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O * « !«- W «. a n° ll- b- a- L »r e, « n ei h q o- e, r, ur d KöWlatt fiir MW Amtsblatt s «s. Jahr» Donnerstag, de« 2. Jnni 1S1V N-. «3. , Wilsdruff, den 1. Juni 1910. Der Bürgermeister in Direktiven in ganz allgemeiner Weise die nach Möglichkeit von allen Vorgesetzten zu fördernden fremden Sprach, kenntnisse in den Offizierskorps behandeln und zum um- fassenden Studium anregen. Ja Zukunft wird halbjährlich mindestens einmal und zwar im ganzen Heere am gleichen Tage die Bearbeitung von gegen früher wesentlich er- schwelten Prüfungsaufgaben erfolgen, die von der Kriegs akademie in Berlin zu stellen sind. Diese Prüfung erstreckt sich auf die mündliche und schriftliche Befähigung, als Dolmetscher zu dienen. Reisebeihilfen in fremden Ländern zur Sprachenerlernung sollen zukünftig eigentlich nur dann noch gewährt werden, wenn es sich um Sprachen handelt, in denen Mangel an genügend gut versierten Offizieren herrscht. Eine schwere Belastung -er Industrie will das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat für den nächsten Winter herbeiführen. Ein „Wölfisches Telegramm" aus Essen meldet: Wie verlautet, hat das Kohlenfyndikat beschlossen, in der am 16. Juli stattfindenden Beirats- sitzung die Preise für Koks und Kokskohlen für daS Winter halbjahr 1910/11 festzusetzen. Die Preise für Koks werden um 2 Mark pro Tonne erhöht. Ein «euer Arbeitgeberbund. Wegen der auf ernste Lohvkämpfe in der Tabak industrie hindeutenden Bewegung unter den Tabakarbeitern haben sich, wie der Mannheimer Grneral-Anzeiger berichtet, die deutschen Arbeitgeberverbände der Tabak- und Zigarren- industrie zu einem neuen Arbeitgeberbund zusammen- geschlofiea. In den geschäftsführenden Vorstand find Ver treter der Verbände von Sachsen, Bremen, Westfalen, Schlesien und Unterbaden gewählt worden. Ueber die gegenüber Arbeiterbewegungen eiozuschlagende Taktik sei eine vollständige Einigung erzielt worden. Seeleufang im Krankenhaus. O. L. L. Daß in katholischen Krankenhäusern allen Ableugnungen zum Trotz die Ausnutzung der Krankheit?- und Todesnöte zum Zweck der Seelenfängerei leider durchaus nicht so selten ist, beweist ein neuer Fall, den die „Krefelder Ztg." mitteilt. Die Frau eines Arbeiters in Kaldenhausen, die von einer schweren Herzkrankheit befallen war, wurde auf Veranlassung des behandelnden Arztes dem St. Josephs-Krankenhaus in Uerdingen zu geführt. Früher katholischen Bekenntnisses, hatte die Frau nnen evangelischen Mann geheiratet, ihre Kinder evan- grlisch erziehen lassen und war selbst evangelisch geworden. Sofort erhielt die Krankenhausverwaltuug hiervon Kennt- ms und die schwerkranke Frau wurde von Schwestern und dem Kaplan bearbeitet, wieder zur katholischen Kirche schien". Aber die Frau blieb fest, und nun ?? Kaplan mit der Beichte begnügen; ihre AU dann unter Mitwirkung des evangelischen Geistlichen stattfinden. Auch das war umsonst; der Ehemann, als er von den Quälereien erfuhr, holte seine totkranke Frau nach Hause, wo sie nach ihrer eigenen Die diesjährige A«sheb««g im AuShebungsbeztrke Nossen wird in der nach- gehend bemerkten Weise stattfinden: ' Für die Gestellungspflichtigen aus den AmtsgerichtSbezirkeuNosse« ««dLommatzsch am 22. und 23. Juni --glich vs« vormittags 8V« Uhr a« im Gasthofe „zum Deutsche« Ha«s tn Rosse«, für die Gestellungspflichtigen auS dem AmtsgerichtSbezlrke Wilsdruff am 2H. Juni vo« vormittag- 8 Uhr a« im Gasthofe „z«m Adler" in Wilsdruff. Zur Vorstellung kommen die als tauglich zur Aushebung, die zur Ersatzreserve und die zum Landsturm l Aufgebots in Vorschlag gebrachten, sowie die als dauernd untauglich auszumusterndcn Militärpflichtigen. ... Den vorzustellenden Mannschaften werden von hier aus durch die Ortsbehorden besondere Gestellungsbefehle