 137 wöchentlich sechsmal, 121 dreimal, 39 zweimal, 160 einmal, 14 monatlich drei- oder viermal, 127 zwei mal oder aller 14 Tage, 187 einmal und 47 weniger als monatlich ober unbestimmt erscheinen. Unter diese» 832 Zestunzen und Zeitschriften befinden sich 300 politische Blätter und zwar in der Krcjshauptmannschast Bautzen 47» Chemnitz 53, Dresden 67, Leipzig 64, Zwickau 59. 109 Zeitschriften behandeln allein Bergbax, Industrie, Gewerbe und Technik, 52 Heilkunde, GesundheUs- und Krankenpflege, 50 Kunst und Wissenschaft, 31 Erziehung und Unterricht, 28 Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Tierzucht, 13 Spott und Touristik, 14 Rechtspflege» Verwaltung und Voltswirtschaft. — G«te Moniere« beim Esse«. Au der Art» zu effeu, erkennt man die Wohlerzogenheit eines gebildeten Menschen. Vor allen Dingen befleißige man sich einer guten Haltung bet Tisch, rücke seinen Stuhl in die ge hörige Entfernung und halte beide Ellenbogen leicht an den Körper. Die Gabel gehört in die linke, daS Messer in die rechte Hand. Beide sind möglichst lang und nur am Gr ff anzufassen, denn es macht einen höchst uu» geschickten Eindruck, wenn z B. das Messer so kurz ge halten wird, daß die Finger schon die Schneide berühren. Die Messerspitze soll während des Essens nicht vom Teller aufgehoben werden. Nichts wirkt peinlicher für die Um« sitzenden als der Anblick einer hochgehaltenen Messerspitze, wenn das träge Handgelenk dabei auf dem Tisch ruht, oder wenn im Eifer der Unterhaltung mit dem Messer herumgestikuliert wird. Beim Essen sind stets beide Hände gleichmäßig zu beschäftigen und nur so viel Speise zu zerschneiden, als jedesmal zum Munde geführt wird. ES gilt als schlechte Angewohnheit, sich daS Esse« ganz zu zerschneiden, das Messer fortzulegen und nun mit der Gabel die Speisen zum Munde zu führen. Daß es als Höhepunkt von Ungezogenheit gilt, das Messer in den Mund zu nehmen, ist hinlänglich bekannt, ebenso, daß es durchaus unstatthaft ist, mit dem eigenen gebrauchte» Messer in das Salzfaß zu fahren oder mit der eigene« Gabel aus der Fletsch- oder Kartoffelschüssel zuzulangen. Nach Beendigung der Mahlzeit lege mau Messer und Gabel nebeneinander auf den Teller. — Ei« Mage«freu«d. Ja, das ist er! Wir treffen ihn jetzt in großer Zahl in der Markthalle, an en Ständen der Grünkramfrauen, aber auch in den Ulikatessengeschäften. Wenn wir meinen? Den Rettich. Lr ist jetzt am jüngsten, am frischesten und am gesündesten. Seine gute Wirkung ist leider noch nicht überall bekannt. Ja manchen Gegenden, besonders in Norddeutschlcnd» baut man ihn gar nicht; nur das bierreicht Süddeutschland weiß den Radi verdienterweise zu schätzen. Hier gehört er zum täglichen Genuß und zu jeden regelrechten Bier- isch. Früher wurde er mehr geschätzt; denn seine heil» kräftige Wirkung war mehr bekannt. Rettichkuren waren im Mittelalter sehr gebräuchlich, und im Altertume soll er bei den Acgyptern und Chinesen ein gesuchter Artikel ewesen siin. Er ist ein Produkt heimischen BodcnS; den» 8 wird berichtet, in den deutschen Waldern wuchs er zur Römerzeit wild. Im sonnigen Italien will er nicht gc« dcihen, er wird aber dahin eingeführt. Dem genügsamen Spanier dient er als ganze Mahlzeit. Wenn auch Schwenninger recht hat, wer schlank bleiben will, und ch wohl und leicht fühlen will, darf zum Essen nicht rinken und zum Trinke» nicht essen, der Rettich macht ine Ausnahme: er bekommt am besten zum Trinke«, überhaupt außerhalb der Mahlzeiten genossen. Er reinigt wieder von dem, was man sich durch übrrretchlichen Bier» enuß zu viel angeschwemwt hat. Nach alter Anschauung macht sein Genuß auch heiter. Das ist sehr natürlich: denn reines, gesundes Blut erzeugt Wohlgefühl. Freilich gehört zu einer regelrechten Retttchkur Bewegung un^ Frühaufstehen. Und das will die Mehrzahl der Biertrinker nicht. AuS leicht begreiflichen Gründen! sind In New-Aork 25000 in der Kleiderindustrie be schäftigte Arbeiterinnen. Man befürchtet, daß sich ihre Zahl auf 75000 erhöhen wird. Hsf- und j)erssnalnachrichten. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg trifft nächstens in Kisstngen zu mehrwöchigen Kuraufenthalt ein. Er ist am Donnerstag vormittag in Karlsruhe eingetroffen und vom Grobherzog und der Großherzogin im Palais empfangen worden. Es verlautet, daß der Staatssekretär deS Reichsschatz- amteS Wermuth im Herbst von seinem Posten zurückzutreten gedenke. Als Nachfolger des zum Staatssekretär deS Aeußern ernannten Herrn v. Kinderlen-Wächter ist der bisherige deutsche Gesandte in Tanger Graf Rosen zum Gesandten in Bukarest ernannt worden. Der Erbprinz zu Hohenlohe-Langenburg hat sein Amt als zweiter Vizepräsident deS Reichstags niedergelegt und