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rrschki»t wöch-ÄUch dretma! «vd zWar DiE-rM, Douurrrtaz» sod LomlsLrnLS. «.„arvrei« »lert-ljShrttch 1,35 Mr. frei ins Haus, abgcholt von der ElPeMon 1,3u M., durch dis Pop bezöge-! 1,S4 Mi. Fernsprecher Nr> L, — Teirgrannn-Adresse: Anrisdiait W'ISdrsf). Mr dir Sgl. Amlshauptmannschall Aritzek, M Ws Ml. ««lsgMcht und den Skadkrak ;u Wilsdruff, sowie für das Kgl. ForArrntamt M GtzArsNM . L-SalSlalt für Wilsdruff, Llttaxsederg, Btrkexhais, Blaritesßets, Braunsdorf, HarkherdtSLÄdr, Groitzsch, Crumbach. dri MotzorÄ, Hrlbigt^sr? Herzogswaldc mit Landberg, Hühndors, -SsnfbLch, KeffeSdorf.KleisschS»^ LamperSdsrf, LiruSach, Lstz«, Rshvr«, MMttz-RoUcheL, Rrnzi«, Reukirchm, Neurs»»eS«s, Riebrrwartha. OberhermSdork Pohrsdorf, Röhrsdsrf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rsthschö^Lerg Mit Peru; SaHSdsrf, SchMiedWalds, Tors, Steixdach SÄ Acffclsdorf, Steinbach bei Mohorn SerligstM, SpechrShsnse«, La«ör»hrim, Uxkrrsdsrs, MiZlropp, Wild-rrz. - " Mit der wöchentlichen Leilage „Welt im Vild" und -er monatlichen Seilagr „Ansere Heimat". Dmck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruss. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. «NO AMOHSSUN Zeitrüi Inserate werden Montags, Mittwoch» nnd Freitag» di» sPStesteu» 13 Uhr angenommen. - / - JnIerttouSPrelS 1V Psg. pro vtergespaitt,« Korp,»,M. Außerhalb deS AmtZg-rtchtLbezirkS MlSdM W Mg.- No. «1. i Sonnabend, de« 28. Mai 1910. «»- HM- Reserveabteilung der Pflichtfeuerwehr. Nächsten Sonnabend, den 28. Mat, abends V-8 Uhr — DsLttLrLf. Fshlente Mannschaften verfallen der im Feuerlöschregulativ 8 42' angeführten Strafe. Die Adteilungsführer der freiw. sowie Pflichtfeuerw ehr werden hiekzu Mund« lichsteingeladen. " ssss Der Branddirektor. Neues aus aller Welt. Der Geburtstag des Königs Friedrich August wurde vorgestern in ganz Sachsen in der üblichen Weise begangen. In Dresden sanden eine große Gratulationscour und eine Königsparade statt. König Friedrich August hat an seinem Geburtstage 26 Strasgesangene be gnadigt. Der Kaiser ist vorgestern von London nach Berlin zurückgekehrt. Die preußische Regierung hat durch den sächsischen Gesandten in Berlin der sächsischen Regierung mitteilen lassen, daß die sächsischen Wünsche in bezug aus den Entwurf über die SchissahrtSabgaben er füllt werden würden. Da zu diesen Wünschen auch der Bau des Elster-Saale-Kanals gehört, dürste dieser Bau im Falle des Zustande kommens des Gesetzes gesichert sein. Das Zentrum hat im preußischen Abgeordnetenhaus beantragt, die Wahlrechtsvorlage nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses voll wiederherzustellen. An den gestern in Berlin im Reichsamt des Innern begonnenen Einigungsverhandlungcn im Baugewerbe nimmt aus Dresden als Verhandlungsleiter Oberbürgermeister Dr. Beutler teil. Mit dein Sitze in Berlin ist eine über ganz Deutschland ver breitete Genossenschast der Gärtnerei- und Vlumengeschästsinhaber zur Kranz- und Blumenjpendenvermittlung gegründet worden. Gestern wurde mit einer netten Erfindung, einem Aeromobil, in Berlin ein sehr gelungener Versuch gemacht. Der Zirkus Angelo, der schon in Dresden in finanziellen Schwie rigkeiten war, ist in