zugehen, es werden dieselben aber hierdurch noch besonders angewiesen, sich zur Bermeiduvg der sie bet ihrem Nichterscheinen nach Z 26^ und 8 66 der Wehrordnung treffenden Strafen und Nachteile zur bestimmten Zeit an dem an gegebenen Orte pünktlich sowie in reinlichem Zustande und ohne vorher geistige Getränke zu fiH genommen zu haben, etnzufinden. Ferner haben die Gestellungspflichtigen zur Vermeidung von Geld- und event. Haftstrafe den Losungsschetn und die Gestellungs- Befehle mit zur Stelle zu bringen. Im Aushebungstermine selbst Haden sie sich ruhig zu verhalten und den Anordnungen der Ersatzbehörde uad deren Organen un- weigerlichFolge zu leisten. wöchentlich dreimal -md zwar DiveltagS, Domreritag« mrd Somrabeud». vtrrteltShrlich I,Z5 M. frei inS Haus, abgcholt voa der Erpeditiou 1^0 M-, durch die Pop bqo,« 1,Ü4 MI. politisch- Rundschau. Wilsdruff, den 1. Juni. Deutsches Reich. ReichStagsabgeord«eter Albert Detto s. Der nationalliberale Reichstagsabgeordnete Professor Dr. Detto ist vorgestern nachmittag, der ^Frankf Oder. zeitung" zufolge, an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Detto vertrat den Reichstagswahlkreis 4 Frankfurt a- O.-Lebus. Er wurde geboren am 25. Februar 1845 in Seehausen i. Altmark, studierte 1864 bis 1867 in Berlin Geschichte, wurde 1870 ord. Gymnasiallehrer 1886 Oberlehrer und 1893 Professor. Detto war Vor sitzender des nationalliberalen Wahlvereins in Frankfurt vertrat den Kreis seit 1907. Gewählt hatten Wähler davon 12388 Sozialdemokraten, 10070 Nationalliberale, 7722 Reichspartci und 228 Zentrum. In der Stichwahl erhielt Desto 17805 Stimmen und sein sozialdemokratischer Gegenkandidat 12196 Stimmen. Militärische Sprachrnku«dige. Von der preußischen Heeresverwaltung sind vor kurzem neue Vorschriften an alle Truppenteile ergangen, die daS Studium fremder Sprachen für die Armee einheitlich regeln. Die alten Bestimmungen aus dem Jahre 1906 erstreckten sich nur auf den Bedarf an Dolmetschern für den Mobilmachungsfall, während die jetzt ausgegebenen Inserat« werb« Montags, Mitwochs «d Freitag« bi« späteste»« 12 Uhr -mge-omm«. J-sertioosprel« 15 Psg. pr» vierMalte», «orp»«M Außerhalb de« Amtsgertchtsdnlrtr Msdr»fs 20 Psg. Zeitraubender uud tabellarischer Satz mit 50 '/, Ausschlag. Neues «ns aller Welt. Das belgische Königspaar hat am Dienstag an der Potsdamer Frühjahrsparade teilgenommen und wird in diesem Jahre auch dem sächsischen Königshause einen Besuch abstatten. Graf Zeppelin ist nach ersolgter Wahl zum stimmberechtigten Ritter des Ordens pour le mente für Wissenschaften und Künste er nannt worden. Der deutsche Luftschiffertag wird nicht erst im Oktober, wie ur sprünglich festgesetzt, sondern schon Anfang September in Dresden stattfinden. Die Einigungsverhandlungen im Baugewerbe wurden gestern zu Ende geführt, ein positives Ergebnis aber nicht erzielt; spätestens am 15. Juni ist die Aussperrung aufzuheben. Der 20. Verbandstag der Landwirtschaftlichen Genossenschaften Sachsens wurde gestern in Dresden abgehalten. Der Vertreter des Reichstagswahlkreises Zschopau-Marienberg, Reichstagsabgeordneter Oswald Zimmermann, ist vorgestern in Dresden gestorben. Das Frühlingssest im Garten des Japanischen Palais in Dresden ergab einen Reingewinn von 15000 Markl In Meißen tagte vorgestern die diesjährige Kirchen- und Pastoral konferenz. Der Motor-Jacht-Klub von Deutschland wird nächstes Jahr eine Elbregatta von Leitmeritz nach Berlin veranstalten. Von Prizrend haben 40 türkische Bataillone den Vormarsch nach Djakova und Ipek begonnen. Das erste Kabinett der füdasrikanischen Union ist unter General Botha als Premierminister gebildet worden. Begleitung eines großen Gefolges, der gemeinsamen Minister und der beiden Ministerpräsidenten nach Bosnien abgereist. Die Meldung einiger Wiener Blätter, daß