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kV e 11 tm ktlü. L^>L^22<22^I^VL<VL^IX2L^>L<2L^VL^2^2I^2^XL^2I^2^2V2 das Wasser, und unentschlossen stand er auf der Schwelle, „Ein Odysseus auf der Irrfahrt!" ries der Pfarrer, „Nur herein, edler Dulder!" Und er schwang grüßend die Hand. Mütterchen, reiche geschwind ein warmes Wams dem Durchnäßten! Mädchen, fülle den Krug mit herzerlaben dem Beerwein!" Der so Bewillkommnele lächelte und ver beugte sich tief gegen die Psarrfrau und deren Enkelin: „Trieb mich ein freundlich Geschick zur traulichen Pfarre in Grünau, Oder ans gastliche Land des edlen Phä- akenbeherrschers?" „Bravo!" lachte der alte Herr, „Das nenn' ich eine Antwort! Odysseus oder Reitersmann, Grünau oder Birow — wir sind einsame Leute und kennen nichts An genehmeres als Sonntagsgäste, Der Dok tor Hohenhaus, Mutter!" wandte er sich an seine Frau, „Ich habe ihn doch an seines Vaters Schalkaugen erkannt!" „Sie kennen meinen Vater?" fragte der junge Mann erstaunt, „Ja!" gab der geistliche Herr zurück. „Der hat bei mir den Homer skandiert, und er wird sich auf seinen Präzeptor Trepte auch noch besinnen," Hohenhaus durchrieselte ein wohliges Gefühl, Ohne Umstände schlüpfte er in einen warmen Hausrock des Pfarrers und schlürfte den feurigen Johannisbeerwein, den ihm Luise errötend kredenzte. Er hatte, um sich die Tortur einer zwei ten Postkutschenfahrt zu ersparen, Repente auf einem fremden Pferde zu erreichen ge sucht, und war dabei gründlich in die Irre geritten. Jetzt dankte er's seinem guten Glück, das ihm nach den Aufregungen der letzten Tage dieses Stündchen heiterster Behaglichkeit be scherte, „Was für ein nettes kleines Haus da vorm Dorf liegt!" schaltete er ein, als der Pfarrer auf seine Gemeinde zu sprechen kam, „Das ist ein Kuriosum von Birow," erklärte der Pfarrer. „Und die beiden guten Seelchen, die drin Hausen, würden Ihnen auch Spaß machen. Sie sind ein paar ver waiste Kantorstöchter, die sich ihr Lebtag ums liebe Brot, geplagt und geduckt und nun aufs Alter noch ihr Glück gemacht haben. Da hat die eine den Lindenbauer zu Tode gepflegt, und seiner Sippschaft zum Aerger hat er ihr das Grundstück am Wald und em hübsch Stück Geld verschrieben, und nun bauen, Pflanzen und putzen die beiden da draußen, als wär' es für Kindeskind und die Ewigkeit. „Und für die Armen sind sie auch," fügte die Pfarrerin hinzu, „und unseres Lehrers Verwandtschaft, die sie als Som mergäste einquartiert hatten, wußte nichts als Liebes und Gutes zu erzählen, und wie schön sie draußen gewohnt hätten." Hohenhaus hatte dieser gründlichen Klar legung mit einem halben Lächeln gelauscht. Jetzt sprang er lebhaft auf. „Sommergäste?" fragte er. „Es wäre möglich. Fremde hier unterzubringen, ohne daß sie gar zu primitiven Verhältnissen aus gesetzt wären?" „Bei Jungfer Friedes ja," lachte der Psarrer. „Sie machen ihrem Namen Ehre, und das Haus ist eingerichtet wie ein Schmuckkästchen." „DaS ließ sie mein guter Engel spre chen, Herr Pfarrer," rief Hohenhaus in eigentümlicher Erregung, „und wenn Sie mich auf ein halbes Stündchen beurlauben wollen, werde ich da gleich einmal vorspre chen. Ich habe nämlich," erklärte er, „den bedenklichen Auftrag erhalten, zwei Damen recht angenehm hier in der Gegend zu lo gieren." hinüberspringen und mir dann »rlemben, meine Erfolge zu berichten," — Es regnete nicht mehr, aber die Tropfen rannen von Büschen und Bäumen, und auf Beeten und Wegen lief das Wasser in klei nen Bächen zusammen, Luise war in den Garten gegangen, um ein paar Rosen für den Heimweg zu pflük- ken. Ven krampf mit ciem Vnscken. — Der Vorwurf von „Der Kamps mit dem Drachen" auf unserm Bilde hat nichts mit dem Lindwurm oder mit dem Ritter Georg zu tun. Es ist das Kinderspielzeua, welches vom Winde in ein Storchnest getrieben wurde und hier Unheil anrichtet. W. Gräb- hein hat die verzweifelte Lage trefflich wiedergegeben, zumal das alte Storchenpaar. Augen scheinlich weiß weder der Storchenpapa, noch die Storchenmama — sonst bekanntlich welt weise Leute — was sie mit dem Ungeheuer beginnen sollen. In Anbetracht der unsterblichen Verdienste von Storch und Störchin um die menschliche Nachkommenschaft wird sich hoffent lich auch ein mitleidiger Mensch finden, der die Adebarkinder aus ihrer peinlichen Lage befreit. „Sehr bedenklich — allerdings," schmun zelte der alte Herr, „besonders, wenn Sie dafür verantwottlich gemacht werden könn ten, daß in Birow Rind- und Federvieh die Kurmusik übernimmt und Schweinhirt Klas alle Abend vor dem Waldhaus große Reu nion hält." „Unter dieser Verantwortung werde ich allerdings zu seufzen haben," gab der junge Doktor ebenso zurück. „Ich will einmal Wie köstlich frisch ihr der Wind um die heißen Schläfen strich! Wie alles um sie her noch leise zitterte und bebte und sich so sehnsuchtsvoll zur matten Abendsonne hob, vom wilden Sturm bis ins Mark durch schauert. Luise sah traumverloren in den dunkeln den Himmel. Ging doch auch durch ihre Seele solch ein wonnesam grauses Wetter, war ihr doch