Böhmen vollständig zusammengebrochen. In Kopenhagen begann gestern der Prozeß gegen die beiden früheren Minister Christensen und Berg. Dem Petersburger Bezirksgericht wurde ein zweites gefälschtes Testament des Fürsten Orginski vorgelegt. Die fortschrittlichen türkischen Blätter verlangen den Marsch der Türkei gegen Griechenland. K-Utische Rundschau. Deutsches Reich. Wilsdruff, den 27. Mai. Des Kaisers Abschied von England. Der deutsche Kaiser hat Montag nachmittag 3'/, Uhr die Rückreise nach Deutschland angetreten. Das Reutersche Bureau hat auf seine an den deutschen Kaiser gerichtete Bitte, dem englischen Volke ein Abschiedswort zu sagen, folgende Antwort erhalten: Sie sind ermächt'gl, mitzute len, daß Seine Kaffer! chs Majestät die aufrichtige Sympathie, die ihm von der Stadt Loudon und vom Publikum m allgemeinen in seiner tiefen Trauer bezeugt worden ist, herzlich zu würdigen weiß. Vor der Abfahrt dcs deutschen Kaisers von London hatte« sich in der Umgebung des Bahuhofes große Menschenmengen angcsammelt. Bald nach 3 Uhr er» schienen das Personal der deutschen Botschaft, der Lord» ehemalige Lordmayor und andere offizielle Persönlichkeiten. Kurz vor 3'/, Uhr betraten der Kaiser und die königliche Familie den Warteraum. Der Kaiser ließ den Lordmayor zu sich entbieten. Der Kaiser äußerte, er wünschte, er wäre aus einem anderen Anlaß ncch England gekommen; er sei tief gerührt von dem ihm bereiteten Empfang und aufrichtig dankbar für die ihm erwiesene Sympathie. Dann begab er sich in Be gleitung des Königs, des Herzogs von Connaught, der Prinzen Christian von Schleswig-Holstein und Arthur von Connaught, dcs Herzogs von Cornwall und des Prinzen Albert auf den Bahnsteig. Dort nahm der Kaiser von den Anwesenden herzlich Abschied, küßte den König auf beide Wangen und schüttelte ihm herzlich die Hände. Sodann bestieg er in Begleitung von Lord Roberts und des Grafen von Wolff-Mcttcrnich den Zag. Um 5 Uhr traf der Kaiser unter dem Salut d-r Kriegsschiffs in Port Victoria ein, wo er von dem Chef des Nordgeschwaders, Admiral Str Charles Drury, empfangen wurde. Die Nordlandsreise des Ka sers. Wie verlautet, sind bie Bestimmungen über die diesjährige Nordlandsreise dcs Kaisers nunmehr getroffen worden, wenn auch der Tag der Abreise noch nicht genau festgestellt werden konnte. Der Monarch wird alsbald nach Beendigung der Kieler Woche Anfang Juli die NocdlaMsahrt antreten und am 31. Juli wieder in der Heimat eiutrcffen. Nach Mitteilungen von gutuuterrichteter Seite aus Wien wirb der deutsche Kaiser im September in Wien eintttsfen, um dem Kaiser Franz Josef persönlich seine Glückwünsche zum 80. Geburtstage darzubiingen. Es ist jedoch noch nicht ausdrücklich festgrstellt, ob dieser Be such vor oder nach den Kaisecmanövern, die anfangs September stattfinden, erfolgen wird. Es ist auch nicht bestimmt, ob Kaiser Wilhelm an den Jagden in den Revieren deS Erzherzogs Friedrich in Bellye teilnehmen wird oder ob der Kaffer von Wien aus nach Berlin zuruckkehren wird. König Georg von England Chef der ersten Gardedragoner. Das „Militärwochenblatt" meldet: Der Kaiser er nannte den König Georg vou England zum Chef des ersten Garde-Dragonerregiments. Vom Ausbau nnserer Marine. Die