in Sera- jewo Anarchisten verhaftet worden seien, ist vollkommen auS der Luft gegriffen. Es handelt sich um eine auf Sensation berechnete Erfindung. Hungertyphus i« Ungar«. Im Brieger Komitate ist der HungertyphvS aus gebrochen. Man zählte bisher an 200 Krankheitsfälle, in einer einzigen Gemeinde an 120. Die Regierung hat die Sperre dieses Komitates ausgesprochen. Doch ist eS nicht unmöglich, daß es sich dabei um eines jener be kannten unsauberen Wahlmanöver handelt, die für den ungarischen Klerus bezeichnend sind, denn anderen Nach richten zufolge soll der Hungertyphus bei weitem nicht jene Dimensionen angenommen haben, wie vorstehend mit- Das belgische Königspaar ist vorgestern nachmittag auf Station Wildpark eingetroffen und wurde vom Kronprinzen in Vertretung deS Kaisers und von der Kaiserin empfangen. Der Kaiser glaubte mit Rücksicht auf die ungestörte Heilung der Operations- stelle auf persönliches Erscheinen am Bahnhofe verzichten zu sollen. MilitSr-Unterschlagunge« in Holland. Umfangreiche Unterschlagungen wurden beim Militär fiskus in Venlo (Holland) aufgcdeckt. Ganze Waggon- ladungen von Äusrüstungsgegenständen sind gestohlen worden. Reithosen, Stiefel, Wäschestücke, Betten, Lebens- mittel usw. wurden beschlagnahmt. Ueber fünfzig Militär- und Zivilpersonen kommen als Diebe und Hehler in Betracht. Mehrere Verhaftungen wurden bereits vor genommen. Eise«bahnaussta«d i« Südfrankreich. Fast sämtliche Bedienstete der 418 Kilometer langen Sübbahnlivie sind wegen Strafversetzung eines Angestellten in den Ausstand getreten. Die Franzose« in Ora«. Aus Algier wird gemeldet, daß eine PoUzeitruppe Streifzug durch Südoran die Ortschaft Ksar Uled Kaddu, wohin sich ein noch nicht unterworfener Ein- geborenen-Stamm geflüchtet hatte, beschossen und zerstört hat. Die Gegner hatten zahlreiche Tote; 24 Leichname wurden aufgefunden. Die Franzosen hatten keine Verluste. Aussage erleichtert aufatmete. Sie starb vor einige« Tagen. DaS Krankenhaus wird von einem Orden ge- leitet, und augenblicklich ist man mit einem Erweiterungs bau im Betrage von fast '/» Million Mark beschäftigt. Ein städtisches Krankenhaus existiert nicht. Ausland. Kaiser Fra«- Josefs bosnische Reise. Kaiser Franz Josef ist Sonntag abend von Budapest Arrchprech" Ar. «. — Telegramm-Adresie: Amtsblatt WU«drNff. . . .. Sal »mkbauotmannschaft »eigen, Mr das Sgl. »mlsgegchk uad den Skadkrat pl Wilsdruff, für die Sgl. «mlsaaupimann^ ^'Kgl. Forllrenlsmt pr Thar-ndr Mit der mch-Mchen «eil««» „Welt im Bild" mid »er »»«etliche« Lell«,e „Unsere Heimat". Druck und Verlag vo« Arthur Zsch««!«, Wvrdrufs. Für die Redaktio» verautwortlich: Arthur Zschuule, Wllrdmff. ES wolle« sich die Stadträte von Nossen und Lommatzsch, der Herr Bürger meister von Siebenleh« uud die Herren Gemeindevorstände der zu den Amtsgerichts- bezirken Nossen und Lommatzsch gehörigen Ortschaften, aus welche« Militärpflichtige zur Vorstellung gelangen, am 23. Jaui vormittags 8'/. Uhr im Gasthofe „zum Deutschen Haus" in Nossen und der Herr Bürgermeister von Wilsdruff und die Herren Gemeindevorstände der zum Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff gehörige» Ort schaften, aus welchen Militärpflichtige zur Vorstellung gelange«, am 24. Juni vor mittags 8 Uhr im Gasthofe „zum Adler" in Wilsdruff mit etnfiade« bezw. einen geeigneten Vertreter abordnen. Ferner haben die genannten OrtSbehörden den etutretenden Zuzug und Wegzug Gestellungspflichtiger unter Beifügung der erforderlichen Stammrollen-Nachträge und Losungsscheiur ungesäumt anher anzuzeigrn. Meißen, am 25. Mai 1910. —« Nr. 789 ii. Der Zivilvorsitze«de der Königliche« Ersatzkommtssio« des A—heb««gSbezirks Rosse«. Do««erstag, de« 2. J««r d. I., nachmittags '/,7 Uhr öffentl. Stadtgemeinderatssitzung. Die Tagesordnung hängt im Rathause auS. ««