Manmv rwattung hat jetzt in schneller Reihen folge die Ablieferung mehrerer Kriegsschiffneubauten von den Wersten bestimmt. Dem zuletzt vor einigen Wochen von dem Stettiner Vulkan übernommenen Dreadnought panzer „Rheinland" haben jetzt zu solgen: das von der Germaniawerft in Gaardrn gebaute weitere Dreadnought- schlachtschiff „Posen", das bereits einige Werftprobefahrten in See von Kiel aus abhirlt; dann der erste Jnvircible- kreuzer der Flotte „Von der Tann", den die Hamburger Werst von Blohm und Voß fertiggestellt hat und der in der neuen Woche m'.t seinen Probefahrten beginnen soll, um dann nach Kiel übsrgeführt zu werden, ferner der Turbinen kreuzer „Kolberg", der von Danzig aus in See war und der dilser Tage bereits seine Abnahmeprobefahrt mit gutem Erfolge erledigt hat. Im werteren Verlauf des Sommers sollen dann noch die beiden weiteren Turbinenkreuzer „Köln" und „Augsburg* folgen, die von der Kieler Staatswerst und von der Germaniawerft in Emden bereits nahezu im Lau vollendet sind. Nachdem somit in deu Frühjahrsmonaten dieses Jahres die vier neuen Schiffe „Nassau", „Westfalen", „Blücher" und „Mainz" ihre Probefahrten abtziclten und fitzt dem Frontdienst überwiesen worden sind (für „Mainz" wird Vies vom 6. Juni ab der Fall sein, indem das Schiff an Stelle dcs Kreuzers „Danzig" in den Verband der Hochseeflotte zu treten hat), nehmen jetzt zunächst vier weitere Flotten- mubauten die Probefahrten auf, denen dann in der zweiten Sommerhälfte noch zwei weitere folgen werden. Das Hauptikttmsse werden die Probefahrten des Jnvircible- kreuzers „Von der Tann" beanspruchen, mit deck der Aus bau der Panzerkreuzer flotte in ein neues Stadium tritt, wie eS mit der Schlachtsch'ffflotte im vergangenen Herbst der Fall war, als zam erstenmal die beiden ersten Dreadnoughtschiffs „Westfalen" und „Nassau" zur Indienst stellung gelangten. Aus Deutsch-Neuguinea. Blutigere Früchte als die korsische Rache, ja Ent völkerung ganzer blühender Distrikte zeitigt in Deutsch. Neuguinea, übcrhavpt in vcr Südsee, der Zauberwatzn der Papua. Diese einheimische Bevölkerung, von der auf unsere» Kolonien allein ca. 12000 der Bekehrung durch christliche Missionare entgegensetzen, bringt alles im Leben mit der Zauberei in Zusammenhang. Am meisten tritt dies zutage bei dem Tode eines Stammesangehörigcn. Nach Anucht der Papua ist der Tod nämlich kein Schicksal des Menschen, er wird vielmehr dadurch herbei- geführt, daß irgend ein Feind durch einen bösen Zauber den Tod des andecn bischlossen hat. Selbst wenn der Popua vom Blitz erschlagen wird, ertrinkt, wilden Tieren zum Opfer fällt, oder dergleichen, heißt es immer, daß ein böser Feind dieses Schicksal herausbeschworen habe. Jeder Tote muß nach den Bestimmungen der Blutrache gerächt werden- Tritt aber ein Todesfall ein, so kann jeder Stammangehörtge durch eine ungünstige Verkettung von Umständen in den Verdacht kommen, den Tod ver ursacht zu haben. Um diesen Verdacht nach Kräften abzuwenden, zieht daher alles nach dem Bethaus des Stammes und jeder beklagt in lauten Zähren den Tod des Dahingeschiedsnen, als ob er ein Verwandter wäre. Stirbt ein maßgebender Führer, so stürmt die ganze Umgebung zusammen, denn man sieht voraus, daß die Suche nach dem „Täter" eine besonders große werden dürfte. Gelingt eS nach der Bestattung nicht, den „Mörder" zu bestimmen, so tritt der Zauberer in Aktion, vem cs gegen Bezahlung durch die Verwandten auf gegeben wird, das Ziel für die Blutrache zu bestimmen. Diese Zauberer sind die Vampyre der Papua. Sie saugen bie Verwandten des Toten aus, lassen sich aber auch von Unbeteiligten abfinden, um sie nicht anzuzeigeu. Hat der Zauberer genügend zusammengescharrt, so be zeichnet er irgend eine Person, die dann getötet wird. Hat diese wieder Verwandte in einem anderen Stamm, so kommt cs oft zwischen den beiden Stämmen zu blutigen Kämpfen, bei denen nicht nur die Dörfer ver nichtet werdin, sondern auch unzählige Menschen ihr L.ben verlieren. Durch die Blutrache setzt sich so das Gemetzel ewig fort und ganze Stämme flüchten oft in unwirkliche Gegenden, um nicht auSgerottet zu werden. Natürlich nimmt auch der Zauberer Aufträge entgegen, andere aus dem Leben zu zaubern. Er nimmt dann irgend einen Gegenstand des zu Verzaubernden, bespricht diesen, verbrennt ihn und . . . der Zauber wirkt. Aus diesem Grunde pflegen die Papuas auch nirgends Spuren von sich zu hinterlassen. Aus Angst, es könnte dem Zauberer irgend ein Teil ihrer Person zum Besprechen in die Hände fallen, säubern sie jeden Fleck, an dem sie gesessen haben, um jedes Ueberbleibsel zu verbrennen. Ja, die umliegenden Sträucher werden sogar abgesucht, ob sich nicht etwa ein Haar festgesetzt hat. — In ewiger Angst um den Zauberer und sein Leben verbringt der Papua seine Tage, weiß er doch nur zu genau, daß der Kreislauf der Blutrache auch einmal an seine Person herautreten wird. Die Arbeit der deutschen Missionare ist auf Deutsch-Neuguinea keine leichte, denn der Aber» glauben und der Zauberwahn ist bei den Papuas innig mit ihrem Leben verknüpft. Ausland. Den Entwurf eines internationalen Abkommens über Personen- und Gepäckverkehr hat der Schweizer Bundesrat durch daS Zentralamt für den internationalen Eisenbahntransport aufstellen lassen und, nachdem sich die bet iligtcn Staaten mit der Be ratung einvirstanden erklärt hatten, zu einer Konferenz nach Bern eingeladen, die voraussichtlich im nächsten Frühjahr zusammentreten wird. Zu dem schweizerischen Entwurf sind von deutscher Sette Aenderungsvorschläge in Aussicht gestellt worden, die das Reichsefienbahnamt inzwischen im Einvernehmen mit den beteiligten Rissorts ausgearbeitkt hat. Den so geänderten Entwurf Hai das Amt kürzlich den meistbeteiligten Bundesregierungen zur Prüfung übersandt und ihn auch dem Deutschen Handels tag und andern Vertretungen von Handel, Industrie und Landwirtschaft mitgetcilt. Eine dritte ungarische Universität. Die dritte Universität, die in Ungarn schon seit langem geplant ist, soll nun nach langem Rivalitätskampf zwischen Preßburg, Szegedin und Drbrcczen in der letzt genannten Stadt errichtet werden. Bisher hatte außer Budapest nur Klausenburg eine Universität. Die Wahle« in Belgien. Nach amtlicher Mitteilung sind in Brüssel neun Katholiken, sieben Liberale und fünf Sozialisten gewählt worden. Das Gesamtresultat beträgt 49 Katholiken, 23 Liberale und 13 Sozialisten. Die Sozialisten ge winnen einen Sitz von den Katholiken.